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Ein etwas anderer Reisbericht ins Südseeparadies Bora Bora, verbunden mit Besuchtips zur Reise und Aufenthalt dorthin. Der Bericht basiert auf meiner Reise nach Französisch Polinesien im Winter 2023/2024.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 40
Kapitel 1 Erste nachtschlafene Eindrücke
Kapitel 2 Verregnete Ankunft im Paradies: Das Salzkammergut in Bora Bora
Kapitel 3 Inselquerung mit Hundebiss und Mango-Labung
Kapitel 4 Entfernte Inselgeräusche im Luxus-Oberwasser-Bungalow: Hahnengekrähe und Hundegebell
Kapitel 5 Eine hochwertige gelbe Luftmatratze kostet gleich viel wie ein Kilo lokal angebauter Tomaten
Kapitel 6 Das Aufblasen der Luftmatratze benötigt die Hilfe einer amerikanischen Hotelkette
Kapitel 7 Die Penetration der Kokosnuss mit einem Schweizer Messer aus Namibia
Kapitel 8 Die Leibesfülle der Polynesier ist auffallend: Zeichen von körperlicher Stärke oder schlechter Ernährung?
Kapitel 9 Schnorren am Traumstrand
Kapitel 10 Das Leben mit und auf der Luftmatratze ist schön!
Kapitel 11 Abendliche Szene im Nachbar-Bungalow
Kapitel 12 Bora Bora wurde von den Franzosen hops genommen nachdem die Deutschen dort “auch einen Platz an der Sonne” wollten
Kapitel 13 Wassersitzen und Lagunendümpeln
Kapitel 14 Dekonstruktion
Kapitel 15 Äolsharven
Kapitel 16 Insel der Artenkooperation
Kapitel 17 Flüchtige Begegnungen mit Mahus und Rae Raes
Kapitel 18 Andere Inseln des Gesellschaftsinsel-Archipels
Noch was Letztes
Nachwort
Danksagung
Cover
I M P R E S S U M Bora Bora auf der Luftmatratze Karl Svozil© Funzl Verlag 2024 Alle Rechte vorbehalten. Autor: Karl Svozil Wasnergasse 13/20 1200 Wien, Österreich [email protected] ISBN: 9783951969688
Von Auckland, der großen neuseeländischen Stadt auf dem Isthmus zwischen der Tasmansee und dem Pazifik gelegen, sind es nordostwärts fünf Flugstunden nach Faa’a, nahe Papeete auf Tahiti. Der Nachtflug mit Air New Zealand ist beinahe leer, sodass ich mich richtig ausstrecken und entspannen kann. Bei unserer verfrühten Ankunft um ein Uhr morgens in Papeete werden wir, übernächtigt wie wir sind, aus dem Flieger gerissen und von dampfender Hitze empfangen—Klimaanlage oder Skybridge gibt es hier nicht. Im Immigrationsbereich begrüßt uns eine polynesische Gruppe von drei Tahitianern, die, vom Elektro-Grammophon unterstützt, Südseegesänge intonieren, auf der Ukulele klimpern und dabei sanft mit den Hüften schwingen.
Danach herrscht erst einmal große Leere. Die meisten warten, bei schwüler Hitze, auf morgendliche Anschlussflüge. Ich habe keinen Transfer zur Fähre mehr erhalten—es gibt für die etwa 10 km lange Überfahrt nur eine Buchungsmöglichkeit, so groß der Andrang auch immer sein möge—und fahre dann mit einem Bus in die noch schlafende Stadt. Ein junges Pärchen fährt mit mir.
Die Kofferwanderung durchs nächtliche Papeete von der Busstation zum Fährgebäude erinnert mich an eine Fahrt in der Grottenbahn im Wiener Wurstelprater. Den Hafen entlang gehend, erlebe ich einen heruntergekommenen Obdachlosen, der auf einer Bank schläft und dabei sein Genital entblößt hat. Mir ist schon in Brasilien aufgefallen, dass die Tropen den Menschen den ständigen Aufenthalt im Freien erlauben, was zu Verwahrlosungszuständen führt, die in kälteren Regionen undenkbar erscheinen.
Bereits in Papeete auf Tahiti, frühmorgens um 6 Uhr, beginnt es zu regnen. Zuerst nur sanft, dann immer stärker. Zuletzt schüttet es so stark, dass man beim Betreten der Fähre Apetahi Express trotz Sonnen- und Regenschutz über der Einstiegsplattform nass wird.
Danach regnet es in Strömen weiter, und bei stürmischer See bis Raiatea, der vorletzten Station. Die Insel Taha’a, die letzte Station vor Bora Bora, gleitet steuerbordseitig (rechts) düster und wolkenverhangen vorbei, während das Schiff unbeirrt Kurs auf Bora Bora nimmt, die heutige Endstation dieser Route.
Man erkennt die Insel bereits schemenhaft von Taha’a aus. Sie hebt sich als dunkle Masse vor hellerem Gewölk ab. Hier manifestiert sich das regengeschüttelte Salzkammergut in der Südsee. Etwas Ähnliches habe ich 1986 im Anflug auf Moskau erlebt, als sich das Flugzeug der ungarischen Malev, vom goldenen Herbst in Budapest kommend, ins russische Gewölk hineinschraubte und hinunter spiralisierte wie ein Korkenzieher in eine Vodkaflasche. Wolken überall. Ein Universum aus Wolken!
Nicht selten betreten und verlassen Urlauber diese Insel bei strömendem Regen wie begossene Pudel; gerade so, als hätte man sie mit Wasserkübeln überschüttet.
In diesem Sinne ist Bora Bora im Salzkammergut und in Moskau, aber auch Moskau und das Salzkammergut in Bora Bora!
Vaitape, der Hauptort der Insel Bora Bora, kann von Raiatea und Taha’a nicht direkt angefahren werden, denn sonst würde das Schiff auf Grund laufen: Die Hauptinsel von Bora Bora, wie viele Inseln im polynesischen Archipel, liegt träge wie eine Badende in einer warmen Badewanne und ist von kleineren Nebeninseln, sogenannten Motus, umgeben. Dort, wo es kein Motu gibt, schlängelt sich ein Korallenriff in ungefähr zwei Kilometern oder weniger Abstand von der Landmasse um die Insel und formt so eine Lagune.