Business Love Affair - Tina Keller - E-Book
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Tina Keller

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Beschreibung

Wenn du mit deinem Erzfeind auf eine Geschäftsreise geschickt wirst und ihm plötzlich mit Haut und Haaren verfällst… Sophie hat es schon lange aufgegeben, sich über Alexander von Berg, den unverschämt attraktiven CEO ihrer Firma, zu ärgern. Zwischen ihnen fliegen die Funken – doch das nicht nur im positiven Sinne. Arrogant, selbstbewusst und viel zu gutaussehend, ist er ihr ständiger Reizfaktor. Als die beiden jedoch auf eine Geschäftsreise nach Barcelona geschickt werden, bricht plötzlich eine ganz andere Art von Spannung aus. Eine leidenschaftliche Nacht ändert alles. Alexander, der Mann, den sie zu hassen glaubt, reißt sie aus ihrem Gleichgewicht, bringt sie zum Glühen – und zieht sich dann plötzlich zurück, als wäre nichts geschehen. Verwirrt und verletzt, versteht Sophie nicht, warum er auf Distanz geht. Ist es Reue, Scham oder etwas ganz anderes, das ihn zurückhält? Wird Sophie das Rätsel um Alexander lösen – und ist sie bereit, den Preis für die Wahrheit zu zahlen, wenn sie ihm endgültig verfällt?

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EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1

Sophie

Kapitel 2

Sophie

Kapitel 3

Sophie

Kapitel 4

Sophie

Kapitel 5

Sophie

Kapitel 6

Sophie

Kapitel 7

Alexander

Kapitel 8

Alexander

Kapitel 9

Sophie

Kapitel 10

Alexander

Kapitel 11

Sophie

Kapitel 12

Alexander

Kapitel 13

Sophie

Kapitel 14

Alexander

Kapitel 15

Sophie

Kapitel 16

Alexander

Kapitel 17

Sophie

Kapitel 18

Alexander

Kapitel 19

Sophie

Kapitel 20

Alexander

Kapitel 21

Sophie

Kapitel 22

Alexander

Kapitel 23

Sophie

Kapitel 24

Sophie

Kapitel 25

Alexander

Kapitel 26

Alexander

Epilog

Zwei Jahre später

Sophie

Impressum

Originalausgabe Oktober 2024

Business Love Affair

Tina Keller, Berlin, Deutschland

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck oder andere Verwertung

nur mit schriftlicher Genehmigung der Autorin.

Cover: © Tina Keller

unter Verwendung von KI DALL-E

Tina Keller

c/o Internet Marketing

und Publikations-Service

Frank W. Werneburg

Philipp-Kühner-Str. 2

99817 Eisenach

[email protected]

Tina Keller

Business Love Affair

Liebesroman

Wenn du mit deinem Erzfeind auf eine Geschäftsreise geschickt wirst und ihm plötzlich mit Haut und Haaren verfällst…

Sophie hat es schon lange aufgegeben, sich über Alexander von Berg, den unverschämt attraktiven CEO ihrer Firma, zu ärgern. Zwischen ihnen fliegen die Funken – doch das nicht nur im positiven Sinne.

Arrogant, selbstbewusst und viel zu gutaussehend, ist er ihr ständiger Reizfaktor. Als die beiden jedoch auf eine Geschäftsreise nach Barcelona geschickt werden, bricht plötzlich eine ganz andere Art von Spannung aus. Eine leidenschaftliche Nacht ändert alles. Alexander, der Mann, den sie zu hassen glaubt, reißt sie aus ihrem Gleichgewicht, bringt sie zum Glühen – und zieht sich dann plötzlich zurück, als wäre nichts geschehen. Verwirrt und verletzt, versteht Sophie nicht, warum er auf Distanz geht. Ist es Reue, Scham oder etwas ganz anderes, das ihn zurückhält? Wird Sophie das Rätsel um Alexander lösen – und ist sie bereit, den Preis für die Wahrheit zu zahlen, wenn sie ihm endgültig verfällt?

Kapitel 1

Sophie

Ich bewundere dich echt, dass du vor so vielen Leuten sprechen kannst und nicht mal nervös bist.“

Meine Kollegin Laura schüttelt ihren Kopf mit den feuerroten Haaren.

„Ich könnte das niemals. Schon allein bei dem Gedanken werde ich total irre. Die Vorstellung, dass ich da oben auf dem Podium stehe und was sagen muss… oh Gott, da läuft es mir eiskalt den Rücken hinunter.“

„Mir läuft es höchstens deshalb eiskalt den Rücken hinunter, weil dieser blöde Alexander auch noch seinen unqualifizierten Senf dazu geben wird“, stöhne ich.

Laura lacht laut auf.

„Der blöde Alexander? Meinst du den allseits geschätzten und gefürchteten Herrn von Berg, unseren millionenschweren CEO?“

„Es ist mir schnurzpiepegal, dass er ein verkappter Adeliger, Millionär und CEO ist“, erkläre ich. „Das beeindruckt mich extrem peripher. Zu gut Deutsch: Es ist mir scheißegal.“

Laura gluckst. „Dein Selbstbewusstsein möchte ich haben, echt. Worüber referierst du eigentlich?“

Ich seufze und streiche mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

„Digitales Marketing und Kundenakquise im neuen Zeitalter. Die Art Vortrag, bei dem alle so tun, als würde sie das brennend interessieren, während sie heimlich ihre E-Mails checken.“

„Klingt echt mega spannend.“ Laura gähnt ungeniert. „Und warum redet Alexander da mit? Gehört das nicht zu deinem Bereich?“

„Tja, du kennst doch unseren Alexander. Der muss sich überall einmischen, wo er denkt, dass es Prestige zu holen gibt.“

Ich verdrehe die Augen.

„Und nichts holt mehr Prestige, als bei einer Präsentation für den Vorstand den großen Macker zu spielen und meinen Beitrag ständig zu korrigieren.“

„Ah… jetzt verstehe ich.“ Laura nickt wissend. „Deshalb dieser sanfte Hass.“

„Sanft?“ Ich lache trocken. „Der Typ macht mich wahnsinnig. Er taucht immer auf, wenn ich etwas Wichtiges zu sagen habe, um mich niederzumetzeln. Und dann dieser Tonfall, als wäre ich eine Praktikantin am ersten Tag. So ein unverschämter Kerl.“

„Aber mal ehrlich, er ist schon heiß, oder?“

Laura zwinkert mir zu, als wäre das eine Offenbarung.

„Heiß?“ Ich schnaube verächtlich.

„Ja, klar“, schwärmt Laura mit glänzenden Augen. „Er ist groß, hat diese perfekten Kieferknochen, einen Body zum Niederknien, ein markantes Gesicht, einen sexy Drei-Tage-Bart. Er sieht aus, als wäre er direkt aus einem Model-Katalog gestiegen.“

Ich winke ab.

„Das nützt ihm gar nichts. Er ist mit Abstand der nervigste Typ, den ich je kennengelernt habe.“

„Klingt nach einer äußerst vielversprechenden Konstellation“, findet Laura und lacht.

„Ja, vielversprechend nervtötend“, murmele ich. „Ich könnte ihn vielleicht ertragen, wenn er wenigstens einen Hauch von Demut zeigen würde. Aber nein. Er spricht mit mir, als ob er mir einen riesigen Gefallen tun würde, indem er überhaupt mit mir redet. Dabei will ich gar nichts mit ihm zu tun haben. Er soll mich einfach nur in Ruhe lassen.“

„Hört sich nach einem klassischen Fall von ‚Ich bin hier der CEO und du musst mir die Füße küssen‘ an.“

„Genau. Ich meine, er hat echt keine Ahnung von Marketing und erzählt mir dann, dass meine Präsentation nicht ‚fesselnd genug‘ ist.“

Ich mache Anführungszeichen in die Luft und rolle genervt mit den Augen.

„Sorry, aber was weiß er schon von fesselnden Inhalten? Der Typ ist wahrscheinlich in einer PowerPoint-Folie geboren worden.“

„Ich stelle mir gerade vor, wie er als Baby in Anzug und Krawatte im Kinderwagen lag.“

Laura lacht scheppernd.

Ich muss grinsen.

„Wahrscheinlich hat er schon mit drei Jahren sein erstes Business Meeting geleitet, während andere in seinem Alter noch in die Windeln gekackt haben“, vermute ich.

„Und sein erstes Wort war ‚Profit‘“, ergänzt Laura.

Wir lachen beide, doch in meinem Hinterkopf spüre ich ein leises Ziehen. Der Gedanke, dass ich gleich auf dem Podium stehen und ausgerechnet mit Alexander vor dem Vorstand reden muss, ist alles andere als prickelnd. Aber das lasse ich mir natürlich nicht anmerken. Ich habe keine Probleme damit, vor 300 Leuten zu reden, aber ich habe ein Problem damit, vor 300 Leuten zu reden, wenn ein bescheuerter Typ am Start ist, der mich ständig zurechtweist.

„Also, wie läuft das ab? Steht er da, unterbricht dich alle zwei Minuten und korrigiert dich?“

Laura grinst, als wäre das die lustigste Vorstellung der Welt.

„Nein. Er hat so eine unheimlich nervige Art, sich neben mich zu stellen, als wäre er mein Mentor und mir leise Verbesserungsvorschläge zuzuraunen. So, als ob ich gerade einen riesigen Fehler mache, den nur er bemerkt hat, weil er der allwissende Guru ist.“

„Was für ein heldenhafter Einsatz! Und was sagt er dann? So Sachen wie ‚Oh, Frau Brandt, vielleicht sollten Sie hier das Wort Synergie einbauen, das zieht immer‘?“

„Wenn es nur so einfach wäre. Nein, es ist eher sowas wie ‚Ihr Slide über die Zielgruppenanalyse ist nicht pointiert genug.‘ Pointiert! Als ob ich eine Shakespeare-Rede halten würde.“

Laura schüttelt den Kopf.

„Der Typ ist vom Aussehen her trotzdem der Hammer.“

„Ja, der Hammer, der dir auf den Fuß fällt und dabei ein arrogantes Lächeln im Gesicht hat.“

Ich seufze theatralisch und lehne mich zurück.

„Das Schlimmste ist, dass er genau weiß, wie er wirkt. Er weiß, dass er mit seinem Kiefer und seiner CEO-Aura die Hälfte der Frauen im Raum um den Finger wickelt. Und er denkt, das gibt ihm das Recht, ein Arsch mit Ohren zu sein.“

„Und? Hat er dich schon um den Finger gewickelt?“

„Niemals.“ Ich hebe abwehrend die Hände. „Ich bin immun gegen gutaussehende Kontrollfreaks in Designeranzügen. Egal, wie scharf die Kieferlinie ist.“

„Du bist meine Heldin.“

Laura lacht, aber dann wird ihr Gesicht ernst.

„Aber mal ehrlich, wie willst du das durchstehen? Ich meine, du kannst ihm ja schlecht den Mund verbieten.“

„Keine Sorge. Ich werde einfach mein Pokerface aufsetzen und ihn freundlich ignorieren.“

„Klingt nach einem soliden Plan. Aber was, wenn er dich vor allen blamiert?“

Ich zucke mit den Schultern.

„Dann komme ich einfach mit einem lockeren Spruch, der ihn entwaffnet. Irgendwas wie ‚Danke, aber ich glaube, ich komme auch ganz gut ohne Sie klar.‘ Und dann lächele ich. So richtig süß. Das hasst er.“

Laura klatscht in die Hände.

„Mit etwas Glück fallen ihm schon beim ersten Wort die Zähne aus dem Mund.“

„Wieso das? Hat er ein Gebiss?“

„Bei seinen schneeweißen Beißerchen könnte das durchaus sein.“

Wir kichern albern.

Laura klopft mir ermutigend auf die Schulter, und ich merke, wie ich mich innerlich darauf vorbereite, mich der Herausforderung zu stellen. Okay, tief durchatmen, Sophie. Du hast das schon zigmal gemacht.

Bei meinem Job kann ich mich nicht verstecken. Als Leiterin der Marketing-Abteilung muss ich regelmäßig vor dem Vorstand sprechen, Konzepte präsentieren und dafür sorgen, dass unsere Kampagnen die gewünschten Ergebnisse liefern. Klingt glamourös, aber meistens bedeutet es nur, dass ich ständig jonglieren muss – mit Ideen, Deadlines und vor allem mit den Egos meiner Kollegen.

Und dann gibt es da noch Alexander. Unseren CEO. Ein Mann, der in jedem Raum sofort auffällt – nicht nur wegen seiner Größe und seinem Aussehen, sondern weil er diesen übertriebenen „Ich-hab-das-Sagen“-Vibe ausstrahlt. Keine Ahnung, warum genau er mich so nervt, aber jedes Mal, wenn ich mit ihm arbeite, fühle ich mich wie eine Praktikantin, die er an die Hand nehmen muss.

Ich bin gut in meinem Job. Ich weiß, was ich tue, und ich bin stolz darauf, dass ich mich hochgearbeitet habe. Aber irgendwie schafft dieser Typ es immer wieder, dass ich mir plötzlich vorkomme, als hätte ich überhaupt keine Ahnung von meinem Job.

„Er wird es nicht schaffen, dich aus der Ruhe zu bringen“, sagt Laura mit einem Zwinkern. „Denk einfach an seine Zähne.“

„Ich versuche es.“

Ich grinse, aber tief in mir spüre ich Nervosität aufsteigen. Das hier ist die Chance, mich wirklich zu beweisen. Und nichts wird mich davon abhalten – schon gar nicht Alexander und seine arrogante Aura.

Kapitel 2

Sophie

Ich stehe vor der Tür zum Konferenzraum, atme tief durch und drücke die Klinke herunter. Der Raum ist bereits halb gefüllt und der Vorstand sitzt an dem langen, glänzenden Mahagonitisch. Einige der Herren unterhalten sich leise, während sie auf ihre Tablets schauen. Alles wie immer, denke ich und spüre, wie meine Nervosität ein bisschen nachlässt. Ich habe das schon unzählige Male gemacht. Aber dann fällt mein Blick auf Alexander.

Er steht am vorderen Ende des Raumes, direkt neben dem Beamer und sieht perfekt aus – wie immer. Sein maßgeschneiderter Anzug sitzt tadellos, und seine Krawatte hat exakt den gleichen Farbton wie das graue Leder der Sitzpolster, als hätte er sie sorgfältig auf die Umgebung abgestimmt. Wie hat er das denn hingekriegt? Alles an ihm wirkt, als hätte er es monatelang geplant und nichts dem Zufall überlassen.

Er bemerkt mich sofort. Sein Blick streift mich kurz, dann nickt er mir zu. Kein Lächeln, nichts Freundliches. Nur ein professionelles, distanziertes Nicken. Ich nicke zurück und versuche, so cool wie möglich zu wirken.

Jedes Mal, wenn wir uns begegnen, liegt diese Spannung in der Luft. Wie lange kennen wir uns jetzt? Fast ein Jahr. Ein Jahr voller Korrekturen, Besserwisserei und dieser unerträglichen Arroganz.

Ich erinnere mich noch genau an unseren ersten Zusammenstoß. Es war mein zweiter Monat in der Firma. Ich stand vor dem gesamten Marketingteam und habe meinen ersten großen Entwurf präsentiert. Frisch im Job, voller Ideen und ein bisschen nervös. Und dann? Dann kam er, Alexander von Berg.

„Das Konzept ist gut“, hatte er gnädigerweise gesagt, als er sich den Entwurf angeschaut hatte. „Aber die Ansprache ist nicht zielgerichtet genug.“

Er warf einen Blick auf die Folien, als wären sie das Werk eines Anfängers.

„Wir müssen die Botschaft schärfer formulieren. So überzeugt das keinen Kunden.“

Ich hatte ihn angesehen und wollte etwas sagen, aber er hatte das Gespräch längst übernommen, ohne auch nur einen Moment auf meine Reaktion zu warten. Das war das erste Mal, dass ich mich gefragt habe, ob ich unsichtbar bin. Seitdem läuft es immer so. Jeder meiner Vorschläge wird von ihm kommentiert, verändert, zerpflückt – und am Ende so dargestellt, als hätte er alles besser gewusst.

Das nächste Mal war es sogar noch schlimmer. Ich hatte Wochen an einer neuen Kampagne gearbeitet, und bei der Präsentation vor dem Vorstand hatte ich mich darauf gefreut, das Ergebnis zu zeigen. Es war meine Idee, mein Konzept. Aber Alexander? Er kam rein, griff sich die Fernbedienung des Beamers und hat einfach übernommen. Ohne Vorwarnung. Ohne mich auch nur anzusehen.

„Wir haben das angepasst“, teilte er mir lässig mit. „Die ursprüngliche Kampagne war nicht optimal.“

Er hatte einfach in letzter Minute Änderungen vorgenommen und das ganze Projekt auf den Kopf gestellt.

Seitdem bleibt dieses distanzierte Nicken – und das permanente Gefühl, dass er mich nicht ernst nimmt.

„Frau Brandt“, begrüßt er mich knapp, als ich näherkomme. „Sind Sie bereit?“

Was für eine Frage. Natürlich bin ich bereit – zumindest in der Theorie. In der Praxis fühlt es sich so an, als hätte ich einen Ziegelstein im Magen.

„Ja, Herr von Berg“, antworte ich und zwinge mir ein Lächeln auf die Lippen.

Die Anspannung zwischen uns liegt in der Luft, als ich meine Unterlagen auf dem Pult ablege und mich umschaue.

„Dann können wir ja anfangen“, ermutigt er mich.

Seine Stimme klingt wie ein Befehl, und ich spüre, wie sich meine Nackenhaare aufstellen. Ich weiß, dass er im Verlauf der Präsentation eingreifen und mich vor dem gesamten Vorstand korrigieren wird. Ich könnte ihm jetzt schon den Hals umdrehen, obwohl er noch gar nichts gemacht hat. Aber mir reicht es schon, dass er einfach nur da ist.

Ich gehe zum Pult und schnappe mir das Mikrofon.

„Meine Damen und Herren, herzlich willkommen. Ich freue mich, Ihnen heute unsere neue Digitalstrategie präsentieren zu dürfen.“

Meine Stimme klingt klar und selbstbewusst.

Ich atme tief durch und blicke in die Runde. Alle Augen sind auf mich gerichtet, und das typische Kribbeln setzt ein – dieses Gefühl, das ich immer habe, wenn ich vor einem Publikum stehe. Aber heute ist es anders, weil Alexander von Berg genau neben mir steht und über jedes Wort wacht.

„Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben. Ich freue mich, Ihnen unsere neue Digitalstrategie vorzustellen, die uns in den kommenden Monaten dabei helfen wird, die Reichweite unserer Kampagnen maßgeblich zu steigern.“

Der Start ist immer das Einfachste. Die Einleitung geht mir fließend über die Lippen, und ich bin froh, dass die ersten Folien noch keine tiefgreifenden Diskussionen erfordern. Alexander steht neben mir, die Arme verschränkt, und ich spüre seinen Blick auf mir. Warum fällt er zur Abwechslung nicht einfach mal um? Ich klicke zur nächsten Folie und fahre fort:

„Unser Fokus liegt darauf, die Zielgruppenanalyse zu optimieren und die Marketingkanäle effizienter zu nutzen. Dadurch erreichen wir nicht nur mehr potenzielle Kunden, sondern können auch die Interaktionen gezielt steigern.“

Ich lasse meinen Blick kurz zu Alexander wandern. Er nickt kaum merklich, als ob er mir sein stilles Einverständnis gibt. Oh, wie gnädig! Muss ich ihm jetzt die Füße küssen?

„Wenn wir die Daten genauer analysieren, stellen wir fest, dass bestimmte Zielgruppen bisher nur unzureichend angesprochen wurden. Mit unserer neuen Strategie können wir diese Lücken schließen...“

„...und die Streuverluste minimieren.“

Oh, da ist er ja schon. Alexander hat die Gelegenheit genutzt. Mit selbstbewusster Stimme ergänzt er meinen Satz, als wäre es eine Selbstverständlichkeit. Ich halte inne, blicke kurz zu ihm und zwinge mich, freundlich zu nicken.

„Ganz genau“, sage ich.

Jetzt sollte wohl eine Fanfare ertönen.

„Die Streuverluste werden drastisch sinken. Das haben Sie sehr richtig festgestellt, Herr von Berg. Es wäre übrigens mein nächster Satz gewesen. Sie haben ihn nun vorweg genommen.“

Innerlich tobt in mir ein Sturm, aber äußerlich lasse ich mir nichts anmerken. Jetzt bloß nicht die Fassung verlieren. Er kann es einfach nicht lassen, oder? Er soll doch einfach seine vorlaute Klappe halten. Warum ist er überhaupt hier? Hat er als CEO nicht wichtigere Aufgaben zu bewältigen?

Alexander mustert mich für einen Augenblick, als hätte ich etwas Unerhörtes gesagt. Sein Lächeln ist verschwunden.

„Natürlich, Frau Brandt.“

Seine Stimme ist steif und merklich distanziert.

„Ich wollte lediglich sicherstellen, dass alle Details abgedeckt sind.“

„Das habe ich bereits getan“, antworte ich „Die Daten sind klar und sprechen für sich. Wenn Sie erlauben, würde ich gerne fortfahren. Vielleicht kann ich meinen Vortrag zunächst einmal ohne Unterbrechungen halten? Wenn Sie Anmerkungen haben, können Sie die danach anbringen. Danke.“

Ich halte inne, und meine Augen fixieren seine.

Für einen Moment ist es, als würde die Zeit stehen bleiben. Die Vorstandsmitglieder beobachten uns mit gespannter Miene. Alexander sagt nichts. Ich sehe ihm an, dass er wütend ist, weil ich es gewagt habe, ihn direkt zu konfrontieren.

„Gut“, sagt er schließlich und macht eine winzige Bewegung mit der Hand, als würde er mir wortlos das Feld überlassen. Aber ich sehe, dass es ihm schwerfällt.

Ich lächele innerlich. 1:0 für mich.

„Wie ich bereits sagte, die neuen Strategien werden nicht nur die Conversion Rate steigern, sondern auch die Kundenbindung langfristig stärken.“

Ich wechsele die Folie, zeige auf die nächste Grafik und sehe aus dem Augenwinkel, wie einige der Vorstandsmitglieder zustimmend nicken.

Alexander schweigt. Endlich lässt er mich mal ungestört reden.

„Zusätzlich haben wir die Zielgruppenanalyse optimiert, um Streuverluste zu minimieren. Diese Verbesserung wird nicht nur unseren ROI steigern, sondern uns auch als Marktführer in der Branche etablieren.“

Ich beende meinen Satz und warte auf den unvermeidlichen Kommentar von Alexander. Aber er sagt nichts. Was ist denn mit ihm los? Ist er etwa eingeschlafen? Ich blicke kurz zu ihm, doch er steht immer noch wach da. Seine Arme sind ineinander verschränkt, sein Blick ist ausdruckslos.

„Das ist eine sehr überzeugende Strategie, Frau Brandt“, sagt einer der Vorstandsmitglieder. „Ich denke, wir haben eine klare Richtung.“

„Ich stimme zu“, sagt ein anderer. „Sehr gut durchdacht.“

Ein kleines Lächeln huscht über mein Gesicht, und ich richte mich ein Stück auf.

„Vielen Dank“, sage ich und merke, wie sich meine Anspannung langsam löst.

„Gut gemacht, Frau Brandt“, ringt unser CEO sich ab. Ich weiß, wieviel ihn dieser Satz kostet.

Ich nicke ihm zu, in dem Wissen, dass ich gerade einen großen Schritt gemacht habe – nicht nur in dieser Präsentation, sondern auch in unserem unausgesprochenen Machtkampf.

Diesmal bin ich die Siegerin.

Kapitel 3

Sophie

Du warst großartig. Und wie du es dem Lackaffen gegeben hast.“ Laura tänzelt übermütig um mich herum. „Das war echt ganz großes Kino. Wahrscheinlich beißt er jetzt vor lauter Frust in seinen Schreibtisch. Pass mal auf, morgen fehlt da ein ganzes Stück, haha.“

„Ich kann kaum glauben, dass er bis auf den einen Satz seine Klappe gehalten hat“, wundere ich mich. „Für seine Verhältnisse war er richtig zahm. Ich hoffe, er ist nicht ernsthaft krank.“

Jetzt mache ich mir um diesen Idioten schon Sorgen. So weit kommt es noch.

„Die Frauen haben natürlich überhaupt nicht zugehört“, seufzt Laura. „Sie haben die ganze Zeit mit glasigen Augen da gesessen und ihn angehimmelt. Bist du wirklich total immun gegen sein gutes Aussehen?“

„Ja, weil er ein Arsch ist“, erkläre ich. „Da kann er noch so gut aussehen. Sein Charakter verdirbt alles.“

„Aber du findest auch, dass er ausgesprochen attraktiv ist, oder?“, hakt Laura nach.

„Jaaaa“, erwidere ich widerwillig. „Das ist nun mal Fakt. Ich bin schließlich nicht blind. Natürlich sieht Alexander von Berg verdammt gut aus. Klar ist er ein attraktiver Mann. Aber…“

„Das freut mich sehr zu hören, Frau Brandt.“

Plötzlich steht unser CEO wie aus dem Boden gewachsen im Türrahmen und grinst blöde.

„Was schleichen Sie sich denn so an?“, tadele ich ihn. „Wenn man gut erzogen ist, klopft man an die Tür oder macht sich sonstwie bemerkbar.“

„Wir sind hier im Büro“, klärt Herr Wichtig mich auf.

„Na und? Auch in einem Büro kann man höflich sein und gewisse Umgangsformen beachten“, finde ich und verschränke die Arme vor der Brust.

Alexander grinst unangemessen.

„Höflichkeit ist bekanntlich Auslegungssache, Frau Brandt“, sagt er in seinem typischen, selbstgefälligen Tonfall, der mich jedes Mal auf die höchste Palme treibt. „Wir haben etwas Geschäftliches miteinander zu besprechen.“

„Ach, ja?“

Was will er denn jetzt schon wieder? Ich war froh, dass ich ihn gerade los geworden bin. Da muss er mir nicht gleich schon wieder auf die Pelle rücken. Seit wann ist er so anhänglich?

„Tja“, sagt er und macht ein paar Schritte in den Raum. „Ich habe mir das jetzt zwar nicht ausgesucht, aber… Sie und ich werden morgen zusammen eine Geschäftsreise nach Barcelona machen.“

Ich starre ihn einen Moment lang perplex an.

„Äh, was ist los? Wieso das denn?“

„Glauben Sie mir, ich bin auch nicht besonders davon angetan“, versichert der attraktive Alexander. „Wir treffen uns mit einem potenziellen Großkunden. Das Marketingkonzept, das Sie vorgestellt haben, muss persönlich präsentiert werden. Da ich Ihnen als CEO zur Seite stehen werde, ist es nur logisch, dass wir beide fliegen.“

Ich kann es nicht fassen.

„Wann wurde das entschieden?“, belle ich.

„Vorhin. Der Vorstand hat zugestimmt, dass wir die Verhandlungen vor Ort führen. Ich dachte, ich informiere Sie persönlich.“

Sein Grinsen ist wieder da, und ich weiß genau, dass er diese Situation genießt.

Ich schlucke schwer. Ein paar Tage in Barcelona... mit Alexander von Berg? Der Typ, der es mühelos schafft, mir allein mit seiner Anwesenheit den letzten Nerv zu rauben? Das klingt wie der Stoff, aus dem Albträume gemacht sind.

„Hören Sie, Herr von Berg“, setze ich an und versuche, ruhig zu bleiben.

„Ich bin sicher, Sie können das auch allein erledigen. Schließlich haben Sie ein ausgeprägtes Talent, den Raum zu dominieren.“

„Ach, Frau Brandt“, sagt er mit einem fast amüsierten Unterton. „Glauben Sie mir, ich schätze Ihre Gesellschaft genauso wenig wie Sie meine. Aber ich dachte, Sie würden die Gelegenheit nutzen wollen, Ihr brillantes Konzept noch einmal persönlich zu präsentieren.“

„Und warum können wir nicht einfach eine Video-Konferenz einleiten?“, frage ich, wobei ich mir sicher bin, dass er eine Erklärung parat haben wird, die mir überhaupt nicht gefällt.

Alexander lacht leise, als hätte ich gerade etwas besonders Naives vorgeschlagen.

„Glauben Sie mir, Frau Brandt, wenn das eine Option wäre, hätten wir es so gemacht. Aber der Kunde legt Wert auf persönliche Verhandlungen und persönliche Eindrücke.“

Er tritt einen Schritt näher und senkt die Stimme.

„Das ist übrigens oft der Schlüssel zu einem erfolgreichen Abschluss.“

Ich schnaube leise.

„Ach, wirklich? Persönliche Eindrücke sind also der Schlüssel? Und dann wollen Sie ernsthaft mitkommen? Sie verderben nur wieder alles“, füge ich hinzu, und mein sarkastischer Ton ist nicht zu überhören. Es macht mir geradezu Spaß, ihm das zu sagen, auch wenn ich weiß, dass es ihn vermutlich kalt lässt. Alexander zieht eine Augenbraue hoch und grinst, als hätte ich ihn gerade erst richtig in Schwung gebracht.

„Keine Sorge, Frau Brandt“, erwidert er. „Ich werde versuchen, meine Präsenz so gering wie möglich zu halten. Obwohl ich bezweifele, dass ich es schaffen werde, alles zu ‚verderben‘. Schließlich habe ich auch ein gewisses Interesse daran, dass dieser Deal zustande kommt.“

Ich verschränke die Arme vor der Brust und sehe ihm direkt in die Augen.

„Wann fliegen wir morgen?“, frage ich, um das Thema endlich hinter mich zu bringen.

„8.10 Uhr“, informieret er mich. „Wir werden drei Tage vor Ort sein. Damit haben wir genug Zeit, den Kunden zu treffen, das Konzept zu präsentieren und vielleicht ein wenig die Stadt zu genießen.“

Er sagt das so, als wären drei Tage mit ihm in Barcelona das reinste Vergnügen.

Drei Tage. Drei volle Tage. Mit Alexander von Berg.

Ich atme tief durch.

„Alles klar“, sage ich schließlich und versuche, mir meine innere Unruhe nicht anmerken zu lassen.

„Ich kann es kaum erwarten.“

„Ich auch nicht“, säuselt der Blödmann. „Seien Sie morgen bitte pünktlich.“

Mit diesen Worten dreht er sich um und verlässt den Raum.

Drei Tage. Früh aufstehen. Und Alexander von Berg. Ich habe echt die Arschkarte gezogen.

„Super“, brumme ich vor mich hin, als die Tür hinter ihm ins Schloss fällt.

Laura, die die ganze Zeit still dabei gestanden hat, kommt mit einem breiten Grinsen auf mich zu.

„Barcelona! Oh mein Gott, das klingt total aufregend. Barcelona ist eine so schöne Stadt.“

„Du weißt schon, dass ich den Trip mit ihm unternehmen muss, oder?

---ENDE DER LESEPROBE---