Die Gauklermaus - Katalina Farnur - E-Book

Die Gauklermaus E-Book

Katalina Farnur

0,0

Beschreibung

Eine wohlbekannte Scheune, frische Äpfel und andere Leckereien, dazu Versteckmöglichkeiten vor Katzen. Was braucht Maus mehr? Hm. Gegen ein Stück Speck ist natürlich nichts einzuwenden. Da macht Maus auch gerne eine paar Kunststückchen dafür. Sie geht sogar mit einem Gaukler auf Reisen. Viele Abenteuer zu erleben und fremde Orte zu entdecken ist etwas Schönes. Maus lernt nicht nur neue Menschen und Mäuseriche, sondern sogar die große See kennen. In diesem Buch könnt Ihr lesen, was Johanna Euch von diesen Reisen zu erzählen hat.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 59

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Vorwort und Dank

Wie kam es dazu, dass Du jetzt dieses Buch in Händen hältst?

Es war im Herbst 2020, als Kathrin mir plötzlich eine Geschichte über „Loki von Hedeby“ unter die Nase gehalten hat. Diese Geschichte hat sie auch auf ihrem Blog veröffentlicht, und mir (Lesemuffel) hat sie richtig gut gefallen. Es folgte eine weitere Geschichte über „Johanna vom Belchen“ und nachdem ich mich in „Neues aus Maushausen“ Oktober 2020 verquatscht hab, auch noch eine Geschichte zu „Katharina von Flandern“. Die Geschichten sind aber nicht mit den Geschichten zu vergleichen, welche ich am Mäuseroulette zu meinen Hauptdarstellern erzähle, diese Geschichten wird es nämlich nie in einem Buch oder in einem Video geben. Zumindest nicht, solange ich mit dem Mäuseroulette noch unterwegs sein will, hier sind es nämlich genau diese Geschichten, welche viele an meinem Spiel so besonders finden.

Da Kathrin sich gerne Geschichten ausdenkt und zu Papier bringt und ich am Telefon ihr irgendetwas offensichtlich „theatralisch“ vorgelesen habe, kam sie auf die Idee mit den Videos und hatte sehr schnell auch fünf Geschichten fertig, welche sich alle irgendwie um Maushausen drehen.

An den vier Sonntagen im Advent 2020 und am ersten Weihnachtsfeiertag kamen die Geschichten dann auf meinem YouTubeKanal.

Wann genau dann die Idee mit dem Buch kam, kann ich ehrlich gesagt gar nicht mehr sagen. Kathrin hatte es von einer Anthologie, in der eine Geschichte von ihr veröffentlich wurde, und einem Verlag, der sich auf Ihr fertiges Buch nicht gemeldet hat.

In der darauffolgenden Nacht muss es wohl gewesen sein, als die Idee mit einem Buch bestehend aus diesen Geschichten aufkam.

Auf jeden Fall habe ich sie am nächsten Morgen mit einer diesbezüglichen Nachricht überrascht. Erst einmal ist die Idee wieder in Vergessenheit geraten, schließlich waren andere Dinge wichtiger. Als an diesen Stellen wieder etwas Ruhe eingekehrt war, ging es mit der Idee des Buches weiter. Ein Buch, welches nur aus Text besteht, ist sicherlich zu langweilig und würde auch nicht zum sonst so bunten Maushausen passen.

In diesem Sinne wünsche wir Euch allen jetzt viel Spaß mit diesem Buch. Gehabt Euch Wohl.

Danke, an alle die dieses Buch, in welcher Form auch immer, unterstützt haben.

Danke an dich Kathrin, für deine Fantasie, welche die Geschichten zu Tage gefördert hat. Vor allem auch dafür, dass Du mich dazu ermutigt hast, diese vor der Kamera vorzulesen und in dieses Buch zu bringen.

Danke auch an meine Mutter für das Korrekturlesen der Geschichten, ohne die es so manchen Schreibfehler mehr gäbe..

Inhaltsverzeichnis

Vorwort und Dank

Die Gauklermaus.

Frühlingserwachen

Im Mauseloch

Mausebande

Mausespiel

Mäuschen und die Häuschen

Zaubermäuse

Esel streck dich

Püppchen für die Kleinen

Auf Drachenjagd

Grenzwanderung

Der Neue

Flussabwärts

Flaute

Der See in Lolland

Die Ruhe der Toten

Flussfahrt

Abenteuerlust

Spiel mit dem Feuer

Neuanfang

Zeit der Gaukler

Neue Reisegefährten

Dorfkinder

Mausegeschichten

Die Gauklermaus

Hell scheint die Sonne, überall glitzern die bunten Blätter an den Bäumen. Am Boden hat sich der Nebel noch nicht ganz verzogen. Und überall riecht es! Nach Gemüse, Obst, Trockenfleisch und sogar nach frischem Brot. Schnell nähert sich das Rattern von Rädern – und mit ihm der Geruch von Äpfeln. Vielen Äpfeln. Frisch gepflückt von den Wiesen vor dem Dorf. Geschwind husche ich an der Scheunenwand entlang, dann ein Stück hinauf und durch das Loch. Erst vor kurzem habe ich es so groß genagt, dass ich endlich gemütlich, ohne quetschen, hindurch passe.

Im Inneren ist es düster. Zur Kontrolle schnuppere ich in der Luft: Keine Katze in der Nähe. Gut! Schnell schnüffele ich mir den Weg zu meinem Frühstück: Guter, süßer Hafer. Mmmmh …. Draußen wird es laut, die Pferde schnauben und stampfen, und schon geht wieder das Gebrüll von den Zweibeinern los. Kaum sind sie wach, machen sie schon Radau!

Ratternd und schabend wird das große Tor aufgeschoben. Das Morgenlicht fällt herein. Ich verstecke mich im Hafer.

„He, Gunnar. Hör auf, zu trödeln und pack endlich mit an!“, ruft der Kerl am Tor mit tiefer, brummender Stimme. „Jaja, komme ja schon“, kommt die Antwort gedämpft von draußen. Kiste für Kiste stapeln sie an der freien Wand hinauf. Alle zum bersten voll mit Äpfeln. Rote, saftige Äpfel. Mir läuft das Wasser im Schnäuzchen zusammen. Aber ich muss mich noch gedulden.

Die Männer sind fertig und schieben das schwere Tor wieder hinter sich zu. Ich warte noch etwas. Sicher ist sicher. Vor der

Scheune fangen die Hühner an, zu gackern und zu scharren. Auch die Menschen des Hauses werden aktiv. Fensterläden werden aufgestoßen, Türen gehen auf und zu, und leise Stimmen sind zu vernehmen. Aber keiner nähert sich der Scheune. Ich lasse mir noch etwas Zeit. Dann husche ich geschwind an der Wand entlang nach unten. Meine scharfen, flinken Krallen helfen mir dabei, dass ich nicht abstürze. Ich lasse mich auf die oberste Kiste mit Äpfeln fallen. Das duftet wunderbar. Genüsslich nehme ich einen großen Bissen von einem knallroten, dickbauchigen Apfel. Mmh, lecker… Ein Geräusch lässt mich zusammenzucken. Ich hebe die Nase in die Luft und schnuppere. Die Katze! Schnell weg hier! Ich nehme meine Beine in die Pfoten und husche in Windeseile zum nächsten Mauseloch hinaus. Von dort geht es unter herabgefallenem Laub zum nächsten Erdloch.

Aber wenn die Katze hier ist, kann sie nicht beim Bäcker sein. Ich husche weiter von Loch zu Loch, von Busch zur nächsten Hausecke und wieder zur nächsten, zum Mauerloch und schnell über die Straße. Dort ist noch kaum etwas los. Unbemerkt komme ich beim Bäcker an.

In der Backstube erwartet mich der Duft von frisch gebackenem Brot. Im ganzen Raum herrscht wohlige Wärme. Der ungeschickte Lehrling nimmt sich gerade ein Tablett. Gespannt warte ich. Der Lehrling dreht sich um, um das Tablett mit den noch dampfenden Brötchen nach vorn in den Verkaufsraum zu tragen – und schwupp! – fällt eines auf den Boden. Und er bemerkt es nicht. Schnell beiße ich ein großes Stück davon ab und verschwinde damit draußen im nächsten Busch. Genüsslich esse ich das warme Brot, Bissen für Bissen. Danach gähne ich müde. Ich kuschele mich, versteckt unter dem Busch, ein und schlafe friedlich.

„Kommt! Kommt alle herbei und staunet!“

Was soll denn dieser Krach? Müde blinzele ich mir den Schlaf aus den Augen. Da ruft der schon wieder. Ich spähe vorsichtig zwischen den Blättern des Busches hindurch. Und sehe bunte Hosen. Da hat sich doch ein Gaukler direkt vor meinem Busch platziert. Er schreit schon wieder. Und wirft Bälle in die Luft. Die Leute scheint das aber nicht wirklich zu interessieren. Sie laufen weiter. Ohne dieses Glitzerzeug in den Hut zu werfen, den der Gaukler vor sich stehen hat.

Ich will schon in die andere Richtung verschwinden, da rieche ich es: Speck! Leckerer, himmlischer Speck! Ich schnüffele weiter. Der Geruch kommt direkt aus der Tasche, die der Gaukler hinter sich stehen hat. Unter der Lasche ist ein Loch. Ich könnte… Aber das ist viel zu gefährlich… Speck… Soll ich? … Noch bevor ich groß darüber nachdenken kann, tragen mich meine Beine schon zur Tasche. Durch das Loch schlüpfe ich hinein. Leckerer, köstlicher Speck!