Buk - Chris Jacobsen - E-Book

Buk E-Book

Chris Jacobsen

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Beschreibung

James Bokowski ist zurück. Vom Privatdetektiv zum Hausmeister befördert, führt er ein Leben, bei dem am Ende des Monats ein Plus auf seinem Konto steht. Aber ist das wirklich entscheidend, wenn Reichsbürger, AfDler und Querdenker unbehelligt durch seine Heimatstadt Castrop-Rauxel marschieren? Ist es nicht. Nicht für Buk.

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Wer sagt: „Die Einschläge kommen näher?“

Das kann ich so nicht bestätigen.

Nicht jetzt.

Nicht heute und schon gar nicht in diesem Moment.

Nicht mal ansatzweise.

Denn die Einschläge donnerten seit ungefähr zehn Minuten kontinuierlich auf mich ein.

Auf meinen Kopf, in meinen Magen und in meine Weichteile.

Wobei ich jetzt mal kurz Danke sagen musste.

Danke an Lilly.

Lilly hatte mir vor zwei Monaten ein Suspensorium geschenkt, weil sie meinte, dass es doch zu schade wäre, wenn die Arschlöcher, mit denen ich mich andauernd anlege, mir die Chance auf Vermehrung nehmen würden.

Die einzige Bedingung, die sie an den Intimschutz geknüpft hatte, war, dass ich ihn tragen musste, sobald ich meine Wohnung verlassen würde.

Gut, dass ich mich heute an unsere Abmachung gehalten hatte.

Ich musste also nur für den Schutz meines Kopfes sorgen.

Die vier Faschos, die mich gerade in die Mangel nahmen, hatten eine unglaubliche Kondition.

Von allen Seiten spürte ich Fäuste und Tritte – aber ganz ehrlich?

Ich hatte mich an diesen Schmerz gewöhnt.

Die täglichen Nachrichten von antisemitischen Aktionen, der blanke Hass und die offene Zurschaustellung von eigener Dummheit, auf der Straße und im Internet, bereiteten mir schon körperliche Beschwerden.

Da war das hier nur der berühmte Tropfen auf den heißen Stein.

Ich lag in einer verzweifelten, embryonalen Haltung auf dem Pflaster meiner Stadt und fragte mich, wann denn nun alles gut werden würde.

Das hört man doch auch jeden Tag.

Mach dir keine Gedanken, mein Junge, alles wird gut.

Ich entspannte meinen verkrampften Körper so gut es mir in dieser Situation möglich war, drehte mich auf den Rücken und sah dem einen Fettsackfascho in die Augen.

Er lächelte, und ich fragte ihn, wann sie denn fertig wären, da meine Bahn gleich fahren würde.

Die Antwort kam prompt.

„Wenn du endlich die Fresse hältst“, war das Letzte, was das ich hörte.

Das Letzte, das ich schmeckte, war seine dreckige Schuhsohle, die er mir auf meine Lippen stellte und hin und herdrehte, als würde er eine Zigarette ausdrücken.

Mein Name ist James Bokowski, aber ihr könnt mich Jimmie nennen,

oder sagt einfach Buk, das passt auch.

Dann wurde es schwarz um mich.

Ich wachte ein paar Stunden später auf, das war die gute Nachricht.

Die schlechte war, dass ich mich nicht bewegen konnte, ein bisschen schon, aber eben nicht so wie ein junger Hüpfer, sondern eher wie jemand, der lange keinen Teil seiner Gliedmaßen gerührt hatte.

In ein paar Wochen hatte ich Geburtstag.

Noch war ich 29, aber heute fühlte sich mein Körper an, als sei ich 92.

Geburtstage, so sinnvoll wie ein Kropf, wie ein Arschloch am Ellenbogen.

Warum ich so eine Einstellung zu Geburtstagen habe?

Als Kind waren das die einzigen Tage, an denen mein Vater jedenfalls nüchtern aufstand, um sich dann im Lauf des Vormittags volllaufen zu lassen.

Bis zu meinem achten Geburtstag kamen am Nachmittag Freunde, mit denen ich zusammen diesen Tag feierte.

Wir spielten zusammen, waren fröhlich und eben auch laut.

An meinem achten Geburtstag war mein Vater so voll, dass er, während wir auf dem Boden herumkrochen und Topfschlagen spielten, unser Wohnzimmer betrat, uns den Kochlöffel entriss und einem nach dem anderen mit der flachen Seite dieses Küchenwerkzeugs ins Gesicht schlug.

Und nicht nur ein Mal.

Die Freunde, die ich bis zu dem Zeitpunkt noch hatte, verließen weinend unser Haus, und ich stand meinem Vater alleine gegenüber.

So besoffen wie er war, so unfähig war er, eine Erklärung über das abzugeben, was er gerade getan hatte.

„Drecksbalg“ und „scheiß Geburtstag“, das sind die Andenken, die ich noch an diesen Tag habe.

Die Folge des Auftretens meines Vaters war, dass die Anzahl meiner Freund auf Null sank.

Zu mir wollte niemand mehr kommen, und eingeladen wurde ich für eine lange Zeit auch nicht mehr.

Könnt ihr jetzt verstehen, warum mir solche Tage total gleichgültig sind?

Egal, ich musste aufstehen und drehte mich vorsichtig um.

Alles tat mir weh, bis auf meine Eier.

Danke Lilly, immer wieder danke.

Ich musste irgendwo in der Fußgängerzone liegen.

Schuhe und Beine kamen auf mich zu und gingen dann weiträumig um mich herum.

Es schien überhaupt niemanden zu interessieren, dass hier ein Mensch lag.

Drogenabhängiger Penner, Asozialer, oder was sie auch immer dachten.

Ich wollte nur nach Hause und einen Kaffee trinken.

Kaffee war jetzt genau das, was ich brauchte, um wieder auf die Beine zu kommen.

Aber keine Hilfe weit und breit.

Keine helfende Hand, keine Tasse mit dem heißen Gebräu in Sicht.

Es war also wieder an mir.

Genau so hilflos wie in der letzten Nacht drehte ich mich auf den Rücken und setzte mich langsamer auf, als sich die Kontinentalplatten auseinanderbewegen.

Irgendwann erhob ich mich langsam und stolperte mehr, als dass ich ging in einen kleinen Seiteneingang eines Hauses, setzte mich dort auf die Vortreppe und suchte nach meinen Zigaretten.

Wenn die Nazis mir die jetzt auch noch kaputtgemacht hatten, dann würde es richtig Ärger geben.

Das Handy war im Arsch.

Das Display hatte mehrere Risse, und es ließ sich offensichtlich nicht mehr einschalten.

Weiter unten in meiner Innentasche fand ich meine Kippen.

Alle symmetrisch in der Mitte durchgebrochen.

Jeder von euch, der Zigaretten ohne Filter raucht, weiß, wie kurz die Dinger ohnehin schon sind, aber geteilt gehen sie fast gar nicht mehr.

Ich steckte mir trotz allem eines der Stückchen in den Mund, tastete meine Hosentaschen und meine Jacke nach dem Feuerzeug ab, und dieser kleine Stängel in meinem Mund brannte wie Feuer.

Nach längerer Suche mit meinen blutigen und immer noch zittrigen Fingern fand ich es, kontrollierte die Größe der Flamme nicht und kürzte so, während die Flamme den Tabak entzündete, ebenfalls meinen mir über die Stirn hängenden und inzwischen zu langen Pony.

Zum Friseur musste ich ohnehin mal wieder, aber gute Vorarbeit hier auf dem Hinterhof, schien mir auch nicht ganz verkehrt zu sein.

Jetzt begann es auch noch zu regnen, aber bevor ich nicht meine exakte Position ausfindig gemacht hatte, brauchte ich mir keine Gedanken über meinen Rückweg zu machen.

Man sollte sich auch halbwegs bewegen können, um derartige Pläne zu schmieden. Ich musste nach Hause.

Egal wie.

Also hoch den Arsch und ab in die schützenden vier Wände, die ich meine Wohnung nenne.

Als ich die hintere Tür zum Taxi öffnete und die entsetzten Augen im Rückspiegel sah, war mir klar, dass ich mich über Nacht äußerlich sehr verändert haben musste, um es freundlich auszudrücken.

Für derlei nächtliche Zwischenfälle hatte ich mir angewöhnt, immer ein paar Euros in meinen Socken dabei zu haben, von daher war die Sache mit der Bezahlung der Heimfahrt geritzt, und als die freundliche, aber doch leicht irritierte Stimme mich fragte, wo ich hinwolle, gab ich der ausgestreckten Hand erst das Geld und nannte dann meine Adresse.

Ich ließ meinen Kopf nach hinten fallen und betrachtete meine Stadt aus einer anderen Perspektive.

Mein schönes Castrop-Rauxel.

Du Heimat des Feingeistes.

Du Hort der Güte und der gepflegten Auseinandersetzung.

Du musst noch viel lernen.

Und mir graut, wenn ich denke, dass es das ganze Land betrifft.

Irgendwann und vor allen Dingen endlich wurde ich durch absichtlich unsanftes Bremsen aus meinem kurzen Entspannungsschlaf gerissen.

„Zu Hause“, verkündete die Stimme ruhig, und eigentlich hätte mich der Fahrer auch noch ins Bett tragen können.

Aber dieser Service war im Preis wohl nicht mit inbegriffen.

„Sie kriegen noch was zurück“, kam es von vorne, und während ich versuchte, meinen verkrampften Körper auf der Rückbank mit einer Hand am Türgriff in Richtung Ausstieg zu zerren, winkte ich locker wie ein Rodeoreiter mit der anderen Hand ab.

Ich hievte mich aus dem Taxi, stapfte den kurzen, neu gepflasterten Eingangsweg hoch und öffnete die Haustür, ging in meine Wohnung, ignorierte den Standspiegel, den Susanne gekauft hatte, und ließ mich auf das Sofa fallen.

Wie ich es öfter mal geschafft hatte, in diesem Zustand in meine alte Wohnung im dritten Stock zu kommen, wird für immer in Rätsel bleiben, dem sich vielleicht noch mal Guido Knopp in einer Extraausgabe seiner Aufklärungssendungen widmet.

Hier lebte ich im Erdgeschoss, barrierefrei, genau das Richtige für meinen momentanen Zustand.

Ich warf einen kurzen Blick durch meine Wohnung, also das, was ich in der Dunkelheit erkennen konnte, und ging Richtung Sofatisch.

Mit der Fernbedienung schaltete ich die Anlage ein und drückte auf Start.

Peter Gabriel sang: „I don´t remember, I don´t recall, I got no memories of anything at all.“

In dieser und in vielerlei anderer Hinsicht war er zu beneiden, denn ich wollte mich auch nicht mehr erinnern.

An so viele falsch gelaufene Dinge in meinem Leben, aber ich wachte immer wieder auf und musste aufstehen und weitermachen.

Ihr könnt jetzt ruhig „Verlierer“ schreien, aber dann habt ihr meinen Satz nicht bis zu Ende gehört, denn genau das Wissen darum, dass ich wieder aufwache, das ich weitermachen kann und muss, eben dieses Wissen und exakt diese Aussicht sind mein Antrieb, und davon werden mich weder schlechte Nachrichten noch fette oder hohlwangige und glutäugige Faschistenknechte abhalten.

Ich werde an jedem Tag, an jedem Morgen aufstehen und weitermachen.

Ihr werdet mich überall dort finden, wo ihr versucht, andere Menschen kleinzumachen, ihnen zu schaden oder sie zu bedrohen.

Ihr werdet mich nicht los.

Ich bleibe hier und werde mich immer gegen euch stellen, und wenn ihr wissen wollt, wie ich heiße, dann hättet ihr besser aufpassen müssen.

Wie es im Leben eben öfter ist, differieren Wunsch und Wirklichkeit erheblich.

Zur Musik von Peter Gabriel schlief ich auf dem Sofa im Sitzen ein und träumte mich in eine andere Sphäre.

Ich saß an einem Fluss und schaute dem Wasser zu, wie es stetig und mit ruhiger Kraft, von der Quelle gespeist und getrieben, Richtung Meer floss.

Nichts konnte es aufhalten.

Alles, was sich ihm in den Weg stellte, wurde sofort oder mit der Zeit aus dem Weg geräumt.

Die Landschaft um den Fluss herum änderte sich. Die Uferseiten wurden fruchtbar, und die Vegetation wurde vielfältig.

Flora und Fauna, in einer stetigen Zusammenarbeit, formten Steine, Felsen, Uferabschnitte, und auch wenn der Fluss an einigen Stellen länger für eine Veränderung brauchte, so verlor er doch nie sein Ziel aus den Augen.

Das Meer.

Daran arbeitete er.

Jeden Tag.

Jeden Augenblick.

Mit jedem Tropfen Wasser, den er mit sich führte.

In einem gleichbleibenden Tempo sorgte er dafür, dass sich alles langsam immer wieder veränderte, wenn man ihn nur ließ.

In meinem Traum gab ich dem Fluss recht.

Wir brauchen Druck und eine gleichbleibende Kraft in unserem Land, die sich unaufhörlich gegen rechte Hetzer, brutale Faschos und gewaltbereite Neonazis stellt.

Gegen die, die andere Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe, sexuellen Orientierung, Herkunft oder aus welchen anderen dummen Gründen auch immer verfolgen, bedrohen, oder verprügeln.

Ich fragte mich in meinem Traum, wie dumm man in diesen angeblich so aufgeklärten Zeiten sein musste, um den perfiden Reden eines Herrn Höcke zu glauben.

Wie wenig muss man von der Welt verstanden haben, um eine Partei wie die AfD zu wählen.

Ein Haufen von pseudodemokratischen Schreihälsen, die nichts anderes wollen, als dieses Land zu zerstören, die demokratischen Grundrechte abzuschaffen und eine noch größere Spaltung des Volkes herbeizuführen, als es sie ohnehin schon nach sechzehn Jahren CDU gab.

Und während ich da so am Fluss saß und die Fließgeschwindigkeit des Wassers beobachtete, setzte sich Grünenoberguru Habeck neben mich. Gekleidet in ein Winnetou-Kostüm und mit Friedenspfeife.

War ja klar, dass ausgerechnet er sich für die Legalisierung von Cannabis einsetzen würde.

Er setzte sich neben mich ins Gras und schaute mit mir gemeinsam aufs Wasser.

Irgendwann, und ich wollte gerade sagen: „Ich dachte, du fragst gar nicht mehr, Großer Häuptling“, reichte er mir die Pfeife.

Ich nahm einen tiefen Zug, bekam einen Hustenkrampf und hörte, wie Habeck noch sagte: „Bleib am Fluss sitzen, und warte, bis deine Feinde vorbeischwimmen.“

Ja klar, mein Lieber.

Wer hat denn so viel Zeit? Und außerdem solltest du diesen Satz nicht als deinen eigenen verkaufen.

Da habt ihr gewisse Erfahrungen mit dem Urheberrecht in eurem Stamm.

Er lächelte, winkte mir zu und flog auf der Rauchwolke davon, die er kurz vorher aus seinen sympathischen Hamsterbacken geblasen hatte.

Meine Lunge verkrampfte sich zusehends, und der Husten schmerzte in meiner Brust.

Ich wachte auf und war nicht mehr alleine.

Lilly saß in meinem alten Sessel.

Den hatte ich als einziges Möbelstück aus meiner alten Wohnung mit hierher genommen.

Sie saß da in Lederhose, einem weißen Hemd und, wie meistens, im schwarzen Jackett.

Einen dampfenden Kaffee in der Hand, sah sie mich bemitleidend über den Couchtisch an, und als sie bemerkte, dass ich meine Augen geöffnet hatte, stellte sie ihre Tasse blitzschnell auf den Tisch und kam zu mir.

Unsere Nasenspitzen berührten sich beinahe, und ihre großen, braunen Augen bohrten sich durch meinen Schädel in mein Gehirn.

Ich konnte ihre vorwurfsvollen Fragen schon hören, ohne dass sie irgendetwas sagte.

Und dann öffnete sie ihre frischgeschminkten roten Lippen, und gerade, als ich dachte, ich würde mit einem großzügigen Kuss oder einem kurzen Rückenstreicheln davonkommen, packte sie mich an meinem T-Shirt und sagte nur leise: „Du dummes Arschloch.“

Sie schubste mich zurück in die Tiefe der Sofarückenlehne und ließ sich wieder zurück in den Sessel fallen.

Sie nahm ihren Kaffee zwischen ihre Hände und schaute tief in die Tasse.

„Ich hab doch gar nichts gemacht, Lilly“, versuchte ich mich zu verteidigen und kämpfte dabei um eine aufrechte Sitzhaltung

Aber das zog heute nicht bei ihr.

„Jimmie, ich bin doch nicht anderer Meinung als du, was diese Wichser aus der rechten Szene betrifft, aber dass du ständig von denen auf die Fresse bekommst, dass sie dich immer wieder verunstalten. Wie lange willst du das noch mitmachen? Wie lange hält das dein für einen Mann doch sehr ansehnliches Gesicht noch einigermaßen unbeschadet aus? Klar kannst du die Last der Welt auf deinen schmalen Schultern tragen, aber doch nicht für lange und erst recht nicht für immer. Durch dein eigensinniges Verhalten hast du schon genug verloren, ist dir das alles so egal, dass du jetzt auch noch dein Leben aufs Spiel setzt?“

Sie sah mich fast verzweifelt an, irgendwie flehend.

„War das eine Liebeserklärung?“

Sie verdrehte die Augen und schaute an die Zimmerdecke.

„Hast du auch einen Kaffee für mich gemacht?“, wollte ich wissen.

„Jimmie Bokowski, mach es, genau so, wie du es von anderen forderst, gleichgültig, in was für einer Situation sie auch stecken mögen: Arsch hoch und selber machen.

Dein Lösungsrezept für so viele Probleme. Du kennst dich doch noch aus in deiner Wohnung, oder haben sie dir letzte Nacht den letzten Rest Verstand rausgeprügelt?“

Lilly war bis zur Oberkante ihrer Toleranzgrenze genervt, und wenn sie so drauf war, sollte man sich tunlichst jedes Widerwort ersparen und auch keinerlei Erklärungsversuche machen.

„Einfach machen“ war die Devise, und so erhob ich mich langsam, versuchte keinen einzigen Gesichtsausdruck zu zeigen, der darauf hindeuten könnte, dass mir irgendetwas wehtat, und so sah ich sie an, lächelte und humpelte in meine neue Küche.

Wenn ich früher auch gedacht hatte, dass die Küche ein Ort sei, um dreckiges Geschirr von noch dreckigerem zu unterscheiden und nach diesen beiden Kategorien zu sortieren, so hatte diese Küche die Aufgabe, dass ich mich wohlfühlte, wenn ich sie betrat.

Sie war hell, groß, eine kleine Einbauküche auf der einen und eine Sitzecke auf der anderen Seite.

Geeignet für Küchenpartys, lange Nächte mit unendlichen Gesprächen.

Einfach ein Raum zum Wohlfühlen.

Was mich so verändert hat?

Warum ich vom Geschirrsortierer zum Abwäscher geworden bin?

Das liegt an den vier Monaten, die Susanne hier gewohnt hat.

Vier der schönsten Monate, die ich seit langem in meinem Leben gehabt hatte.

Aber Susanne war nicht mehr hier.

Nicht in dieser Wohnung und nicht einmal in dieser Stadt.

Und bevor sich hier irgendwelche Gerüchte verbreiten, nein, ich habe sie nicht vertrieben oder rausgeworfen. Ich mag ja manchmal ein Idiot sein, aber wenn mir etwas gut tut, ein Mensch sich neben und mit mir wohlfühlt, dann erkenne selbst ich das und tue gewöhnlich alles dafür, dass sich diese Lage nicht ändert.

Mit Susanne verhielt es sich nun ein bisschen anders.

Sie hat ja neben dem Kiosk ihr Abi nachgemacht und wollte studieren.

Natürlich hat sie keinen Studienplatz in Nordrheinwestfalen gefunden, auch wenn sie es versucht hat.

Die Uni in Hamburg.

Dreihundertfünfzig Kilometer, das hört sich jetzt nicht wirklich nach einer großen Entfernung an, aber von null Entfernung auf eine solche Distanz, da wird schon einiges im eigenen Inneren auf die Probe gestellt.

Es war ja nicht mein Entschluss zu sagen, dass es dann aus ist.

Susanne hatte in ihrem rational gesteuerten Kopf für sich beschlossen, dass es besser so wäre.

Für uns beide und unser Freiheitsgefühl.

Ich war mir aber nie eingeschränkt vorgekommen in der Zeit, als wir hier, in dieser Wohnung, eng an eng und manchmal Haut an Haut gelebt hatten.

Das hatte ich ihr auch gesagt, aber das war für sie kein schlüssiges Argument. Wir haben dann drei Nächte lang mit uns gerungen, unsere Eitelkeiten auf den Tisch gelegt und versucht, einen Weg zu finden.

Wir haben keine Möglichkeit gefunden, und so zog sie hier wieder aus.

Das war jetzt zwei Tage her, und da durfte ich doch mal ein bisschen Selbstmitleid an den Tag legen – und ganz ehrlich?

Was konnte ich denn dann dafür, wenn mir Nazis über den Weg liefen und mich in meiner inneren Ruhe und Gelassenheit störten?

Nichts konnte ich dafür.

Es gibt eben viel zu viele Idioten, die denken, das Nationalismus ein Heilmittel für die Probleme der Welt ist.

Nationalistische und egoistische Aktionen zwischen zwei verschiedenen, ehemals befreundeten Staaten, haben noch nie auch nur das kleinste oder positive Ergebnis gebracht.

Im Gegenteil, es endet immer in Chaos, Krieg und Zerstörung.

Wenn man mal überlegt, wie eine Beziehung zwischen zwei Menschen aussehen würde, wären sie beide Egoisten, dann kommt man schnell ans Ende der Nationalistenfahnenstange.

Wie kann man denn nur denken, dass Egoismus ein Heilmittel für eine Beziehung ist?

Wie würde denn eine Beziehung aussehen, wenn man den Partner nicht an sich ranlässt oder ihm verschweigt, was man vorhat?

Wie verbringt man dann die Zeit miteinander?

Dem Partner verbieten, ins Wohnzimmer zu kommen, weil man Angst hat, dass er sich für die nächsten Stunden aufs Sofa setzt?

Die Küche zumauern, weil man die Nahrungsmittel, die man zwar zusammen gekauft hat, jetzt nicht mehr teilen will?

Die Fenster einschlägt, weil man nicht bereit ist, sie zu putzen?

Wenn man es mal kleiner denkt, und mit dem Im-Kleinen-Denken sollten die Spatzenhirne doch mal anfangen, so als Übung.

Warum ist die Welt oft lauter, als man es ertragen kann?

Wieso schreien immer erst so viele Menschen, bevor sie ihr Hirn einschalten?

Warum nehmen wir uns nicht die Zeit, die wir haben?

Wer drängt uns ständig dazu, dass wir wie aufgescheuchte Hühner durch die Gegend laufen und gackern, als sei der Metzger hinter uns her?

Was wir auf dieser Welt mehr brauchen als alles andere, ist Ruhe und Gelassenheit und den Willen, uns einen Überblick zu verschaffen.

In der Zwischenzeit hatte ich, geübt und automatisch, einen Kaffee an meinem neuen Vollautomaten gezapft.

Ja, Vollautomat.

Muss man sich für so eine Maschine jetzt eigentlich auch schon rechtfertigen, weil sie vielleicht nicht vegan hergestellt worden ist oder in Indien von kleinen Kindern zusammengebaut?

Sie aus viel zu viel Plastik besteht?

Einen zu hohen Stromverbrauch hat oder euch vielleicht am Ende doch nur die Farbe nicht gefällt?

Regt euch doch nicht immer so künstlich auf, und atmet einfach mal nach guter Stromberg-Methode locker durch die Hose.

Gerade als ich mal wieder richtig Fahrt aufnehmen wollte, hörte ich Lilly hinter mir:

„Na, mein kleiner Held, auf wen schimpfst du schon wieder in deinem Kopf rum?“

Es ist manchmal schon sehr anstrengend, eine Freundin wie Lilly zu haben, die durch Wände und geschlossene Türen hören kann, was man gerade so vor sich hindenkt.

„Auf alle, Lilly“, sagte ich leise, und sie wusste bestens, dass sich mein Kompass in Richtung Hamburg justierte.

„Bevor du in den Norden fährst, Jimmie, solltest du in die Wanne. Es reicht ja, wenn ich dich in diesem Zustand sehen muss. Wenn du willst, mach ich gerne ein Foto von dir, und das kannst du dann Susanne schicken.“

„Witzig, Lilly, echt witzig“, antwortete ich, ohne sie dabei anzuschauen.

Ich nahm meinen Kaffeebecher, setzte mich an meinen Küchentisch und schob den gegenüberliegenden Stuhl als Aufforderung an Lilly mit dem Fuß in ihre Richtung.

„Kaffee, Wanne, Kaffee, und dann muss ich mal nachschauen, was bei mir auf dem Tagesplan steht, der Fischer wollte heute, glaube ich, auch vorbeikommen.

Passt mir alles nicht, aber irgendwie muss es ja.“

Irgendwie muss es ja.

Ich war wohl am Ende meines Lebenswillens angekommen.

So einen Satz sagen doch nur Leute, die nichts mehr vorhaben.

Irgendwie muss es ja.

Steht in demselben Buch der unbrauchbaren Sprüche, in dem man auch Aussprüche findet wie „Bergfest“, wenn es Mittwoch ist und noch ein paar Tage Arbeit vor einem liegen. Muss man denn wirklich die Woche und damit sein Leben in so kleine Scheibchen schneiden, weil man sich selbst nicht mehr zutraut, langfristige Ziele zu setzen?

Ein anderer Spruch ist: „Du sprichst aber gut Deutsch.“

Das sagt man am besten zu einem Arbeitskollegen mit Migrationshintergrund, der hier in diesem Land aufgewachsen und zur Schule gegangen ist, um dann gleich hinterherzuschieben: „Wo kommst du denn überhaupt her?“, um dann auf die Antwort „Aus Leverkusen“ zu sagen: „Nein, ich meine so wirklich, also deine Eltern?“

Diskriminierung auf die dümmlichste Art.

Es gibt so unzählbar viele sinnfreie Sätze, die wir, ohne sie zu hinterfragen, in unseren Sprachgebrauch aufnehmen und immer denken, dass andere nicht merken würden, wie bescheuert wir eigentlich wirklich sind.

„Jimmie“, Lilly schnipste mit ihren Fingern vor meiner Nase, „ich lass dir jetzt mal ein Bad ein, und während du dich schrubbst, mach ich uns was zu essen. Ist das ein Angebot, mit dem du leben kannst, ohne auf Gedankenexkursion zu gehen?“

Sie saß mir gegenüber und schaute mir wieder in ihrer eigenen Art tief ins Gehirn, und bevor ihre hypnotische Art mir ein Loch in mein Gesicht brennen würde, nickte ich und sah sie an.

„So machen wir das, guter Plan“, musste ich unverhohlen zugeben.

Lilly stellte mir meinen Aschenbecher vor die Nase, und als hätte sie gewusst, dass ich keine Zigaretten mehr hatte, warf sie mir ein frisches Päckchen hin.

Ich deutete mit dem Zeigefinger meinen Dank für dieses Geschenk an.

Sie ging in mein Bad und drehte die Wasserhähne auf, ich steckte mir eine Zigarette in den Mund und genoss meinen Kaffee.

Die Welt konnte doch so einfach sein.

Mit so wenigen Mitteln schön erscheinen.

Warum machten wir uns das Leben komplizierter, als es sein musste?

Ich versuchte mich, so bequem es mir möglich war, auf meinem Küchenstuhl einzurichten und hörte, wie Lilly alles im Badezimmer für mich vorbereitete.

Das Geräusch des Wassers, das in die emaillierte Schüssel lief, in die ich mich gleich zurückziehen würde.

Die Zigarette tat gut, und ich genoss es für diesen Moment, dass sich jemand so um mich kümmerte.

Da konnte ich mir etwas drauf einbilden, denn es stand bei Lilly nicht auf der Tagesordnung, derartige Dinge für mich zu tun, aber sie hatte sich in den letzten Monaten, seit der Eröffnung ihrer Kneipe, verändert.

Sie war an vielen Stellen, an denen wir uns noch vor Monaten die Haare ausgerissen hätten, entspannter geworden.

Das war manchmal geradezu unheimlich.

Ich musste sie neu entdecken.

Ihre Grenzen hatte sie jetzt anders gezogen, und dort, wo mich vor einiger Zeit, an bestimmten Stellen Tretminen zerrissen hätten, war jetzt ein buddhistischer Goldfischteich angelegt worden.

Sie flippte nicht mehr aus, stattdessen wurde man von ihren Blicken gefangen, fast gestreichelt und blieb ratlos, aber beruhigt zurück.

Unsere Clique traf sich, soweit es die Coronazahlen zuließen, immer noch.

Jetzt eben in Lillys Bar.

Natürlich bezahlten wir unsere Getränke.

Was für eine Frage, was dachtet ihr denn?

Unsere alte Kneipe hatte geschlossen.

Nicht wegen Corona, sondern weil die Crew Urlaub machte.

Konnte man ihnen nicht verdenken.

Vier Leute, die vierundzwanzig Stunden arbeiteten.

Jeden Tag in der Woche.

Da kann man sich mal eine Auszeit gönnen.

Ich brauchte einen neuen Kaffee und ließ meine Maschine für mich arbeiten.

Durch das Küchenfenster konnte ich auf den Hinterhof sehen.

Ein trüber Tag.

Geeignet für Badewanne und Sofa.

Ich stieß mich von meiner Arbeitsplatte ab wie ein Rückenschwimmer im Becken, und der Schwung trieb mich rückwärts in Richtung Stuhl, auf den ich mich wieder fallen ließ, mir eine neue Kippe ansteckte, und just in dem Moment, als ich mein neues Heißgetränk körperlich verarbeiten wollte, hörte ich Lillys Stimme, die mir signalisierte, dass die Wanne bereitet wäre und ich jetzt kommen sollte.

Richtung Badezimmer entledigte ich mich Stück für Stück meiner Klamotten, bei der Hose jedoch, gab es kleinere Probleme. Ich ließ sie mir in gewohnter Weise einfach an den Schenkeln runterrutschen, da sie sich aber anscheinend am Oberschenkel mit etwas Blut vermischt hatte, blieb sie dort kleben und ich musste ihr mit einem kleinen Ruck nachhelfen.

Lilly blickte mich an und meinte: „Zieh dich aus.“

„Keinen Sex, Lilly, bitte. Nicht jetzt.“

Ganz ehrlich? Lilly und ich hatten noch nie Sex gehabt.

Sex schon, aber wir beide nie miteinander.

Das war eine Grenze, die wir im Laufe der Jahre unserer Freundschaft ganz deutlich gezogen hatten.

Zum einen, weil sie wusste, was sie für ein schlechtes Verhältnis zu ihren Exfreunden hatte, zum anderen, weil ich die Erfahrung gemacht hatte, dass die Damen in meinem Leben nach kurzer Zeit mit wehenden Haaren und gepackten Koffern meinen Wirkungskreis verließen.

Diese Erfahrung und das damit womöglich einhergehende Ende unserer langjährigen Freundschaft wollten wir beide nicht für ein paar Hormone riskieren.

„Du kannst mich mal“, war ihre ungeduldige Antwort, sie griff an meine Hosenbeine, und wie man Pflaster in einem Rutsch abreißt, zog sie mir meine Hose bis zu den Knöcheln runter.

Sie richtete sich wieder auf und stand lächelnd vor mir, streichelte meine Wange und flüsterte mir ins Ohr: „Den Rest schaffst du alleine, mein Großer.“

Sie verließ das Badezimmer und schloss die Tür leise hinter sich.

Das heiße Wasser duftete nach irgendetwas, das nicht ich eingekauft haben konnte.

Ich stieg Fuß für Fuß ins heiße Wasser, und schon das verhieß Entspannung.

Ich setzte mich langsam in die sich auftürmenden Schaumberge, und mein Puls schlug immer langsamer.

Ich lehnte mich zurück und machte mir die Wanne zu einem bequemen Liegestuhl.

Jack Kornfield kam mir in den Kopf, der einmal gesagt hat:

„Wenn wir uns zu sehr auf die Hektik der Welt einlassen, verlieren wir die Verbindung zueinander und zu uns selbst.“

Ich konnte auf keinen Fall zulassen, dass mir das passieren würde.

Ich holte tief Luft und ließ mich langsam durch die schaumige Oberfläche nach unten rutschen.

Manchmal braucht man einen Perspektivwechsel, um die eigene Situation besser zu überblicken.

Die flüssige, feuchtwarme Ruhe um mich und das sichere Gefühl, von der Außenwelt abgeschottet zu sein, brachten mich auf andere Gedanken.

Sicherlich wäre jetzt ein kleiner Whiskey noch die Krönung gewesen, aber hier in meiner fast pränatalen Umgebung, in dieser Abgeschlossenheit der Gedankenlosigkeit, musste ich nur wissen, dass er immer greifbar im Wohnzimmer in dem kleinen Schränkchen neben dem Sofa stand.

Ihr wundert euch über diese Ordnung, die in mein Leben Einzug gehalten hat?

Das waren Nachwirkungen des Zusammenlebens mit Susanne, und ich hatte es zu schätzen gelernt zu wissen, wo was war und wie viel ich noch davon hatte.

Chaos ist zwar oft vonnöten, um zu erkennen, wie wichtig es ist, einen Überblick zu behalten, aber ein Dauerzustand ist es nicht.

Es zerfetzt einen selbst, also mich jedenfalls, und dann fängt man irgendwann an, sich selbst und viel zu vielen unterschiedlichen Dingen hinterherzulaufen, sie zu suchen und man braucht zu lange, um sie zu finden.

Diese Art von Zeitverschwendung wollte und konnte ich mir nicht mehr leisten.

Man könnte es vielleicht in einem Satz ausdrücken: Ich versuchte, mein Leben auf den Punkt zu leben.

Durch meinen festen Job hatte sich die Schuldenangelegenheit mit der Sparkasse auch schon erledigt.

Eigentlich schade, da mir die Besuche des mir schon fast ans Herz gewachsenen Gerichtsvollziehers doch irgendwie fehlten.

Er war zwar nie eine moralische Instanz für mich gewesen, doch diese immer wiederkehrenden Besuche seinerseits, auf Anordnung einer Behörde, hatten weder ihm noch mir Freude bereitet, und wir hatten uns zu zweit durch diese Zeit von Unterschriften und Vereinbarungen laviert.

Bei seinem allerletzten Besuch war er mir fast ein wenig traurig vorgekommen, und ich hatte fast das Gefühl gehabt, als müsste ich ihn in den Arm nehmen und trösten, ihm Mut machen, dass es da draußen noch viele andere Menschen geben würde, die noch schlechter mit Geld umgehen konnten als ich und die nur darauf warteten, dass er bei ihnen an der Tür klingeln würde.

Viele Menschen, die nur drauf warteten, von ihrem überflüssigen Besitz befreit zu werden.

Ja, dieses Land drohte an dem Überfluss zu ersticken, den es sich angeschafft hatte.

Dass der Reichtum in unserem Land und auf der ganzen Welt ungerecht verteilt war, das schien wirklich niemanden mehr aufzuregen.

Nicht sonderlich.

Dafür reicht aber oftmals der kleinste Trigger, und eine riesige Maschinerie aus emotionalen Wortsalven, Beleidigungen bis hin zu organisierten Shitstorms wird in Gang gesetzt.

Und während wir damit unsere Zeit verschwenden, uns über Nebensächlichkeiten aufzuregen, verlieren wir die wichtigen, die überlebensnotwendigen Dinge aus den Augen.

Wir verschwenden viel zu viel Zeit damit, uns über die falschen Dinge aufzuregen, statt die wichtigen in Ordnung zu bringen.

Die Zeit, die wir auf diesem Planeten haben, ist nicht endlos, und deswegen sollten wir sie uns gemeinsam so schön einrichten, wie es uns möglich ist.

Ich liebte meine Badewanne, sie brachte mich immer ein Stück weiter in meinem Kopf – und wie schnell man sich von einer Seite des Gehirns zur anderen bewegen konnte, ohne Luft zu holen.

Scheiße, das hätte ich jetzt beinahe vergessen.

Als ich meinen Kopf zwischen den Schaumbergen erhob, stand Lilly in der Tür.

„Willst du was essen, Jimmie?“

„Was habe ich denn noch da?“, fragte ich sie ahnungslos.

„Ich habe was aus den Resten gemacht, die ich gefunden habe. Es gibt ‚Vielerlei Überraschungen‘ mit Reis und einer Sauce, die gut riecht, die ich aber nicht probiert habe“, sagte sie und lachte.

„Hört sich gut an, ich schrubbe noch ein bisschen an mir rum, und dann komm ich gleich.“

Sie nickte kurz und schloss die Tür.

Ein Freundin wie Lilly zu haben, machte mein Leben um so viel besser.

Das konnte man weder in Zahlen noch Diagrammen ausdrücken, und auch wenn sich das eventuell bescheuert oder überheblich anhört, aber wir waren aneinander gewachsen

Die alte Lilly fehlte mir manchmal.

Die aufbrausende, intelligente Frau, die in Sekundenschnelle ihr Urteil gefällt und in kürzester Zeit jede Dummheit auseinandergenommen hatte.

Sie schlummerte noch in ihr, kam aber nur noch selten aus ihr heraus.