Bruckmann Reiseführer Gardasee: Zeit für das Beste - Monika Kellermann - E-Book

Bruckmann Reiseführer Gardasee: Zeit für das Beste E-Book

Monika Kellermann

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Beschreibung

Handverlesene Autoren-Tipps und Empfehlungen für eine individuelle Reiseplanung, über 400 inspirierende Fotos und eine praktische Faltkarte zum Herausnehmen sorgen nicht nur für eine stressfreie Planung, sondern auch für einen entspannten Urlaub am Gardasee. Italiens größter See punktet mit einer gelungenen Mixtur aus alpenländischem Flair und mediterranem Ambiente. Ortskundig führt Sie dieser Reiseführer zu den touristischen Highlights rund um den See und stattet dabei auch den "kleinen Brüdern" des Gardasees - dem Tenno-, dem Ledro- und dem Idrosee - einen Besuch ab. Ebenso nach Trento, Verona und Brescia geht die Reise. So entdecken Sie neben den Highlights auch jede Menge Geheimtipps, die Ihren Urlaub unvergesslich machen. Und es bleibt dabei immer Zeit für authentische Restaurants oder Hotels und die besten Shopping-Hotspots.

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HIGHLIGHTS | GEHEIMTIPPS | WOHLFÜHLADRESSEN

»Ich saß und schaute auf den See.Er war schön wie das Paradies,wie die erste Schöpfung.«

D. H. Lawrence

INHALT

Das sollten Sie sich nicht entgehen lassen

Immer wieder zum Gardasee

NÖRDLICHES SEEUFER

  1Valle dei Laghi

  2Arco

  3Riva del Garda

  4Tagesausflug mit dem Schiff

  5Lago di Tenno und Varone

  6Lago di Ledro – Molina

  7Torbole

  8Adventure Kletterpark Busatte

  9Val di Gresta

ÖSTLICHES SEEUFER

10Malcesine

11Monte Baldo

12Brenzone

13San Zeno

14Torri del Benaco

15Garda

16Bardolino

17Strada del Vino Bardolino

18Caprinotal

19Lazise

20Wunderwelt der Freizeitparks

21Affi und die Terradeiforti

22Weine im Valpolicella

23Lessinia

24Peschiera del Garda

25Valeggio sul Mincio

26Genusstour im Custoza-Gebiet

27Wasserparks und Oldtimer

SÜDLICHES SEEUFER

28Sirmione

29Genuss im Lugana-Gebiet

30Die Moränischen Hügel

31Desenzano del Garda

32Padenghe sul Garda

33Genusstour Valtènesi

34Moniga del Garda

35Manerba del Garda

36San Felice del Benaco

WESTLICHES SEEUFER

37Salò

38Franciacorta mit Lago d’Iseo

39Gardone Riviera

40Toscolano-Maderno und das Tal der Papiermühlen

41Idro- und Valvestino-See

42Gargnano

43Tignale

44Tremosine und die vielen Dörfer

45Limone sul Garda

DIE STÄDTE

46Trento

47Rovereto

48Verona

49Mantua

50Brescia

REISEINFOS

Gardasee von A–Z

Kleiner Sprachführer

Kalender

Register

Impressum

MEHR WISSEN

Gut Essen

Olivenöl

Eine Weinreise

Nightlife

Ein Garten Eden

MEHR ERLEBEN

Vom Glück am Gardasee zu leben

Gardasee für Kinder und Familien

Blick auf Malcesine und seine Scaligerburg

Edle Tropfen begleiten die heimische Küche.

En vogue: Tricolore

Gardasee: ein Dorado für Surfer

Lecker essen kann man überall am Gardasee.

Un gelato, per favore!

Das charmante Salò lohnt einen Besuch.

DAS SOLLTEN SIE SICH NICHT ENTGEHEN LASSEN

Mantua: ein bezauberndes mittelalterliches Kleinod am Fluss Mincio

Arboretum im Parco Arciducale, Arco (S. 30)

Wer Ruhe in der Natur sucht, findet sie im Parco Arciducale »Arboretum« im zauberhaften Städtchen Arco. Ein Paradies für alle, die abseits des Touristenrummels die Seele baumeln lassen möchten. Über 200 unterschiedlichste Pflanzen sprechen die Sinne an, seien es Mammutbäume, Steineichen, Agaven, Seidenbäume, Exoten wie Agaven, Feigenkakteen oder Palmlilien oder die farbenprächtigen Seerosen auf dem Naturteich. Angelegt hat dieses botanische Kleinod Erzherzog Albert von Österreich im Jahre 1873. Via Lomego, 38062 Arco, Tel. 0464/58 36 36.

Romantisches Mühlendorf Borghetto (S. 125)

Einst fuhren die Bewohner von Valeggio sonntags in den Stadtteil Borghetto, um in der einzigen Trattoria einzukehren. Heute ist Borghetto ein beliebtes Ausflugsziel. Man bummelt durch enge Gassen, vorbei an plätschernden Mühlrädern. Bars, Bistros, Eisdielen und Ristorante laden zum Verweilen ein. Mittlerweile gibt es auch smarte Hotels für Menschen, die das Individuelle lieben. Ein charmantes Plätzchen zu beiden Seiten des rauschenden Mincio, überragt von der beeindruckenden Scaligerburg, nur einen Katzensprung vom Gardasee entfernt.

www.tourism.verona.it/it/servizi-einfo/uffici-informazioni-iat/iat-valeggio-sul-mincio

Zitronenduft unter Sternenhimmel (S. 216)

Auch wenn der Handel mit den Limonen nicht mehr boomt wie Anfang des 19. Jahrhunderts: Zitrusbäume prägen nach wie vor das Landschaftsbild der Westküste. Besonders beeindruckend ist die Limonaia del Castèl in Limone. Hier kann man zwischen 70 verschiedenen Arten von Zitrusbäumen herumspazieren und sich vom Duft der Blüten und Früchte bezaubern lassen. Einzigartig ist ein solcher Spaziergang in der »Notte sotto le stelle« (Nacht unter Sternen), die mehrmals in den Sommermonaten stattfindet. Das Naturmuseum ist dann bis Mitternacht geöffnet.www.visitlimonesulgarda.com

Entspannend: der Blick auf den weiten See

Verona von oben (S. 244)

Ein Bummel durch die Altstadt von Verona mit den vielen verlockenden Geschäften gehört zu jedem Gardasee-Urlaub. Verlassen Sie einmal die ausgetretenen Pfade und wandern auf der anderen Seite der Etsch, vorbei am Teatro Romano, entlang alter Villen und Parks hinauf zum Castel San Pietro. Von hier oben hat man einen fantastischen Blick auf Verona mit seinen steinernen Brücken. Bei Nacht, am besten bei Vollmond, ist dieser Ausblick an Romantik kaum zu überbieten.www.turismoverona.eu

Der alte Hafen von Lazise (S. 100)

Es gibt unzählige Bars entlang des Gardaseeufers, aber einen ganz besonderen Charme haben die Bars am Alten Hafen. Vis-à-vis der romanischen Kirche San Nicola bei Mario in der Bar Lazisum oder den Bars nebenan einen Caffè oder einen Aperitif genießen und die vorbeiflanierenden Menschen und die anlegenden Boote beobachten, das ist Urlaubsfeeling pur. Mitunter hat man das Glück, dass gerade ein frisch getrautes Brautpaar die Kirche San Nicola verlässt.www.lagodigarda.com

Valpolicella – Paradies für Rotwein-Liebhaber (S. 110)

Nur einen Katzensprung vom Gardasee entfernt, in den lessinischen Hügeln, liegt die Rotwein-Region Valpolicella, berühmt wegen der großartigen Amarone-Weine. Um sich über die weitläufige, wunderschöne Hügellandschaft einen Überblick zu verschaffen, lohnt es sich, in San Ambrogio die Serpentinenstraße, eingerahmt von Natursteinmauern, hinauf nach San Giorgio zu nehmen. Von hier aus hat man einen Traumblick auf die Weinberge des Valpolicella und auf den Gardasee. Auch das Dörfchen selbst ist sehenswert und die Ristorante empfehlenswert.

Shoppen und Eis essen in Saló (S. 174)

Die geschichtsträchtige Stadt Salò spiegelt auch heute noch den Reichtum ihrer Bewohner wider. Die Mode- und Schuhgeschäfte sind ein wenig eleganter, die Häuser nobler und die Cafés ein bisschen schicker als in anderen Gardasee-Städten. Für das weibliche Geschlecht ist daher ein Einkaufsbummel durch die alten Gassen von Salò ein »must«. Mann und Kinder parkt man am besten im Café Vassali oder in der Casa del Dolce, wo es das beste Eis weit und breit gibt.www.gardalombardia.com

Museo di Santa Giulia in Brescia (S. 267)

In diesem Museum kann man auf 16 000 Quadratmetern die Geschichte Brescias von der Bronzezeit bis in vorige Jahrhundert verfolgen. Auch für weniger Kulturbeflissene ist diese Ausstellung, die man nicht im Schnelldurchgang durchlaufen sollte, ein unvergessliches Erlebnis. Sei es der Sternenhimmel an der Decke der Kirche Santa Maria, das mit kostbaren Edelsteinen besetzte Kreuz des Langobardenkönigs Desiderius oder die Geflügelte Victoria, eine romanische mannshohe Bronzestatue: Das Museum ist zu Recht zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt worden.www.turismobrescia.it

Eldorado für Käseliebhaber (S. 111 und S. 175)

Zwar ist Frankreich das Land der unzähligen Käsesorten, aber auch unweit des Gardasees gibt es zwei Läden, die das Herz eines jeden Käseliebhabers höher schlagen lassen. Da ist zum einen der Krämerladen I sapori del Portico (www.saporidelportico.com) im Valpolicella. Absolut entdeckenswert: Mehr als 400 verschiedene Käsekreationen stehen zur Auswahl. Ein ebenfalls super verlockendes Käseangebot und eine überaus herzliche und profunde Beratung erhält man bei Enrico in der Lombardei, nahe Salò: Mercato Coperto Formaggio in Gavardo, Via Molino, 3, Tel. 0365/311 10.

Bei Regen: Museo Nicolis in Villafranca (S. 131)

Signor Luciano Nicolis, ein leidenschaftlicher Technikliebhaber, hat diese Stätte konzipiert, die kein Museum im traditionellen Sinn ist. In den lichtdurchfluteten Räumen in Villafranca spiegeln Hunderte von wunderschön restaurierten Oldtimern, Motor- und Fahrrädern die Entwicklung der Transportmittel der vergangenen zwei Jahrhunderte wider. Aber nicht nur das, auch die Geschichte der Fotoapparate, Schreibmaschinen, Musikinstrumente, Plattenspieler und mehr gibt es zu betrachten. Spannend für die ganze Familie.www.museonicolis.com

IMMER WIEDER zum Gardasee

Als dem Geheimrat Johann Wolfgang von Goethe 1786 im spießigen Weimar die Decke auf den Kopf fiel, setzte er sich kurzerhand in die nächste Postkutsche und fuhr an den Gardasee, um dort auf andere Gedanken zu kommen.

Durch Feld und Wald zu schweifen,mein Liedchen weg zu pfeifen,so geht’s von Ort zu Ort!und nach dem Takte regetund nach dem Maß bewegetsich alles an mir fort.

Bis heute ist der Gardasee der Inbegriff für fröhliche Urlaubsstimmung. Jede Saison besuchen über zehn Millionen Menschen aus aller Welt seine Ufer. Ob Goethe, der diese Lawine vor mehr als Jahren losgetreten hat, damit zum Erfinder der deutschen Italiensehnsucht wurde, lässt sich nicht beweisen. Mit Sicherheit hat seine »Italienische Reise« dem Tourismus jenseits der Alpen bis heute Flügel verliehen. Ohne die »Kennst Du das Land, wo die Zitronen blühen«-Schwärmereien kommt auch in unserer nüchternen Zeit keine Reisebeschreibung über Italien mehr aus. Die Gemeinde Malcesine hat ihm zum Dank auf der Burg eine Bronzestatue errichtet. In Anbetracht des Umsatzes, den der Massentourismus heute in ihre Kassen spült, müssten die ansässigen Wirte und Hotel-besitzer sie eigentlich vergolden!

Der malerische Hafen von Desenzano del Garda zieht viele Besucher an.

Vielfalt der Landschaft

Gardasee ist nicht gleich Gardasee! Es ist ein See mit extremen Gegensätzen. Während sich im Norden die Landschaft fjordartig zeigt, könnte man im südlichen Teil des Sees vermuten, man wäre an einem Meeresufer. Die Westküste ist steil und die Felswände nur schwer erklimmbar. Entlang des Ostufers von Torbole bis auf die Höhe von Bardolino erstreckt sich der Bergrücken des Monte Baldo. Während sich entlang des Ufers die zahlreichen Dörfer wie Perlen aneinanderreihen, gedeihen an den Hängen des Monte Baldo seit Jahrhunderten Olivenbäume. Nicht umsonst nennt man diesen Küstenabschnitt auch »Riviera degli Olivi«. Zu den Olivenbäumen gesellen sich ab Garda mehr und mehr Rebstöcke, die, je weiter man nach Süden kommt, an Bedeutung gewinnen. Mit zunehmender Höhe des Monte Baldo entdeckt man die einzigartige Flora und Fauna des Bergrückens, der die Alpenlandschaft des Trentino mit dem hügeligen Flachland im Süden verbindet. Der 35 Kilometer lange Höhenzug ist ein wahres Pflanzenparadies, das auch gerne »Hortus Europa«, also Garten Europas genannt wird. Viele der Pflanzen, denen man begegnet, wachsen ausschließlich hier. Und das kommt daher, weil die Gipfelregionen des Monte Baldo nicht vergletschert waren. Auf diese Weise konnten sich Pflanzen erhalten, die im Alpenraum normalerweise nicht vorkommen, wie etwa die wilden Pfingstrosen oder die Baldo-Anemonen.

Ein Platz an der Sonne.

Der ganze Bergrücken ist ein einziger faszinierender Alpengarten. Aus jeder Steinritze sprießen Blumen hervor, die man sonst kaum irgendwo sieht. Für Wanderer und Naturfreunde ein unvergessliches Erlebnis, vor allem im Juni wenn der maggiociondolo, der Goldregen, in einer Fülle, wie man es sich nicht vorstellen kann, Berghänge in leuchtendem Gelb erstrahlen lässt.

Ein mediterraner Verwandter des Enzians

Wind, Wasser und Wellen

Der 52 Kilometer lange und an seiner tiefsten Stelle an die 350 Meter tiefe See ist besonders für Wassersportler »das« Objekt der Begierde. Wind, Wasser und Wellen sind magischer Anziehungspunkt für Surfer, Segler und Motorbootfahrer. Vor allem im nördlichen Bereich des Sees locken die steten Winde: bis Mittag der Nordwind, Pelér genannt. Nachmittags dreht sich das Ganze um, dann bläst der Südwind, die Ora! Leidenschaftliche Surfer richten ihren Tagesablauf exakt nach diesen Winden. Bereits 1976 eröffnete Heinz Stickl die erste Surfschule in der schönen Bucht Val di Sogno am Gardasee. In den 80er-Jahren boomte diese Sportart – vor allem zwischen Riva und Malcesine. Im Laufe der Jahre kamen weitere Wassersportarten hinzu, zum Beispiel Kite-Surfen, Aqua-Scooter und Jetski, Wasserski und Wakeboarding, Wakesurfen und natürlich auch Segeln.

Für Motorbootfahrer ist der Gardasee ein echtes Paradies, denn vom Wasser aus entdeckt man die Schönheit des Sees noch besser. Außerdem gibt es nicht so viele Seen, auf denen Motorbootfahren erlaubt ist, und hier, mit den so unterschiedlichen Ufern, macht es besonders viel Spaß. Viele berühmte Maler und Poeten aus dem 19. Jahrhundert lernten mangels Straßen den See und seine einzigartigen Ufer ausschließlich von dieser Seite kennen. Der Reiz, es ihnen gleich zu tun, ist ungebrochen. Lediglich im trentinischen Bereich zwischen Riva und Torbole sind Motorboote verboten. Wer kein eigenes Boot hat und sich auch keines ausleihen möchte, der kauft sich ein Ticket für ein Ausflugsboot! Auf diese Weise kann man den Gardasee von der Süd- bis zur Nordküste von seiner schönsten Seite und ohne Stau erleben.

Wanderer, Kletterer und Biker

Insbesondere der Norden des Benaco ist das Ziel der Begierde für alle, die gerne die Berge erobern – sei es per pedes, mit dem Mountainbike oder auch kletternd an der Steilwand. Während es zahlreiche Wandergebiete im Hinterland des Gardasees gibt, konzentrieren sich die Klettergärten im Dreieck zwischen Arco, Riva und Torbole. Für Wanderer und Biker gibt es unzählige Gebiete, sei es der Monte Baldo, die diversen Gipfel entlang des Westufers oder das noch ziemlich unberührte, aber wunderschöne Wanderer- und Mountainbiker-Revier auf der Lessinia, so heißt das dem Monte Baldo gegenüberliegende Bergmassiv. Da die Italiener leidenschaftlich gerne radfahren, aber vorwiegend mit dem Rennrad rund um den See kurven, ist man auf der Lessinia noch ziemlich alleine, und die Strecken sind super ausgebaut. Das Gleiche gilt für Wanderer – hier ist alles noch nicht ganz so touristisch und gerade deshalb perfekt für Individualurlauber.

Eines muss man jedoch wissen: Es gibt zwar fast in allen Fremdenverkehrsämtern Wanderkarten, und es heißt auch, dass die Wege gut markiert sind, aber aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass dies nicht immer zutrifft – die Markierungen der Wanderwege könnten exakter sein. Dennoch, irgendwie kommt man immer oben auf dem Gipfel an und wird mit einer gigantischen Aussicht belohnt. Die ideale Zeit für Wandertouren sind der Frühling und der Herbst, im Sommer ist es oft selbst auf den Gipfeln zu heiß. Aber was gibt es Schöneres, als bereits im März hier zu wandern, wenn es in nördlichen Gefilden noch grau und kalt ist und hier bereits das erste Frühlingslüftchen weht. Auch im Spätherbst kann man die Berge rund um den Gardasee in Wanderschuhen erobern, ohne Angst vor einem schlimmen Wintereinbruch haben zu müssen.

Kulinarische Highlights

So unterschiedlich wie die Landschaft des Gardasees von Nord nach Süd, so vielfältig ist auch die Küche. Die spannende Vielfalt ist in erster Linie bedingt durch die drei Regionen Trentino, Veneto und Lombardei, die an den langgezogenen See grenzen. Jede dieser Regionen hat natürlich eine eigenständige Küche, die sich manchmal auch wesentlich von den Nachbarregionen unterscheidet. Eines steht fest: Pizza gibt es rund um den See, aber diese ist hier ebenso von Süditalien eingeführt worden wie in Deutschland. Pizza hat rund um den Lago keine ursprüngliche Tradition. Wer also heimisch essen möchte, der sollte darauf achten, in welcher der drei Regionen er sich gerade befindet.

Ferrata dell’amicizia im Trentino

Bäuerlich deftig: im Trentino

Im Trentino ist die Küche eher eine deftige Bergküche und geprägt durch den Einfluss der k. u. k.-Monarchie. Hier sollte man nicht auf die Strangolapreti (Priesterwürger), das sind Spinat-Brot-Nocken in einer Salbei-Buttersoße, verzichten. Auf den Speisekarten findet man auch canederli (Knödel) in verschiedenen Versionen und nicht zu vergessen, die Carne Salada, ein eingelegtes Rindfleisch, das man entweder – ähnlich wie Carpaccio – roh, mit Olivenöl beträufelt verspeist oder gekocht mit weißem Bohnengemüse. Bei den Fischen spielt hier die Forelle aus den Gebirgsbächen eine wichtige Rolle, und bei den Süßspeisen steht der Apfelstrudel an vorderster Stelle, gefolgt von der Torta di fregoloti, einem knusprigen Mürbteigkuchen mit vielen Nüssen.

Leicht bekömmlich: im Veneto

Weit über die Grenzen des Veneto hinaus bekannt und geschätzt sind die hauchzarten, handgeformten Tortellini di Valeggio, und man sollte sich diese während des Urlaubs auf keinen Fall entgehen lassen. Die Nudelsorte, für die der Teig in vielen Trattorien tagtäglich durch den Torchio (eine Art Fleischwolf) gedreht wird, heißt Bigoli. Im Sommer werden sie mit einem Ragù aus Fischen vom Gardasee angeboten und im Winter mit Enten-, Hirsch- oder Kalbsragout.

Außerdem gibt es auf der Venetoseite des Gardasees unzählige Risottogerichte, und das hat seinen Grund: Südlich von Verona erstreckt sich ein riesiges Reisanbaugebiet. Hier gedeiht auf biologischer Basis vor allem der Vialone Nano Reis, der sich hervorragend für den typischen Risotto alla tinca (Schleienrisotto) oder einen feinen Spargelrisotto eignet. Wenn es nicht mehr ganz so heiß ist, dann bekommt man vor allem um Peschiera herum köstliche Gerichte mit Stockfisch.

Vielfalt der Kulturen: Lombardei

Rund um Mantua liebt man die Tortelli con la zucca (Kürbistortelli), die hier mit Amaretti verfeinert werden. Sobald es kühler wird, kommt Bollito misto mit scharfer Mostarda auf den Tisch. Dazu wird ein voll mit unterschiedlichsten Fleischsorten beladener Wagen ins Restaurant geschoben, und man isst dazu Mostarda, das sind scharf eingelegte Früchte. Echte Spezialitäten in der Lombardei sind verschieden zubereitete Pferdefleischgerichte und Frösche.

Bei den Käsesorten schwören die Einheimischen, vor allem im südwestlichen Teil des Lagos, auf den Bagoss, einen überaus aromatischen Bergkäse. Und sonntags ist es obligatorisch, dass man mit der ganzen Familie zum Spiedo-Essen in eines der vielen Ristoranti geht. Spiedo ist ein langer Spieß, auf den unterschiedlichste Fleischsorten gespießt werden, die dann über einem offenen Feuer gegrillt werden.

Quer durch alle Regionen schätzt man Polenta als Beilage, aber sie unterscheidet sich je nach Region stark voneinander. Im Trentino ist sie grobkörnig, im Veneto eher feinkörnig und weich, ähnlich einem Kartoffelpüree, und in der Lombardei wird sie zwar ebenfalls aus grobem Maismehl zubereitet, dann aber bevorzugt nach dem Erkalten in Scheiben geschnitten und gegrillt.

Radfahren entlang des Nordufers

Flüssiges Gold: Olivenöl

Begünstigt durch das milde Klima gedeihen selbst am Nordzipfel des Gardasees Olivenbäume. Dort wird das nördlichste Olivenöl Europas gepresst. Je weiter man die Gardesana Orientale in Richtung Süden fährt, umso häufiger sieht man die Bäume mit den silbrig glänzenden Blättern. Die wichtigsten Anbauzonen mit zahlreichen Ölmühlen befinden sich zwischen Malcesine und Lazise, im Valpolicella und im Valtènesi.

Das Olivenöl vom Gardasee begeistert Feinschmecker durch das frische Aroma, das an frisch gemähtes Gras erinnert. Es ist darüber hinaus außerordentlich gut bekömmlich und sehr gesund. Die Öle sind feinfruchtig mit einer ausgewogenen angenehmen Schärfe. Gardasee-Olivenöl eignet sich optimal zum Beträufeln von zartem Fischfleisch oder gegartem Gemüse – oder einfach nur so, um es mit frischem Weißbrot zu genießen. Achten Sie beim Einkaufen darauf, dass die Flasche mit DOP (Denominazione d’Origine Protetta) gekennzeichnet ist. Nur dann haben Sie die Garantie, dass das Olivenöl tatsächlich aus der angegebenen Gardaseeregion stammt, denn DOP ist eine geschützte Herkunftsbezeichnung.

Torbole von Nago aus betrachtet

Steckbrief Gardasee

Lage: Der Gardasee liegt in Norditalien. Drei Regionen grenzen an die Ufer des Sees: im Norden das Trentino, an der Ostküste das Veneto und im Süden und Westen die Lombardei. Der größte Binnensee Italiens liegt 65 Meter ü.d.M.

Größe: Fläche: 370 km2, Länge: 51,6 km, Breite: 17,2 km, Umfang: 158,4 km, Maximale Tiefe: 346 m, Mittlere Tiefe: 133,3 m

Hauptstädte: Da sich drei Regionen um den See schmiegen, gibt es auch drei Hauptstädte. Die Hauptstadt des Trentino ist Trento, auf deutsch: Trient. Die Hauptstadt des Veneto ist Verona, und die Hauptstadt der Lombardei ist Brescia.

Flagge:

Sprache: Die Landessprache ist Italienisch, aber man spricht in fast allen Ristoranti und Läden auch ein wenig Deutsch. Im Hinterland sprechen die Menschen kaum Deutsch, die Verständigung klappt aber dennoch – mit Händen und Füßen, aber sehr herzlich.

Währung: Euro

Geografie: Der Norden des Gardasees ist von hohen Bergen eingerahmt und stellt sich eher alpenländisch dar, je weiter man in den Süden kommt, umso lieblicher wird die Landschaft.

Sanfte Hügel mit Weinreben und Olivenbäumen bestimmen das Landschaftsbild auf der Ost- und Südseite, Zitronen- und Orangenbäume entlang des Westufers.

Klima: Der Reiz des Gardasees liegt in den Kontrasten. Im Norden ist das Klima noch geprägt von den hohen Bergen, im Süden herrscht eher ein klassisches Mittelmeerklima. Es gibt rund um den See vier Jahreszeiten, aber die Winter sind, mit wenigen Ausnahmen, nicht sehr kalt, und sowohl Schneefall als auch Frost gehören eher zu den Ausnahmeerscheinungen. Das Optimale am Gardasee-Klima ist, dass die Winter nicht so lang und ausgeprägt sind wie jenseits der Alpen. Die Nächte sind grundsätzlich etwas milder, und das macht auch das Überwintern am See für Wintermuffel interessant. Dennoch muss man sich gerade im Sommer auf überraschende Wetterstürze einstellen. Die Gewitter können heftig sein, und Hagel ist keine Seltenheit. Für Segler und Surfer sind die Hauptwinde am nördlichen See, der Ora und der Pelér, auch Vento genannt, interessant.

Tourismus: Wie viele Touristen Jahr für Jahr an den Gardasee pilgern, ist nicht zu erfassen. Das liegt zum einen an den drei verschiedenen Regionen, die an den See grenzen, zum anderen aber ist es schwer einzugrenzen, welches Gebiet noch zur Gardasee-Region zählt.

Schlussendlich ist es auch völlig gleichgültig. Eines steht jedoch ganz klar fest, zum Gardasee fährt man nicht nur einmal: Es ist »der« See, der immer wieder besucht wird.

Steckbrief Gardasee

2000 v. Chr. In der Nähe von Malcesine, am Ledrosee und im Tennotal werden die ersten Pfahlbauten errichtet.

1000 v. Chr. Ligurer lassen sich im Westen Oberitaliens nieder und die Veneter im Osten.

6. Jahrhundert v. Chr. Rückzug der Veneter nach Venedig, als sie von den einfallenden Hunnen vertrieben werden.

5. Jahrhundert v. Chr. Die gallischen Cenomanen gründen die Städte Verona und Brixia, das heutige Brescia.

89 v. Chr. Verona wird zur römischen Kolonie.

59–49 v. Chr. Verona wird ein strategisch wichtiger Standort, und Trento wird militärischer Stützpunkt zur Sicherung der Via Claudia Augusta.

400 Das Christentum breitet sich aus.

452 Die Stadt Verona wird von Attilas Heer erobert und zerstört.

568 Unter der Führung von Alboin dringen die Langobarden in Oberitalien ein und machen Verona zum Sitz der langobardischen Fürsten und Könige.

773–774 Karl der Große erobert das langobardische Reich und macht seinen Sohn Pippin zum König von Italien. Der Langobarden-Feldzug des Kaisers mit der Eroberung des Herzogtums Friaul führt zur Gründung der Mark Verona.

888–924 Berengar I., der Langobardenkönig, wird von den Burgundern besiegt und ermordet.

951 Otto I. besetzt Oberitalien und wird 962 von Papst Johannes XII. zum Kaiser gekrönt. Verona und der Gardasee gehören fortan zum Herzogtum Bayern.

976 Beim Reichstag in Verona unter Otto II. werden unabhängige Stadtstaaten gegründet. Nun beginnen die Kämpfe zwischen den kaisertreuen Ghibellinen und den papsttreuen Guelfen.

1154–1183 König Barbarossa führt Krieg gegen die Lombardei. 1158 schlagen sich die Städte Garda und Torri tapfer gegen das kaiserliche Heer und besiegen es schlussendlich.

1168 Vereinigung der oberitalienischen Städte, die sich mit der Veroneser Liga zum Lombardischen Bund zusammengeschlossen haben.

1227–1259 Zwischen den Guelfen und den Ghibellinen gibt es heftige Auseinandersetzungen. Ezzelino da Romano, ein kaisertreuer Ghibelline, herrscht über Verona und erobert 1258 Brescia.

1260–1387 Beginn der Scaligerherrschaft. Mastino della Scala wird Capitano del Popolo in Verona. Die Veroneser erleben unter ihm eine Blütezeit.

1387–1404 Die Scaligerherrschaft endet. Die Visconti aus Mailand beherrschen nun Verona und den Gardasee.

1405 Mailand, Verona und die veronesischen Marken werden von Venedig erobert und in die terraferma (Festland) eingegliedert.

1437 Nach einem Konflikt der Viscontis mit Venedig kommt es zu einem Seekrieg auf dem Gardasee.

1521 Riva wird vom Fürstbistum Trient erobert.

1797 Der Frieden von Campo Formio wird geschlossen. Das Westufer des Gardasees fällt an Napoleon. Das Ostufer und Verona kommen unter österreichische Herrschaft.

1805 Österreich verliert gegen das von Napoleon gegründete Königreich Italien.

1814–1815 Der Wiener Kongress beschließt, dass nach Napoleons Sturz das Veneto und die Lombardei wieder zu Österreich gehören.

1848–1866 Eine Zeit blutiger Kämpfe zwischen Italien und Österreich, das sogenannte Risorgimento. 1859 findet die Schlacht von Solferino statt und 1866 die Schlacht bei Custoza.

1866 Lombardei und Veneto gehören nunmehr zum Königreich Italien. Das Trentino mit Riva bleibt österreichisch.

1870 Italienische Einigung: Rom wird Hauptstadt von Italien.

1918 Während des Ersten Weltkriegs finden bei Rovereto erbitterte Schlachten zwischen Österreich und Italien statt.

1919 Beim berühmten Frieden von Saint-Germain müssen die Österreicher das Nordufer des Gardasees und die Stadt Trento an die Italiener abtreten.

1922–1945 Faschistische Diktatur unter Benito Mussolini. Am 28. April 1945 wird der »Duce« bei Tremezzo am Comer See von Partisanen erschossen.

1946 Die Italiener werden zum Referendum über die Staatsform aufgerufen. 54,3 Prozent sind für die Republik, 45,7 Prozent für eine Monarchie.

1970 Die italienischen Staaten werden in 20 Regionen eingeteilt. Rund um den Gardasee verteilen sich nun die Provinzen Trentino, Veneto und Lombardia.

1994 Der Medienzar Silvio Berlusconi wird Chef der Mitte-Rechts-Partei und nach 52 Regierungen seit Kriegsendeneuer Ministerpräsident des Landes.

2011 Regierungschef Silvio Berlusconi tritt am 12. Nov. zurück. Mit der Bildung einer Übergangsregierung wird Ex-EU-Kommissar Mario Monti beauftragt.

2014 Im Februar wird Matteo Renzi, vormals Bürgermeister von Florenz, Ministerpräsident von Italien.

2018 Das 65. Kabinett wird unter Giuseppe Conti gebildet. Die Regierung besteht aus der Fünf Sterne Bewegung (Luigi di Maio) und der Lega Nord (Matteo Salvini).

NÖRDLICHES SEEUFER

1Valle dei Laghi

2Arco

3Riva del Garda

4Tagesausflug mit dem Schiff

5Lago di Tenno und Varone

6Lago di Ledro – Molina

7Torbole

8Adventure Kletterpark Busatte

9Val di Gresta

Segelregatta »Centomiglia«.

1 Valle dei Laghi

Berge, Wind und der blaue See

Der kleinste Teil des 370 Quadratkilometer großen Gardasees gehört zum Trentino. Am sportiven Dreieck von Arco, Torbole, Riva und dem romantischen Valle dei Laghi fühlen sich Mountainbiker, Surfer und Kletterer wohl. Der Wind ist hier tagtäglich sicher, was den Surfern einen flotten Speed beschert und den Mountainbikern den Schweiß von der Stirn trocknet.

Blick von der Burg von Arco

Im Grappadorf Santa Massenza

Romantische Anreise

Verlässt man in Trento Centro (falls diese Ausfahrt noch gesperrt ist, dann bereits in Trento Nord) die Autostrada und fährt Richtung Riva, dann schlängelt sich eine gut ausgebaute Straße durch Weinhügel, vorbei an vielen kleinen Seen, hin zum größten See Italiens, dem Gardasee. Man fährt durch das Valle dei Laghi, das Tal der Seen. Ein Minisee nach dem anderen, insgesamt sind es neun, aufgereiht wie Perlen auf einer Kette, malerisch eingerahmt von hohen Bergen, so geht’s Richtung Riva. Highlights wie das Grappadorf Santa Massenza, Castel Toblino am Lago Toblino, Castel Madruzzo, Castel Drena, der riesige Felsengarten, Marocche genannt, und nicht zu vergessen, das geschichtsträchtige Städtchen Arco säumen die Straße bis zum Nordufer des Lago di Garda.

GUT ZU WISSEN

GENIESSEN IM NOBLEN SCHLOSS TOBLINO

Das Ambiente des Restaurants im Castel Toblino ist wunderschön, und wenn man einen Platz am Fenster ergattert, hat man einen traumhaften Blick auf den ruhigen Toblinosee. Seit einiger Zeit ist die Küche wieder sehr gut, und so steht einem Mittag- oder Abendessen im noblen Restaurant des Schlosses am Lago Toblino nichts im Weg. Ein Blickfang ist auch der beeindruckende Innenhof, in dem viele Feste stattfinden. Zum Abschluss gibt es natürlich eine feine Grappa, die auf jeden Fall immer von einem Brenner namens Poli aus Santa Massenza kommt. www.casteltoblino.com

Das zauberhafte Castel Toblino

Das Grappadorf Santa Massenza

Nachdem man den Pass von Vezzano überquert hat, geht’s talwärts ins Valle dei Laghi. Schon von oben hat man einen Blick auf den kleinen Massenza-See, das Wasserkraftwerk und das Dörfchen. Kurz vor dem Castel Toblino sollten vor allem Genießer dann auf die Abzweigung Santa Massenza achten. Knapp einen Kilometer von der Hauptstraße entfernt liegt das Grappadorf, eine Oase der Stille, in der alles vom Wasser geprägt ist: das Kraftwerk, der kleine See und nicht zuletzt die Destillierkolben. Das etwa 200 Seelen große Dorf ist mit fünf Brennereien schon einzigartig, hinzu kommt aber noch, dass alle diese Brenner Poli heißen. Giovanni Poli war der erste, der im 19. Jahrhundert hier angefangen hat, Grappe zu brennen. Seine Söhne und Enkel folgten seiner Leidenschaft, und deshalb kann man nun von einem Poli zum anderen spazieren und Grappe aus den heimischen Trestern, allen voran aus der Nosiola- und der Marzemino-Traube, verkosten. Neben reinsortigen Grappe, also aus einer Trestersorte, werden hier auch Obstbrände aus heimischen Früchten gebrannt.

Geheimtipp

VINO SANTO – KOSTBARKEIT AUS TRAUBEN

Wer in der Karwoche im trentinischen Teil des Gardasees weilt, sollte nicht versäumen, beim Pressen des Heiligen Weins, des Vino Santo dabei zu sein. Jahr für Jahr, in der Karwoche, entlocken Mitglieder der Weinbruderschaft in ihren traditionellen Gewändern, mithilfe einer alten Holzpresse, den getrockneten, rosinenähnlichen Nosiola-Trauben ihren aromatischen Saft. Nach dem Vergären, das sich bis zu drei Jahren hinziehen kann, reift die kostbar gewonnene Minimenge mindestens acht bis zehn Jahre in kleinen Holzfässern. Aus 100 Kilogramm Trauben gewinnt man nach der aufwendigen Pressung und der langjährigen Reifezeit etwa 15–18 Liter Vino Santo. Man genießt den Meditationswein zu knusprigem Gebäck oder nur so, zur Entspannung.

Die Pressung findet jedes Jahr bei einem anderen der teilnehmenden Winzer im Valle dei Laghi statt.

Einfach gut!

ARCHÄOLOGIE UND WANDERN

Wer sich beim Wandern nicht nur an der Natur erfreuen will, sondern auch archäologische Entdeckungen machen möchte, der findet im Valle dei Laghi eine reizende Tour, die beides bietet. Sie fahren nach Lasino, zum Agriturismo Dosila (Loc. Dosila Lasino Tel. 0461/56 30 95 – Mobil 0039/339-336 25 09). Von hier aus wandert man nach Lasino, dann vorbei an der Chiesa dei Santi Pietro e Paolo durch weitläufige Felder zum Castel Madruzzo. Sie folgen weiter den Schildern Lasio-San Siro bis zur Kirche Chiesa di San Siro! Nun geht’s auf und ab durch den Wald und mit herrlichen Ausblicken auf den Lago di Cavedine. Im Dorf Cavedine nehmen Sie den Sentiero Lasino und wandern durch Felder und Weingärten zurück zum landwirtschaftlichen Gut Dosila. Auf diesem 14 km langen Wanderweg gibt es eine Reihe von archäologischen Funden zu entdecken, wie den Carega del Diaol, ein riesiger Fels, der einst als Teufelssitz bezeichnet wurde.

Kristallklar und erfrischend ist das Gebirgswasser.

Wer einem guten Schnäpschen nicht abgeneigt ist, der kann hier von Haustür zu Haustür gehen, ein wenig verkosten und natürlich auch einkaufen. Doch Vorsicht ist geboten – auch in Italien gibt es Alkoholkontrollen …

Mystisch: Castel Toblino

Es ist das Lieblingsmotiv aller Profi- und Hobbyfotografen, dieses auf einer Halbinsel liegende Schloss aus dem 16. Jahrhundert! Malerisch am Fuße steil abfallender Felswände gelegen und eingerahmt von Schilf, Steineichen und Zypressen lädt die Burg mit dem mächtigen Turm ein, hier Halt zu machen. Durch einen alten Park geht’s einige Schritte leicht bergauf zum Castello. Eine Besichtigung ist allerdings nur möglich, wenn man das Restaurant besucht, und das ist nur zu den in Italien üblichen Essenszeiten machbar. Hat man das Glück, zur richtigen Zeit vor Ort zu sein, dann ist der romantische Innenhof mit den Laubengängen, bemalten Holzbalustraden und Loggien wirklich schön anzusehen. Leicht verblichene Renaissancefresken schmücken die Wände der mit antiken Möbeln ausgestatteten Gastzimmer. Die ursprünglich im 12. Jahrhundert erbaute Burg wurde im 16. Jahrhundert von Cristoforo Madruzzo, Bischof von Trient (Trento), der 1545 das Konzil in Trento eröffnete, zu einem noblen Wohnsitz umgebaut. Nachdem es einige Zeit als Sommerresidenz der Fürstbischöfe von Trient (Trento) diente, erwarb die Familie Wolkenstein den Ansitz im 17. Jahrhundert. Heute ist die Burg in Privatbesitz.

Mit dem Rad ins Tal der Seen

Auf dem gut ausgebauten Fahrradweg von Torbole bis Toblino gibt es kaum Steigungen, daher ist dieser Weg auch für kleinere Kinder gut zu schaffen. Allerdings ist es dann ratsam, lediglich nur bis Arco (6 km) und wieder zurück zu radeln. Wer fit genug ist, fährt weiter zum Castel Toblino. Die 30 km lange Strecke bietet viele Möglichkeiten für interessante Zwischenstopps. Nahe dem Kult-Treffpunkt für Radfahrer, Mecki’s Bar, beginnt der gut ausgebaute Radweg, der sich bis Arco immer entlang des Flüsschen Sarca schlängelt. Man radelt völlig entspannt, da es keine Steigungen gibt. Rebstöcke und Olivenbäume säumen den Weg.

Das erste Etappenziel Arco ist für Familien mit Kindern ideal, denn es gibt eine sehenswerte Burg, einen botanischen Garten und viele gute Eisdielen. Wer sich eine Tagestour vorgenommen hat, sollte den Aufenthalt in Arco etwas kürzer gestalten, da noch etwa 24 km Radwege zu bewältigen sind. Nördlich von Arco führt der Weg weiter entlang des Flüsschens Sarca zum 6 km entfernten Dörfchen Dro. Sie radeln inmitten von Weingärten, die vorwiegend mit Nosiola-Rebstöcken bepflanzt sind. Dro zählt zu den ältesten Dorfgemeinschaften des Trentino. In Stein gemeißelte Portale, Türme und kleine Torbögen sind Zeugen des Mittelalters. Rechts passieren Sie die Steinwüste Marocche und links weitläufige Pflaumenplantagen. Falls Sie im Herbst unterwegs sind, sollten Sie es nicht versäumen, sich welche zu kaufen, denn die Pflaumen von Dro sind besonders aromatisch.

Weiter geht es vorbei am alten Wasserkraftwerk von Fies, das heute ein Zentrum für zeitgenössische Kunst ist. Ein Stopp lohnt, bevor Sie Ihr Ziel, das romantische Castel Toblino, erreichen.

Sehenswert: Castel Drena

Fährt man vom Castel Toblino auf der kleineren Parallelstraße weiter in Richtung Gardasee, lohnt sich ein Abstecher entlang des malerisch gelegenen Lago di Cavedine zum Castel Drena. Das sehr gut renovierte Schloss war einmal eine der großen mittelalterlichen Anlagen des Trentino, das der Bewachung der Handelswege diente. Im Jahre 1703 wurde die Burg von französischen Truppen unter der Leitung des Generals Vendôme zerstört. Der im Wesentlichen romanische Bau mit gotischen Elementen aus dem 16. Jahrhundert wurde in den 80-Jahren umfangreich saniert. Von den Zinnen der Burganlage hat man einen wunderschönen Blick auf das Sarcatal und die Felslandschaft Marocche. In den Räumlichkeiten finden Ausstellungen und Konzerte statt.

Castel Toblino ist heute in Privatbesitz.

Steiniges Biotop

Entlang der Hauptstraße nach Riva sieht man auf der linken Seite kilometerlang riesige Felsbrocken, die einer Mondlandschaft gleichen: die Marocche. Das Trentiner Wort Marocche leitet sich von dem Begriff paleoeuropeo ab, das »Stein« bedeutet. Diese Steinwüste entstand zum Ende der Eiszeit. Eine riesige Steinlawine rutschte vom Monte Brento und vom Monte Casale ab ins Tal und blieb bis heute, nahe dem Ort Dro, so liegen. Die Marocche ist seit einigen Jahren ein Biotop, das unter Naturschutz steht. Auf einem schmalen Weg kann man die Besonderheiten dieses Naturschutzgebietes erkunden.

Forellen aus der Fischzucht der Familie Mandelli

Infos und Adressen

ESSEN UND TRINKEN

Azienda Agricola Pisoni. Via San Siro 7/Pergolese di Lasino, 38070 Sarche, Tel. 0461/56 32 16, www.pisoni.net. Öffnungszeiten: Mo–Fr 8–12 und 14–18 Uhr

Azienda Agricola Pravis. Loc. Le Biolche 1, 38076 Lasino, Tel. 0461/56 43 05, www.pravis.it. Öffnungszeiten: Mo–Fr 8–12 und 14–18 Uhr

Grappabrennerei Giovanni Poli. Via del Lago, 3, 38070 Santa Massenza, Tel. 0461/86 41 19, www.grappagiovannipoli.it

Ristorante im Castel Toblino. In einem noblen Ambiente wird eine moderne Küche serviert, dazu trinkt man Nosiolowein, der rundherum gedeiht. www.casteltoblino.com, Ruhetag: Di

ÜBERNACHTEN

Hotel Ciclamino ***. Via Cargadori 1, 38070 Pietramurata, Tel. 0464/50 71 40, www.hotel-ciclamino.com. Ruhetag Restaurant: Di

Hotel Daino ***. Loc. Pietramurata, 38074 Dro, Tel 0464/50 71 31, [email protected], www.hoteldaino.it

Hotel due Laghi **. Via Nazionale, 117, 38070 Padergnone, Tel. 0461/86 41 98, www.hotelduelaghi.it. Ruhetag Restaurant: Mo

Piccolo Principe Suite Hotel ****. Famiglia Floriani, 38072 Fraz. Lagolo di Calavino, Tel. 0461/56 42 50, www.piccoloprincipehotel.it

EINKAUFEN

Cantina Toblino & Hosteria. Ein moderner Laden, mit typischen Produkten der Region und Weinen aus ganz Italien, sowie ein Restaurant mit heimischen Gerichten. Via Garda, 3, 38072 Sarche di Calavino, Tel. 0461/56 11 13, www.toblino.it

VERANSTALTUNGEN

Uffici Centrale Fies c/o centro culturale. Jedes Jahr im Juli findet hier das Drodesera-Festival statt. Moderne Kunst, Tanz und Konzerte von jungen Künstlern. Via Cesare Battisti, 14, 38074 Dro, Tel. 0464/50 47 00, [email protected], www.teatroecritica.net

In der Cantina Toblino kann man Wein und heimische Produkte kaufen und genießen.

AKTIVITÄTEN

Das Valle dei Laghi ist Ausgangspunkt für ausgedehnte Wanderungen unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade. Wunderschön zum Beispiel eine Tour von Vezzano zum Lago Toblino und über das Grappadorf Santa Massenza zurück nach Vezzano. Die steilen Felswände bei dem Dörfchen Dro sind ein Freeclimbing-Paradies.

INFORMATION

Termine für Veranstaltungen und was es sonst noch Sehens- und Entdeckenswertes gibt:

Consorzio Pro Loco Valle dei Laghi. Trento Monte Bondone, Via Roma 63, 38070 Vezzano, Tel. 0461/86 44 00, [email protected], www.valledeilaghiturismo.it

INGARDA. Viale delle Palme, 1, 38062 Arco, Tel. 0464/53 22 55, [email protected], www.gardatrentino.it

2 Arco

Das »Nizza« des Trentino

Das hübsche mittelalterliche Städtchen Arco, etwa zehn Autominuten vom Nordufer des Gardasees entfernt, wenn man in Richtung Trient (Trento) fährt, war zu Zeiten der k. u. k.-Monarchie ein beliebtes Ferienziel der Habsburger. Dank des milden Klimas und der durch die hohen Berge geschützten Lage gedeiht hier eine Vielfalt bezaubernder exotischer Pflanzen.

Die Burg von Arco ist weithin sichtbar.

Weithin sichtbar: das Castello

Auf einem 273 Meter hohen Felsberg, der nach Norden sehr steil abfällt, erbaute das Geschlecht der Arco 1124 diese Festung, die lange Zeit als uneinnehmbar galt. 1703 jedoch zerstörten die Truppen des französischen Feldherrn Vendôme die Burg weitgehend. Wer sich intensiver mit der Geschichte der Arcos beschäftigt, weiß, dass man diesem Herrschergeschlecht mit dem Stammsitz in Arco eine brutale Feudalherrschaft nachsagte. Es ranken sich gruselige Geschichten um die Burg und diese Familie.

Etwa 20 Minuten braucht man zu Fuß vom Ort Arco bis zur Burg.

Gottlob hat Albrecht Dürer die beeindruckende Burg zu seiner Zeit (1495) noch in voller Pracht gesehen und sie in einem Aquarell für die Nachwelt festgehalten. Auf dem Burgberg haben sich in Laufe der Jahrhunderte Zypressen, Olivenbäume und Steineichen angesiedelt, die dem steilen Berg mit der Burgruine einen sympathischen, mediterranen Touch verleihen. Heute ist die Burg auf gut befestigten Wegen, die durch schattige Olivenhaine führen, in etwa 20 Gehminuten erreichbar. Seit 1982 ist sie im Besitz der Gemeinde Arco, die in den vergangenen Jahren auch einige Renovierungsarbeiten vorgenommen hat. Unter anderem wurden die Türme saniert und der Mauerring um dieses prachtvolle Bauwerk für die Besucher noch reizvoller und sicherer gestaltet.

Bummeln durch die Gassen von Arco

Nicht verpassen

CARNE SALADA

Carne salada ist gepökeltes Rindfleisch, das man entweder dünn aufgeschnitten, ähnlich einem Carpaccio, serviert bekommt oder gekocht mit weißem Bohnengemüse. Noch vor Jahren gab es Carne salada ausschließlich im Trentino, seit einiger Zeit findet man es jedoch auch auf den Speisekarten rund um den Gardasee und kann es sogar in gut geführten Supermärkten kaufen.

Aber das hat nichts mit einer echten Carne salada zu tun, wie man sie in der Trattoria Belvedere bekommt. Signora Silvia, die derzeit das Regiment im rustikalen Gasthaus führt, würde ihr streng gehütetes Geheimrezept, das seit Generationen nur in der Familie weitergegeben wird, nie verraten. Nur so viel: »Wichtig ist in erster Linie die Qualität des Rindfleisches«, erklärt la Signora, »und das beziehen wir seit jeher von einem nahe gelegenen Bauernhof. Das Geheimnis des guten Geschmacks hängt dann von den verwendeten Aromen und der Dauer des Einlegens ab.« Buon appetito!

Charme der k. u. k.-Monarchie

Die pittoreske Altstadt mit ihren mittelalterlichen Häusern, schönen Brunnen und noblen Villen schmiegt sich ringförmig um den Burgberg. Es macht Spaß, durch die engen Gassen zu bummeln, die hübschen Villen und Palazzi zu bestaunen und in einem der vielen Cafés oder Bars ein Eis zu schlecken oder einen Aperitivo zu genießen.

Arco ist eigentlich keine typisch italienische Stadt, sie ist vielmehr stark von der k. u. k.-Monarchie geprägt, was dem Städtchen einen ganz besonderen Charme verleiht. Nachdem sich Erzherzog Albrecht in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in der Via dei Glicini einen Palast bauen ließ, umgeben von einem prachtvollen Park, folgten viele weitere österreichische Adelige seinem Beispiel. Es entstanden zahlreiche Jugendstilvillen, und bald wurde Arco ein beliebter mondäner Winterkurort für Reiche. Von diesem Charme hat Arco bis heute nichts eingebüßt, auch wenn die Besucher heute eher Kletterer und Mountainbiker sind.

Einfach gut!

AUF DEN SPUREN RILKES

Der junge Rainer Maria Rilke sollte auf Wunsch seiner ehrgeizigen Mutter, eigentlich eine Offizierskarriere anstreben. Er hingegen entschied sich für eine Dichterexistenz, die er vor allem in Arco zu verwirklichen begann. Als er 1897 seine Mutter in Arco besuchte, war er unsterblich verliebt in Lou Andreas-Salomé, geborene Louise von Salomé, eine weitgereiste Schriftstellerin, Erzählerin und Psychoanalytikerin aus einer russisch-deutschen Familie. Die 15 Jahre ältere Dame begleitete ihn nicht auf dieser Reise, was ihn natürlich auf seinen Spaziergängen durch die Olivenhaine dazu inspirierte wunderbare Gedichte zu schreiben. Rilkes Mutter lebte damals in der Villa Florida in Arco, einer wunderschönen Villa, die auch heute noch zu sehen, allerdings nicht zu besichtigen ist. Angeregt durch das Buch »Poeten am Gardasee« des Literaturwissenschaftlers Dirk Heißerer hat die Gemeinde einen Dichterweg auf den Spuren von Rainer Maria Rilke angelegt.

Jugendstilgebäude in Arco

Kirchen, Villen, exotische Flora

Die kleine Besichtungstour beginnt man am besten am Duomo Santa Maria Assunta, auch Collegiata genannt. Auf dem Platz vor der Kirche kann man den Moses-Brunnen aus dem 16. Jahrhundert bewundern. Im Inneren der 1671 fertiggestellten Spätrenaissance-Kirche, die in den 90er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts aufwendig renoviert wurde, sind vor allem die überaus prunkvollen Altäre und faszinierende Gemälde sehenswert. Der Dom gilt als Highlight der Tridentinischen Renaissance. Noch aus der Zeit der Herrscher von Arco stammen drei Palazzi, alle erbaut zwischen dem 15. und 16. Jahrhundert, der wohl beeindruckendste davon ist der Palazzo Marchetti, direkt neben der Collegiata gelegen. Das Dach zieren venezianischen Kamine, und an der Hausfront kann man ein Freskenfries mit Darstellungen von Göttern, Nymphen und Helden bestaunen. In den wunderschönen Renaissanceräumen im Inneren befindet sich ein Restaurant (Pizzeria).

Ganz in der Nähe des Doms ist der Kurpark ein idealer Platz, um die Seele baumeln zu lassen und sich an der vielfältigen Pflanzenwelt zu erfreuen. Mehr Lust auf Botanik? Dann besuchen Sie den Botanischen Garten (Parco Arciducale/Arboretum) am Fuße der Burg von Arco. In dem wunderschönen Garten, der an einem Hang liegt und auf Geheiß von Erzherzog Albrecht von Österreich 1873 angelegt wurde, kann man über 200 verschiedene Pflanzenarten bewundern, darunter viele tropische Gewächse wie Palmen und einen der ältesten Mammutbäume Europas. Der Park ist ganzjährig geöffnet bei freien Eintritt.

Wer sich für romanische Kirchen interessiert, sollte unbedingt Sant’Apollinare in Prabi, am linken Sarca-Ufer, vor der Brücke in Richtung Trient (Trento) besichtigen. Ein echtes Kleinod aus dem 7. Jahrhundert mit Fresken aus dem 14. Jahrhundert, die das Martyrium des heiligen Appolinaris, Laurentius darstellen, sowie die Kreuzigung, die Grablegung und einiges mehr. Es ist ein großartiges Beispiel der Veroneser Malerei jener Zeit. An der Außenseite, geschützt durch ein Dach, kann man noch gut erhaltene lombardische Wandmalereien aus der Zeit um 1540 bestaunen. Um die Kirche zu besichtigen, muss man im Nachbarhaus um den Schlüssel bitten.

Das Kletterparadies

Das Städtchen Arco, früher begehrte Kurstadt der Adligen aus der österreich-ungarischen Monarchie, ist heute »das« Zentrum des Klettersports in Italien. Eine Vielzahl von Kletterfelsen – für Anfänger und Fortgeschrittene – befinden sich in der Nähe. Außerdem gibt es eine überdachte Anlage, die das Klettern an künstlichen Griffen auch bei schlechtem Wetter ermöglicht.

Alljährliches Highlight ist die Freeclimbing-Meisterschaft »Rockmaster«, die im September stattfindet, und bei der man die besten Sportler der Welt bewundern kann. Derzeit gibt es in der Umgebung von Arco etwa 80 Klettersteige, und jedes Jahr kommen neue Routen hinzu.

Beliebter Mountainbiker-Treff

Die hübsche Stadt ist auch ein idealer Boxenstopp für Mountainbiker und »normale« Radfahrer. Rund um Arco gibt es zahlreiche Touren für Anfänger und Freaks. Mountainbiker sind in Arco fast in jedem Ristorante willkommen.

Infos und Adressen

ESSEN UND TRINKEN

Restaurant alla Lega. Im Herzen von Arco gibt es Trentiner Küche und die dazu passenden Weine. Via Vergolano, 8, 38062 Arco, Tel. 0464/51 62 05, www.ristoranteallalega.com. Mo–Fr nur abends geöffnet (18.30–22.30 Uhr), Sa, So auch mittags von 12–14 Uhr

Trattoria Belvedere. Ein wenig außerhalb von Arco gelegen und vor allem bei den Einheimischen sehr geschätzt, denn hier gibt es die beste Carne salada weit und breit. Via Serafini, 2, 38062 Varignano di Arco, Tel. 0464/51 61 44. In den Sommermonaten geschlossen, besser vorher anrufen. Ansonsten mittags und abends geöffnet. Ruhetag: Mi

ÜBERNACHTEN

Maso Bergot. Herrliche Ausblicke auf die umgebenden Berge und auf das Schloss Arco können Sie vom neuen Agritur Maso Bergot genießen. Es gibt unterschiedlich große Appartements im romantischen Stil eingerichtet. www.masobergot.it/de

Parc Hotel Il Vigneto ***. Das Hotel liegt einen knappen Kilometer von der Altstadt entfernt inmitten von Weinbergen. Wellnesscenter und Merlot aus dem eigenen Weinkeller. www.parkhotelilvigneto.com

Vivere – suites and rooms ****. Sie suchen Ruhe und Entspannung in einem modernen und harmonisch in die Natur eingefügten Ambiente? www.agrivivere.com

INFORMATION

Ingarda. Viale delle Palme, 1, 38062 Arco, Tel. 0464/53 22 55, [email protected], www.gardatrentino.it

3 Riva del Garda

Malerische Hafenstadt

Venezianische und k. u. k.-Einflüsse prägen das Bild der malerischen Altstadt mit den verwinkelten Gassen. Ein bunter Mix aus Jugendstilvillen, herrschaftlichen Häusern und mächtige Türme verzaubern Besucher.

Riva del Garda – beliebter Ferienort am Nordufer des Gardasees.

Lebhafte Vergangenheit

Riva, zu Zeiten der Römer »Ripa« (Ufer), war eine bedeutende Hafenstadt. Mangels Straßen fand der Handel auf dem Wasser statt, weshalb die Stadt ein wichtiger Hafen war. Riva war mal unter der Herrschaft der Veroneser, der Mailänder, Venezianer, der Tiroler, der Bischöfe von Trient (Trento) und bis zum Ende des Ersten Weltkrieges der Habsburger. Die Fürstbischöfe von Trient (Trento) regierten Riva von 1510 bis 1802, bis die Stadt von den Habsburgern erobert wurde, die bis 1918 blieben. Mit dem Frieden von Saint-Germain 1919 traten die Österreicher Riva an Italien ab.

Bella Vista vom Torre Apponale

Die 34 Meter hohe Torre an der der Piazza 3 Novembre wurde im 12. Jahrhundert als Wachturm erbaut. 2002 wurde er komplett renoviert. Von März bis Oktober kann man von oben die Stadt zu bewundern. (In den Sommermonaten von 10–18 Uhr geöffnet. Ruhetag: Montag)

Schön ist die von Laubengängen umrahmte Piazza 3 Novembre mit dem Palazzo Pretorio, den Cansignorio della Scala 1375 erbauen ließ. Gleich daneben ist der Palazzo del Provveditore und der Palazzo del Comune aus dem 15. Jahrhundert. Sehenswert ist die Rocca, im 12. Jahrhundert von den Scaligern erbaute Wasserburg, heute Sitz des Stadtmuseums mit heimischer Kunst und Kultur. (Öffnungszeiten: 10–12.30 und 13.30–18 Uhr. Ruhetag: Montag – in den Sommermonaten keiner). Die Pfarrkirche dell’Assunzione della Beata Vergine Maria, ist eine im Barockstil erbaute Kirche mit acht Seitenkapellen. Besuchenswert ist die Kirche dell’Inviolata, die außerhalb der Burgmauer liegt. Riva ist zudem ein wahres Schatzkästchen, wenn man sich für Literatur interessiert. So war die Piazza die Kulisse für den Roman »Die kleine Stadt« von Heinrich Mann. Er, Franz Kafka und Friedrich Nietzsche fühlten sich hier wohl, und Letzterer prägte seinen oft zitierten Ausspruch: »Mit Italien lebt man wie mit einer Geliebten: heute in heftigem Zank und morgen in Anbetung!«

Infos und Adressen

ESSEN UND TRINKEN

Al Volt. Seit vielen Jahren ist das elegante Traditionsrestaurant eine gute Adresse für eine feine Küche mit französischem Touch. Via Fiume, 73, 38066 Riva del Garda, Tel. 0464/55 25 70. Ruhetag: Mo. Betriebsferien: 15. Februar–15. März

Leon d’Oro. Ein herzlich geführtes Familienunternehmen! Hier isst man vorzüglich, und das sogar am Nachmittag, außerhalb der üblichen Essenszeiten. Via Fiume, 28, 38066 Riva del Garda, Tel. 0464/55 23 41, www.leondororiva.it. Kein Ruhetag

ÜBERNACHTEN

Hotel Lido Palace *****. In dem Belle Epoque-Palast stehen den Gästen 42 luxuriöse Zimmer und Suiten zur Verfügung, ein schicker Spa-Bereich, Restaurants und Bars. Via Carducci, 10, 38066 Riva del Garda, Tel. 0464/02 18 99, www.lido-palace.it

Locanda Restel de Fer. Das Haus ist seit dem 14. Jahrhundert Wohnsitz der Familie Meneghelli, die das kleine charmante Hotel und das dazugehörende Restaurant betreiben. Via Restel de Fer, 10, 38066 Riva del Garda, Tel. 0464/55 34 81, www.resteldefer.com

Hotel Kristal Palace.