Chloés Adventskalender - Katalina Farnur - E-Book

Chloés Adventskalender E-Book

Katalina Farnur

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Beschreibung

Weihnachten. Das heißt Lebkuchen, Schnee, Geschenke. Natürlich darf auch ein Adventskalender nicht fehlen. Aber immer die gleichen mit Schokolade? Auch die mit den Figurensets sind Chloé mittlerweile zu doof. Zum Glück hat ihre Großmutter da etwas ganz besonderes für sie...

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Eine schöne Adventszeit

Inhaltsverzeichnis

Dezember: Ein besonderer Kalender

Dezember: Mehl, Zimt und Zucker

Dezember: Auf zur Baumschule

Dezember: Frau Streichelzoo

Dezember: Von den Socken

Dezember: Auf dem Markt

Dezember: Alles weiß

Dezember: Neue Flügel

Dezember: Eine lange Liste

Dezember: Unterwegs mit Oma

Dezember: Mit der ganzen Familie

Dezember: Eine wilde Fahrt

Dezember: Die silbernen Schwingen

Dezember: Spiel mit dem Feuer

Dezember: Der Geduldsfaden

Dezember: Eine rutschige Angelegenheit

Dezember: Geschriebene Musik

Dezember: Um den Finger gewickelt

Dezember: Reisevorbereitungen

Dezember: Der schwarze Drache

Dezember: Glöckchenfahrt

Dezember: Die Schneeschuhewanderung

Dezember: Herrlich geschmückt

Dezember: Das größte Geschenk

1. Dezember

Ein besonderer Kalender

Erst mit einem Gähnen einmal Recken und Strecken. Schläfrig blinzelt Chloé ein paar Mal. Sie ist gestern erst spät ins Bett gegangen. Müde kuschelt sie sich noch einmal in das Kissen. Fast wäre sie wieder eingeschlafen. Doch mit einem Mal fällt es ihr wieder ein. Heute ist der erste Dezember. Nur noch vierundzwanzig Tage bis Weihnachten! Schnell schlägt sie die Decke zurück und springt aus dem Bett.

Aufgeregt rennt Chloé ans Fenster. Dabei stolpert sie über den Saum ihres Nachthemdes. Schnell rappelt sie sich wieder auf. Der Blick nach draußen ist enttäuschend. Kein Schnee. Und dabei ist jetzt doch Dezember. Aber auf der anderen Seite ist nur der leichte Nebel zu sehen. Und ihre Nachbarin, die gerade die Post holt.

„Chloé“, hört sie ihre Mama rufen. Kurz darauf öffnet sich schon die Tür. „Guten Morgen“, sagt sie nun fröhlich. „Morgen“, antwortet Chloé niedergeschlagen. Dabei schaut sie noch einmal aus dem Fenster. Die Nachbarin ist inzwischen ins Haus gegangen. „Was ist denn los?“, fragt ihre Mutter besorgt. Auch sie ist inzwischen zum Fenster gekommen. „Mama, da draußen ist kein Schnee. Aber wir haben doch jetzt Dezember.“ Die Mutter lacht und sagt: „Keine Sorge. Der Schnee kommt schon noch. Du musst nur etwas Geduld haben.“

Chloé seufzt. Sie will nicht warten. Ohne Schnee gibt es doch auch kein Weihnachten. „Komm runter und iss dein Frühstück.“ Damit verlässt ihre Mutter das Zimmer. Chloé hört ihre Schritte auf der Treppe.

Nach kurzem Zögern folgt sie ihr. Umziehen kann sie sich auch später noch. Auf dem Esstisch hat ihre Mama schon Milch und Brot hingerichtet. Ihr kleiner Bruder Paul krabbelt unter dem Tisch herum, während sie einen großen Bissen von dem Brot nimmt. Missmutig schaut sie dabei aus dem Fenster.

„Gehst du nach dem Essen mit Paul in den Garten und spielst mit ihm?“, fragt ihre Mutter. Sie steht gerade mit dem Rücken zu Chloé und spült das Geschirr. Als Antwort grummelt Chloé etwas Unverständliches vor sich hin.

„Was hast du gesagt?“ Ihre Mama dreht sich zu ihr um. Das Mädchen schluckt den Rest von ihrem Brot hinunter und sagt: „Ja, Mama.“ Damit steht sie auf und geht wieder nach oben.

Sie hat keine Lust auf den Garten und sie hat keine Lust, auf Paul aufzupassen. Sie will jetzt Schnee und Weihnachten. Doch draußen fallen immer noch nur die braunen Blätter von den Bäumen.

Viel langsamer als sonst putzt sie sich die Zähne, kämmt die Haare und zieht sich um. Obwohl noch kein Schnee da ist, ist es schon ziemlich kalt. Also setzt sie sich noch ihre Wollmütze auf. Die hat ihre Oma selbst gemacht.

Als sie hinunter geht, wartet ihr Bruder schon ungeduldig an der Gartentür. Er kommt noch nicht selber an den Griff, auch wenn er es mit Springen versucht. Chloé lässt ihn hinaus und folgt ihm dann ins Freie.

Im Garten stehen zwei große Kastanienbäume. An einem der dicken Äste hängt normalerweise eine Schaukel. Aber die hat ihr Papa vor ein paar Tagen weggemacht. „Weil der Winter bald kommt“, hat er gesagt. Aber Schnee war immer noch keiner da.

Auf dem Boden unter den Bäumen lagen große Berge aus braunen und gelben Blättern. Paul ist gleich dorthin gerannt. Jetzt wirft er sie hoch in die Luft, rennt unter ihnen hindurch und kickt sie über das Gras.

Normalerweise macht es Chloé auch Spaß, mit den bunten Herbstblättern zu spielen. Aber sie ist gerade so enttäuscht, dass sie auf nichts Lust hat. Ihrer Meinung nach muss es im Dezember einfach Schnee haben. Sie schaut nach oben.

Der Nebel ist inzwischen verzogen und am Himmel ziehen dicke graue Wolken vorüber. Nur hier und da schaut einmal kurz die Sonne durch sie hindurch. Keine Sonne. Kein Schnee. Das ist einfach ein blöder Tag.

Chloé lehnt sich an einen der Bäume und schmollt weiter vor sich hin. Sie weiß nicht, wie viel Zeit vergangen ist. Doch auf einmal erregt eines der herumfliegenden Blätter ihre Aufmerksamkeit. Sie bückt sich hinunter und hebt es auf.

Auf den ersten Blick sieht es aus wie ein ganz normales Kastanienblatt. Groß mit fünf verschiedenen Teilen, die in verschiedene Richtungen zeigen. Es ist gelb wie die andern Blätter, die von den Bäumen gefallen waren. Aber einen Unterschied gibt es doch: Es hat einen braunen Fleck in der Mitte, der aussieht wie ein Stern. „Ein Weihnachtsstern“, denkt Chloé.

Interessiert sieht sie sich das Blatt noch weiter an. Irgendwann tritt ihre Mutter an die Gartentür. „Chloé, Paul, eure Oma ist da, kommt schnell rein!“

Paul vergisst seine Blätter und rennt so schnell er kann zurück ins Haus. Auch Chloé folgt ihm aufgeregt. Die Oma ist da! Dann ist der Tag doch nicht ganz so blöd, denn ihre Oma hat immer etwas Tolles für sie dabei. Das letzte Mal hat sie ihnen eine lustige Geschichte erzählt.

„Hallo, ihr zwei“, begrüßte sie die Oma. Sie nimmt erst Paul und dann Chloé herzlich in den Arm. Die beiden Kinder ziehen sich ihre Jacken und Schuhe schnell aus. Paul setzt sich mit der Oma gleich an den Tisch, während Chloé ihrer Mutter noch dabei hilft, Kaffee und Kuchen aus der Küche zu holen.

„Na, was habt ihr mir heute denn alles zu erzählen“, fragte die Oma. Gleich darauf fängt Paul an, in einem Schwall aus Wörtern zu berichten, was er heute schon alles gespielt hat.

„Es ist Dezember und wir haben keinen Schnee“, fängt Chloé an, nachdem ihr Bruder geendet hat. „Ach, der kommt schon noch.“ Die Oma streicht dem Mädchen sacht übers Haar. „Das hat Mama auch schon gesagt.“

„Nicht einmal Oma versteht mich“, denkt Chloé betrübt. „Aber“, fährt die Oma dann fort, „ich habe etwas dabei, das euch beiden das Warten etwas verkürzen wird.“ Damit hebt sie den Korb auf, der bis dahin neben ihrem Stuhl stand. Gespannt lehnt sich Chloé nach vorn, um zu sehen, was sie daraus hervorholt.

Zuerst kommt ein kleiner, normaler Adventskalender zum Vorschein. Diesen gibt sie dem kleinen Paul, der natürlich sofort alle Türchen aufmachen will. Schnell nimmt ihre Mutter ihn dem Jungen aus der Hand.

„Hier, Paul, das ist das Türchen für heut. Das kannst du aufmachen.“ Sie zeigt auf das Kästchen mit der Nummer eins. Paul macht es auf und schiebt sich sogleich das Bonbon, das darin war, in den Mund.

„Na toll, ein stinknormaler, langweiliger Adventskalender“, denkt Chloé und ist schon enttäuscht. „Und für dich, Chloé, habe ich heute etwas anderes mitgebracht. Schließlich bist du ja schon größer.“ Jetzt gibt die Oma Chloé ein kleines Kästchen in die Hand.

Chloé wiegt es in der Hand. Es ist recht schwer. Es ist ein Holzkästchen. Etwas größer als der Kalender, den Paul bekommen hat. Aber auch hier waren viele kleine Türchen zu erkennen. Manche ganz klein, die anderen etwas größer. Vierundzwanzig an der Zahl. Und auch hier war jede mit einer Zahl versehen.

„Dieser Kalender ist etwas ganz besonderes. Ich hoffe, er wird dir Freude machen. Pass gut darauf auf. Ein Kalender soll etwas besonderes sein? Chloé ist sich nicht sicher, was sie damit anfangen soll. Trotzdem bedankt sie sich bei der Oma. Immerhin ist es ein anderer als der von Paul

Am Abend geht sie in ihr Zimmer. Ihre Laune hatte sich durch Omas Besuch nur ein wenig gehoben. Den Kalender hat ihre Mama direkt neben ihrem Bett an der Wand angebracht. Sie schaut darauf und ihr fällt ein, dass sie das heutige Türchen noch gar nicht geöffnet hat.

Es dauert etwas, bis sie die Tür mit der Nummer eins findet. Es ist ein ganz kleines, versteckt in einer Ecke des Holzkästchens. Gelangweilt und in der Erwartung auf irgendeine Süßigkeit zieht sie es an dem kleinen Hebelchen auf.

Etwas gelbes liegt darin. Vorsichtig greift Chloé hinein und holt es heraus. Staunend betrachtet sie es auf ihrer Hand. Es ist ein kleines, gelbes Blatt aus Glas. Und es hat einen braunen Fleck, der aussieht wie ein Stern, Genau wie das Blatt, das sie heute im Garten gefunden hat!

„Der Kalender ist etwas ganz besonderes“, hat ihre Oma gesagt. Mit diesen Worten im Kopf stellt Chloé das Blatt auf ihren Schreibtisch, neben das echte aus dem Garten, und geht ins Bett. Was wohl morgen aus dem nächsten Türchen kommt?

2. Dezember

Mehl, Zimt und Zucker

Schnell rennt Chloé hinüber zum Fenster. Dort reißt sie den Vorhang zur Seite und schaut hinaus. Nichts. Immer noch kein Schnee. Nur wieder Nebel. Enttäuscht zieht sie den Vorhang wieder zu. „Wo bleibt denn der Winter?“, denkt sie niedergeschlagen.

Langsam geht sie zur Tür. Das Frühstück ist bestimmt schon fertig. Aber beim Öffnen der Tür hält sie inne. Ihr Blick wandert hinüber zu ihrem Schreibtisch. Daneben hängt jetzt der Adventskalender von ihrer Oma. Gestern war ein kleines Blatt daraus hervor gekommen. Es sieht genauso aus wie das große Kastanienblatt aus dem Garten. Heute hat sie das Türchen noch gar nicht aufgemacht.

Chloé lässt die Tür offen stehen und geht hinüber zu dem Kalender. Etwas gelangweilt sucht sie das Holzkästchen nach dem Türchen mit der Nummer „zwei“ ab. „Und wenn wieder nur ein langweiliges Blatt drin ist?“, denkt sie.

Sie findet das Türchen in der Mitte des Kalenders. Es ist etwas größer als das von gestern. Vorsichtig zieht sie es auf. Erwartungsvoll greift sie mit der Hand in das Schieberchen. Kurz darauf holt sie etwas silbernes heraus. Chloé seufzt enttäuscht. Es ist nur dünnes silbernes Blech. Es hat die Form eines Sterns mit einem Loch in der Mitte. „Was soll denn das sein?“, denkt Chloé und legt es neben das Blatt auf ihren Schreibtisch. Danach läuft sie wieder zurück zur Tür und hinunter ins Esszimmer.

Schon im Gang hört sie laute Geräusche. „Vorsicht, Paul. Geh da bitte mal weg“, hört sie ihre Mutter zwischen dem ganzen Rumpeln und Scharren sagen. Neugierig geworden läuft Chloé jetzt schneller. Der seltsame Krach kommt genau aus der Küche.

Ihr kleiner Bruder kommt mit großen Augen heraus gerannt. Verwundert stehen nun beide in der Küchentür und schauen ihrer Mutter zu. Diese läuft eilig von einer Ecke in die andere. Auf dem Tisch stapeln sich dabei immer mehr verschiedene Dinge an. Mehl, Eier, Butter, Milch, bunte Streusel, Schokostreusel und so weiter. Daneben steht immer noch Chloés Frühstück.

Mit einem Mal bleibt ihre Mutter stehen. „Chloé!“ Wo warst du denn?“, sagt sie hektisch. „Kannst du bitte schnell frühstücken? Ich brauche den Platz.“ Damit geht sie in das kleine Abstellräumchen neben der Küche. Kurz darauf sind auch von dort Geräusche zu hören.