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Lena reist nach London, um eine exklusive Gala zu organisieren. Dabei lernt sie den geheimnisvollen Unternehmer Lucas kennen. Lucas entfacht in ihr eine intensive Leidenschaft, die Lena nicht mehr loslässt. Seine Berührungen wecken Sehnsüchte in ihr, die sie nicht mehr kontrollieren kann. Die Anziehungskraft zwischen ihnen ist überwältigend, doch immer, wenn Lena ihm nahekommt, geht Lucas auf Distanz und verschließt sich hinter seinen inneren Mauern. Ein aufwühlendes Spiel aus Verlockung und Zurückweisung entbrennt, das Lena an ihre Grenzen bringt. Kann sie es ertragen, einen Mann zu lieben, der sie immer wieder wegstößt? Oder wird sie in der Dunkelheit seiner Geheimnisse verloren gehen?
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Veröffentlichungsjahr: 2025
Inhaltsverzeichnis
Kapitel 1
Lena
Kapitel 2
Lena
Kapitel 3
Lena
Kapitel 4
Lena
Kapitel 5
Lena
Kapitel 6
Lena
Kapitel 7
Lena
Kapitel 8
Lena
Kapitel 9
Lena
Kapitel 10
Lena
Kapitel 11
Lena
Kapitel 12
Lena
Kapitel 13
Lena
Kapitel 14
Lena
Kapitel 15
Lena
Kapitel 16
Lena
Kapitel 17
Lucas
Kapitel 18
Kapitel 19
Lucas
Kapitel 20
Epilog
2 Jahre später
Impressum
Originalausgabe November 2024
Hot Nights, London Lights
Tina Keller, Berlin, Deutschland, 2024
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck oder andere Verwertung
nur mit schriftlicher Genehmigung der Autorin.
Cover: © Tina Keller
unter Verwendung von KI DALL-E
Tina Keller
c/o Internet Marketing
und Publikations-Service
Frank W. Werneburg
Philipp-Kühner-Str. 2
99817 Eisenach
Tina Keller
Hot Nights,
London Lights
Liebesroman
Lena reist nach London, um eine exklusive Gala zu organisieren. Dabei lernt sie den geheimnisvollen Unternehmer Lucas kennen. Lucas entfacht in ihr eine intensive Leidenschaft, die Lena nicht mehr loslässt. Seine Berührungen wecken Sehnsüchte in ihr, die sie nicht mehr kontrollieren kann.
Die Anziehungskraft zwischen ihnen ist überwältigend, doch immer, wenn Lena ihm nahekommt, geht Lucas auf Distanz und verschließt sich hinter seinen inneren Mauern.
Ein aufwühlendes Spiel aus Verlockung und Zurückweisung entbrennt, das Lena an ihre Grenzen bringt. Kann sie es ertragen, einen Mann zu lieben, der sie immer wieder wegstößt? Oder wird sie in der Dunkelheit seiner Geheimnisse verloren gehen?
Endlich! Ich bin endlich wieder in London!
Seit ich bei einem Schüleraustausch ein Jahr lang hier gelebt habe, habe ich mir immer gewünscht, hierher zurückzukehren. Diese Stadt hat mich schon damals komplett in ihren Bann gezogen.
Es waren nicht nur die beeindruckenden alten Gebäude, die ich so faszinierend fand. Manchmal fühlte ich mich wie in einem riesigen Geschichtsbuch, in dem die Seiten aus Stein und Ziegeln bestanden. Die majestätische St. Paul’s Cathedral, die mich jedes Mal aufs Neue ehrfürchtig innehalten ließ oder der Tower, der trotz der endlosen Touristenströme eine düstere, faszinierende Präsenz bewahrte. Man konnte sich einfach nicht der Geschichte entziehen, die überall aus den Mauern dieser Stadt sickerte. London war für mich eine Stadt, die gleichzeitig stolz auf ihre Vergangenheit und hungrig auf ihre Zukunft war.
Ich liebte die unglaubliche Mischung aus Alt und Neu; die modernen Glasfassaden der Wolkenkratzer neben den historischen Pubs und viktorianischen Häusern. Ich liebte es, durch die Straßen zu schlendern, in denen ich an einem jahrhundertealten Buchladen vorbeikam, nur um im nächsten Moment in einem hippen, modernen Café zu sitzen.
Das Faszinierende war, dass die Stadt sich trotz ihrer Geschichte nie alt anfühlte. London schaffte es immer, frisch und lebendig zu wirken. Während ich durch die Straßen lief, hatte ich das Gefühl, dass die Stadt mir Geschichten erzählte, die tief unter ihren Mauern verborgen lagen. Und ich wollte sie alle hören.
London lebt, London atmet, und es hat eine Energie, die mich von Anfang an mitgerissen hat.
Es ist toll, wie multikulturell die Stadt ist. Egal, wo ich hinging, ich hörte Menschen in allen möglichen Sprachen sprechen, sah Essensstände mit Gerichten, die ich nicht mal aussprechen konnte und wurde ständig von neuen Eindrücken überrollt. In London konnte man sich einfach treiben lassen. Von einem Markt in Notting Hill, auf dem ich Stunden damit verbrachte, nach Vintage-Kleidung und Büchern zu stöbern, bis zu den stilleren Ecken, wo ich mit einem Coffee-to-go und einem Buch die Welt um mich herum vergessen konnte.
Aber am meisten fasziniert hat mich die Tatsache, dass diese Stadt immer in Bewegung ist. Es passiert immer etwas. Egal, ob es ein neues Kunstprojekt in der Tate Modern ist, eine Modenschau in einem Hinterhof in Shoreditch oder ein spontanes Straßenkonzert in Covent Garden – hier fühlt sich nichts statisch an. London gibt mir das Gefühl, dass alles möglich ist. Vielleicht ist es das, was mich immer wieder hierher zurückzieht: das Gefühl, dass in dieser Stadt hinter jeder Ecke eine neue Gelegenheit wartet, die mein Leben komplett verändern könnte.
Und dann waren gab es die Konzerte. Ich weiß noch, wie ich in die düsteren, verrauchten Clubs von Camden gegangen bin, um die neuesten Rockbands zu sehen. Die Musik war laut, die Gitarrenriffs vibrierend, und ich liebte es, mich mitten in die Menge zu werfen, die zu den kraftvollen Beats mitschrie. Es war dieser Moment, wenn das Licht über die Bühne flackerte und der Bass so tief ging, dass man ihn in der Brust spürte – das war London für mich. Die Nächte, in denen die Musik endlos schien und die Energie in der Luft so greifbar war, dass ich mich unbesiegbar fühlte.
Und jetzt, 20 Jahre später, bin ich wieder hier. Es hat sich vieles geändert in meinem Leben, aber eines nicht: meine Liebe zu London.
Aber diesmal bin ich keine Schülerin mehr, sondern ich bin hier, um etwas ganz Besonderes auf die Beine zu stellen.
Mein Team und ich organisieren eine der größten Charity-Galas, die in diesem Jahr in London stattfinden. Die Art & Heart-Gala – ein Event, das Kunst, Kultur und Wohltätigkeit miteinander verbindet. Es ist eine Veranstaltung, auf der sich die Crème de la Crème der Londoner Kunstszene versammelt, um in teuren Anzügen und Kleidern für den guten Zweck zu spenden und sich dabei mit Champagner und edlen Häppchen zu vergnügen. Für mich bedeutet das vor allem jede Menge Arbeit und einen Haufen Nerven.
Meine Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass alles reibungslos abläuft. Ich bin diejenige, die das Ganze organisiert. Von der Auswahl des Caterings über die Koordination der Künstler, deren Werke bei der Auktion versteigert werden, bis hin zu den minutiösen Details, die den Unterschied zwischen einer gelungenen Veranstaltung und einem Desaster ausmachen.
Wo sollen die Gäste sitzen? Wie viele Kellner brauchen wir? Ist die Beleuchtung perfekt abgestimmt? Habe ich das richtige Kunstwerk für die Auktion ausgewählt, das den höchsten Preis erzielt?
Es fühlt sich an, als jongliere ich mit tausend Bällen gleichzeitig, und wenn auch nur einer runterfällt, gerät das ganze Event ins Wanken.
Und als wäre das nicht genug, habe ich es auch noch mit den unterschiedlichsten Persönlichkeiten zu tun. Künstler, die sich für Genies halten; Sponsoren, die immer noch unsicher sind, ob sie den Scheck unterschreiben sollen; Gäste, die nichts mehr lieben, als ihre eigene Wichtigkeit zu betonen. Es ist ein Drahtseilakt zwischen Diplomatie und Kontrolle.
Aber genau diese Herausforderung liebe ich.
Als ich durch die Schiebetüren des Flughafens trete, umfängt mich sofort der typische Londoner Geruch, eine Mischung aus feuchter Luft, Kerosin und der leichten Würze von Kaffee. Obwohl ich seit Jahren nicht mehr hier war, fühlt es sich an, als wäre ich nie weg gewesen. London hat mich zurück.
Während ich durch die Ankunftshalle eile, spüre ich, wie eine gewisse Leichtigkeit in mir aufsteigt. Es ist dieses Gefühl, wieder an einem Ort zu sein, der immer ein Stück von mir war. Die hektischen Menschen um mich herum, die Abfolge von Ansagen über die Lautsprecher, das leise Brummen der Rollkoffer – all das gibt mir ein Gefühl von Vertrautheit. Ich bin wieder da, wo ich hingehöre.
Ich lasse meinen Blick schweifen, nehme die bekannten Reize auf und muss unwillkürlich lächeln. Es fühlt sich nicht an, als wäre ich in einer fremden Stadt gelandet, sondern, als wäre ich nach Hause gekommen. Die Schilder, die mir den Weg zur U-Bahn weisen, die Taxifahrer draußen, die darauf warten, den nächsten Fahrgast abzugreifen – es ist alles wie früher.
Selbst der leichte Regen weckt in mir eine Art Nostalgie. London begrüßt mich auf seine typisch graue, aber irgendwie charmante Weise. Und ich lasse mich gern auf dieses Abenteuer ein.
Als ich mir ein Taxi schnappe, öffnet der Fahrer mir mit einem breiten Lächeln die Tür.
„Welcome to London! Where to?“, fragt er mit charmantem Akzent.
„Thank you. To this address, please“, antworte ich und reiche ihm die ausgedruckte Buchungsbestätigung mit der Adresse meiner Airbnb-Wohnung. Er wirft einen kurzen Blick darauf und nickt.
„Lovely area. You'll like it there.“
Während wir durch die belebten Straßen fahren, schaue ich aus dem Fenster und lasse die Eindrücke auf mich wirken.
London fühlt sich so vertraut an wie ein altes Fotoalbum, das man nach Jahren wieder aufschlägt. Die grauen Wolken, die wie eine weiche Decke über der Stadt hängen, das geschäftige Treiben auf den Gehwegen – es hat sich nichts geändert, und doch wirkt alles neu. Ich sehe die roten Doppeldeckerbusse vorbei rauschen, Menschen mit Regenschirmen, die über die Zebrastreifen eilen. Die Mischung aus modernen Glasfassaden und historischen Gebäuden verleiht der Stadt eine ganz eigene Eleganz.
Zwischen den alten Backsteinfassaden blitzen immer wieder kleine Cafés und Läden hervor. Es ist, als hätte die Stadt ihre eigene Melodie, eine Mischung aus hupenden Autos, Stimmengewirr und dem leisen Rauschen des Regens, der sanft auf das Taxi prasselt. Die Welt vor dem Fenster wirkt hektisch, aber auf eine seltsame Art beruhigend – als würde London mich mit offenen Armen empfangen. Jede Straßenecke scheint eine Geschichte zu erzählen, und ich fühle diese vertraute Aufregung, die ich damals als Schülerin gespürt habe.
Wir fahren am Hyde Park vorbei, wo die Bäume sich sanft im Wind wiegen, und ich kann den Geruch von frischem Regen und nassem Gras fast durch das geschlossene Fenster wahrnehmen. Die Stadt hat etwas Magisches, und obwohl ich nur Beobachterin bin, fühlt es sich an, als wäre ich ein Teil dieses pulsierenden Herzens. Alles in mir kribbelt vor lauter Vorfreude auf das, was noch kommt. London und ich, wir haben viel miteinander vor.
„First time in London?“, fragt der Fahrer nach einer Weile und trifft meinen Blick im Rückspiegel.
„Nicht ganz. Ich war vor vielen Jahren schon mal als Austauschschülerin hier“, erkläre ich.
„Welcome back. London changes fast, but some things always stay the same“, sagt er mit einem Zwinkern.
„Da haben Sie wohl recht“, stimme ich zu. „Ich bin gespannt, was sich alles verändert hat.“
Vielleicht wird diese Zeit in London sogar noch besser als damals.
Damals war ich eine Schülerin, die das Leben hier mit großen Augen bestaunt hat. Alles war aufregend und neu, aber auch ein wenig überwältigend. Jetzt bin ich älter, selbstbewusster, unabhängiger. Ich habe Ziele, die ich erreichen will, und die Freiheit, das zu tun, was ich liebe. Und diese Stadt, die niemals stillsteht, bietet mir die perfekte Kulisse dafür.
Der Taxifahrer erzählt begeistert von neuen Restaurants, hippen Vierteln wie Shoreditch und Hackney, wo die Kunstszene blüht, und den Märkten in Notting Hill und Camden, die ich unbedingt besuchen sollte. Seine Begeisterung ist ansteckend. Es ist, als würde er mir sagen: „Hier gibt es so viel zu entdecken, worauf wartest du noch?“
Und er hat recht. Diesmal bin ich nicht nur hier, um die Stadt zu bewundern – ich bin hier, um Teil von ihr zu werden.
Damals war ich Zuschauerin, jetzt stehe ich selbst im Mittelpunkt. Die Gala, die ich organisiere, könnte ein riesiger Erfolg werden, und vielleicht eröffnen sich dadurch ganz neue Chancen. Die Möglichkeiten liegen vor mir wie ein offenes Buch, und ich kann es kaum erwarten, die ersten Seiten aufzuschlagen.
Nach einer Weile halten wir vor einem charmanten roten Backsteinhaus in einer ruhigen Seitenstraße. Es ist, als hätte ich plötzlich einen Schritt zurück in der Zeit gemacht. Die moderne Hektik Londons scheint hier zu verschwinden. Die Straße ist schmal und gesäumt von Bäumen, deren Äste sich über die Gehwege ausbreiten und den Boden mit einem zarten Blätterteppich bedecken. Die Häuser sind fast alle im viktorianischen Stil und stehen dicht nebeneinander.
Das Backsteinhaus strahlt eine behagliche Eleganz aus. Die roten Ziegelsteine sind von der Zeit leicht verfärbt, was dem Haus einen umso größeren Charme verleiht. Weiße Sprossenfenster gewähren einen Blick in gemütlich aussehende Innenräume, und die Blumenkästen unter den Fenstern sind mit Lavendel und bunten Geranien bepflanzt. Die Tür ist in einem tiefen Dunkelblau gestrichen, was einen schönen Kontrast zu den roten Backsteinen bietet. Ein messingfarbener Türklopfer in Form eines Löwenkopfes schimmert im Licht der Laterne, die am Eingang hängt.
Die Straße ist ruhig und fast abgeschieden, als würde sie sich verstecken wollen vor dem Trubel der Großstadt. Hier herrscht eine entspannte Stille, unterbrochen nur vom gelegentlichen Geräusch eines vorbeifahrenden Fahrrads oder dem entfernten Lachen eines Pärchens, das um die Ecke spaziert. Es fühlt sich an wie ein Ort, an dem man tief durchatmen kann, während die Stadt nur ein paar Straßen entfernt weiter pulsiert. Hier kann ich zur Ruhe kommen, aber trotzdem mitten im Geschehen sein. Einfach perfekt.
„Here we are“, verkündet der Fahrer fröhlich.
„Vielen Dank für die nette Fahrt und die Tipps“, sage ich, während ich bezahle.
„Anytime. Enjoy your stay, and don't hesitate to ask the locals for more hidden gems“, ruft er mir zu, bevor er sich wieder in den Verkehr einreiht.
Ich stehe vor der Haustür und suche nach dem Schlüssel, der laut Beschreibung in einer kleinen Box neben dem Eingang versteckt ist. Nach kurzem Herumfummeln halte ich ihn triumphierend in der Hand. Als ich die Tür öffne und das gemütliche Apartment betrete, umfängt mich der Duft von frisch gewaschenen Bettlaken und einer leichten Note von Zitronenreiniger.
Die Wohnung ist groß und geräumig. Der Boden besteht aus warmem, dunklem Holz, und die hohen Decken geben dem Raum eine angenehme Luftigkeit.
Ich lasse meinen Koffer im Eingangsbereich stehen und gehe in das Wohnzimmer, das von großen Fenstern dominiert wird. Mitten im Raum steht ein elegantes Sofa in einem hellen Grauton, daneben ein Couchtisch aus Glas mit ein paar stilvollen Kunstrosen in einer Vase.
Die Küche, die ans Wohnzimmer angrenzt, ist mit allem ausgestattet, was ich brauchen könnte. Ein Marmortresen, Edelstahlgeräte und zwei Barhocker laden dazu ein, sich morgens schnell einen Kaffee zu machen oder abends etwas zu kochen. In einem hübschen Korb auf der Theke liegen Früchte und eine Flasche Rotwein, die der Gastgeber offenbar als Willkommens-Geschenk da gelassen hat. Wie nett!
Neugierig werfe ich einen Blick ins Schlafzimmer. Ein großes, bequem aussehendes Bett mit weißen Laken steht an der Wand. Es gibt bodentiefe Vorhänge, die den Raum abdunkeln, und ein kleines Sideboard mit einem Spiegel.
Das Badezimmer ist mit hellen Fliesen und einer großen Regen-Dusche versehen. Es gibt genügend Platz für meine Sachen, und die Handtücher, die ordentlich auf einem Regal liegen, sind weich und frisch.
Zurück im Wohnzimmer lasse ich mich auf das Sofa sinken und atme tief durch. Das Apartment ist genau das, was ich brauche – großzügig, modern und komfortabel. Es wird mein Rückzugsort sein, während ich die Gala auf die Beine stelle. Ich fühle mich jetzt schon wie zu Hause.
Mein Blick fällt auf einen Stapel Broschüren. Obenauf liegt eine Karte von London, auf der einige Orte markiert sind. Offensichtlich gibt der Gastgeber sich Mühe, um seinen Gästen den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten.
Während ich die Karte studiere, beschließe ich, dass ich mir trotz aller Arbeit an der Gala Zeit nehmen werde, die Stadt erneut zu entdecken. Wer weiß, vielleicht führt mich der Weg ja sogar zu einem dieser kleinen Clubs, in denen ich damals so viele unvergessliche Nächte verbracht habe.
Aber jetzt, in diesem Moment, genieße ich einfach das Gefühl, wieder hier zu sein – in meiner Stadt.
Formularende
Als ich vor dem Bürogebäude stehe, das mein neuer Arbeitsplatz werden soll, bin ich schwer beeindruckt. Es ist modern und stilvoll, mit einer eleganten Glasfassade, die sich in den Himmel erhebt. Die Scheiben fangen das Londoner Tageslicht ein und lassen das Gebäude fast strahlend wirken, auch wenn der Himmel leicht bewölkt ist.
Der Empfangsbereich ist hell und minimalistisch gestaltet, mit einem polierten Marmorfußboden, der leicht glänzt. Eine moderne Kunstinstallation hängt an der Wand hinter dem Empfangstresen. Links vom Eingang gibt es eine gemütliche Lounge mit bequemen Sesseln und einem Tisch, auf dem einige Kunst- und Designmagazine ausgelegt sind.
Im Empfangsbereich erwartet mich eine Frau in meinem Alter, die mich mit einem strahlenden Lächeln und einem Clipboard in der Hand begrüßt. Ihre Energie ist sofort spürbar, und sie strahlt Professionalität und Herzlichkeit aus. Ich merke, wie ich meine Schultern entspanne.
„Du musst Lena sein. Herzlich willkommen in London.“
Ihre Stimme ist klar und warm.
„Ich bin Isabel, deine Assistentin für die nächsten Wochen.“
„Freut mich sehr“, antworte ich, und wir schütteln uns die Hände. Ihr Händedruck ist fest, aber nicht aufdringlich, genau wie ihr Auftreten. Isabel ist mir auf den ersten Blick sympathisch. Ihr offenes Lächeln und ihre fokussierte Art gibt mir das Gefühl, dass sie alles im Griff hat.
„Ich hoffe, du hattest eine angenehme Reise?“, fragt sie. „Und deine Unterkunft gefällt dir?“
Ich nicke.
„Ja, alles ist super. Ich bin total froh, endlich hier zu sein“, antworte ich und lächele.
„Wir freuen uns auch sehr“, beteuert Isabel. „Ich stelle dir jetzt das Team vor. Es liegt viel Arbeit vor uns, aber wir werden das schon alles hinkriegen.“
Ihre Stimme hat einen festen Ton, der deutlich macht, dass sie Erfahrung besitzt und sich ihrer Sache sicher ist. Doch es fehlt ihr die Strenge, die viele andere in ihrer Position oft ausstrahlen. Isabel scheint eine Person zu sein, die die Balance zwischen Ernsthaftigkeit und Leichtigkeit perfekt beherrscht – eine Eigenschaft, die ich unglaublich schätze.
Während wir uns in Richtung der Büros bewegen, fällt mir auf, wie wohl ich mich in ihrer Gegenwart fühle. Es gibt Menschen, bei denen man sofort spürt, dass man sich auf sie verlassen kann, und Isabel ist genau so jemand. Die Zuversicht, die sie ausstrahlt, gibt mir das Gefühl, dass das Projekt, das ich leite, bei ihr in den besten Händen ist.
Formularende
Isabel führt mich durch ein großes, helles Büro mit offenen Arbeitsbereichen, in denen die Menschen telefonieren, tippen und auf Monitore starren. Überall liegen Pläne, Entwürfe und To-Do-Listen, und ich kann fühlen, dass jeder hier bis zum Hals in Arbeit steckt. Und das gefällt mir. Es zeigt, dass hier was passiert und dass wir alle gemeinsam auf ein Ziel hinarbeiten.
„Das ist David, unser Event-Koordinator. Er kümmert sich um den Ablaufplan für den Abend“, sagt Isabel und deutet auf einen großen Mann mit nachdenklichem Gesichtsausdruck, der in einem Stapel Papieren wühlt. Als er meinen Blick bemerkt, hebt er den Kopf, schiebt seine Brille hoch und lächelt mich freundlich an.
„Ah, du musst Lena sein. Schön, dich endlich kennenzulernen. Wir haben schon viel über dich gehört“, sagt er und streckt mir die Hand entgegen.
„Nur Gutes, hoffe ich?“, grinse ich, während wir uns die Hände schütteln.
„Natürlich. Wir freuen uns, dass du hier bist. Ich arbeite noch an den letzten Details des Ablaufplans. Es wird alles reibungslos laufen, versprochen.“
„Ich habe keinen Zweifel daran“, erwidere ich gutgelaunt.
Isabel lächelt und deutet auf eine Frau am anderen Ende des Raums, die telefoniert.
„Und das ist Emily, unsere PR-Verantwortliche. Sie sorgt dafür, dass die Gala die Aufmerksamkeit bekommt, die sie verdient.“
Emily hebt kurz den Kopf und nickt mir zu, während sie einen Anruf entgegennimmt und gleichzeitig ein paar Notizen auf einem Tablet macht. Selbst in dieser Hektik strahlt sie Ruhe und Effizienz aus.
„Wir sprechen uns später, Lena. Ich freue mich schon“, ruft sie mir zu, bevor sie sich wieder auf ihr Telefonat konzentriert.
„Emily ist ein Multitasking-Wunder“, verrät Isabel mir mit einem Augenzwinkern. „Sie hält uns alle auf Trab, was die Öffentlichkeitsarbeit betrifft.“
Wir gehen weiter durch den großen Raum. Isabel deutet auf einen schlanken Mann mit wilden Locken und einer Brille, der konzentriert auf seinen Bildschirm starrt.
„Das ist Tom, unser Technik-Guru. Alles, was mit der Beleuchtung, dem Ton und den Spezialeffekten zu tun hat, läuft über ihn.“
Tom hebt den Kopf und grinst, als er mich bemerkt.
„Hey, willkommen an Bord. Keine Sorge, ich bringe alles zum Strahlen – wortwörtlich.“
„Darauf freue ich mich“, erwidere ich. Sein entspannter, lockerer Stil gefällt mir sofort.
Isabel führt mich weiter zu einem Tisch, an dem eine Frau mit kurzen blonden Haaren sitzt, die ein paar Mappen durchgeht.
„Und das ist Lisa, unsere Catering-Expertin. Sie wird sicherstellen, dass das Essen nicht nur perfekt schmeckt, sondern auch fantastisch aussieht.“
Lisa lächelt mich an.
„Freut mich sehr, Lena. Ich hoffe, du hast keine strengen Ernährungswünsche – wobei, für uns ist alles machbar.“
„Keine Sorge, ich vertraue voll auf dein Urteil“, antworte ich.
„Also, Lena“, sagt Isabel mit einem Lächeln. „Erzähl mir ein bisschen von dir. Du bist ja nicht zum ersten Mal in London, oder?“
„Nein, ich war schon mal während eines Schüleraustauschs vor vielen Jahren hier. Ich habe die Stadt damals geliebt, besonders die Musikszene. Fast jedes Wochenende war ich auf irgendeinem Konzert.“
„Oh, das klingt nach einer Menge Spaß.“ Isabel lacht. „Ich wette, London war damals auch schon ein bisschen wilder, oder?“
„Definitiv“, bestätige ich, während ich mich an die Nächte in kleinen, verrauchten Clubs erinnere.
„Es hatte einen ganz besonderen Vibe. Und jetzt bin ich wieder hier, aber dieses Mal wegen der Arbeit. Das ist schon ein ganz anderes Gefühl.“
„Aber ich wette, du wirst trotzdem ein paar Gelegenheiten finden, um das alte London zu genießen“, sagt Isabel zwinkernd. „Die Musikszene ist immer noch großartig, und die Stadt hat so viel zu bieten. Du musst unbedingt ins neue Rockcafé in Camden gehen, es ist fantastisch. Da würde ich sogar mitkommen, wenn das nicht zu aufdringlich ist.“
„Das wäre super. Vielleicht werde ich wirklich die Zeit finden, die Stadt wieder aus dieser Perspektive zu entdecken“, hoffe ich. „Und was ist mit dir? Bist du in London aufgewachsen?“
Isabel nickt.
„Ja, ich bin eine waschechte Londonerin. Aber ehrlich gesagt, habe ich mich erst richtig in die Stadt verliebt, als ich älter wurde. Als Teenager wollte ich nur weg. Das Gras ist auf der anderen Seite ja immer grüner, oder?“ Sie lacht, bevor sie fortfährt.
„Aber jetzt kann ich mir nicht vorstellen, woanders zu leben. Hier gibt es einfach alles und es ist nie langweilig.“
„Das verstehe ich. Das geht mir in Berlin genauso. Aber sag mal, wie machst du das eigentlich, bei dem ganzen Stress hier so unglaublich ruhig zu bleiben?“
Isabel lacht.
„Oh, glaub mir, es gibt Momente, da frage ich mich das auch. Aber ich versuche, es locker zu nehmen. Manchmal hilft es einfach, abends mit einem Glas Wein und einer guten Serie abzuschalten. Ich liebe Comedy Serien.“
„Ich auch“, stimme ich ihr zu. „Oder ich gehe ins Kabarett, zu Konzerten, ins Theater, tanzen, ins Kino, zu Ausstellungen – je nachdem, worauf ich gerade Lust habe“, verkünde ich und bemerke, wie Isabel mich interessiert mustert.
„Wow, das klingt, als würdest du alles mitnehmen, was die Stadt zu bieten hat“, sagt sie lachend. „Würdest du sagen, dass Berlin und London sich ähneln?“
Ich überlege kurz.
„In gewisser Weise ja, aber sie haben auch ihre Unterschiede. Beide Städte haben eine lebendige Kulturszene und sind unglaublich vielfältig. In beiden Metropolen gibt es immer etwas Neues zu entdecken. Berlin hat diesen rohen, etwas improvisierten Charme. London fühlt sich irgendwie polierter und eleganter an. Hier ist alles etwas größer und schneller.“
Isabel nickt nachdenklich.
„Das kann ich mir gut vorstellen. London hat eine gewisse Glitzer-Fassade, während Berlin alternativer und experimenteller ist, oder?“
„Ja, genau! In Berlin hat man oft das Gefühl, die Kultur entsteht direkt auf der Straße, in den Hinterhöfen oder leerstehenden Fabriken. In London hat alles mehr Struktur. Es ist nicht so chaotisch, aber dafür vielschichtig und internationaler.“
„Beide Städte sind großartig. Ich glaube, ich sollte mal länger nach Berlin gehen.“ Isabel grinst. „Ich finde es spannend, wie beide Städte eine eigene Energie haben, aber es klingt, als ob du dich in beiden gut zurechtfindest.“
„Ja, ich liebe beide. London fühlt sich vertraut an, aber Berlin ist mein Zuhause“, antworte ich und spüre dabei die Aufregung, die London immer noch in mir weckt.
Als Isabel mich zum Konferenzraum führt, habe ich das Gefühl, dass wir uns alle gut verstehen werden. Die unterschiedlichen Persönlichkeiten – jeder mit seiner eigenen Energie und seinem eigenen Tempo – passen perfekt zusammen. Während wir weitergehen, merke ich, wie meine Nervosität langsam schwindet.
Nachdem ich das Team im Schnelldurchlauf kennengelernt habe, sitzen wir um einen großen Tisch im Konferenzraum. Vor uns liegen Listen, Pläne und jede Menge Diagramme. Isabel eröffnet das Meeting und führt mich schnell in die Details meiner Aufgaben ein.
„Du wirst das Bindeglied zwischen uns und den Sponsoren sein, Lena. Wir haben bereits eine großartige Liste an Unterstützern, aber es gibt noch ein paar große Namen, die wir unbedingt gewinnen müssen.“
„Was ist mit Lucas?“, fragt David und lehnt sich in seinem Stuhl zurück. „Hat er schon endgültig zugesagt?“
Ich blicke auf, als ich den Namen höre. Er sagt mir nichts, aber offensichtlich ist er von großer Bedeutung. Emily, die uns gegenüber sitzt und durch einige Notizen blättert, schüttelt den Kopf.
„Er ist noch nicht bestätigt, aber wir arbeiten daran“, sagt sie. „Lucas ist einer unserer wichtigsten Partner. Wenn er mit an Bord ist, wird das die Gala auf ein ganz anderes Level heben.“
Isabel wirft mir einen Blick zu, als hätte sie bemerkt, dass ich unsicher bin, und erklärt weiter:
„Lucas Leffers ist einer der größten Kunstsammler und Mäzene in London. Wenn er hinter einem Event steht, bringt er nicht nur eine Menge Aufmerksamkeit, sondern auch einige seiner Kontakte in die Kunstszene mit. Er hat Einfluss – besonders in Kreisen, die für uns wichtig sind.“
Ein einflussreicher Kunstsammler also. Das erklärt, warum er eine Schlüsselrolle bei der Gala spielt. Kunst ist nicht nur Dekoration. Für viele dieser Leute geht es um Prestige und Einfluss. Es ist klar, dass jemand wie Lucas genau der Typ ist, der das Beste aus einer Auktion herausholen kann.
„Er hat in den letzten Jahren mehrere große Veranstaltungen unterstützt“, fährt Emily fort. „Und jedes Mal, wenn er auftaucht, wollen alle dabei sein. Sammler, Galeristen, selbst die Medien. Wenn wir ihn für die Gala gewinnen können, wäre das ein großer Erfolg.“
„Okay, verstehe“, sage ich und mache mir eine Notiz. „Und woran liegt es, dass er noch nicht zugesagt hat?“
David zuckt mit den Schultern.
„Lucas ist wählerisch. Er sucht sich seine Projekte sehr genau aus.