Dalimils Chronik von Böhmen - Anonym - E-Book

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Anonym

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Beschreibung

Die "Dalimils Chronik von Böhmen" ist ein bedeutendes mittelalterliches Werk, das die Geschichte Böhmens in poetischer Form festhält. Geschrieben in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts, vereint das Manuskript historische Fakten mit Sagen und Legenden, wodurch es die kulturelle Identität des böhmischen Volkes prägt. Der literarische Stil, geprägt von reichem Bildersprache und einer klaren, strukturierten Erzählweise, spiegelt sowohl die geistliche als auch die säkulare Sichtweise der damaligen Gesellschaft wider und wird von zahlreichen Anspielungen auf die biblische und die Romanik durchzogen. Der Autor, anonym geblieben, führt uns in eine Zeit voller politischer Umwälzungen und kultureller Wandlungen, deren Herausforderungen und Höhepunkte die Entstehung dieser Chronik maßgeblich beeinflusst haben dürften. Vermutlich hatte der Verfasser enge Verbindungen zum böhmischen Adel und war tief in die religiöse und kulturelle Welt seiner Zeit eingebunden, was sich in den vielschichtigen Erzählungen niederschlägt. Seine Motivation, die Geschichte in dieser Form festzuhalten, könnte aus dem Bedürfnis nach politischer Stabilität und nationaler Identität resultiert haben. "Dalimils Chronik von Böhmen" ist eine unverzichtbare Lektüre für alle, die sich für die Geschichte Mitteleuropas und die Wurzeln der tschechischen Kultur interessieren. Das Werk ermutigt zur Reflexion über das eigene Erbe und bietet zugleich eine faszinierende Reise durch die Gesellschaft, die Werte und den Glauben des mittelalterlichen Böhmens.

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Anonym

Dalimils Chronik von Böhmen

Ein Fenster ins 14. Jahrhundert: Die Geschichte und Kultur Böhmens im sachlichen Stil
Veröffentlicht im Good Press Verlag, 2024
EAN 8596547841760

Inhaltsverzeichnis

Vorrede
Di tutsch kronik von Behem lant
Schlussbemerkung des Herausgebers
Beschreibung der Handschrift
Prophetia Lubusse
Anmerkungen
Register

Vorrede

Inhaltsverzeichnis

Di herzogin warn heidin(Daz in ymmer muz leidin)Vnd von erst in Behehm lantMit diszm nomen wol bekant.

Der erste herzog hiez Przemisl,

Noch dem reicht Nazamisl. Bnatha vnd Woyn dar noch drot. Zely das was ir got. Vneslaus Cresomisl

Dy virluren do ir sel,

Darczu Nekan vnd Hostink, Den ez vbil ouch irgink, Wan sy heiden waren. In die helle sie musten varen.

Er waren achczig biz an dy Cristen,

Der sel müze got aller vristen Nach disme lebin eweclich, In sinem hoen hemelrich.Di herzogin warn cristin.

Got wolt ir sel vristin!

Der nam sint ouch hi bekantVnd obin dort in einem lant. Borziwoy der erste Cristin, Do mede wold sein seil vristin

Daz er wäre g[etauft]

Nach Crist gebort [acht hundert] Darczu vier [vnd sibenzig]

Dez kom er an[prohuilo] Von bischof Metudio, Der czu Merhern .... Wan er vor ... [kern]

Dez wolde er sich ...

Mit sampt seinen nach[komen] Dy hy beschrebin sint mit n[omen], Spitigneus, Vratislaus, Der heiliger martrer Wencz[eslaus]

Vnde sin brudn Boleslaus,

Dar noch aber Boleslaus, Der daz pistum hir czu Prag Gestift had by sinen tag. Ouch dannoch ein Boleslab,

Nach dem der Wladislab

Ierominus, Vdalricus, Dy czwen brudir warn sus. Dannoch Brzetislaus Vnd dar czu Spitigneus,

Der dy kirch czu Prage had.

.... siner kuner tad, ..... ein herczog her, ...... konig ouch mer, ....... Wretislaus,

... orziwoyus, ..

.. opluko Wladisslaus, .... am Zobesslaus, .... mus der ouch had .... howe gestift mid siner tad.

Vdalricus vnd Conradus

Dem lecztin war Henricus Pischof vnde ein herczog Ein vnd czwenczig aller so.Der konig nam mit irn frowen

Mag man wol hy wern schowen.

Wer ez czu nit tun vil,Der ist immir mir als vel.

Vratislaus hie czu Beheim Der erst konig mid dem nom, Welich gekronet ward Nach Crist geburt vff der vart

Tusent iar vnd sechs vnd achcig,

Machet er, des ich nicht lieg, Nimer mer den ses iar. Der selbe konig had vir war Mit siner werdin tard

Gestift mid nomen Wisserad,

Vnde von den selbin gobin Wart er doselbist begrabin. Dez koniges hausfrowe do Waz geheiszin Swathowa,

Dy erste konigin mit nom

Dez riches hie czu Behem. Wladislaus waz der andir Konig hy in Behem lande, Der ouch wart gekronet

Nach Crist geburt beschonet

Vbir eilf hundirt iar, Ach vnd funfczig dar czu gar. Der reicht nach siner kronung Nor vir iar, da waz gesung.

Sdrahow er gestift had,

Da er ouch nam sin peigraft. Iudith was sin frawe gnant, Dy andir hy in Bemen lant. Von der sage ich dyr dijz:

Sy hat gestift dy Topelicz

Vnd sy wart nach iren tagen Ouch da selbist begrabin. Dar czu hat sy wol betracht Vnde dy brukk czu Prage gemacht.

Przemisl der dritte waz,

Den man do czuo konige laz. Der wart gekront vir war

Nach Crist geburt czweilfhundert iar Vnde in dem andir iare da noch. Er riechte, als man iach, Vier vnde czwenczig iar.

5
Derselbe konig zcwar

Ward nach sine leczten tage[1] Begrabin in dem tum czu Prage. Des koniges hausfrowe do Geheiszin was Constancia,

10
Zcu Behem hy dy dritte,

Vor dy ich got bitte. Sy hat gestift in voller hicz Ein iuncfrowin clostir Tuschnabicz.[2] Wenceslaus der vierder[3]

Konig wart do er purt,

Der ouch gekront ist Nach Crist geburt Vber czweilf hundirt iar Vnd dar czu acht vnd czwenczig.

20
Her richede dy iar dez ich[4]

Ganczer vier vnd czwenczig. Der had gestift by Schonen Daz closter sent Franciscus Vnd nach sinen lecztin tagen

Ward er do selbist begraben.

Sin husfrowe hijs Kunigund, Dy vierde konigin czu der stand. Ottakarus der funft Konig was mit siner kunft,

Der nach Crist gebort zo czart

Lobelich gekronet wart Vbir czweilfhundirt iar[5] Dar czu dry vnd sechczig iar. Der reichte ouch ane var

Ganczer siebecehen iar.



Der konigen do by sinen tagen Ein closter stift vnd wart irslagen. Czu Prage man do in trug, Wart begrabin der vil klug,

Vnd sin husfrow dort gesunt

Waz ouch genant Kungunt Mit ir gutin sinne Dy funft koniginne, Vnd dy selb vs irkoren

Waz von Vngirlant geboren.

Wenczeslaus der sechste Dannoch nicht der leste, Der ouch ward nach Crist geburt Lobelich mid der kronen gecziret

Czweilfhundirt vnd dar noch

Subin vnd nunczig man iach. Der richte dar nach vir war Nicht mer dan acht iar. Der had gestift Kungissal

Daz closter czu dem selbin mal.

Ouch sprech ich also, Daz er ist begrabin do. Des husfrow his Gitta, Dy sechs konigin czu Prage,

Ein tochter konig Rudolfs

Des romischen, eins rechten wolfs. Wenceslaus der naturlich Konig vnd der leiste im reich, Der by dem reich lebt fur war

Ane kronung nor ein iar,

Der do czu Krakow, als er solt, In dy hervart varn wolt, Er kam do vff der selbin vart Czu Olmucz, do er wart

Cleklich irstochin,

Daz noch ist vngerochin. Nach des leibes swerem val Wart er brocht czu Kungissal



Von Merchern do er auf Begrabin noch der furstin lauf Vnde sin husfrow do ze sted Was gnant Elizabet,

Daz herczogin tochter von Tesschin.

Si quam czu Prage vff kurczen gwin. Von Kerntin herczog Heinrich, Du der flouch vs Bemyn rich, Darnach quam dar in

Mit seinen werdin schin

Der hochgeburn furst, Der da czu konig wart gedorst Alhy von den Beheim, Als wol siner edel zam.

Iohannes ist er gnant

In allen landen wol bekant, Des edeln keiser Heinrich soin, Der selik sy dy ewik stunt! Der ouch dar nach loblich wart

Gekronet vff der seilbin vart,

Wan er was do also zcart. Nicht lengir wart ez eine gespart, Da noch geburd des richen Crist, Der ein nach willin sine leben vrist,

Dreicehen hundirt iar ingangin

Worn dar, nicht gar langen, Daz wisze halt vir wor! Dannoch ubir czehin iar, Dez noch nimant sal virdriszin,

Wan man sin wol mag geniszin.

God gebe im lange gesunte tage Vnd behüte in vor der helle phlage! Dez wunsche ich im stetiklig Auch gotes hulde eweclig.

Des edeln koniges husfrowe,

Dy got ewiclichin schawe, Geheizen was Elizabeth. Dy was rein in erme gebet,

Dar vm got der sele gnad! Dez ich in mit bete lad. Die selb, do man er gitaz, Des sechtis konigis tochtir waz,

Der da Wenczlaus hiez,

Dy ouch mid des closter geniz Czu Kungissal begrabin wart Gar loblich vff der selbin vart. Ich wunsche mid mines herczen ger,

Daz ir god sin gnade mer

Mit allen gloubigin seien Vns behüte vor der hellen.Hi man vindet vnd liszet,Waz vnz biz her geschen ist.

Ouch daz altir allir ordin

Mag der hi wol kunt werdin. Nach Crist gebort acht hundirt iar Darczu vier vnd subinczig iar Borziwoy der erste furst

Dy touf hy czu Beheim durst,

Dy im zeu Welherad in Merhern Von ein bischof hern Gegebin wart da nach, Daz dy warheit vns iach.

Nach Crist gebort neun hundert iar

Dar czu vbir eilf iar Der orden sand Benedicten, Der dem tufil an gesigte Vnb czu richin an

Mit warer tad, nit noch wan,

By appet Odonis cziten Er ist imkomen weitin. Nach Crist gebort nün hundert iar Dar czu funf vnd czwencig iar

Der heilige sant Wenclab wart Irslagin vff der selbin vart. Nach Crist gebort fur war Nunhundert vnd funf subicig iar[6]

Sant Albrecht wart gekert,[7]

Daz er mid siner martir wert. Nach Crist gebort ane var Tusent vnd czwei vnde nunczig iar Der Kartuser orden

Wart von erst irkorn[8]

By Brumonem dem apt, Der mid lebin dy begapt. Nach Crist gebort tusent iar Dar czu acht vnd nunczig iar

Der orden der graben

Munich chom czu gutin habin,[9] Der sich also du irhub Got czu dinst vnd czu lob By apt Ruperto,

Des man noch ist vil vro.

Nach Crist geport tausent iar Dar czu nün vnd nünczig iar Der wyszen münich orden ist Erkorn inder selbin vrist

By apt Biperti cziten,

Dy mit dem tufil stritten. Nach Crist gepurt neunhundert iar Acht vnd czwenczig iar besundert Hub an der orden der predeger

Czu richin an mit sinem her.

By der czit sand Dominicus Wart den gotis knechtin suzz. Nac Crist gepurt eilfhundirt Funfcig iar dar noch besundert

Hub der orden der tüsczen herren

Mit dem swarzen † czu weren, Do Ackers von den cziten Waz besezzen von eren vegindin.[10] Nach Christ gepurt eilf hundert gar

Dar czu vbir funfczig iar

Gracianus vnd ouch Peter, Der do was ein Lombarter, Dy decretales machtin, Do mit noch menig trachtin,[11]

Wan ez sint dy orteil bucher,

Wy si für deren gemeinen wucher Ir beudil mogin machin swer. Das ist all irs herczen ger. Nach Crist gebort czweilf hundirt

Sechs iar daczu besundirt

Der orden der parfüzzen Hub an got czu grüzzen[12] By dem liben sant Francisse, Dez dy sel noch wol genisse!

Nach Crist gepurt vir war

Czweilf hundert acht vnd dreizig iar Wart der orden got czu lobin, So daz crüce dem sterne obin[13] Stet czu aller czijt,

Der got lobe vnd ere geit,

Dy wil dy werlt steit, Mid sinem andechtigin gebeten Der do gnant ist verren Der crucer orden mit dem sternen,

Gode czu lobe bestedigit schon.

Damede gwan dy humel kron By bobist Gregorio dem neundin. Den selbes gotes frunden Müz got sin hulde gebin,

Nach langen tagen daz ewige lebin!

Nach Crist gepurt czwar Virczig vnd czweilfhundert iar Vbirwant konig Octacker Den von Vngern offenbar.

Nach Crist geburt czweilfhundert

Ein vnd virczig iar besundert Do virderbtin dy heiden Vnd begundin sere czu leiden Vngirlant allczumal

Mid roub vnd brantes swere qual.

Dy sunn parck ouch irn schin, Dez was betrübt daz hercze min. Dar by wart groz vngewittir, Daz den luten waz vil pittir.

Vmbedumb vff der erden

Must es do kunt werdin. Nach Crist gebort czweilf hundert iar Dar czu ses vnd virczig gar Herczog Friderich by den tagen

Von Osterrich wart irslagen.

Nach Crist gebort czwelfhundert Dar nach dry vnd funfczig iar Der an ein konig Wenczlab Ward geleid in sin grab.[14]

Nach Crist gepurt czweilf hundert

Czwei vnd subinczig iar besundert Ward der weiszin monich orden Mit dem roten crucze irkoren.[15] Ich mein dy bestetinnge,

Do in ist dar an gelunge.

Nach Crist czwelf hundert Acht vnd subinczig iar besundirt Konig Octaker in der czijt Wart irslagin in dem streit.

Nach Crist geport czweilf hundert gar

Dar czu czwei vnd nunczig iar

Wart dy aptei czu Konigissal Gestift czu dem selbin mal. Nach Crist gebort zcweilfhundirt Subin vnd nunczig iar besundert

Konig Wencslab, als ich sage,

Kront man an dem pingistage Schon vnd gar lobelich Vbir Behem konigrich. Er lebte ouch nach der kronunge

Holt mid keiner hominge,

Da in dike ist mide gelungin. Dy gots lob han oft gesungin Czu Konigissal am andir tag[16] Durch got, der vns gehelfin mag

Stifteklich den ersten stein,

Daz dar nach baz vnd bas irschein. Nach Crist gebort zcweilfhundert gar Dar czu acht vnd nunczig iar Der romisch konig Adolf wart[17]

Irslagin vff der selbin vart.

Nach Crist gebort dricen hundert Ses iar dar nach besundert Konig Wenczlab der milde Starb vnd nicht vff dem gewilde.

Nach Crist gebort dricehen hundert

Ses iar dar nach besundirt Wart sin son Wenczeslabe Von einer gar bosen habe, Der da waz ein Turink,

Dem ez nicht wol dar vmb irgink,

Czu Olumucz irstochin.[18] Er wart an im gerochin, Doch als vele, des waz, Wan dez liben Wenczlabz

Ein vingir pezzer lebending were,

Dan tusint Doringere ader mere. Nach Crist geburt xiij hundirt Dar nach subin iar besundirt Starb konig Rudolf.

Er was den Behem als ein wolf.

Nach Crist gebort xiij hundirt Ach iar da na besundirt[19] Der romisch konig Albrecht Wart von sinem vettir recht

Virderbet, do er wolte

Zcu Behem, als er nicht ni solde. Nach Crist geburt dricen hundert iar Dar nach czehin ane var Wart czu der selbin lun

Des edeln keiser Henrichs sun,

Der Iohannes der hoch werdig, Konig vbir Bemen rich, Der ouch dar nach loblich wart Gekront auf der selbin vart,

Daz er, ob got wil, noch wol mag

Bewisin manig iar vnd tag. Got geruche im lange czu gebin Gesunde tage in disme lebin, Vnd daz nach disme kuntrich

Em werde daz ewig humelrich!

Nach Crist gebort xiij hundert iar Dreycehem iar da nach besundirt Keiser Heinrichem wart vergebin, Da von er virlos sin vreches lebin,

Mit virgift in eime kelich.

Dar vmb sy nummer werdin selik! Nach Crist geport xiij hundirt gar Dar czu vircen iar Czwen romisch worden do erwelt

Vnd czu kunigen geczelt.

Nach Crist gebort xiij hundirt

Dar czu subinczen iar besundirt Wart von grozzem sne Vnd groszer kelte dannoch me Grozer hunger vnd ouch herbe,

Der leut vnd der tyrer sterb.

Nach Crist gebort xiij hundert Dar czu neunczen iar besundert Chrischen konig Iohannem Gar an alle valsche lem

Vnder Elizabeth der konigin,

Dy dar an nicht phlag gutir sin, Hy in dem rich czu Beheim Ein groszer krig czu kreftin quam. Nach Crist geport xiij hundert gar

Dar noch ses vnd czwenczig iar

Wart der iung Wencslab bracht Von Olmucz wol bedacht Czu Koningssal vnd do begraben, Daz sine vetre gestift haben.

Nach Crist geport xiij hundert

Ach vnd czweinczig iar besundirt Wart von Ludewige, der sich[20] Keiser nant gar tufelich, Mit vnrecht gesaczt czu Rom

Ein bobist, der als im zorn

Gewesin waz ein parfus. Doch wart es im nit gar suzz. Nach Crist geburt vir war Driczen hundirt vnd dreiszig iar

Der vngerecht bobist kam

Czu pobist Iohanni vnd gnad nom, Der er en vollin an in gert. Er wart ir gancz vnd gar gewert. Nach Crist gebort xiij hundert iar

Ein vnd virczig darczu gar

In der worhet, als ich sage,

Dy Kartusienses czu Prage Komen mid dem wesin, Sy wellen an der sele gnesin. Wissen solt ir ouch vir war,

Daz dar czu in dem selbin iar

Konig Iohannes hochgeborn Den, dy er im had irkoren, Karthusienses gnant, Auch hy by Prage in Beheim lant

Had gestift ein closter,

Dar vmb si deste vester God vur en gern petin Vnd es in andacht ymer tetin. Des suln sy vmb sin gesunt

Got gern bittin czu aller stunt.

Nuch in dem selbin iar So ist ez leider also war, Daz frow Margerete, dy selig sy Von nu ymmer eweclich!

Czu Peigern ein herczogin

Czu Prage starb in gots minne. Si wart ouch czu Konigissal Begrabin czu dem selbin mal, Des furstin tochter hochgeborn.

Der wart zcu dem achtin mal irkorn

Konig hy in Bemen lant, Iohannes ist er gnant, Dem got lange hy sin lebin spar, Dar nach in humelrich bewar!

Nach Crist gebort xiij hundirt

Czwey vnd virczig iar besundirt Do viel dy pruk czu Prage, Recht als ich es en nu sage, Mit iamer vnd mid grozer clage

An vnsir frawen tage,

Der dy lichtmesse ist gnant Vnd bisundir wol bekant. Vnd in dem selbin iar

So ist daz ouch leider war, Czu metfastin daz gesach An dem selbin suntach, Daz dy pruk czu dem zil

Ein filer abir nider vil,

Daz sy czvm ersten mal czu brach. Des nachtes leider das gesach. An dem tag czu dem ander mal Vil sy du mid groszer qual.

Dy groz gots virhengnisze

Waz do leider nimander susze. Vel lute ouch da virderbent,[21] Dy ouch czu dem mal starben Beide von prug, waszer, ys.

Ob wir vorbas werden wys,

Wir solden vns do vor bewarn, Vnsir lebin lengir sparn. Do vor vns god vier behüt Durch sin veterlich gut!

Wer holt noch besundir

Wil horen grosze wundir, Der sal wiszen daz vir war, Daz ouch in dem selbin iar Vnd czu der selbin lun

Des hochgeborn furstes sun

Konig Iohannes zcu Behem, Der ouch Iohannes ist alsam Wirdeclich nach im gnant, Besundirn ist er wol bekant

Czu Kerntin ein herczog

Vnd ein grefe czu Tyrol ouch, Von den beiden sinen landen Mit schaden vnd mid schanden Ouch von der selbin herschaft

Mid des bosin geistis craft

Von dem Ludowige, der sich do

Keiser schreib, der waz also Mit dem bosin ser betrogin, Daz er der vntrwe had gephlogin, Daz der iung also czart

Virtrebin vngewondlich wart,

Das ich nu von im schreib. Dar czu nam er ein sin wib, Dy er sinem sun gab, Der gar verzecten hab,

Der ouch heiszet Ludowik,

Dez sy beide blebin weik, Czu Brandwrch dem markraf, Den es nach dem erstin slaf Mit der selben siner vrowen

Sal vnd muz wol immer rauwen,

Czu einer rechtin vne, Des we in vnd vmmer we, Sent das als vnsegleich ist. Do vmb so muz is Ihesu Crist

Hy kurczlich enden

Vnd si mid laster schenden. Des wunders genoz Inhort ich ny so gros, Das der Ludewig also greis

Dar an gelegt had sinen vleis,

Dy er den iungen vff daz ys Bracht, das er was vnwys, Da von im in disme lebin Ist ein kurczer nucz gegebin.

Vnd eweclich dort

Auer tufel hort.

Di tutsch kronik von Behem lant

Inhaltsverzeichnis

Di tutsch kronik von Behem lant Wirt zcu rim hi wol bekant. [1.] Do eteswen durch ere missedad Alle lute virdurbin drad,

Bis an acht von der sinflut,

Dar nach den si quam zcu gut, Dy do bliben also lange Gen der sunen vffgange. Dy selbin do irstunden.

Si gingen al sy kunden

All wege czu mitten tage In forchte vnd in groszer clage. Dy sinflut forchtin sy zcu phleg. Si gleubtin in selbir kein weg.

Do si waren vff dem acker,

Der do waz gnant sennar, Da namen sy einen rad Gar tumben mit der tad. Si sprachen wedir sich also

Vil vnweislichin so:

Bow wyr vns einen torm, Der an den humel mag geruren! On se den torm orbeitin, Mit herten cziegeln si in bereitin,

Leym sy an daz kalkis stad hattin,

Si alle ouch ein sprach hatten. Do missevil ir erbed god, Daz er schir in einen spod Ir czvngen do virwandelt,

Do midde er sy handelt Als im gar wol sam czam, Daz brudir brudir nicht virnam Vnd ein yklicher iczund

Nor sin czungin allein virstund.

Ir arbeit missevil abir got. Er schied sie von einandir drot. Mit iamer vnd ouch clage Allez halt vff einem tage.

Ein icklicher der selbin helt

Czu hant im ein gegen erwelt, Vnd on dem selbin komen. Manigirley sre czu nomen, Dy eygintin in dar nach dy lant,

Der nam noch aller ist bekant,

Dy Windin by den andirn. Da nun dy Crichin wandern, Dy sich saczten by das mer Vnd furn gein Rom mid erme her

Gar wyde vber hert

Vnd wol im gemert.Von den sibin brudirn, Di daz lant woltin furdirn. [2.] Czu Winden ist ein gegent,

Di ist Grauacia genent.

Do wont ein man, der hijs Tscheche, Von dem ich hir nach spreche. Einen mort hat er begangin, Dar vmb er nahe was gefangin,

Da von er alczu hant

Da virlos sin lant. Der Tschech hatte ses brudir, Von den er had gwald vnd ere, Auch gesindes vil von in.

Er vant sy all mit sinem sin

By enandir in einer nacht.

Darvmb gink er vmbdacht Mid in allen vs dem land Grauacia allcuo hand. Do worden sy wandern

Vs einem wald in den andirn,

Vnd ir kinder mit vnfugin Sy vff irn achsyln trugin. Da si in weldin, als ich sage, Gegangen warn manichem tage,

Dannoch quamen sy mid clage,

Do ein groszer wald lag. Sin gesinde gink czu hand Gar ein muode groz an. Do sprach Tsech: we vnd we mir!

Was han ich getan so schir,

Das ir als durch mich siet In noten vnd vnstetiget? Vnsir husir mid groszer clag Sint dicke weld vnd vinstir tag.

Hor von den greifin,

Wi er den nom wold begrifin. Cschech zcu sinem geverte sprach: Kom wir vnder den perk goch, Daz dy wil ruwen vnsir kinder,

Vns ouch der ruwe nimant hinder!

Des morgens in der erstin morginrot Tschech gink selb subin drot Vff den berk, er vbir sach Alles land vnd sprach,

Er wert in mit irdingin,

Das sy icht furbaz gingen. Ein lant hab wir vrisch, Der essen gwin wir vollen tisch, Wild, fogil, visch, honiges vil,

Fur dy vynt stertk an zil,

Als noch wol mocht geschen.

Das ich wil wir war gen,[22] Das sy in der wiltnisze Sehen kein hindirnisze, Wan sy von dem berk lugtin.

Reiff sy im den namen fugtin.

Si hettin brots czu dem erstin nicht. Si aszin vleis, visch zcu phlicht. Auch in dem erstin iar. Vmbgrubin sy virwar

Dy acker mid hauwen.

Im ander iar czu powen Begunden sy mid dem phlug, Da von sy gewonen brots gnuk.Wo von daz Behem lant

Ist gnant.

Wan ir elteir, als ich sprech, Was geheiszin Tsech, Si hijszen durch in czu hand Tschesch mid nomen Bemenland.

Czu der selbin czijt

Warn en getrwe dy lüd. Was sy hetten alein, Das was in allin gemein, Wen yr einer icht sprach

Czu dem andirn; ob ers sach,

Nam er es gar vrolich. Doch spiltin sy gar gruwelich Mit einem bosin gebrechin, Als ich hir nach wil sprechin.

Sy behiltin nicht ir e.

Das wart en an der sele we, Dy wile kein wip sicher was. Ein iclich man vil wibe las, Do midde si yr e brachin.

Des spiltin sy mid lachen. Recht vichlich si lebtin. Elich sy dar nach strebtin,[23] Wy sy des nachtes tochtin

Vnd nwe kuntschaf machtin.

Keinen richtir sy hettin, Wan sy in nicht vnrecht tetin, Machtin sy keinen strid. Damid ich niemant triek.

Alle wege sy dar nach trachtin

Vnd czu dem andir lachtin, Wy sy nach rad ein recht begingen, Do mid disem sold gelingen. Wem vnrecht geschen were,

Es wer einer adir der,

Es sint vil iar von dem licht Virgangin, als man gicht, Das dy lute andirs nicht Den mid der gwanheit hettin phlicht.

Von der Lubussin

Mit irn hubischin spruchin. [3.] Es was noch vil iaren In dem lande ein man gebaren, Der was genant Krok.

Der selb mid sinem lok

Czu richtin was das lant bereit. Er larte dy lude wisheit Do der Krok hen was geleit Vnd dem lebin widderseit,

Nach im ly er in dem lant

Dry tochter weiz bekant, Kassa, Tecta, Lubussiam. Der dry iuncfrowen namen Kazza in dem dorff Kazzin saz,

Tecla in dem dorf Thethin was. Lubussi was ein wissagin, Dy richt das lant mid irn sinn. Hy sprich ich von der dritten.

Zwen wart Lubussi richtin,

Dy vmb ein druschouwel Kregtin vnd sich übil An en andir slugin. Lubuschy mid irem fuge

Sy czu richtin begunde.

Den schuldigen czu der stunde Betrubt si gar sere. Der schuldig mid vnere Wart Lubussam scheltin.

Er sprach: ich nicht inkeltin

Deines gerichts wil. Das wip, des ich nicht hil, Kan pas mit der nalden nen, Wan dy man richtin

In dem gericht.

Darczu sint dy wyb ein wicht. Der selb abir sprach: We mer vnd ymer ach! Mich betrubt das fur vol,

Das ein wip richtin sol

Also lang vnsir lant. Des wir sin geschant. Sei er vnd alle frawen begunt Czu scheldin czu der stunt,

Des ich nicht wil meldin

Noch sin ouch ingeldin. Du das Lubussi hort Vnd dem tummen sine wort, Dy also cluge

Still do virtruge.

Sy antword im nichts nicht. Vmb dy tad des mannes gicht Gemeineclich si doch ouz gebot.

Vnd do si quamen alle drot Des landes mutir hortin, Dy von den scheltwortin Klagin begunde.

Du daz dy lantlute czu der stunde

Erhortin vil vngern, Als si geworfin weren Vs einer slingin, Dar ubir sy begingin

Keinerley betrachtung do.

Si schrien also: Wijs das vir war, Wir laszen es nicht mid eim har. Si sprachin vff der sted:

Der mensch had es gered,

Wan ein icklich man Arm ist al czu hant, Den do fur ein wip Daz recht czu gerichte treib.

Wer weln is nit lengir sparen,

Nach einem herren wiln wir varn. Eines biete wir von der.[24] Vorsage vns schir, Wo reteste vns zou nemen

Einen furstin vns gesemen

Vnd ouch vnsir land? Wen vnz nirgin ist bekant Hy mid vns, der vns fug Vnd vns ouch czu heren tug.

[4.] Do antwort Lubussi

(Das sag ich vch alhi): Wy er gegen mir habt bekant[25] Vnd mich groblich geschant, Ein bozer mensch sol der sin,

Der ubil tud der gemein

Durch sines bostin willin

Halt offen adir stillin. Dy beschrinnung ist gemeine Beide groz vnd cleine. Vnd wer dy virluset,

Den rad er virkuset.

Verleusestu der gemain pfligt, So getraw der vestin nicht! Wan an dy gemeintschaft Groszer krig komit czu craft.

Ir sult nichtes intgelldin.

Ich rats vch an scheldin. Ir sult liden min gericht, Liebir habin mit mir pflicht Dan daz halt ir.

Einen starken furstin schir

Haben must czu richter, Der vch richtit nach siner ger. Rinklich slecht ein vrawlich hant, Mannes slahen tud bekant

Dike vnd oft grosze pein.

Das wirt an vch wol schin. Ir wert mir erst glouben, Wen ir ewern furstin schowen Wert, wen er ezzen wirt

Halt als ein rechtir hirt

Ab einem ysirn tisch. Doch wirt er des libes vrisch. Vnde wert ewer her von vremden lant, So wirt vwir zcung geschant

Vnd wirt ser geminnert

Vnd allewege gehindert. Virdroszen ist es iclechim By vnkunden gedichin. Doch der trurig vndirstundin

Wirt getrost von sinen frunden

By den sinen yklicher Herst vnd wirt ir richer. Ez ret niemand vff froind geborn,

Er nimpt dy em czu gehorn Vnd suchet wuir bostis allewege Vnd vndir vch dy schuld czu pflege. Er wirt teiln gar herb

Mit sinen ewer erb,

Halt wuer houbt kennet, Ob is prascha si genennet Lazet nicht by wuern fromdes houbt, Da wuer er wirt mit beraubt.

Wo ir en zuchet, da ist er.

God gebe vch ewers herczin ger!Wi herczog Premizl vf der vart Mit dem roz funden wart. Lubussi dar nach

Czu in also sprach:

Ich weis iczund wol, Wer vnsir her sin sol. Reit nach minem ros iczund Vnd wo es hen allein kumpt,

Czu wem es sich fuget,

Vff das ros den selbin pugit. Wen her dar vff geseszin ist, So kriget nicht dy selbin vrist, Bringet en her czu der selbin stund!

Wirt von vch ein krig kunt, An czom gesatelt his si ez gein. Lif do selbt bey,