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Heiße Geschichten voller Lust und Leidenschaft.Der Besuch eines Onkels, ein flotter Dreier und das erste Mal – fesselne Erotik-Geschichten, die vom Sexleben anderer erzählen und die eigenen Fantasien anregen.-
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Seitenzahl: 189
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Dierk Rainhorst
SAGA Egmont
Da steckt was drin
Copyright © 1986, 2018 Dierk Rainhorst und Verlag
All rights reserved
ISBN: 9788711977200
1. Ebook-Auflage, 2018
Format: EPUB 2.0
Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für andere als persönliche Nutzung ist nur nach
Absprache mit dem Verlag gestattet.
von Dierk Rainhorst
Hallo!“ sagte der Mann an der Tür überrascht. „Das kann doch nicht wahr sein. Sag’ bloß, du bist die kleine Janette!“
Befremdet trat das Mädchen einen Schritt zurück und musterte den Fremden mißbilligend. „Janette schon, aber nicht klein! Und wer sind Sie?“
Über das sympathische Gesicht des Fremden huschte ein Schatten. „Ja, kennst du mich denn nicht mehr?“
„Nicht, daß ich wüßte.“ Erneut studierte Janette die Gesichtszüge des Mannes und stellte fest, daß sie ihr irgendwie vertraut schienen. Doch sie konnte sich nicht erinnern. Es mußte schon sehr lange her sein.
„Nein …“ dehnte sie.
„Bernhard“, kam es zögernd und irgendwie fragend. „Onkel Bernhard!“
Da fiel es dem Mädchen plötzlich wie Schuppen von den Augen, und mit einem freudigen Jauchzer fiel Janette dem überraschenden Besucher um den Hals. Alle die Jahre der Entwicklung zum heranwachsenden Mädchen verflogen, und für Sekunden war sie wieder das kleine, linkische Kind, das oft stundenlang voller Begeisterung und Verehrung auf den Knien des großen Freundes ritt. Auch die alte Liebe kehrte wieder zurück. Die kindliche Liebe, die noch nicht gestorben war. „Onkel Bernhard!“
Tränen traten Janette in die Augen, ohne daß sie es bemerkte. „Daß ich dich noch einmal sehen darf! Oh Gott, daß du uns noch einmal besuchst! Es muß ja schon eine Ewigkeit her sein. Ich dachte, du bist damals nach Australien gegangen? So hat man mir jedenfalls erzählt. Mit deiner jungen Frau …“
„Ja, natürlich“, bestätigte der Mann. Den Schatten auf seinem Gesicht sah das Mädchen nicht. „Aber jetzt bin ich wieder zurück.“
Es dauerte eine ganze Weile, bis sich das Mädchen beruhigte. Die Freude des Wiedersehens war zu groß. Doch schließlich löste es sich von dem Mann und packte ihn am Arm. „Komm herein! Mein Gott, wir stehen ja immer noch an der Tür!“
Als sie das Wohnzimmer betraten, schaute sich der Mann um. „Hübsch, wirklich hübsch. Es hat sich viel geändert. Und wo sind deine Eltern?“
„Setz’ dich doch!“ Janette warf sich auf die Couch. „Bitte tu nicht so, als wärst du hier fremd. Jahrelang warst du hier zu Hause. – Meine Eltern sind nicht da. Papa muß arbeiten, das weißt du ja, und Mama ist beim Friseur. Das dauert immer eine Weile. Wir sind ganz allein.“
Ein wenig unschlüssig ließ sich der Mann in einem Sessel nieder. Jetzt, da er in der Wohnung war, hatte ihn viel von seinem Schwung und Elan verlassen. „Ich weiß nicht recht“, murmelte er plötzich unschlüssig. „Vielleicht sollte ich erst wiederkommen, wenn deine Mutter zurück ist …“
Janette begehrte auf. „Das kommt gar nicht in Frage!“
Dann rückte sie näher. „Hast du Angst, mit mir allein zu sein?“ neckte sie mit glitzernden Augen. Onkel Bernhard, mein Gott! Das war ein alter Freund der Familie. Mit ihm konnte man so sprechen. Und Janette freute sich, daß sie kein Kind mehr war.
„Jetzt sag’ bloß“, lästerte sie weiter, „daß du befürchtest, ich könnte dich verführen? – Herrlich! Und was würde deine junge Frau dazu sagen?“
Es war Spott. Es war nichts anderes als ein Spiel, das die heranwachsende Janette mit ihrem väterlichen Freund trieb. Sie konnte sich noch gut erinnern, wie er sie früher immer hochgenommen hatte. Manchmal war sie vor Wut, Scham und kindlicher Verzweiflung heulend davongelaufen. Und nun saß ihr der väterliche Freund erneut gegenüber, und sie hatte endlich die Möglichkeit, ihm einen Teil zurückzugeben.
Gespannt wartete Janette auf eine ebenso spitze Antwort und stellte plötzlich fest, daß sich das Gesicht von Onkel Bernhard verfinsterte. Er konnte sie doch nicht mißverstanden haben.
„Meine Frau ist tot“, sagte er leise.
„Oh!“ schluckte Janette ernüchtert. „Das konnte ich nicht wissen. Es tut mir leid. – Ist es schon lange her?“ Der Mann senkte den Kopf. „Fast ein Jahr.“ Dann blickte er wieder auf.
„Lassen wir das, Janette. Ich bin schon fast darüber hinweg, und dich geht es nichts an. Laß’ uns lieber über erfreulichere Dinge sprechen. Wir haben uns so lang nicht gesehen, und ich habe leider die ganzen Jahre deiner Entwicklung verpaßt. Als ich Deutschland verließ, warst du noch ein Kind, und jetzt bist du ein ganz reizender Teenager. Reden wir über das, was dazwischen lag.“ Der Blick des Mannes glitt dabei zum ersten Mal ganz bewußt über den Körper des Mädchens und tastete ihn ab. Auf dem kleinen, festen Busen verweilte er sekundenlang.
Janette zuckte die Schultern. „Was dazwischenlag? Oh Gott!“ Sie spürte den Blick des alten Freundes auf ihrem Körper und reckte sich. Wie jedes Mädchen ihres Alters, so war auch sie stolz auf die deutlich sichtbaren Beulen, die den Unterschied zwischen Kind und Frau ausmachten. „Da gibt es nicht viel zu erzählen.“
„Aber, aber!“ Jetzt lächelte Onkel Berhard wieder. „Nur keine falsche Bescheidenheit. Du bist hübsch geworden, Janette, und sicher hast du einen ganzen Stall voller Freunde. Wie ist es damit?“
„Nun ja“, murmelte sie.
„Erinnerst du dich noch“, fuhr er fort, und dabei war er darauf bedacht, die alten Vertraulichkeiten neu aufleben zu lassen, „daß du früher immer gesagt hast, du wolltest nur mich heiraten, wenn du groß bist? Jetzt hast du den Sprung geschafft, und wie es der Zufall will, bin auch ich frei. Wie sieht es jetzt aus?“
Es sollte ein Scherz sein, und so hatte er es auch gesagt, doch das Mädchen faßte es ganz anders auf. Eine hauchfeine Röte überzog Janettes Gesicht, und sie senkte den Blick. Doch bevor der Mann einlenken konnte, hatte sie ich bereits wieder gefaßt.
Mit einem leichten Beben in der Stimme sagte sie: „Ich würde mich freuen.“
Da war es wieder, das kleine Mädchen. Die kleine, verliebte Janette, die alles dafür hergab, nur um auf den Knien des großen Freundes reiten zu dürfen. Zwar war aus dem einstigen Kind jetzt fast eine Frau geworden, doch die Liebe und Verehrung war geblieben. Genau genommen war sie sogar stärker geworden, denn sie schloß außer seelischen Empfindungen auch eindeutige körperliche Wünsche ein.
Ein wenig verlegen, aber doch erwartungsvoll, schaute Janette den alten Freund des Hauses an, und dieser spürte den besonderen Reiz der Situation. Für einen Mann in seinen Jahren war es ein großes Kompliment, von einem Teenager angehimmelt zu werden. „Gut“, gab er zurück und hoffte, den richtigen Ton gefunden zu haben. „Wir wären also einig, wie wollen wir es nun deinen Eltern beibringen?“
Jetzt mußte sie lachen. Auch das gehörte zu dem Spiel, das sie trieben, und der Mann wartete regelrecht darauf. Doch Janette reagierte ganz anders. Ehe der Mann begriff, daß seine kleine Janette die ganze Zeit weit davon entfernt war, Scherze zu machen, hatte sie sich plötzlich entschlossen erhoben und auf seinen Schoß gesetzt. Sie legte ihm die Arme um und schaute ihm ernst in die Augen.
„Ich bin überzeugt, daß es nicht so schwer sein wird!“
„Aber …“ Er unterbrach sich heiser – – –
„Meine Eltern hätten sicher nichts dagegen.“ Das Mädchen war weggetreten. Ein paar Worte, eine scherzhafte Andeutung hatten Janette jedes klaren Gedankens beraubt.
„Aber wir können sie natürlich nicht gleich damit überfallen. Wir müssen ihnen Zeit lassen, sich daran zu gewöhnen, daß du wieder zurückgekehrt bist.“
Dem Mann hatte es die Sprache verschlagen. Wenn er mit allem gerechnet hatte, aber damit nicht. Er fühlte sich in die Enge gedrängt und wußte keinen Ausweg. Ihm war nur klar, daß er jetzt auf gar keinen Fall sagen konnte, daß alles nur ein Scherz sein sollte. Wie konnte er auch die Empfindsamkeit der jungen Mädchen übersehen!
Kochend heiß stieg es ihm auf. die warme, hautnahe Berührung des Mädchens auf seinem Schoß benebelte ihn. Es war schon verdammt lange her, daß er so ein junges Ding hatte festhalten dürfen.
Sein Atem ging schwerer, und seine Gedanken jagten sich. Er war so verwirrt, daß es Janette bemerkte.
„Was ist mit dir? Du sagst gar nichts“, flüsterte sie. Dann schmiegte sie ihr Gesicht gegen das seine. „Oh Onkel Bernhard, ich bin so froh, daß ich dich wiederhabe. Sicher geht es dir genauso. Es kommt mir vor, als hätte es die vergangenen Jahre gar nicht gegeben. Als seist du nie weggewesen. Und jetzt gehören wir zusammen. Für immer!“
„Ja“, keuchte er. Was sollte er anderes sagen?
Plötzlich preßte Janette entschlossen ihre Lippen auf seinen Mund und nahm ihm wieder alle Argumente. Früher hatten sie sich öfter geküßt. Schnäbeln hatten sie es genannt. Es war rein freundschaftlich gewesen, ohne jeden Hintergedanken. Doch jetzt war alles anders. Aus dem Kind war ein erregendes weibliches Wesen geworden, und ihn durchlief ein unbeschreiblicher Schauer.
Er machte sich frei. „Du nimmst mir dem Atem.“
„Und du küßt nicht richtig“, sagte sie leicht enttäuscht. „Dabei mußt du doch regelrecht ausgehungert sein, nachdem deine Frau …“
„Entschuldige“, unterbrach sie sich. „Es war nicht so gemeint. Aber sag’ doch mal ehrlich, – wann hast du das letzte Mal etwas mit einer Frau gehabt?“
Das schlug dem Faß den Boden aus! Augenblicklich fühlte sich der Mann ernüchtert und war nicht mehr bereit, die Komödie weiter zu spielen. Was bildete sich dieses halbgare Küken eigentlich ein?
Onkel Bernhard schob das Mädchen von seinem Schoß und erhob sich. „Jetzt langt es aber!“ knurrte er erbost. „Was geht dich eigentlich mein Intimleben an? Ich frage auch nicht nach deinen Abenteuern!“
Als er in das entgeisterte Gesicht seiner kleinen Janette schaute, tat ihm seine heftige Reaktion jedoch schon wieder leid. Es war dumm, sich so zu gebärden. Die jungen Leute dachten heute ganz anders, als er zu seiner Zeit. Sicher hatte sie es nicht böse gemeint.
Er sah eine Träne und strich Janette über das Haar. „Es tut mir leid …“
„Ich verstehe dich nicht“, sagte sie. „Du tust, als müßten wir ausgerechnet das, was uns am meisten bewegt, voreinander verheimlichen. Dabei habe ich vorhin sehr wohl bemerkt, wie du gezittert hast, als ich auf deinem Schoß saß. Ich bin nicht mehr so dumm, wie du vielleicht glaubst.
Auch in meinem Alter hat man schon ein paar Erfahrungen gesammelt. Ich hatte auch schon Jungens.“
„Jungens …?“ dehnte er.
„Nun ja, zwei oder drei!“
Erneut spürte er ein gewisses prickelndes Gefühl. Er konnte sich nicht dagegen wehren. Dabei verfluchte er sich selbst, daß er sich auf dieses Spiel eingelassen hatte. Es war verdammt gefährlich.
„Und was habt ihr gemacht?“ fragte er wie aus einem inneren Zwang. „Du und die Jungens, meine ich?“
Die Reaktion war der ganzen eigenartigen Situation und der aggresiven Laune des Mädchen angepaßt. „Gefickt!“ sagte Janette. „Was?“
„Nun ja, so sagt man doch, oder?“ Sie trat vor ihn hin und schaute zu ihm auf. „Und du willst mir weismachen, daß du es nicht nötig hast? Das glaubst du doch selbst nicht. Dein Blick und deine hungrigen Augen sprechen für sich. Also sträube dich bitte nicht gegen etwas, das wir beide wollen. Wer weiß, wann du wieder die Gelegenheit hast. Wir sind ganz allein, und niemand stört uns.“
Es war wie ein Nebel, der sich urplötzlich auf ihn herabsenkte. Er kannte es, aber es war schon Jahre her, als er es das letzte Mal erlebte. Inzwischen hatte er geglaubt, daß dieses impulsive Empfinden für immer gestorben sei. Und nun kehrte es wieder. Ausgerechnet jetzt, hier, bei der kleinen Janette.
„Wir dürfen nicht“, murmelte er und erschrak vor seiner eigenen Stimme. Was redete er da für einen Quatsch?
Das Mädchen kam näher, und der Nebel wurde dichter. Janette schmiegte sich an ihn. „Warum nicht? Ich denke, wir lieben uns?“
Das hatte er nicht gesagt! Verdammt, was war denn auf einmal los? Worauf hatte er sich da eingelassen? – Das hatte er nie gesagt, und doch stimmte es. Noch nie war er sich so sehr darüber im klaren gewesen, wie in diesem Augenblick. Ja, er hatte Janette schon immer geliebt. Schon damals, als sie noch ein Kind war. Doch das konnte niemand wissen. Das durfte niemand wissen!
Er stand stocksteif, während er die körperlichen Ausstrahlungen dieses blutjungen Geschöpfes vor sich spürte. „Du bist noch so jung.“ Seine Stimme wurde immer schwächer, und damit auch sein Widerstand. Würde er doch die Kraft aufbringen, einfach zu gehen. „Du bist fast noch ein Kind, und ich bin bald ein alter Mann.“
Das ist nicht wahr!“
Es war nur ein Hauch. „Du bist weder alt, noch bin ich ein Kind. Überzeuge dich davon, fühle mal!“
Nebel, ein Wanken und Drehen. Die Welt war ein einziger Strudel, der ihn gefangenhielt. Es wirbelte ihn herum, immer schneller und schneller. Dann griff eine kleine Hand nach der seinen und führte sie einem unbestimmten Ziel zu.
Willenlos ließ er es geschehen. Obwohl seine Augen weit offen waren, sah er doch nichts. Das Blut pochte ihm in den Schläfen, und seine Hand erreichte ihr Ziel. Erst da erwachte er sekundenlang aus der Trance. Seine Finger schlossen sich um einen kleinen, festen Hügel.
„Siehst du“, sagte die Stimme. Die Sirenenstimme der kleinen Janette. „Siehst du, daß ich kein Kind mehr bin? Spürst du es?“
War er schon zu weit gegangen? Konnte er jetzt noch zurück? Und wollte er es überhaupt?
Seine Finger kneteten den Busen des Mädchens, während er mit sich selbst abschloß. Es hätte nie passieren dürfen, und doch glaubte er, noch nie so glücklich gewesen zu sein. Er hatte schon immer zu kleinen Mädchen tendiert, und insbesondere zu Janette. Er genoß den Augenblick, ohne auch nur eine Sekunde an die Zukunft zu verschwenden.
„Komm!“ klang wieder die Stimme auf. „Komm!“
Sie war drängend, erregt, völlig fremd und doch so verlockend. „Komm!“
Er ließ sich treiben. Es war ja alles so egal. Auch er war nur ein Mann, und jetzt konnte er nicht mehr zurück. Eine Hand, ein ganzer Körper drängte ihn zur Couch, und automatisch setzten sich seine Füße in Bewegung. Vor der Couch verhielt er, und Janette sank hintenüber.
Zärtliche, weiche, lockende Mädchenarme streckten sich ihm entgegen. Wieder dieses Wörtchen: „Komm!“ Janettes kurzer Rock hatte sich verschoben und ließ den Blick ungehindert auf einen winzigen, fast durchsichtigen Slip fallen. Ja, es zog den Blick regelrecht an.
Sein Widerstand schmolz endgültig dahin.
Als er jetzt ganz bewußt die Hand ausstreckte und leicht bebend über den knospenden Busen des Mädchens fuhr, spürte er in sich die Manneskraft erwachen und gegen den Stoff der Hose drängen. Seine Finger fuhren von dem rechten Hügel zum linken, dann wieder zurück, und dabei meinte er schon jetzt, kurz vor einer Ejakulation zu stehen.
Herr im Himmel! War es denn so schlimm um ihn bestellt? War er wirklich so ausgehungert?
Janette hatte die Augen geschlossen. Ihr wissender, lockender Blick hatte ihn gehemmt, aber nun fühlte er sich frei. Wie von einer fremden Macht gelenkt, wanderte seine Hand an dem langgestreckten Körper abwärts und näherte sich dem Geschlecht. Auf der leichten Wölbung des Schamhügels verhielt sie.
Damals war da noch nichts, dachte er plötzlich, von Erinnerungen übermannt. Damals, als er noch vollkommen unschuldig mit seiner kleinen Freundin spielen konnte, ohne daß sie wußte, was ihn dazu trieb. Damals war diese Stelle noch kahl. Doch jetzt spürte er unter seiner Hand ganz deutlich das knisternde Schamhaar.
Der Druck seiner Hand verstärkte sich. Der Mittelfinger preßte sich in den Stoff des Slips und zeichnete den Spalt nach. Ganz deutlich spürte seine Hand die erregende Feuchtigkeit. Ja, die Zeit war nicht stehengeblieben. Janette war kein Kind mehr! „Bernhard?“ Er zuckte zusammen. Die Augen des Mädchens schauten ihn an. Zum ersten Mal hatte ihn Janette beim Vornamen genannt, ohne das Wörtchen ,Onkel‘ zu verwenden. Es wirkte irgendwie befremdend. „Zieh’ ihn aus!“ wisperte das Mädchen.
Automatisch befolgte er den Wunsch. Dabei klang in ihm das ,Bernhard‘ nach. Diese Vertraulichkeit war ihm nicht recht. Er hatte sich da auf etwas eingelassen, das ihm mehr nahm als gab. War es das wert?
Noch immer ruhte seine Hand auf dem Schamhügel des Mädchens. Fast unterbewußt zeichneten die Finger den Spalt nach, und als Janette erneut drängte, zog er den hauchdünnen Stoff über die Hüften. Die Erregung in ihm hatte keinesfalls nachgelassen, nur kehrte langsam sein Verstand wieder zurück.
Nackt und bloß lag der Unterleib des Mädchens vor ihm. Wie unschuldig er wirkte. Wie unberührt. Stimmte es wirklich, daß Janette schon gewisse Erfahrungen gesammelt hatte?
Da kehrte urplötzlich die Vernunft wieder zurück. Es war, als würde er aus einem Traum erwachen.
„Nein!“ sagte er fest. Er richtete sich auf. „Nein, Janette, es tut mir leid. Ich kann nicht! Ich …“
Es war vorbei. Für immer. Geschlagen zog er sich zurück und strebte der Tür zu. Einen letzten Blick konnte er erhaschen, der ihn ein Leben lang verfolgte. Es war der endgültige Abschied. Als er ging, als er fluchtartig die Wohnung verließ, da entfernte er sich weiter, als damals nach Australien. Diesmal hatte er sich selbst aus dem Herzen der kleinen Janette gestrichen. Ein paar Minuten der Schwäche waren das unwiderrufliche Ende.
Adieu, kleine Janette. Es wird nie wieder einen Onkel Bernhard geben …
von Norbert Kalusa
„Bist du bald fertig?“ rief Sabine. In ihrer Stimme schwang eindeutig Nervosität mit. „Es ist gleich zwanzig Uhr, und wir hatten doch geschrieben, daß wir nach acht Uhr mit ihrem Besuch rechnen.“
„Ja, Schatz!“ gab ich zurück. „Sofort!“
Augenblicklich saß ich jedoch noch in meinem Arbeitszimmer hinter dem Schreibtisch und war in einen Stapel von Plänen vertieft. Ich war Architekt und konnte trotz unseres Vorhabens nicht einfach alles andere liegenlassen. Außerdem glaubte ich, ehrlich gesagt, nicht recht an den erwarteten Besuch. Es war eine Schnapsidee von uns gewesen, diese eindeutige Annonce aufzugeben. Und die folgende Korrespondenz war im Grunde nichts anderes als Schweinerei. Wer hielt daraufhin schon eine Verabredung ein!
Trotzdem half es nichts. Ich mußte zumindest so tun, als würde auch ich gespannt auf den ersten Besuch dieses Fräulein Richter warten, sonst wurde meine bessere Ehehälfte ungemütlich. Sie jedenfalls war fest davon überzeugt, daß diese Dame käme.
Amüsiert räumte ich meine Pläne zusammen, als Sabine auch schon wieder auftauchte. Sie streckte den Kopf zu meinem Zimmer herein und murrte.
„Ja“, sagte ich. „Sofort! Ich bin ja schon fertig!“
Im Wohnzimmer hatte Sabine alles auf Hochglanz gebracht. Ich will zwar nicht sagen, daß es sonst bei uns unordentlich aussah, aber heute stolperte ich direkt über die pedantische Sauberkeit. Leicht amüsiert bemerkte ich, daß sie sogar Blumen gekauft, die Deckchen ausgewechselt hatte, und auf dem Tisch unsere besten Weingläser standen. Sie selbst trug ihren raffiniertesten Hausanzug, der im Grunde mehr zeigte, als er verbarg. Alles in allem knisterte der ganze Raum vor Erwartung und Sex, und es hätte gar nicht der vagen Aussicht auf eine dritte Person bedurft, um mich auf Touren zu bringen. Ich schaute meine Frau an, sah die Knospen ihrer festen Brüste durch das Oberteil ihres Hausanzuges, den Schatten ihres Schamhaares durch die Hose, und spürte seit langem das erste Mal wieder ehrliches Begehren. Sabine mußte es bemerken, und ihr mußte es ebenso gehen. Sie schaute mich von unten herauf an.
„Ich bin so kribbelig“, sagte sie. „Ich kann es kaum erwarten.“
Grinsend ließ ich mich neben ihr auf die Couch nieder und legte den Arm um sie. Die andere, die sowieso nicht kommen würde, war mir ja so gleich. Mein Mund suchte den Hals meiner Frau und fuhr sanft über ihre rosige Haut. Was war ich doch für ein Trottel gewesen, daß ich vergessen konnte, wie herrlich jung und aufregend Sabine war. Mit ihren zweiundzwanzig Jahren wirkte sie noch wie ein Teenager.
„Ich könnte dich fressen!“ flüsterte ich.
Kichernd rückte sie ein Stück von mir ab. „Warte damit lieber, bis Marion da ist. Mich hast du ja immer und machst doch keinen Gebrauch davon. Und danach wie sie schreibt, muß sie ja nach Sex und Liebe vollkommen ausgehungert sein. Wenn ich mir nur vorstelle, wie ihr zwei euch umarmt, wie du in sie eindringst oder dich über sie beugst und sie vollspritzt, dann habe ich schon fast einen Orgasmus. Weißt du eigentlich, daß wir schon über zwei Wochen nicht mehr miteinander geschlafen haben? Du mußt doch auch kurz vor dem Platzen sein.“
War es nun die kribbelige, sexgeladene Atmosphäre, die Aussicht auf neue Erlebnisse, oder ganz einfach nur ihre aufgewühlte Phantasie, die Sabine so sprechen ließ? Ich wußte es nicht. Ich vermerkte es nur erstaunt und war sicher, daß sie sich früher nie von dieser Seite gezeigt hatte. Wenn ich mich noch recht entsann, dann war sie am Anfang unserer Ehe sogar gegen jede Art von Partnertausch und Gruppensex eingestellt. Und jetzt, nach vier Jahren Ehe diese Wandlung? Irgendwo mußte das doch bisher schon immer in ihr geschlummert haben.
„Ich erkenne dich nicht wieder“, sagte ich lächelnd. Dabei rückte ich auf der Couch das Stück nach. „Bist du denn gar nicht eifersüchtig? Oder besser: Wirst du nicht eifersüchtig, wenn du zusiehst, wie ich mit einer anderen Frau schlafe? Für dich ist das doch auch etwas Neues. Wir haben es noch nie getan?“
„Das ist ja gerade das Aufregende“, sagte sie mit begeisterter Überzeugung. „Nein, eifersüchtig werde ich bestimmt nicht. Weshalb auch? Ich bin ja dabei, und du kennst Marion genausowenig wie ich. Sie ist eine Fremde, die nichts als Sex will. Und auch wir wollen nur Sex. Bei einem Verhältnis wäre es etwas anderes, aber so … Ich bin überzeugt, daß wir alle drei auf unsere Kosten kommen.“
Ein feiner Hauch von Röte hatte ihr Gesicht überzogen und machte sie nur noch anziehender. Wenn doch diese verdammte Marion nicht wäre! dachte ich einen Moment. Ich begehrte meine Frau so stark wie noch nie zuvor.
Ich streckte meine Hand aus und fuhr Sabine leicht über das Oberteil ihre durchsichtigen Hausanzuges. Augenblicklich verhärteten sich ihre Brustwarzen und richteten sich auf. Nur diese kleine Berührung genügte. Das war schon lange nicht mehr der Fall.
„Was versprichst du dir eigentlich von dieser Begegnung?“ fragte ich interessiert, obwohl ich noch immer nicht recht an Marions Besuch glaubte. „Sie ist ja schließlich eine Frau und somit mehr ein Spielzeug für mich. Ich kann mich nicht entsinnen, schon einmal eine lesbische Ader an dir entdeckt zu haben.“ Ohne jede Spur Verlegenheit lächelte sie mich an.
„Was nicht ist, kann noch werden.“
„Oh, hoppla!“ gab ich von mir.
„Man muß doch nicht unbedingt lesbisch sein oder werden, wenn man es mal mit einer anderen Frau probiert“, meinte sie nun doch erklären zu müssen. „Ein bißchen bi ist doch auch ganz schön, oder? Ich habe es noch nie getan, aber ich kann nicht bestreiten, daß es einen gewissen Reiz auf mich ausübt.“
„Na, ja“, sagte ich ein wenig betreten. „Warten wir also ab, wie sich alles entwickeln wird. Ich hoffe nur, daß es wirklich diesen positiven Einfluß auf unsere Ehe ausübt, den wir uns davon versprechen.“