3,99 €
Wer kennt ihn nicht, den kleinen hölzernen Taugenichts mit dem großen Herzen am rechten Fleck, der sich in den Kopf gesetzt hat, ein richtiger Junge zu werden! Als der italienische Schriftsteller Carlo Collodi seinen Pinocchio 1881 durch Meister Geppetto zum Leben erwecken ließ, konnte er kaum ahnen, wie groß und anhaltend der Erfolg seiner vor Witz und Einfallsreichtum sprühenden Geschichten sein würde. Diese ungekürzte Ausgabe präsentiert die hinreißenden Abenteuer von Pinocchio, der Fee mit den blauen Haaren und dem Gaunerduo Kater und Fuchs gemeinsam mit den wunderbaren Illustrationen von Carlo Chiostri.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 207
Carlo CollodiPinocchio
Carlo Collodi
Aus dem Italienischenvon Paul Artur Eugen Andrae
Mit zahlreichen Illustrationenvon Carlo Chiostri
Anaconda
Titel der italienischen Originalausgabe: Le avventure di Pinocchio. Storia di un burattino (Florenz 1883). Die deutsche Übersetzung folgt der Ausgabe C. Collodi, Hippeltitsch’s Abenteuer. Geschichte eines Holzbuben. Illustriert von C. Chiostri. In autorisierter deutscher Bearbeitung von P. A. Eugen Andrae. Kattowitz und Leipzig: Carl Siwinna 1905. Der Text wurde behutsam überarbeitet, Orthografie und Interpunktion den Regeln der neuen deutschen Rechtschreibung angepasst.
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet unter http://dnb.d-nb.de abrufbar.
© 2011 Anaconda Verlag GmbH, Köln
Alle Rechte vorbehalten.
Umschlagmotiv: Attilio Mussino (1878–1954), Front cover for an edition of Pinocchio by Carlo Collodi (1935), Private Collection / Archives Charmet / bridgemanart.com
Umschlaggestaltung: www.katjaholst.de
eISBN 978-3-7306-9105-2
ISBN 978-3-86647-695-0
www.anacondaverlag.de
Es war einmal …
»Ein König!«, werden meine kleinen Leser sofort sagen.
Nein, Kinder, da habt ihr fehlgeschossen. Es war einmal ein Stück Holz.
Es war kein feines Holz, sondern ein einfaches Holzscheit, wie man es im Winter in den Ofen wirft, um Feuer zu machen und das Zimmer zu erwärmen.
Ich weiß nicht, wie es sich zutrug, aber jedenfalls kam dieses Stück Holz eines schönen Tages zufällig in die Werkstätte eines alten Tischlers, der Meister Antonio hieß, wegen seiner Nase aber, die immer violett glänzte, wie eine reife Kirsche, von allen Meister Kirsche genannt wurde.
Als Meister Kirsche jenes Stück Holz sah, war er ganz vergnügt, rieb sich zufrieden die Hände und brummte halblaut vor sich hin:
»Dieses Holz kommt mir gerade recht; ich werde ein Tischbein daraus machen.«
Gesagt, getan. Er nahm schleunigst sein scharfes Beil und schickte sich an, die Rinde abzuschlagen, um das Stück zu behauen; als er aber zum ersten Hieb ausholte, blieb ihm der Arm in der Luft stehen, denn er hatte ein ganz feines Stimmchen gehört, das bittend sagte:
»Haut mich nicht so derb!«
Nun stellt euch vor, wie jener arme, alte Meister Antonio dreinschaute! Bestürzt blickte er im Zimmer umher, um zu sehen, woher jenes Stimmchen nur gekommen sein könnte, bemerkte aber niemand. Er sah unter die Bank, niemand; er schaute in einen Schrank, der immer verschlossen war, niemand; er guckte in den Hobel- und Bohrspänekorb, niemand; er öffnete die Tür seiner Werkstätte, um auch auf die Straße zu schauen, und wieder niemand. Oder sollte etwa …?
»Ganz recht«, sagte er dann lachend und kratzte sich auf seiner Perücke, »man sieht, jenes Stimmchen habe ich mir nur eingebildet. Fahren wir in der Arbeit fort.«
Und er nahm sein Beil wieder zur Hand und hieb tüchtig auf das Stück Holz ein.
»Au! Du hast mir weh getan!«, rief dasselbe Stimmchen schluchzend.
Diesmal war Meister Antonio vor Erstaunen ganz baff. Seine Augen traten hervor, der Mund verzog sich und die Zunge baumelte ihm bis zum Kinn herab, wie ein Fratzengesicht.
Sobald er die Sprache wiederfand, begann er zitternd vor Schreck zu stammeln:
»Aber woher mag nur dieses Stimmchen gekommen sein, das ›au‹ gesagt hat? … Und doch ist kein lebendes Wesen hier. Ob es vielleicht gar zufällig dieses Stück Holz ist, das weinen und jammern gelernt hat wie ein Kind? Ich kann es nicht glauben. Dieses Holz hier ist ein Stück Feuerholz, wie jedes andere auch. Man legt es ins Feuer, um einen Topf Bohnen zu kochen … Oder? Ob sich vielleicht jemand darin versteckt hat? Dann wehe ihm! Das wollen wir gleich untersuchen!«
Und indem er so sagte, packte er mit beiden Händen jenes arme Stück Holz und schleuderte es ohne Erbarmen gegen eine Wand seiner Werkstatt.
Dann lauschte er, ob er nicht wieder so ein Stimmchen hören würde. Er wartete zwei Minuten, nichts; fünf Minuten, nichts; zehn Minuten, und immer noch nichts!
»Ganz recht«, sagte er wieder, indem er sich zu einem Lächeln zwang und an seiner Perücke zupfte, »man sieht, dass ich mir jenes Stimmchen, das ›au‹ gesagt hat, nur eingebildet habe! Fahren wir in der Arbeit fort.«
Und da ihn eine große Furcht beschlichen hatte, versuchte er, ein wenig vor sich hinzusingen, um sich mehr Mut zu machen.
Unterdessen hatte er sein Beil beiseite gestellt und einen Hobel zur Hand genommen, um das Stück Holz fein glatt zu hobeln. Aber während er so rauf und runter fuhr, hörte er wieder dasselbe Stimmchen, welches kichernd zu ihm sagte:
»Hör auf! Du kitzelst mich am Körper!«
Diesmal stürzte der arme Meister Antonio wie vom Schlag getroffen zu Boden. Als er die Augen wieder öffnete, fand er sich sitzend auf der Diele.
Sein Gesicht war ganz verändert, sogar die Nasenspitze, die sonst immer violett glänzte, war dunkelblau geworden, so groß war seine Furcht.
In jenem Augenblick wurde an die Tür geklopft.
»Herein«, sagte der Tischler, ohne die Kraft zu haben, sich auf die Füße zu erheben.
Hierauf trat ein rüstiger Alter in die Werkstatt, der Geppetto hieß. Aber die Nachbarskinder nannten ihn, wenn sie ihn recht wütend machen wollten, Nudelkopf, wegen seiner gelben Perücke, die einem Nudelbrei sehr ähnlich sah.
Geppetto war sehr jähzornig. Wehe, wenn man ihn Nudelkopf nannte! Er wurde sofort zum wilden Tier und kein Mittel war imstande, ihn wieder zu besänftigen.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!