Conni Erzählbände 12: Conni in der großen Stadt - Julia Boehme - E-Book

Conni Erzählbände 12: Conni in der großen Stadt E-Book

Julia Boehme

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Beschreibung

Abenteuer in der Großtstadt mit Conni! Conni besucht ihren Cousin Michael, der mit seinem Vater in der Großstadt lebt. Sie staunt: Dort ist es ganz schön aufregend. Und plötzlich ist auch noch ihr neuer roter Rucksack weg! Aber Conni hat schon eine Idee, wie sie ihn zurückbekommt ... Die CONNI-ERZÄHLBÄNDE: - spannende Alltagsabenteuer und schöne Freundschaftsgeschichten   - tolles Lesefutter für Mädchen und Jungen ab 7 Jahren - zum Vor- und Selberlesen - liebevoll erzählt und toll illustriert - von Bestseller-Autorin Julia Boehme - mittlerweile über 35 Bücher der Erfolgsreihe!

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Copyright © by Carlsen Verlag GmbH, Hamburg 2008

Umschlag- und Innenillustrationen: Herdis Albrecht

Lektorat: Susanne Schürmann

E-Book-Umsetzung: Satzweiss.com Print Web Software GmbH

ISBN 978-3-646-92323-0

Mehr über Conni findest Du unter: www.conni.de

Abfahrt!

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Der Lautsprecher knistert: „Meine Damen und Herren, auf Gleis 9 erhält Einfahrt ICE …“

„Dein Zug!“ Nervös zupft Mama an Connis Jackenkragen herum. „Wo musst du aussteigen?“, fragt sie zum hundertsten Mal.

„Am Hauptbahnhof!“, antwortet Conni und zurrt ihren neuen roten Rucksack fest.

„Genau. Erst kommt Wolfsburg, dann Spandau und dann erst der Hauptbahnhof“, sagt Mama. „Also erst bei der dritten Station aussteigen!“

„Ja, ja!“ Conni nickt. Das weiß sie doch schon längst.

„Onkel Andreas und Michael warten auf dem Bahnsteig.“ Mama seufzt. „Da kann eigentlich nichts schiefgehen.“

Papa legt den Arm um Mama. „Unsere Conni schafft das schon!“

„Klar doch“, lacht Conni. Natürlich ist sie aufgeregt, weil sie heute zum ersten Mal ganz alleine Zug fährt. Aber so wie Mama sich deswegen anstellt! Als ob es zum Südpol geht. Dabei fährt Conni nur nach Berlin. Mama, Papa und Jakob haben Conni sogar extra nach Hannover gebracht. Damit sie nicht umsteigen muss.

„Da! Der ICE!“, brüllt Jakob.

Mama drückt Conni ein letztes Mal an sich. „Pass gut auf dich auf!“

Wagen 22 hält direkt vor ihrer Nase. Papa hebt Connis Koffer in den Zug. „Grüß alle schön! Und gute Reise!“

„Bring mir was mit!“, kräht Jakob noch, als ein lauter Pfiff ertönt.

Die Türen schließen sich piepend und langsam setzt sich der Zug in Bewegung. Conni winkt Mama, Papa und Jakob noch einmal zu. Irgendwie sehen die drei auf dem Bahnsteig ganz verloren aus ohne sie. Conni parkt ihren Rollkoffer gleich vorne im Großraumwagen. Dann sucht sie ihren Platz. Der Zug ist ganz schön voll. Nur gut, dass sie reserviert hat.

Conni schaut aus dem Fenster. Noch sind sie mitten in der Stadt. Dann sind immer weniger Häuser zu sehen, dafür Bäume, Wiesen und Felder. Der Zug wird immer schneller. Da! Sie fahren an einer Pferdekoppel vorbei. Doch der Zug saust so schnell, dass Conni kaum etwas sehen kann. Schade!

Sie lehnt sich in ihrem Sitz zurück. Irgendwie ist es schon komisch so ganz ohne Mama und Papa. Und auch ein wenig langweilig. Wenn Anna und Billi mit wären, das wäre toll! Dann würden sie sich zu dritt auf den Zweierplatz quetschen, quatschen und sich ihre Süßigkeiten teilen. Mm, jetzt was Süßes! Conni muss gleich mal gucken, was Mama ihr zu essen eingesteckt hat.

Sie öffnet ihren Rucksack. Er riecht noch ganz neu. Kein Wunder, Mama und sie haben ihn erst gestern gekauft. Das war vielleicht was! Als sie nach der Schule ihren Rucksack für die Reise packen wollte, ist nämlich – ratsch – der eine Riemen abgerissen. Einfach so, und das am Tag vor der Abfahrt!

Zum Glück ist Mama mit ihr gleich ins Kaufhaus gegangen, um einen neuen zu kaufen. Conni fährt mit der Hand über den festen roten Stoff. Der neue sieht viel schicker aus. Vielleicht doch kein Pech, dass der alte kaputtgegangen ist …

Also, was hat Mama denn nun eingepackt? Ein Käsebrötchen, Müsliriegel, einen Apfel. Und Gummibärchen! Auf die Tüte hat Mama einen kleinen gelben Zettel geklebt: „Berliner Bärchen für Dich!“ Conni reißt die Tüte auf. „Tut mir leid, Jungs!“, murmelt sie. „Ein paar von euch werden wohl nie in Berlin ankommen!“

Und jetzt will sie weiterlesen. Conni hat gestern nämlich ein total spannendes Buch angefangen. Papa hat es ihr extra für die Reise geschenkt.

„Emil und die Detektive“ heißt es. Der Emil fährt nämlich auch ganz allein mit dem Zug nach Berlin. Genau wie sie. Und dabei wird sein Geld geklaut!

Conni wühlt im Rucksack. Wo ist denn bloß das Buch?

Oh nein! Das liegt ja immer noch auf dem Nachttisch! Als Conni gestern Abend nicht einschlafen konnte, hat sie einfach schon mal angefangen, es zu lesen, und danach vergessen, es zurück in den Rucksack zu stecken. So was Blödes!

Conni schaut auf die Uhr. Noch ist sie keine zwanzig Minuten unterwegs. Also noch eine Stunde und zehn Minuten. Ganz ohne Buch. Conni stöhnt. Und jetzt?

Vielleicht sollte sie sich mal ein bisschen in der Bahn umgucken. Conni schultert ihren Rucksack. Schließlich sind dort ihr Geld und die Fahrkarte drin. Dann läuft sie durch die Großraumwagen ganz nach hinten. Am Speisewagen vorbei bis zur ersten Klasse, wo die Sitze noch breiter sind. Hier ist es viel leerer als in der zweiten. Kein Wunder, ist ja auch teurer, denkt Conni.

Der ICE hält in Wolfsburg.

„Erste Station“, murmelt sie. Es steigen nur wenige aus und noch weniger ein. Als der Zug weiterfährt, läuft Conni die schmalen Gänge wieder zurück bis zur Zugspitze. Wow, durch eine Glasscheibe kann sie sogar den Lokführer sehen! Und alle Knöpfe und Schalter! Das würde Jakob gefallen. Man sieht nämlich genau wie der Lokführer die nicht enden wollenden Schienen vor sich. Und alle Signale. Eigentlich hat Conni nicht gedacht, dass sie als Erstes ihren kleinen Bruder vermissen würde. Aber mit ihm zusammen hätte ihr diese Entdeckung ehrlich gesagt doch viel mehr Spaß gemacht.

Auf dem Rückweg zu ihrem Platz schaut sich Conni nach anderen Kindern um. Aber irgendwie ist keines in ihrem Alter dabei. Alle sind viel jünger. Die meisten nicht mal so alt wie Jakob. Und bis nach Berlin ist es immer noch eine Dreiviertelstunde.

Conni isst ihr Brötchen und dann den Apfel. Und als Nachtisch natürlich ein paar Gummibärchen. Vor allem rote und weiße, die mag sie nämlich am liebsten. Dann schaut sie noch ein bisschen aus dem Fenster. Zugfernsehen sozusagen. Der ICE saust an kleinen Wäldern, Feldern und Wiesen vorbei, riesige Windräder drehen sich um die Wette. An einem Ackerrand sieht Conni sogar ein paar Rehe. Und dann donnert ein Güterzug vorbei mit Containern und Autotransportern. Conni zählt über dreißig Anhänger. Trotz allem ist die Fahrkartenkontrolle eine willkommene Ablenkung. Schon als die Zugbegleiterin den Wagen betritt, kramt Conni den Fahrschein und ihre Bahnkarte aus dem Rucksack.

„Oh, fährst du etwa ganz allein?“, fragt die Zug­begleiterin freundlich.

„Ja“, antwortet Conni stolz.

„Und du hast gar keine Angst?“

„Nö, wieso?“, fragt Conni. Bahn fahren ist doch nun wirklich nicht schwer.

„Du musst am Hauptbahnhof aussteigen. Das ist die übernächste Station“, sagt die Frau freundlich. „Ich gucke dann noch mal nach dir!“

 

 

 

 

 

Allein an Gleis 12

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Endlich halten sie in Berlin-Spandau. Jetzt sind es nur noch ein paar Minuten bis zum Hauptbahnhof. Gebannt schaut Conni aus dem Fenster.

Nun ist sie also in Berlin! Nichts als Häuser, Häuser und Häuser. Und Straßen und Brücken und Bahnhöfe.

„In wenigen Minuten erreichen wir Berlin Hauptbahnhof!“, dröhnt es aus dem Lautsprecher.

Na endlich! Conni zieht ihre Jacke über, schultert den Rucksack und holt ihren Koffer. Sie steht gleich als Erste an der Tür.

„Du hast ja gut aufgepasst!“ Die Zugbegleiterin zwinkert Conni im Vorbeigehen zu. „Sicher wirst du gleich abgeholt!“

„Na klar“, nickt Conni.

„Dann viel Spaß in Berlin!“

„Danke!“, ruft Conni. In dem Moment fährt der ICE schon in den Bahnhof ein. Der Zug wird immer langsamer und steht still.

Conni drückt auf den Türknopf und steigt aus. Neugierig schaut sie sich um. Ein riesiges Glasdach wölbt sich über ihr. Der Bahnsteig wimmelt von Menschen. Irgendwo müssen Michi und Onkel Andreas sein. Conni bleibt einfach stehen und wartet. Genauso wie Papa es ihr geraten hat. Die Leute strömen aus dem Zug weiter zu den Rolltreppen.