Damit das Schwere im Leben leichter wird - Thea Wachtendorf - E-Book

Damit das Schwere im Leben leichter wird E-Book

Thea Wachtendorf

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Beschreibung

Wie kann ich mir selbst helfen, wenn ich Probleme habe und es im Leben nicht so läuft, wie ich es gerne hätte? Wie kann ich meine Lebensumstände zum Besseren verändern? Diese und mehr Fragen dieser Art werden in diesem Buch laiengerecht und alltagstauglich beantwortet. Und nicht nur das! Neben einem theoretischen Teil der Wissensvermittlung rund um das Thema Psychologie und Spiritualität, enthält dieses Buch auch einen praktischen Teil mit vielen Übungsanleitungen zur Selbstanwendung. Mit diesem Wissen erweiterst du dein Bewusstsein und holst dir die Macht, dich selbst führen zu können, zurück. Bei den Übungen handelt es sich sowohl um Techniken zur Selbsterkenntnis und Problemlösung, wie auch zum Erschaffen gewünschter neuer Realitäten. Am Ende geht es auch darum zu erkennen, wer du wirklich bist und zu erfahren, was nötig ist, um wieder Zugang zum Seinsbewusstsein zu haben. So kann auch das Schwere in deinem Leben leichter werden.

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Über die Autorin

Thea Wachtendorf, geboren 1962 in Ostfriesland, betreibt in Prittriching bei Augsburg eine eigene Praxis für Psychotherapie, Coaching und spirituelle Schulung. Für sie sind eine Änderung im Denken und eine Erweiterung des Bewusstseins die entscheidenden Bedingungen für dauerhafte positive Veränderungen der Lebensumstände. Vor vielen Jahren machte sie ihre persönlichen Interessensgebiete Spiritualität und Psychologie zu ihrem Beruf und unterstützt Hilfesuchende in deren Prozess der Bewusstwerdung und Erlösung negativer Glaubens- und Verhaltensmuster. Neben ihrer Praxisarbeit bietet sie an zahlreichen Orten Vorträge und Seminare rund um oben genannte Themen an. Sie ist bekannt für ihre Fähigkeit hohe Spiritualität in einfachen und klaren Worten zu vermitteln. Sie überzeugt mit Authentizität, Humor und alltagstauglicher Spiritualität.

Mehr Infos findest du auf ihrer Homepage www.theawachtendorf.de

Inhalt

Einleitung

Warum schreibe ich dieses Buch und für wen?

Kapitel 1: Grundlagen der Psychotherapie und der spirituellen Therapie

Die Sichtweise der schulmedizinischen Psychologie

Körperliche Ursachen für psychische Störungen

Psychische Ursachen für psychische Störungen

Embryonalzeit und Kindheit - Programmierung und Prägung

Unbewusstheit aus schulmedizinischer Sicht

Abwehrmechanismen, versteckte Verletzungen, Selbstschutz und Selbstbetrug

Abwehrmechanismen und die Entstehung von Rollenverhalten

Wirken Abwehrmechanismen immer oder können sie durch etwas außer Kraft gesetzt werden?

Kindliche Entwicklungsphasen - die ödipale Phase

Übertragung, Gegenübertragung, Projektion der eigenen Vergangenheit auf andere

Illusionen und Enttäuschungen

Psychosomatik

Kann die Welt so ungerecht sein?

Die spirituelle Sichtweise

Die neue Wissenschaft sagt:

Geist erschafft Materie

Das Gesetz der Spiegelung und das Gesetz der Resonanz, auch das Gesetz der Anziehung genannt.

Das Gesetz der Polarität

Das Gesetz von Ursache und Wirkung, auch Karma-Gesetz genannt

Der Begriff „Seele“ aus spiritueller Sicht

Der Begriff „Bewusstsein“ aus spiritueller Sicht

Energieübertragungen aus psychologischer und spiritueller Sicht

Wodurch vergrößere ich meine Schmerzkörper?

Womit verkleinere ich meine Schmerzkörper?

Kapitel 2: Psychotherapie

Aufdeckende Therapie

Therapieformen ohne Aufdeckung der Ursachen

Beispiel ohne Aufdeckung

Beispiel mit Aufdeckung

Kapitel 3: Spirituelle Therapie und spirituelle Transformationstechniken

Spirituelle Schulungen

Der Beobachter - Ego oder Sein?

Beispiel für eine spirituelle Schulung

Geistige Neuschöpfungen: Erschaffen, Kreieren, Materialisieren

Alle Wünsche sind Ego-Wünsche

Positives Denken ist kein positives Sein

Wünsche bleiben unerfüllbar, solange sie Wünsche bleiben

Was muss geschehen, damit Wünsche sich erfüllen?

Wie funktioniert die Sprache mit dem Feld?

Der Unterschied zur Energiearbeit

Ergebnisse von Experimenten

Urvölker und auch die unverfälschte Bibel lehrten es schon

Veränderte Sichtweise der neuen Wissenschaft auf Therapie- und Untersuchungsmethoden

Erwachen Stufe 1: Freiheit innerhalb der Persönlichkeit

Kapitel 4: Sein, Bewusstsein, Gewahrsein

Ego oder Sein

Du musst sterben, bevor du stirbst

Ein Akt der Gnade

Verluste und Schockzustände

Meditation zur Bewusstseinserweiterung oder Entspannung

Stille

Die Identifikation mit dem Denken aufgeben

Lebe im Jetzt - gib die Gedanken an die Vergangenheit und Zukunft auf

Widerstand und Hingabe

Reden ist Silber, Schweigen ist Gold

Den inneren Körper spüren

Ist es erforderlich, dass andere auch bewusst sind?

Kapitel 5: Die Übungen

Meine Auswahl an Übungen für dich

Übung 1: Mit Körperhaltung und Mimik die Zellen und die Stimmung positiv beeinflussen

Übungen zur Selbsterkenntnis

Übung 2: Spiegeltechnik „The Work“ von Byron Katie

Übung 3: Meine Fragetechnik: Was hat das mit mir zu tun?

Übung 4: Selbstbeobachtung Das Erwachsene Ich – das Kindliche Ich – das Bewusste Ich

Übung 5: Energie folgt immer der Aufmerksamkeit

Therapeutische Übungen zum Abbau von Schmerzkörpern

Übung 6: Die „Vier-Emotionen-Übung“ von John Gray

Übung 7: Der Versöhnungsgang

Übungen zum Erschaffen neuer Realitäten

Übung 8: Zusammenspiel von Herz und Verstand herstellen

Übung 9: Eine Gedankenanalyse deiner Problemthemen

Übung 10: Was denkt ein reicher Mensch, wenn du ihm 1000 Euro gibst?

Übung 11: Das kann ich mir nicht leisten!

Übung 12: Das Gedankenrad - in Etappen zur Zielverwirklichung

Übung 13: Ziel und Hindernis

Übung inklusive Erlösung des Karmas, auch aus früheren Leben

Übung 14: Das etwas veränderte Ho‘oponopono

Übungen zur Bewusstseinserweiterung

Übung 15: Der „Ich bin nicht meine Ego-Kreation“- Gang

Übung 16: Identitäten erkennen und aufgeben

Übung 17: Wertfrei annehmen können was ist - mit dem Zauberwort „vielleicht“

Übung 18: „Den inneren Körper spüren“ nach Eckart Tolle

Abschließende Worte

Einleitung

Jesus sagte „Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun“. Wäre er jetzt, in Zeiten der Corona-Krise 2020, erneut unter uns, würde er diesen Satz wahrscheinlich wiederholen. Alle Handlungen der Menschheit, seien sie noch so manipulativ, verletzend oder bösartig, schrieb Jesus dem unbewussten Bewusstseinszustand der Menschen zu. Er selbst sprach aus dem Raum des absoluten Bewusstseins, welcher jenseits von Konzepten von Gut und Böse zu finden und somit völlig frei von Werten und Urteilen ist. Tiefster Friede, Mitgefühl und bedingungslose Liebe sind Kennzeichen dieses Bewusstseinszustandes. Alle Bedürftigkeit und Mangel, alles Suchen und Leiden hat ein Ende, wenn man während eines menschlichen Lebens diesen Bewusstseinszustand erleben kann. Für diejenigen, die sich auf den Weg zu dieser Freiheit gemacht haben, gab es wahrscheinlich sehr viele Herausforderungen und viel Leid im Leben, denn oft ist Leid eine Ursache dafür, dass dieser Weg überhaupt erst angetreten wird.

Je größer das Leid ist, desto größer wird der Wunsch nach Befreiung. In der heutigen Zeit gibt es so viele Hilfen auf dem Weg zur Bewusstseinserweiterung, Therapien und Wege zur Heilung und Transformation wie nie zuvor. Viele Pioniere sind diesen Weg schon gegangen und sie leben bereits jetzt - auch in Zeiten von Corona - in absoluter emotionaler Freiheit und sind bereit, andere auf ihrem Weg in die Freiheit zu unterstützen. Bisher gab es nur wenig erwachte Menschen auf der Erde, hier und da einen spirituellen Meister, aber die Masse erreichte den erwachten Bewusstseinszustand nicht. Für unsere Zeit wurden ein Aufstieg der Erde und ein globales Erwachen der Menschheit vorhergesagt. Auch wenn es für viele Menschen noch nicht sichtbar ist, befinden wir uns bereits mitten in diesem Geschehen. Einige Lehren sprechen von einem letzten Zyklus oder einer Endzeit. Es gibt diesbezüglich sehr viele unterschiedliche Vorstellungen. So glauben einige, dass es einen Aufstieg in ein höheres Bewusstsein für die gesamte Menschheit geben wird. Aus deren Sicht reicht es, dass ein gewisser Anteil der Menschheit Bewusstsein entwickelt hat, und dann schwappt es auf alle anderen unbewussten Menschen einfach so über. Andere dagegen glauben, dass nur ein Teil der Menschheit aufsteigt und es eine Teilung gibt. Was genau geschehen wird, kann wohl keiner sagen, alles ist Spekulation, wir werden es erleben. Für mich ist es durchaus denkbar, dass sich das Bewusstsein der Menschheit in den nächsten Jahren enorm erweitern könnte. Das wäre auch absolut erforderlich, denn sonst würden wir unseren Planeten wahrscheinlich zerstören, bzw. dieser würde sich dann wohl irgendwann von uns befreien, bevor wir ihn zerstören könnten. Ich glaube nicht, dass ein anderer Mensch die Hausaufgaben für einen selbst machen kann. Aus meiner jetzigen Sicht, die sich durchaus in den nächsten Jahren ändern kann, muss wohl jeder Mensch, der Heilung und Veränderung möchte, seinen eigenen Entwicklungs- und Veränderungsprozess von der Selbstreflexion bis hin zum Erwachen durchlaufen. Jedoch bin ich sicher, dass die besondere Zeitqualität in der wir leben, welche die passende Schwingungsfrequenz zur Bewusstseinsveränderung ermöglicht, und die große Anzahl der schon erwachenden und erwachten Menschen, eine sehr viel schnellere Transformation möglich machen als bisher.

In diesem Buch werde ich alles Wesentliche aufschreiben, von dem ich denke, dass man das in der heutigen Zeit zum Thema Psychologie und Spiritualität wissen sollte. Ich beginne mit den Grundlagen der Psychologie und der Spiritualität, gehe dann weiter zum Thema Psychotherapie und der spirituellen Therapie, zur spirituellen Schulung, Energiearbeit, Erschaffen aus Sicht der Quantentheorie und am Ende komme ich dann zum spirituellen Erwachen. Dies ist für mich eine sinnvolle Reihenfolge, um das Ganze verständlich zu erklären.

Es gibt unterschiedliche Ebenen von Erwachen. Meiner Meinung nach ist es sehr wichtig, diese Unterschiede zu verstehen, um Therapie- und Transformationsmöglichkeiten richtig einsortieren zu können. Zum einen geht es um die Befreiung innerhalb der Persönlichkeit, zum anderen um die Befreiung von der Persönlichkeit. Das sind zwei unterschiedliche Absichten und zwei total unterschiedliche Wege. Ich werde die Zusammenhänge möglichst einfach und alltagstauglich erklären, weil dies ein Buch für Laien und nicht für Fachleute sein soll. Natürlich kann ich alles nur so weitergeben, wie ich es für mich erfahren habe und wie ich glaube, dass es funktioniert. Dies muss natürlich nicht für jeden stimmen! Prüfe einfach, was für dich stimmig ist und was du übernehmen möchtest. Ich habe mir in den letzten Zeilen nun das vertraute DU erlaubt, denn bei solchen Themen erscheint mir das viel passender als den Leser zu siezen. Ich gehe jetzt einmal davon aus, dass es dir recht ist.

Warum schreibe ich dieses Buch und für wen?

Aus meiner Sicht habe ich in meinem Leben schon viel Leid erlebt. Mit 24 erkrankte ich vor lauter Liebeskummer an Krebs. Dadurch war der Job weg, der Mann auch und ich fühlte mich arm, krank und einsam. Wenn ich damals keine Alkoholallergie bekommen hätte, hätte ich vor lauter Kummer wahrscheinlich angefangen zu trinken. Es war so, als wenn die Seele in Form der Allergie sagte „Wachtendorf, es wird nicht gesoffen, du wirst gefälligst deine Hausaufgaben machen!“. Auf jeden Fall war in diesem Leben für mich der Weg zum Heilen und Erwachen angesagt, auch wenn ich mich noch lange dagegen gewehrt habe und einfach ein ganz normales Leben wollte. Normal war für mich damals: einen Mann haben, vielleicht ein Häuschen gemeinsam bauen, ein paar Kinder haben, finanziell gut versorgt sein, eine gute und liebende Ehefrau und Mutter zu sein, stundenweise etwas arbeiten, um unter Menschen zu sein, und mit dem ganzen Paket glücklich bis ans Ende meines Lebens sein. Aber ich hatte kein normales Leben! Stattdessen hatte ich Krebs und andere Krankheiten, mehrere Verluste im Arbeitsbereich, mehrere Umzüge, kein Heimatgefühl, innere Einsamkeit, Existenzängste, Liebeskummer, so lange und so oft, bis ich lernte mich zu fragen „Warum ist das alles so? Warum muss ich das so erleben?“. Und dann begann mein Weg zur Selbsterkenntnis und Bewusstseinserweiterung. Dieser Weg begann 1986 und ich bin immer noch dabei mich zu erkennen und zu heilen und immer mehr zu erwachen. Heute bin ich sehr froh, dass ich kein „normales Leben“ hatte und vieles schon hinter mir habe. Ich konnte mich von so vielen Ängsten, Sorgen, begrenzenden Vorstellungen, Hindernissen, Krankheiten, Illusionen, von negativen Gedanken- und Verhaltensmustern befreien, sodass ich jetzt den Herausforderungen in meinem Leben sehr viel bewusster und entspannter begegnen kann.

Beruflich habe ich 1978 Arzthelferin gelernt und viele Jahre in medizinischen Berufen gearbeitet. Somit war ich anfangs sehr durch die Schulmedizin geprägt. Meine Krebsgeschichte zeigte mir jedoch, dass Ärzte nicht die Götter in Weiß sind und das man gut beraten ist, wenn man nicht alles glaubt, was sie sagen. Ich hatte einen Tumor in der Brust, den ich beim Eincremen mit Sonnenmilch selbst ertastet hatte. Ich ging natürlich gleich zum Gynäkologen, der sagte, das sei harmlos. Anfangs war der Tumor erbsengroß. Innerhalb von fünf Monaten wuchs er auf Pflaumengröße an. Monatlich war ich beim Arzt. Sonographie und Mammographie zeigten einen glatt begrenzten Tumor. Alle behandelnden Ärzte, selbst die Chefärzte der Gynäkologie vom Klinikum Großhadern, waren der Meinung, der Tumor sei auf jeden Fall gutartig. Den können sie beruhigt sitzen lassen, sagten sie. Erst als ich träumte, dass es Krebs sei, habe ich mich auf eigenen Wunsch operieren lassen. Dann stellte es sich heraus, dass es tatsächlich Krebs war. Dieser Traum hatte mich damals total fasziniert. Woher kam er? Er hatte mir ja irgendwie das Leben gerettet. Auf jeden Fall hatte der Traum damals mein Interesse an der geistigen Welt geweckt. Ich fuhr zu vielen interessanten Medien und hatte viele faszinierende Begegnungen. Mit dem Krebs kam das erste Mal auch das Thema „Angst vor dem Tod“ ganz nah und ich spürte, wie viel Angst zu sterben ich hatte. Mein damaliger Glaube trug mich nicht. Ich war evangelisch getauft worden, weil das in Ostfriesland so üblich war, aber viel mehr hatte ich mit Religion nicht am Hut. Klar, ich ging Weihnachten in die Kirche, und ich betete zu Gott, hauptsächlich wenn ich Wünsche hatte, aber spirituell hatte ich nicht wirklich etwas gespürt. Also machte ich mich daran alle Religionen zu erforschen. Die Krebsgeschichte brachte mich auch automatisch zur Psychosomatik, zum Zusammenhang zwischen Körper, Seele und Geist, und somit zu psychologischen Themen. Weiterhin lernte ich spirituelle Gesetzmäßigkeiten kennen, erlebte unterschiedliche Methoden der Energiearbeit, Reinkarnationstherapie, Geistheilungen, Quantenheilung und vieles andere mehr. Ich habe viele spirituelle Reisen unternommen und habe praktisch alles ausprobiert, was man in diesen Bereichen ausprobieren kann. Auch die Themen um das spirituelle Erwachen kamen früh in mein Leben. Ich erlebte schon sehr früh Begegnungen mit spirituellen Meistern. Heute kann ich sagen, dass ich die Ausführungen der Meister erst 20 Jahre später wirklich verstanden hatte. Am Ende fügt sich alles wie ein Puzzle zusammen und wird stimmig. Auf dem Weg selbst, wirkt vieles sehr widersprüchlich und oft auch verwirrend. Ich kenne das von mir und auch von vielen anderen aus der esoterischen Szene. Da diskutiert man nicht selten herum, welche Standpunkte richtig oder falsch sind, welcher Ansatz gut ist, welcher nicht und so weiter. Dabei kann vieles nebeneinanderstehen, es ist nur entscheidend, von welcher Ebene aus man das Ganze betrachtet. Ich hoffe, es gelingt mir, das in diesem Buch verständlich zu machen.

Ich habe auf meinem Lebensweg so viele gute Heiler, Therapeuten, Meister und Lehrer etc. getroffen. Dafür bin ich zutiefst dankbar. Weil ich weiß, wie es sich anfühlt wenn man leidet, habe ich es mir zur Lebensaufgabe gemacht, Menschen auf ihrem Weg zur Selbsterkenntnis, Heilung und Selbstverwirklichung zu unterstützen. Dieses Buch ist ein weiterer Beitrag dazu. Zum einen möchte ich hiermit allen Menschen, die noch keine Kenntnisse über die genannten Themen haben, aufzeigen, welche Möglichkeiten sie zur Heilung von Problemthemen und Bewusstseinserweiterung haben. Zum anderen möchte ich diejenigen, die sich schon auf dem Weg zur Selbsterkenntnis und Transformation befinden, noch etwas mehr Klarheit verschaffen. Nicht selten treffe ich Menschen, die zwar schon auf „dem Weg“ oder „dem esoterischen Weg“ sind, aber viele Begriffe, Grundlagen oder Anwendungsmöglichkeiten missverstehen und somit oft gar nicht genau wissen, was sie tun.

Neben dem theoretischen Wissen werde ich auch zu jedem Kapitel ein paar Übungen anbieten, sodass jeder Leser mit diesem Buch zusätzlich eine praktische Anleitung zur Selbstheilung erhält. Insgesamt sehe ich dieses Buch als Hilfe zur Selbsthilfe und vielleicht kann ich dazu beitragen, dass Jesus irgendwann sagen könnte „Vater, jetzt wissen sie, was sie tun“. Dieses Wissen, von dem Jesus dann spricht, sollte sich idealerweise auf alle Bereiche unseres Lebens beziehen. Ich fühle mich zuständig für den psychologischen und spirituellen Bereich und indirekt hat das ja auch Einfluss auf unser Denken, Fühlen, Verhalten und Sein zu vielen anderen Lebensthemen. Da gibt es viele Wissende, Lehrer, Leiter, Helfer etc., die derzeit mehr Bewusstsein und Veränderung in Themen wie Wirtschaft, Umwelt, Landwirtschaft, Politik, Medizin, Pharmaindustrie, Kindererziehung, Schulsysteme, Medien und viele andere Themen mehr, bringen. Besonders in dieser Zeit sollte jeder seinem inneren Ruf mutig folgen und sich für das einsetzen, wofür er sich begeistern kann und wozu er sich berufen fühlt.

Zwischendurch werde ich dir auch immer wieder ein paar Fragen stellen. Sie sollen dich inspirieren, etwas tiefer in dich hineinzuschauen.

Meine ersten Fragen an dich:

Wofür kannst du dich begeistern? Wozu fühlst du dich berufen? Welches Wissen oder welche Gabe könntest du der Welt und ihren Bewohnern schenken?

Kapitel 1: Grundlagen der Psychotherapie und der spirituellen Therapie

Die Sichtweise der schulmedizinischen Psychologie

Es gibt zwei völlig unterschiedliche Weltanschauungen, welche jeweils die Grundlagen der Psychologie und die der spirituellen Theorien stützen. Diese Sichtweisen werde ich dir ausführlich erläutern, denn diese zu kennen, ist sehr wichtig. Ich beginne mit der Sichtweise der Schulmedizin. Diese Weltanschauung, auch die „alte Wissenschaft“ genannt, beruht auf den Überzeugungen des Philosophen Demokrit (460-370 vor Christus) und seiner Lehre von den Atomen, die sich in einem leeren Raum bewegen. Auch Isaac Newton (1643–1727), ein bedeutender Naturwissenschaftler, Physiker, Astronom und Mathematiker, stellte viele mathematischen Berechnungen an, aber auch er berechnete nur Materie. Die sogenannte Newtonsche Physik bezieht keine unsichtbaren Kräfte, keine Energie, keine Seele mit ein. Diejenigen, die dieser Überzeugung folgen, nennt man die Mechanisten.

Die Schulmedizin, und somit auch die schulmedizinische Psychologie, basiert auch heute noch auf der Physik von Isaak Newton. Alte Weisheitslehren bejahten bei jedem Menschen immer die Existenz eines Energiefeldes, auch Aura genannt. Als Wissenschaftler im 17. Jahrhundert zu forschen begannen, besaßen sie noch keine guten Messgeräte und konnten darum dieses Energiefeld nicht messen. Und was sie nicht messen konnten, verneinten sie dann einfach. Die Folge davon war, dass alles, was mit unsichtbarer und nicht messbarer Energie zu tun hatte, fortan der Religion und dem Glauben zugeschrieben wurde. Anerkannt wurde von der Wissenschaft nur das, was nachweisbar war. Damals wurden die Newtonschen Gesetze festgelegt, die bis heute die Grundlage der Schulmedizin sind. Aus dieser Sicht sind wir ein biologisches Wesen, dessen Leben mit der Zeugung beginnt und mit dem körperlichen Tod endet. Demnach sind wir von Anderen getrennte Wesen und mit nichts und niemandem nachweislich verbunden. Ob eine Zelle erkrankt oder nicht, hat ihren Ursprung - aus dieser Sicht - in der Zelle, genauer gesagt in den Genen, die sich im Zellkern befinden. Charles Darwin (1809-1882) sagte, dass die Kontrolle und Steuerung der Zellen von den Eltern an die Kinder weitergegeben wird. 100 Jahre später sagten James Watson und Francis Crick, dass die DNS der Schlüssel zur Steuerung der Zelle sei. Die alte Wissenschaft lehrt, dass wir eine biochemische Maschine sind, die durch die Gene gesteuert wird. Das macht machtlos, das macht dich zum Opfer, denn du hast dir die Gene ja nicht ausgesucht und du kannst die Gene aus deren Sicht auch nicht verändern. In der Folge bedeutet das auch, dass alle Verhaltens-, Denk- und Gefühlsmuster in dieser genannten Lebenszeit entstanden sein müssen. Ursachen für psychische Störungen können aus dieser Sicht körperlich begründet sein oder auch durch geistige und seelische Prägungen und Einflüsse in der Embryonalzeit, durch die Geburt oder während der Lebenszeit.

Die alte Wissenschaft glaubt:

Es gibt einen leeren Raum

Wir sind alle getrennt voneinander, nichts verbindet uns sichtbar oder messbar

Unsere Erfahrungen im Körper, unser Glauben und unsere Gebete haben keine Auswirkungen auf irgendetwas oder irgendwen in dieser Welt

Wir sind passiver Beobachter der Welt

Gene steuern die Zellen

Ein menschliches Energiefeld wird verneint

Körperliche Ursachen für psychische Störungen

Es gibt eine Vielzahl von möglichen körperlichen Ursachen für psychische Störungen. Geburtskomplikationen, Unfallfolgen, Sauerstoffmangel, Vitaminmangel, Stoffwechselstörungen, Impfschäden, Demenz, Genfehler, Schlaganfälle, Folgen von Substanzmissbrauch wie Drogen und Alkohol etc., Hormonmangel, neurologische Krankheiten und sehr, sehr viele andere Krankheiten mehr. Ebenso können auch Nahrungsmittel, elektromagnetische Strahlungen, Umweltgiftstoffe, Körperpflegemittel etc. Einfluss auf unsere Psyche habe. Es gibt auch körperliche Krankheiten, die als Folge eine psychische Störung nach sich ziehen. Zum Beispiel erkrankt jemand an Krebs und entwickelt deswegen Depressionen oder Ängste. Aus schulmedizinischer Sicht gilt, dass vor einer Psychotherapie immer abgeklärt werden sollte, ob körperliche Ursachen für eine psychische Störung vorliegen. Erst wenn dies ausgeschlossen werden kann, werden psychische Ursachen erforscht.

Psychische Störungen können natürlich auch körperliche Krankheiten erschaffen, aber das Thema Psychosomatik behandle ich in einem gesonderten Kapitel.

Psychische Ursachen für psychische Störungen

Der Begriff „Psychologie“ kommt aus dem Griechischen. Er enthält die griechischen Begriffe „Psyche“ (Seele) und „Logos“ (Lehre, Wissenschaft). Wörtlich übersetzt bedeutet „Psychologie“ also die „Wissenschaft von der Seele“. Der Begriff „Seele“ hat in der Psychologie jedoch eine völlig andere Bedeutung wie in spirituellen Lehren. In der Psychologie steht die Seele für die Gesamtheit aller Gefühlsregungen und geistigen Vorgänge im Menschen, die auch körperlich Einfluss nehmen können. Eine Seele, welche den Körper nach dem Tod verlässt und weiterlebt, konnte schulmedizinisch nicht nachgewiesen werden. Somit geht man hier davon aus, dass mit dem körperlichen Tod auch alle psychischen Störungen mit gestorben sind. In den letzten Jahrzehnten, besonders in jüngster Zeit, gibt es zwar zahlreiche Forschungen, die das schon widerlegen, aber diese sind bis heute von der Schulmedizin nicht anerkannt. Es ist mir wichtig, dir diesen Unterschied zu erklären, denn dann weißt du, warum du bei einem schulmedizinischen Psychologen wahrscheinlich eine Einweisung in die Psychiatrie erhältst, wenn du diesem erzählst, dass dich deine verstorbene Oma täglich besucht und dir gute Tipps einflüstert. Welche Bedeutung die Seele in spirituellen Lehren hat, beschreibe ich dann in dem dazu gehörenden Kapitel.

Es gibt sehr viele unterschiedliche psychologische Ansätze und Konzepte. Es gab und es gibt so viele berühmte Psychologen/Psychiater etc. wie Freud, Jung, Adler, Fahrenberg und viele andere mehr. In diesem Buch möchte ich jedoch nicht deren Konzepte erklären, sondern dir ganz einfach mit meinen Worten erzählen, was ich unter Psychologie und Psychotherapie verstehe und wie ich das Wissen anwende. Fachleute würden sicher andere Begriffe verwenden, noch sehr viel weiter ausholen und vielschichtiger denken, aber ich mag es hier gerne einfach und alltagstauglich erklären.

Embryonalzeit und Kindheit - Programmierung und Prägung

Ich beschreibe dir jetzt anhand eines Beispiels, wie so eine Prägung von Denk-, Fühl- und Verhaltensmustern entstehen kann. Dies gilt sowohl für negative wie auch für positive Prägungen.

Stell dir eine schwangere Frau vor, die mit ihrem Mann gerade eine schwierige Zeit durchmacht. Er ist arbeitslos und das Geld ist knapp. Grundsätzlich wünschen sie sich schon Kinder, aber musste es denn gerade jetzt passieren? Die Freude hält sich in Grenzen und das Ehepaar überlegt sogar öfter, ob sie das Kind nicht besser abtreiben lassen sollten. Denken erschafft Emotionen. Eine Emotion ist praktisch eine Reaktion auf einen Gedanken. Sicher kannst du dir vorstellen, dass die beiden mit ihren sorgenvollen Gedanken viele unschöne Emotionen produzieren. Diese unguten Emotionen wirken sich zum einen körperlich negativ auf die Mutter aus, denn im Blut werden dadurch viele Stresshormone freigesetzt sowie auch produziert und das Immunsystem wird dadurch geschwächt. Der Embryo ist mit dem Blutkreislauf der Mutter verbunden und bekommt somit auf der körperlichen Ebene den Stress der Mutter mit, denn ihm wird praktisch der gleiche Hormoncocktail serviert wie ihr. Weiterhin sind da noch die negativen emotionalen Energien, die durch das negative Denken entstanden sind. Obwohl die Schulmedizin nicht an Energie im eigentlichen Sinne glaubt, gibt es dort inzwischen schon den Ansatz, dass das Kind emotional schon im Mutterleib mit der Mutter verbunden ist und sich die Emotionen der Mutter auf das Kind übertragen können. In diesem Fall würde das Kind dann die Information „sie freuen sich nicht wirklich auf mich“, „sie wollen mich nicht wirklich“, „ich bin eine Belastung“ oder so etwas in der Art aufnehmen. Diese Information ist ab dem Zeitpunkt im Energiefeld des Kindes - wobei es das Energiefeld hier ja nicht gibt, somit muss ich hier im Kind sagen - gespeichert und wird dort so lange aktiv bleiben, bis diese Emotion wieder erlöst oder mit einer stärkeren Information überdeckt wird.

Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie es für das Kind weitergehen kann. Ich denke mir jetzt einfach einen möglichen Verlauf aus. Wie gesagt: es muss nicht so sein, es könnte so sein! Wenn wir später den spirituellen Ansatz hinzunehmen, verändern sich die Möglichkeiten noch einmal sehr. Aber in dieser begrenzten Sicht der schulmedizinischen Psychologie gehen wir jetzt einmal mit der Annahme dieser Prägung weiter.

Wahrscheinlich ist die Freude über den Start in das Leben in dem Kind ab jetzt schon etwas getrübt und vielleicht beginnt es wie folgt zu fühlen: „Ich will gar nicht in diese Welt, wenn man mich sowieso nicht richtig will!“. Und vielleicht macht es dann auch keine Anstalten aus der sicheren Höhle, der Gebärmutter, herauszukommen. Vielleicht muss die Geburt eingeleitet werden, weil der errechnete Geburtstermin schon überschritten ist. Vielleicht muss sogar ein Kaiserschnitt durchgeführt werden. Oder vielleicht eine Zangengeburt? Oder es kommt zu anderen Komplikationen? All das und mehr wäre möglich, wenn ein Kind nicht gerne auf diese Welt kommen möchte. Hierfür sind aus spiritueller Sicht die meisten Ursachen dafür vor der Zeugung, und somit vor diesem Leben zu finden, aber davon erzähle in einem anderen Kapitel mehr. Hier reicht es zu wissen, dass auch Prägungen in der Embryonalzeit dies bewirken können.

Meine Fragen an dich:

Wie waren die Umstände bei deiner Geburt? Warst du ein Wunschkind deiner Eltern? Warst du geplant oder bist du passiert? War dein Geschlecht passend für deine Eltern? Was hat man dir über diese Zeit in deinem Leben erzählt? Vielleicht hast du - in Meditationen oder in Trance - Erinnerungen an diese Zeit erlebt und erfahren?

Gehen wir nun einmal davon aus, dass das Kind in diesem Beispiel die Geburt gut überstanden hat und gesund in Mamas Armen liegt. Papa ist auch anwesend und einerseits freuen sich beide über ihr Kind, aber unterschwellig ist immer noch Sorgenenergie in deren Köpfen und Herzen, denn Papa hat immer noch keine Arbeit gefunden. Nach der Geburt gibt man einem Kind ja bekanntlich einen Namen und darum taufe ich es jetzt auf den Namen „Stella“. Das bedeutet „der Stern“ - das klingt doch zumindest etwas hoffnungsvoll. Stella liegt also nun in Mamas Armen und sie fühlt die Freude der Eltern und ebenso die unterschwellige Sorgenenergie. Psychologisch gesehen ist ein Kind in den ersten sechs Wochen nach der Geburt noch so sehr mit der Mutter verbunden, dass es sich erst ab der siebten Woche als ein von der Mutter getrenntes Wesen erkennt. Mit dem Erkennen entsteht das Ego (lateinische Wort für Ich). Es ist wichtig zu wissen, dass der Begriff „Ego“ wertneutral, also nicht negativ oder positiv ist. Das Wort beschreibt einfach nur ein Ich, welches sich getrennt von Anderen erfährt. Ich nenne es im Verlauf entweder Ego oder auch Verstandes-Ich.

Wenn man einem Baby in die Augen schaut, dann sieht man meist in ein Meer von bedingungsloser Liebe. In so einem kleinen Menschen ist noch so viel „Gott, Sein, das Unsichtbare, Gewahrsein… oder wie immer du es nennen willst“ und so wenig „Denken, Verstand, Programm, Ego“. Darum können die meisten von uns offen und angstfrei auf ein Baby zugehen, es in die Arme nehmen und in dessen Augen schauen.

Nachdem sich das Kind als ein von Anderen getrenntes Lebewesen erkennt, entwickelt sich das Ego mehr und mehr. Ungefähr ab dem dritten Lebensjahr ist ein Kind völlig mit seinem Ego identifiziert und lebt aus ihm heraus. Während ein zweijähriges Kind noch sagt „Stella will einen Keks“, sagt die Dreijährige „ich will einen Keks“. Na ja, vielleicht noch nicht ganz so perfekt, aber es geht um das Wort Ich. Bis ca. zum dritten Lebensjahr spricht ein Kind von sich selbst noch in der dritten Person. Das ist keine kindliche Abwehrstrategie, wie einige Menschen dies später vielleicht unbewusst anwenden, sondern die noch nicht vollständige Identifikation mit Ego. Ich und mein, diese Wörter kennzeichnen das Ego.

Ich mag das Beispiel vom blauen Himmel und den Wolken, denn das beschreibt für mich so klar den Unterschied zwischen Ego und Sein. Wenn der blaue Himmel für „Gott, Sein, das Unmanifeste, bedingungslose Liebe…“ steht, und die Wolken für die Gedanken des Egos und die Identifikation mit ihnen, dann sähe es wie folgt aus: am Anfang ist nur der blaue Himmel zu sehen und je mehr Gedanken gedacht werden, desto mehr Wolken bilden sich. Schöne Gedanken stehen für Schönwetterwolken, negative Gedanken stehen für Schlechtwetterwolken. Es bilden sich immer mehr Wolken und ca. ab dem dritten Lebensjahr ist vom blauen Himmel nichts mehr zu sehen. Denn je mehr Wolken entstehen, desto dicker und dichter wird die Wolkendecke. Ein Verstandes-Ego hat sich völlig in den Wolken verloren. Obwohl der blaue Himmel nach wie vor existiert, hat das Ego keinen Zugang mehr dazu, es hat sich völlig mit den Wolken identifiziert. Es ist so, als ob du in einen wolkenbedeckten Himmel schaust und den blauen Himmel dahinter nicht mehr siehst. Du weißt zwar, dass er dahinter existiert, aber du hast keinen Zugang zu ihm. An dieser Stelle möchte ich noch einmal hinzufügen: Die Schulpsychologie verneint den blauen Himmel; dieser steht für das Feld, welches für sie nicht nachweisbar ist. Aus deren Sicht beginnt es einfach mit der Wolkenbildung und endet bestenfalls mit lauter Schönwetterwolken. Im Laufe der Zeit identifiziert sich ein Kind immer mehr mit seinem Ego und so wird die Wolkendecke immer dichter. Das Verstandes-Ich übernimmt und/oder interpretiert alle Eindrücke und Einflüsse um sich herum und macht sie so zu seinen eigenen Geschichten. In diesem unbewussten Seinszustand bezieht das Ego alles auf sich. Das ist - psychologisch gesehen - die Quelle allen Leids.

Unbewusstheit aus schulmedizinischer Sicht

Jetzt müssen wir noch klären, was das Wort „unbewusst“ aus schulmedizinischer Sicht bedeutet, denn auch hier hat es eine völlig andere Bedeutung als in spirituellen Lehren. Schulmedizinisch bist du, während du dies hier liest, bei Bewusstsein. Damit bist du wach im Sinne von aufnahmefähig, bist orientiert in Zeit und Raum, weißt wie du heißt und was du gerade tust. Dieser Zustand hat nichts mit der Unbewusstheit zu tun, von der Jesus sprach („Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!“). Diesen Zustand erkläre ich im spirituellen Kapitel ausführlicher. Hier im psychologischen Bereich bedeutet „unbewusstes Handeln“, dass ich - mit Hilfe von Abwehrmechanismen - Bewusstseinsinhalte ins Unbewusste verschoben habe und nun durch diese reagiere.

Gehirnwellenaktivitäten sind messbar. Dadurch kann man unterschiedliche Bewusstseinszustände nachweisen. Die Frequenzen der Gehirnströme werden in der Maßeinheit Hz gemessen. Je niedriger die Frequenz ist, desto niedriger ist der Messwert und umso kleiner ist der Egoanteil. Bei einem Erwachsenen verhält es sich wie folgt:

Zustand

Hz

Kennzeichen der Bewusstseinszustände

Delta

0,1 – 4

traumloser Tiefschlaf, Heilungsschlaf, bis Komazustand

Theta

4 - 8

leichter Schlaf bis tiefe Hypnose, tiefe Meditation, Wahrträume

Alpha

8 – 13

entspannter Zustand bis hin zu Traumphasen zwischen Schlafen und Wachen

Beta

13 – 30

gut aufnahmefähig bis konzentriert wach

Gamma

über 30

starke Konzentration, starke Anspannung, extremer Stress

Bei Kindern verhält es sich anders. Sie befinden sich länger und öfter in Delta-, Theta- und Alpha-Zuständen, auch mit geöffneten Augen. Diesen Satz lasse ich einfach als pauschale Aussage stehen, da ich es möglichst einfach halten möchte. Jeder, der diesbezüglich mehr erfahren will, wird sicher fachkundige und ausführlichere Literatur finden. Für uns ist es jetzt nur wichtig, zu wissen, was diese Bewusstseinszustände mit unseren Prägungen in Bezug auf spätere Denk- und Verhaltensmuster zu tun haben.

Ein Kind befindet sich in den ersten zwei Lebensjahren im Delta-Zustand, bis zum vierten Lebensjahr dann hauptsächlich im Theta-Zustand. Das ist ein völlig unbewusster Zustand, in dem das Kind wie ein Tonbandgerät alles aufnimmt, was in seiner Umgebung gesprochen und gefühlt wird. Ab dem fünften Lebensjahr spricht man von dem Vorhandensein eines ruhenden Bewusstseins. Da ist zwar ein Ego, welches bewusst (in diesem Sinne) wahrnimmt, aber es ruht noch, das heißt, es korrigiert noch keine Denkvorgänge. Darum spricht die Fachwelt von einem ruhenden Bewusstsein. Da ist noch kein aktives Ich, welches die Geschehnisse und Einflüsse reflektieren und umwandeln könnte. Alles, was Stellas Eltern oder auch die Großeltern, Lehrer, Freunde, Eltern von Freunden, Medien u.v.m. in ihrem Beisein äußern, wird von Stella nicht in Frage gestellt, sondern als Tatsache hingenommen und abgespeichert. Dabei ist es völlig egal, ob es sich um Aussagen handelt, die Stella direkt betreffen oder um andere mögliche Vorstellungen und Meinungen über Dritte oder die Welt.

Nachstehend führe ich ein paar Beispiele auf, dann wird es sicher noch klarer für dich.

Du musst immer schön lieb sein, sonst mag dich keiner!

Ja, wenn du schön still sitzen bleibst, dann bist du Mamas Liebling.

Eine anständige Arbeit zu bekommen, ist sehr schwer.

Das Leben ist so ungerecht. Die Reichen werden immer reicher und die Armen werden immer ärmer. Wir kommen nie zu etwas.

Das Leben ist kein Zuckerschlecken.

Nur wenn du viel leistet, bist du etwas wert.

Ja, lern du nur fleißig, nur dann wird auch etwas Gutes aus dir!

Du bist so kompliziert und anstrengend.

Du hast dein Zimmer schön aufgeräumt, da liebt die Mama dich aber sehr.

Heute warst du aber brav, das ist schön, dann liebt Papa dich auch.

Heute warst du aber ein böses Mädchen, das mag der Papa gar nicht.

Iss nicht so viel, du bist schon so dick! Du wirst bestimmt später einmal so dick wie Tante Erna!

Iss etwas, du bist so mager und siehst aus wie eine Bohnenstange. Das sieht doch hässlich aus.

Wir haben so wenig Geld, das können wir dir nicht kaufen.

Du bist zwar nicht so schön, aber dafür bist du sehr schlau und das ist doch auch sehr schön.

Die Nachbarn sind so unfreundlich, die mögen uns nicht.

Die Welt ist schlecht, keiner meint es mehr gut mit uns.

…usw.

Diese Liste könnte ewig so weitergehen. Es können sowohl positive wie auch negative Überzeugungen sein, beide Arten werden auf die gleiche Weise gespeichert. Einige Kinder wachsen zum Beispiel in Familien mit Geldmangel auf. Dementsprechend werden sie negativ dazu geprägt werden. Andere wachsen in einem reichen Elternhaus auf und werden positiv zum Thema Geld geprägt. So erschaffen wir - je nach Prägung - zu Themen wie Liebe, Geld, Aussehen, Begabung, Ernährung, Familie, Freunde etc. Schönwetterwolken oder Schlechtwetterwolken. Erst ab dem zwölften Lebensjahr schreibt man einem Kind ein aktives, reflektierendes Bewusstsein zu. Hier möchte ich jedoch anmerken, dass wir uns in einer Zeit des Bewusstseinswandels befinden und es schon einige Kinder gibt, auf die diese Einstufungen heute nicht mehr zutreffen. Für die Mehrheit gilt diese Einstufung sicher auch heute noch. Auf jeden Fall ist das aktive Bewusstsein in der Lage Aussagen und Geschehnisse in Frage zu stellen und abzuwägen, ob die gehörten Überzeugungen korrekt sind oder nur eine subjektive Meinung darstellen. Hier ein Beispiel wie diese Art der Reflektion aussehen könnte: „Aha, meine Mutter glaubt also, dass ich immer schön lieb sein muss, weil mich sonst keiner mag. Das muss ja gar nicht stimmen. Kann ja sein, dass andere mich auch mögen, wenn ich einmal frech, laut, launisch, traurig oder wütend bin. Also, den Glaubenssatz meiner Mutter übernehme ich nicht länger. Ich kann ihn ihr lassen, aber ich glaube lieber: alle Gefühle dürfen sein und ich bin trotzdem liebenswert!“. Ab dem zwölften Lebensjahr wären so eine bewusste Wahrnehmung und Umwandlung der Prägungen theoretisch möglich. Ob es dann auch gelebt wird, ist eine andere Sache.

Mein aktives Bewusstsein hat auch nach dem 12. Lebensjahr noch in vielen Bereichen sehr lange geruht, denn ich habe mir selbst als Erwachsene noch sehr viel von anderen einreden lassen oder von anderen ungeprüft übernommen. Wenn ich nicht aufpasse, geschieht mir das heute noch. Wer kennt das nicht? Alle Meinungen und Vorstellungen anderer im Bereich Medizin, Ernährung, Gesundheit, Schönheit, Unterhaltung, Sport, Freizeitgestaltung etc. beeinflussen die meisten Menschen den ganzen Tag. Wie frei ist man wirklich? Was ich damit sagen will: ab dem zwölften Lebensjahr verfügt man theoretisch über ein aktives Bewusstsein, aber praktisch sah und sieht das bei vielen Menschen wohl ganz anders aus!

Dass bewusstes Reflektieren bei einigen Kindern heute schon vor dem zwölften Lebensjahr möglich ist, zeigt ein Beispiel aus meiner Praxis. Eine Klientin berichtete mir über ihren Ärger mit ihrem Ehemann. Sie lebten in Scheidung und da er den Unterhalt nicht pünktlich zahlte, kam es wiederholt zu Streitigkeiten. So kam es gehäuft vor, dass sie schon beim Frühstück lautstarke Diskussionen mit ihm am Telefon führte. Ihre Kinder, damals drei und fünf Jahre alt, saßen mit am Frühstückstisch und wurden Zeugen dieser Szenen. Eines Tages war sie nach so einem Telefonat wieder einmal total schlecht gelaunt und ohne dass sie es wollte, brüllte sie ihre Kinder an. „Dass ihr auch immer so trödeln müsst. Los, beeilt euch mal und packt gefälligst eure Taschen, damit wir pünktlich starten können!“. Anstatt eingeschüchtert zu sein und das Gesagte auf sich zu beziehen, hob die Fünfjährige die Hand und sagte mit klarer Stimme zu ihrer Mutter: „Mama, nur, weil du Streit mit Papa hast, musst du deinen Ärger darüber nicht an uns auslassen. Das hat nichts mit uns zu tun“. Das Kind frühstückte in aller Ruhe weiter und ihre Mutter stand mit offenem Mund da. Dann lächelte sie, dankte ihrer Tochter für deren Bewusstheit und entschuldige sich für ihr Verhalten. Da die Tochter emotional nicht verletzt war, brauchte diese gar keine Entschuldigung und sagte einfach nur: „Alles gut, Mama“.

Wenn wir uns jetzt einmal an unsere Lebensumstände während unserer Kinderzeit erinnern, bekommen wir eine ungefähre Vorstellung davon, welche Einflüsse uns geprägt haben könnten.

Meine Fragen an dich?

Welche Personen haben dich in deiner Kindheit geprägt? Welche Glaubenssätze fallen dir dazu ein? Welche Folgen hatte das? Was davon hast du korrigiert? Was beeinflusst dich heute noch? Welche Dinge oder Personen prägen dich heute?

Jetzt zeige ich dir noch eine andere Programmierungsmöglichkeit auf: die Prägung durch unsere Selbstinterpretationen. Wie schon erwähnt, ist das Verstandes-Ich ab dem fünften Lebensjahr aktiv und fängt an, Erlebtes zu interpretieren. Da können auch ganz harmlose Situationen sehr negative Geschichten hervorbringen. Hier ein Beispiel: Stellas Vater kommt schlecht gelaunt heim. Er hatte sich wiederholt um Arbeit bemüht, aber auch heute nur Absagen erhalten. Die fünfjährige Stella hatte schon sehnsüchtig auf ihren Vater gewartet und hüpft ihm fröhlich entgegen, als er das Haus betritt. In seiner getrübten Stimmung wehrt er sie mürrisch ab „jetzt nicht Stella, geh spielen, ich habe jetzt keine Zeit für dich“. Im Grunde seines Herzens liebt er Stella. Seine schlechte Laune mildert diese Liebe nicht wirklich. Er ist in dem Moment einfach nur zu sehr in seiner Emotion verstrickt, sodass ihm sein Verhalten und die Folgen davon in dem Moment nicht bewusst sind. Wäre er bewusster und nicht so verloren in seinen Emotionen, würde er vielleicht sagen können: „Stella, sei nicht traurig, aber dem Papa geht es im Moment nicht so gut. Ich werde mich etwas ausruhen und später spiele ich mit dir. Hab dich trotzdem lieb, mein Schatz!“. In dem Fall hätte Stella die Situationen besser einschätzen können und die Laune des Vaters vielleicht nicht auf sich bezogen. Wenn wir davon ausgehen, dass Stella ein „normales“ Kind ist, welches erst ab dem zwölften Lebensjahr über ein aktives Bewusstsein verfügt, wird Stella bei der ersten Reaktion des Vaters anfangen, das Verhalten auf sich zu beziehen und daraus ihre eigene Geschichte zu machen, die vielleicht so aussehen könnte: „Papa ist gar nicht fröhlich, wenn er mich sieht, ich bedeute ihm nichts“, oder „Papa hat nie Zeit, ich bin nicht wichtig für ihn, er liebt mich nicht“, oder so etwas in der Art.

Fazit:

Wie erschaffen wir emotionales Leid aus psychologischer Sicht?

Indem wir das Denken, Fühlen und Verhalten der anderen ungefiltert übernehmen.

Indem wir die Ursache von negativem Denken, Fühlen und Verhalten der anderen auf uns beziehen und/oder eine eigene Geschichte in das Geschehen hineininterpretieren, anstatt die wahren Gründe für das Verhalten der anderen zu hinterfragen.

Abwehrmechanismen, versteckte Verletzungen, Selbstschutz und Selbstbetrug

Abwehrmechanismen sind unbewusste Strategien unseres Egos, mit Hilfe derer wir unangenehme Situationen und emotionalen Schmerz unbewusst machen und auch unbewusst halten. Der Verstand behält so die Kontrolle über die Emotionen. Als Kind entwickeln wir, sofern wir psychisch gesund sind, schon sehr früh Abwehrmechanismen. Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Strategien, wie zum Beispiel verschieben, verdrängen, verleugnen, abspalten, abwerten, idealisieren, ins Gegenteil verschieben, rationalisieren und viele andere mehr. In den ersten sechs Lebensjahren haben wir die meisten Abwehrmechanismen schon entwickelt und greifen ständig unbewusst drauf zu. Man kann sagen, je jünger ein Kind ist, desto unausgereifter ist die Abwehrstrategie und desto hilfloser ist ein Kind einer Situation ausgesetzt.

Ich bezeichne die durch die Abwehrmechanismen verschobenen Bewusstseinsinhalte ab hier als Schmerzkörper, denn das ist es, was sie sind! Es sind verschobene schmerzhafte Gedanken und Emotionen, die im unbewussten Feld in Form einer schmerzhaften Energie weiterleben und weiterwirken. Wenn wir aus einem unbewussten Schmerzkörper heraus reagieren, betitelt die Psychologie dieses Verhalten als neurotisches Verhalten. Daneben gibt es noch das psychotische Verhalten. Menschen mit Psychosen verfügten als Kind nicht über genügend Abwehrstrategien; ihnen blieb als Problemlösung nur die Strategie des Abspaltens. Somit haben sie Bewusstseinsinhalte nicht nur ins Unbewusste verschoben, sondern sich von diesen abgespalten. Bekannt ist die Diagnose Schizophrenie; der Abwehrmechanismus heißt hier schizoid. Als Folge des Abspaltens erleben Menschen das Abgespaltene als Bedrohung von außen, also außerhalb von sich selbst und nicht als einen Teil von sich selbst. Alle wahnhaften Störungen, in denen sich jemand von außen bedroht und/oder manipuliert fühlt, gehören hier dazu. Ebenso gibt es Persönlichkeitsstörungen, bei denen Abspaltungen die Ursache sind. Stelle dir vor, ein dreijähriges Kind landet in einem pädophilen Ring. Das Geschehen kann so grausam sein, dass das Kind dieses Ereignis abspaltet und auch gleich die Person, der es passiert ist. Wenn sie zuvor Manuela hieß, dann ist sie ab dann vielleicht die Petra. Michaela wurde vergewaltigt und Petra hat das nicht erlebt. So kann sie als Petra unbeschwert davon leben. Sollte sie jedoch erneut missbraucht werden und vielleicht dann gerade die Persönlichkeit Petra sein, kann es vorkommen, dass sie sich erneut abspaltet und eine weitere Persönlichkeit erschafft. So gibt es Menschen, die mit vielen Persönlichkeiten leben und unkontrolliert zwischen denen hin- und herspringen.