Combat Arnis Handbuch - Christian Kehl - E-Book

Combat Arnis Handbuch E-Book

Christian Kehl

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Beschreibung

Dieses Lehrbuch von Christian Kehl über COMBAT ARNIS ist ein Meisterwerk geworden. Er hat mit großer Akribie, unendlicher Geduld und Fleiß dieses wichtige COMBAT ARNIS Lehrbuch geschrieben. Er hat seine persönliche jahrelange Praxis und Forschung in klare Worte gefasst. Leicht verständlich für jeden wissbegierigen Kampfkunstinteressenten hat er sein großes Wissen zu Papier gebracht. Eine große Unterrichtspraxis im Dojo und bei Seminaren, ebenso wie Turnier- und Wettkampfpraxis, halfen für realistische Erläuterungen. Da Christian Kehl als Lehrer routiniert Praxis, Didaktik und Pädagogik beherrscht, hat er diese Fähigkeiten auch für sein COMBAT ARNIS Lehrwerk angewandt und so auch schwierige Themen perfekt abgehandelt und analysiert. Es macht Freude, seinen Gedanken und Erklärungen zu folgen. Man spürt förmlich seine Begeisterung für die Kampfkünste und speziell für COMBAT ARNIS.

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Vorwort von Christine und Hans Dieter Rauscher

Filipino Martial Arts

COMBAT ARNIS

Cui Brocka

Hans Dieter und Christine Rauscher

Trainingskleidung

Waffen des COMBAT ARNIS

Der Stock

Sicherheitswaffen und Sicherheitsausrüstung

Schwert, Machete oder langes Messer

Langstock, Speer

Seil, Gürtel oder Kette

Messer

Alltagsgegenstände

Trainingskapitel

Verhalten der Trainingsteilnehmer

Trainingsbeginn

Die grundlegende Kampfhaltung

Stockhaltungen

Aufwärmen

Die Schlagtechnik

Zielregionen

6er System

12er System

20er System

Abwehren und Blockieren

Schrittarbeit

Winkelschritte

Pendelschritte

Entwaffnung mit Stock

Entwaffnung mit der freien Hand

Fortgeschrittenes Training

Stilistische Elemente des COMBAT ARNIS

Abanico

Banda Y Banda

Crossada

Espada Y Daga

Figure 8

Guiding

Hirada

Pangamot / Panantukan

Palis Palis

Quick release

Redonda / Redondo

Rompida

Sikaran

Sinawali

Single Sinawali

Double Sinawali

Umbrella Sinawali

Sonquete

Tapi Tapi

Kampftraining

Reflextraining und Distanztraining

Vorkampfübungen mit einem Angreifer

Kampfübungen mit einem Partner

Kampfübungen mehrere Gegner hintereinander

Kampfübungen mehrere Gegner im Kreis

Kampfübungen in der Gruppe

Taktisches Üben

Messerkampf

Freier Kampf

Selbstverteidigung

Kampfsport, Kampfkunst oder Nahkampfsysteme

Die richtige Schule

Der Gegner

Reaktion des eigenen Körpers

Zu erwartende Waffen

Notwendige Überlegungen

Vorsichtsmaßnahmen und Taktiken

Rechtliches

Anyō Ausbildungsprogramm

Anyō Übersicht

4 Anyō Beispiele

Anyō Isa 1

Anyō Dalawa 1

Anyō Apat

Anyō Talak

Prüfungen

Lehrplan zur Prüfungsvorbereitung

Wettkampf Regelwerk

Danksagung

Literaturverzeichnis

Warnhinweis:

Die Anwendung aller in diesem Buch beschriebenen Techniken und Formen ohne die Aufsicht eines qualifizierten Ausbilders sind gefährlich. Das Training dieser Techniken ist nur unter der Aufsicht und Anleitung eines Experten in dieser Kampfkunst anzuraten. Für eventuelle Schäden aus der Anwendung dieser Techniken übernehmen weder die Autoren noch der Verlag jegliche Haftung.

Vorwort

Mit diesem Buch soll die Kampfkunst COMBAT ARNIS einer breiten Masse an Interessierten zugänglich gemacht werden. COMBAT ARNIS wurde von J. Cui Brocka im festen Glauben daran gegründet, dass das Ausüben des COMBAT ARNIS die Übenden durch die körperliche sowie geistige und seelische Schulung in ihrer Persönlichkeitsentwicklung unterstützen kann. In erster Linie ist es eine hoch effektive Kunst der Selbstverteidigung, welche Reflexe, Schnelligkeit, Kampfkraft und Selbstvertrauen in hohem Maße schult. Es ist ein Arnis System, welches durch eine klare Strukturierung leicht erlernbar ist.

Wir haben die große Ehre, direkt bei den beiden Meisterschülern vom Begründer J. Cui Brocka zu lernen.

Bild 1: J. Cui Brocka Quelle: Archiv Rauscher

Hans Dieter Rauscher

9. Antas (DAN) Combat-Arnis 9. DAN-Karate-Do, Hanshi, G-S1 8. DAN-Iaido, Kyoshi, G-S2 8. DAN-Bo-Jutsu 9. DAN-Kobudo, Kyoshi, IL2 u. a. DAN-Grade Träger der japanischen Auszeichnung „Budo Koro Sho“ und „Budo Koseki Sho”

Quelle: Archiv Rauscher

Christine Rauscher

8. Antas (DAN) Combat-Arnis 8. DAN-Iaido, Kyoshi, IL 1 5. DAN-Karate-Do, Renshi 4. DAN-Kobudo, Renshi 8. Antas (DAN) Combat-Arnis u. a. DAN-Grade

Dieses Buch wurde nach unserem heutigen Kenntnisstand zusammengestellt. Hoffentlich trägt es zum weiteren Verständnis des COMBAT ARNIS bei und dient zum Erhalt dieser intelligenten Kampfmethode.

COMBAT ARNIS ist eine sehr lebendige Kampfkunst und überrascht immer wieder durch die hohe Effizienz und Flexibilität, die durch dessen Ausübung gewonnen werden kann. Wir empfehlen jedem Kampfsportler, sich und sei es auch nur von Zeit zu Zeit, mit COMBAT ARNIS zu beschäftigen, denn es ist ein komplettes Kampfsystem. Es ergänzt und bereichert die Ausbildung anderer Kampfsportarten oder Kampfkünste um den Bereich des Waffenkampfes.

Mit einer waffenlosen Kampfkunst ist es eher schwer, sich effektiv gegen einen bewaffneten Angreifer zu verteidigen. Bewaffnet zu kämpfen erhöht auch die Erfolgschancen während der Selbstverteidigung. Daher ist COMBAT ARNIS ideal zum Erlernen von Fähigkeiten und Prinzipien im Waffenkampf.

Wir bedanken uns bei allen Meistern und Schülern, bei denen und mit denen wir lernen durften und vor allem noch dürfen.

Wir wünschen den Leserinnen und Lesern viel Freude beim COMBAT ARNIS Training.

Vorwort von Christine und Hans Dieter Rauscher

Dieses Lehrbuch von Christian Kehl über COMBAT ARNIS ist ein Meisterwerk geworden. Christian Kehl hat mit großer Akribie, unendlicher Geduld und Fleiß dieses wichtige COMBAT ARNIS Lehrbuch geschrieben. Er hat seine persönliche jahrelange Praxis und Forschung in klare Worte gefasst. Leicht verständlich für jeden wissbegierigen Kampfkunstinteressenten hat er sein großes Wissen zu Papier gebracht. Eine große Unterrichtspraxis im Dojo und bei Seminaren, ebenso wie Turnier- und Wettkampfpraxis, halfen für realistische Erläuterungen.

Da Christian Kehl als Lehrer routiniert Praxis, Didaktik und Pädagogik beherrscht, hat er diese Fähigkeiten auch für sein COMBAT ARNIS Lehrwerk angewandt und so auch schwierige Themen perfekt abgehandelt und analysiert. Es macht Freude, seinen Gedanken und Erklärungen zu folgen. Man spürt förmlich seine Begeisterung für die Kampfkünste und speziell für COMBAT ARNIS. Er hat damit seinen Weg und Ziel im Kampfsport gefunden. Ein wichtiges Thema aus vielen Blickwinkeln zu beobachten und zu bewerten, ist ihm besonders gut möglich und er kann auf viele Fragen kompetente und schlüssige Antworten geben. Das begründet sich auch auf sein intensives und lang dauerndes Studium verschiedener Kampfkünste. Wie nur wenige Kampfkunstlehrer und Autoren in Deutschland errang er in jahrelanger Anstrengung und hartnäckiger Arbeit hohe Meistergrade, nicht nur in COMBAT ARNIS, sondern auch in Karate do mit Schwerpunkt Shotokan -Ryu, Kobudo mit Schwerpunkt Langstab, Bo- Jutsu.

Auch erwarb er sich wichtige Kenntnisse in Judo, Jiu-Jitsu u. a.

Viele Seminare führten ihn ins Ausland. Der intensive geistige und technische Austausch mit Trainern aus der ganzen Welt bei persönlichen Treffen und über die modernen Medien ergab einen intensiven Dialog. Dieser klärte viele gemeinsame Fragen.

Christian Kehl leistete sowohl bei Bundeszentral- Seminaren, ebenso wie im Dojo Großes bei der Ausbildung von Kampfkünstlern.

Er begleitete und schulte viele Begeisterte bis in Hohen Dan- und Antas Grade. Seine freundliche und geduldige Art beim Unterrichten wird von allen seinen Kollegen und Schülern hochgeschätzt. Als Mitglied von Turnierleitungen und Dan Prüfungskommissionen sind sein Urteil und seine Bewertungen sehr gefragt.

Seit vielen Jahren trägt er dazu bei, dass asiatische Kampfkünste immer mehr Freunde und Anhänger finden. Christian Kehl gehört mit dem japanischen Renshi - Titel zu den wenigen echten Trägern von Budo- Titeln. Seine Urkunde ist unterzeichnet vom Präsidenten der IMAF Kokusai Budoin, Sitz Tokyo Japan, Y. Tokugawa.

Die Tokugawa waren die Herrscherfamilie die fast 300 Jahre als Shogune Japans erfolgreich regierten.

Die IMAF Kokusai Budoin ist der älteste Japanische Budo-Welt Dachverband

Christian Kehl besitzt auch die internationale deutsche Lehrlizenz für Kampfsportarten, sowie die japanische Lehrlizenz der IMAF Kokusai Budoin. Chief Director der IMAF ist I. Higuchi, 10. Dan Karate-Do.

In Japan hat Christian Kehl nicht nur an Welt Seminaren teilgenommen, sondern auch mit großem Erfolg an IMAF Welt Contests.

Wir haben Ende der 1970ger Jahre mit Unterstützung von Cui Brocka das Arnis als neue Kampfsportart in Deutschland eingeführt. Schon Anfang der 1980er Jahre leiteten wir zusammen mit Cui Brocka zahlreiche Arnis Seminare in vielen Bundesländern. Gemeinsam schrieben Cui Brocka und wir das erste COMBAT ARNIS Lehrbuch. Wir haben es in englischer Sprache veröffentlicht, damit COMBAT ARNIS sich weltweit verbreiten konnte. Es wurde im amerikanischen Kongress in die "Library of Congress" aufgenommen. Wir freuen uns darüber, dass mit diesem COMBAT ARNIS Lehrbuch von Christian Kehl ein weiterer Meilenstein für die Verbreitung von Arnis entstanden ist.

Filipino Martial Arts

Einer der ältesten Berichte über das, was wir heute als Arnis kennen, besagt, dass im frühen 16. Jahrhundert die spanischen Konquistadoren auf den Philippinen landeten. Der erste Europäer, der dem philippinischen Stockkampf begegnete, war Magellan (1480 – 27.04.1521). Für die Einwohner war er ein Pirat, der raubend und brandschatzend durch das Land zog. In Mactan, dem heutigen Cebu, stieß er auf den Häuptling Lapu Lapu (1491 – 1542) und seine Krieger. Obwohl ohne Rüstung und nur in Baumwollkleidern, bekämpften sie die schwerbewaffneten Spanier. Als Waffen hatten sie Schwerter, Schilde und Lanzen. Damit besiegten sie die Spanier und Magellan starb in dieser Schlacht.

Diese Begegnung war der Beginn eines 400 Jahre dauernden Kampfes der Philippinos gegen fremde Eindringlinge. Die Philippinos waren von der spanischen Art, mit Schwert und Dolch zu kämpfen, zunächst beeindruckt, fanden aber bald die schwachen Stellen heraus. Sie entwickelten nach jenem Vorbild einen Kampfstil, bei dem sie ein langes und ein kurzes Schwert verwendeten. Diesen nannten sie „Espada Y Daga“ (Schwert und Dolch).

Als noch mehr fremde Eindringlinge ins Land kamen, studierte die Bevölkerung deren Art zu kämpfen und entwickelte neue Methoden, ihnen zu begegnen. Man benannte diese Stile entweder nach der Technik, wie „Largo Mano“ (lange Hand) oder „Abanico“ (Fächer), oder nach dem Erfinder, wie z.B. „Toledo“ oder „Bergonia“. Einige benannte man nach dem Ort, wo sie entstanden, „Bohol“ oder „Pangasinan“; einige Stile schließlich wurden nach ihren Feinden benannt, wie z.B. „Etaliano“.

Es gibt in den philippinischen Kampfkünsten wahrscheinlich mehr als einhundert verschiedene Stile, die sich grob in drei Hauptgruppen, nämlich die nördlichen- (Luzon), südlichen- (Mindanao und Sulu) und die zentralphilippinischen Stile (Bisayas) unterteilen lassen.

Arnis eine Kunst mit Tradition!

Das philippinische Arnis hat eine über 1000-jährige Tradition, im Verlaufe der Jahrhunderte entwickelten sich auf den über 7000 Inseln der Philippinen unter Einfluss verschiedener Kulturen viele unterschiedliche Kampftechniken, die heute unter dem Begriff FMA (Filipino Martial Arts) zusammengefasst werden. Einige dieser unter den spanischen Besatzern (ca. 1549 – 1898) gefürchteten Kampftechniken, sind heute weltweit unter den Namen Arnis, Escrima und Kali bekannt geworden.

Über die Zeit wurde aus den wesentlichen Bestandteilen der alten Kampfkünste ein modernes Arnis entwickelt, dass in seiner heutigen Form als Kampfsport gelten kann. So, wie es auch in Deutschland gelehrt wird, ist es eine Sportart, bei der zwei Partner mit je einem oder auch zwei Stöcken von ca. 60-70 cm Länge gegeneinander kämpfen. Es gibt bestimmte Formen von Angriffen, Blöcken, Gegenangriffen und Entwaffnungen. Ziel der Übung ist es, Treffer zu erzielen. Jedoch müssen alle Schläge und Stöße, ähnlich wie im Karate, vor dem Ziel gestoppt werden. Geschult wird dabei Schnelligkeit, Augenmaß und Reaktionsfähigkeit.

Eine Eigentümlichkeit des Arnis, nämlich die Austauschbarkeit der Waffen, macht diese Kampfkunst besonders interessant für alle, die nach einer wirksamen Selbstverteidigungsmethode suchen. Im sportlichen Arnis ist die Verwendung von Stöcken an Stelle von Schwertern oder Messer allgemein üblich, was allerdings nicht bedeutet, dass der Stock harmlos ist, und der Umgang mit ihm weniger Aufmerksamkeit erfordert. Wer Arnis gelernt hat, der kann sich mit einem Taschenschirm, einem kurzen Stück Holz oder mit einer fest zusammengerollten Zeitung wirksam verteidigen. Viele Prinzipien und Techniken können auch ohne eine Waffe eingesetzt werden.

COMBAT ARNIS

COMBAT ARNIS wurde unter anderem entwickelt, um militärische Spezialeinheiten auszubilden. Daher vereinfachte Großmeister Brocka sein Kampfsystem, um es schnell und effektiv für europäische und amerikanische Spezialeinheiten erlernbar zu machen. COMBAT ARNIS fand dadurch auch schnell Einzug in das Training von zivilen Gruppen.

COMBAT ARNIS ist heute auch ein blitzschneller Sport. Die Stöcke können bei Meistergraden sehr hohe Geschwindigkeiten erreichen. Ein erstklassiges Reaktionstraining, dass zu intuitivem Bewegen zwingt.

Mit dem Erlernen der Techniken schult der Übende seine Reflexe, sein räumliches Sehvermögen, seine Konzentration, sowie seine Koordination. Obendrein kann er mit zunehmender Praxis ein stärkeres Selbstbewusstsein und eine daraus resultierende innere Ruhe erlangen. Dieses wiederum befähigt den Übenden dazu, seinem Gegenüber Respekt, aber auch Nachsicht entgegenzubringen. Dieses erlernte Verhalten zeigt sich sicherlich auch in anderen Umgebungen (z.B. am Arbeitsplatz) und wird dort Anerkennung finden.

Darüber hinaus dient COMBAT ARNIS als ein Hilfsmittel zur Entwicklung des Selbstbewusstseins, als Sport zur Gesunderhaltung sowie als ein Weg, um Gelassenheit und Harmonie mit anderen zu erreichen. COMBAT ARNIS entwickelt Körpergefühl, natürliche Reflexe und ist Wegweiser zum physischen, mentalen, sozialen und emotionalen Wachstum. Des Weiteren ist COMBAT ARNIS eine Form der Ausbildung, ein Weg, im Entwickeln und Erreichen von gutem Timing, hoher Geschwindigkeit, Rhythmus, Koordination, Balance, Geschick, Intuition und fließenden Bewegungen.