Spiegelgesetz in allen Lebenslagen - Thea Wachtendorf - E-Book

Spiegelgesetz in allen Lebenslagen E-Book

Thea Wachtendorf

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Beschreibung

"Was hat das mit mir zu tun?" Diese zentrale Frage wird fortan Ihr Spiegel sein! Thea Wachtendorf lädt Sie ein, das Spiegelgesetz auf neue Weise kennenzulernen und umzusetzen. Die Autorin erklärt die Wirkungsweise ihrer Fragetechnik für sieben große Themengebiete, so dass sie in allen Lebenssituationen eine praktische Hilfestellung für die Veränderung Ihres Denkens und die Erweiterung Ihres Bewusstseins zur Hand haben. Auch als Anfänger wir es Ihnen leicht fallen, diese Technik anzuwenden. Die vielen persönlichen und anschaulichen Beispiele aus der Praxis der Autorin unterstützen Sie dabei, sich selbst zu verstehen und Ihr Leben positiv zu gestalten.

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Die Autorin

Thea Wachtendorf, geboren 1962 in Ostfriesland, betreibt in Prittriching bei Augsburg ihre eigene Praxis für Psychotherapie, Coaching und spirituelle Schulung.

Sie entwickelte das »Fitnesstraining für die Seele« und bietet regelmäßig Trainingsabende an.

Weiterhin bietet sie zahlreiche Seminare und Ausbildungen im Bereich Psychologie und Spiritualität an.

www.theawachtendorf.de

Das Buch

Mit Spiegelgesetz in allen Lebenslagen lädt Thea Wachtendorf den Leser ein, das Spiegelgesetz auf eine neue Weise kennenzulernen. Ausgehend von der Frage »Was hat das mit mir zu tun?« führt die Autorin ihre Fragetechnik für sieben große Themengebiete aus. Damit gibt sie dem Leser eine eingängige Hilfestellung für alle Lebenssituationen an die Hand – die auch von Anfängern leicht zu verstehen und anzuwenden ist.

Dieses Buch ist für alle Menschen geschrieben, die in ihrem Leben Situationen erleben, die sie nicht erleben wollen. Es enthält zahlreiche persönliche und anschauliche Beispiele aus der Praxis der Autorin.

Inhalt

Einführung

Wie ich meine Opferhaltung erkannte und aufgeben konnte

Das Gesetz der Spiegelung

Geist erschafft Materie

Gesetz der Resonanz

Wie dir die Anwendung des Spiegelgesetzes im alltäglichen Leben helfen kann

Wie es zu diesem Buch kam

Wann es sich lohnt, eine Spiegeltechnik anzuwenden, und wo die Grenzen sind

Welche Themen ich mit der Spiegeltechnik bearbeiten kann

Die fünf Reaktionsmöglichkeiten

Reaktionsarten beim Spiegeln

Mögliche Spiegelergebnisse

Meine Spiegeltechnik »Was hat das mit mir zu tun?«

Fragetechnik 1: Spiegeln von Denken, Fühlen oder Verhalten, das ich an anderen

kritisiere

Maria und ihre unerfüllten Bedürfnisse in ihrer Partnerschaft

Franz und seine Bedürfnisse in der Partnerschaft

Elke und ihr jammernder Nachbar

Werner und der fordernde Bankkunde

Kathrins empfindliches Umgehen mit Kritik

Die langsam arbeitende Kollegin

Geiz und Verschwendung

Unerlaubtes Benutzen von Parfüm

Tamaras angepasstes Verhalten

Die Oma kann die Verwirklichung des Traums ihrer Enkelin nicht unterstützen

Barbara und das nervige Kind der Nachbarin

Mein Mann funktioniert wie ein Roboter

Zusammenfassung

Fragetechnik 2: Spiegeln von Denken, Fühlen oder Verhalten, das ich an anderen

bewundere

Der gelassene Schauspieler

Marias Bewunderung für ihre hellsichtige Freundin

Die Bewunderung für einen Topverkäufer

Omas Mittagsschlaf

In jedem Menschen etwas Positives sehen

Maike und ihre Hemmungen in Bezug auf Männer

Zusammenfassung

Fragetechnik 3: Spiegeln durch Tiere

Miriams Katzen mit Fluchtgedanken

Tanjas anhänglicher Kater

Marcos fresssüchtiger Hund

Emma und der angstvolle Hirsch

Der Kater, der viel Platz für sich beansprucht

Wie eine Schildkröte Gelassenheit bewirkt

Der heimlich fressende Kater

Zusammenfassung

Fragetechnik 4: Spiegeln von Krankheiten oder von Ängsten vor Krankheiten

Fragetechnik Spiegelung von Krankheiten

1. Mechthilds Knieprobleme

Fragetechnik Spiegelung von Ängsten vor Krankheiten

2. Angst vor Darmkrebs

3. Wenn die Zähne aus der Reihe tanzen

4. Was der Brustkrebs erzählen kann

5. Eine Zyste am Eierstock

6. Sabine und ihre unbewusste Angst, den Krebs nicht zu überleben

Zusammenfassung

Fragetechnik 5: Spiegelung in Form von Antworten und Zeichen auf unsere Fragen und Gebete

Eine leichte Businesstasche

Kuchen für einen Freund

Ruhe oder Discobesuch?

Das passende Geburtstagsgeschenk

Die Begegnung mit einer Alkoholikerin als heilsamer Schock

Ein Happy End in Sachen Liebe

Der neue Job

Ein Schmetterling als gutes Zeichen

Gönne dir doch Urlaub

Zusammenfassung

Fragetechnik 6: Spiegeln von Lebenssituationen

Mareikes Kampf gegen die Pfunde

Hausbau mit Hindernissen

Friedhelms Erfahrungen mit der Arbeitsagentur

Ernas Erfahrungen mit der Arbeitsagentur

Zusammenfassung

Fragetechnik 7: Spiegel Natur

Die Lebenshälften

Mit dem Leben fließen

Einer sinnvollen Arbeit nachgehen

Denke nicht an die Früchte deiner Arbeit

Wenn der Nebel einem die Sicht nimmt

Es kann nicht immer alles nur wachsen und blühen

Zusammenfassung

Abschließende Worte

Danksagung

Ich schreibe dieses Buch für alle Menschen, die in ihrem Leben Situationen erleben, die sie nicht erleben wollen.

Für jene, die sich über andere Menschen ärgern, sie kritisieren oder die von anderen kritisiert werden.

Für jene, die neidisch oder gekränkt sind, sich missverstanden oder benachteiligt fühlen.

Für jene, denen es schwerfällt, Standpunkte anderer Menschen anzunehmen oder sich zu wehren. Für die Angepassten sowie für die Rebellen.

Aber auch für jene, die andere Menschen bewundern und sich selbst klein machen.

Für jene, die in ihren Rollen gefangen sind, egal ob als Opfer, Täter oder Retter.

Für jene, die nicht wissen, wer sie sind.

Einführung

Wirf einen Blick auf dein Leben. Was siehst du? Harmonische Beziehungen, Liebe, Wohlstand und Glück? Oder eher Konflikte, Stress mit der Familie, Freunden oder Kollegen? Unerfüllte Liebesbeziehungen und Freudlosigkeit im Job? Lässt zudem der erhoffte Wohlstand auf sich warten?

Hast du dich je gefragt, warum alles in deinem Leben so ist, wie es ist? Hast du dir je gewünscht, die Umstände deines Lebens positiv verändern zu können?

In diesem Buch geht es um das »Gesetz der Spiegelung« – und um die Bedeutung dieses Gesetzes für dein Leben. Es besagt, dass alles, was du im Außen siehst und erlebst, die Widerspiegelung deiner bewussten und unbewussten Gedanken und Emotionen sowie deines Verhaltens ist.

So, wie ein herkömmlicher Spiegel dein äußeres Erscheinungsbild widerspiegelt, so spiegelt deine äußere Welt dir in jedem Moment deines Lebens dein inneres Sein mit all deinen tiefsten inneren Überzeugungen zurück.

Wenn du das Gesetz der Spiegelung verstehst und anwenden kannst, erlangst du Selbsterkenntnis in hohem Maß – und diese Erkenntnis wird alles in deinem Leben verändern.

Wenn uns etwas am anderen oder an einer Lebenssituation nicht gefällt, wünschen wir uns oft, dass diese Person oder Situation sich ändert, damit es uns besser geht. Dem Gesetz der Spiegelung zufolge kann uns jedoch nichts im Außen begegnen, was wir nicht aus einem Teil von uns heraus selbst erschaffen haben.

Daher sind wir aufgefordert, uns selbst zu verändern. Wir sollten uns fragen: »Was hat das, was ich erlebe, mit mir zu tun? Warum erlebe ich das?« Für diejenigen, die anfangen, sich diese Fragen zu stellen, ist anschließend nichts mehr so, wie es vorher einmal war. Ihr Leben ändert sich dadurch zum Guten.

»Jeder ist seines Glückes Schmied.« Dieses Sprichwort haben schon viele Menschen gehört. Ich kenne es auch. Viele aus meinem Umfeld haben es verwendet – Eltern, Großeltern, Lehrer usw. –, aber keiner von ihnen hat mir beigebracht, wie ich zum Schmied werde. Die bewusste Anwendung des Spiegelgesetzes ist ein gutes Hilfsmittel, mit dem man sein eigener Glücksschmied werden kann!

Wie ich meine Opferhaltung erkannte und aufgeben konnte

Wer glaubt, dass einem im Leben etwas geschehen könne, ohne dass man selbst etwas dazu beigetragen hat, lebt in einer Opferhaltung. Opfer empfinden das Leben zumeist als ungerecht. Sie haben ihre Macht und ihre Verantwortung abgegeben und sind sich ihrer Schöpferkraft nicht mehr bewusst. Ich kenne diese Opferhaltung sehr gut aus meinem eigenen Leben. In der Vergangenheit erlebte ich viele Situationen, in denen ich mich vollkommen als Opfer der jeweiligen Umstände empfand, und ich suchte überall die Ursache dafür, außer in mir selbst.

In diesem Kapitel möchte ich dich teilhaben lassen an meinem Weg heraus aus dieser Opferhaltung. Vielleicht hilft es dir, zu sehen, dass auch ich nicht als »Spiegelmeisterin« vom Himmel gefallen bin, sondern den harten Weg der Selbsterkenntnis gehen musste.

Im Alter von 24 Jahren wurde bei mir Brustkrebs diagnostiziert. Mit dieser Erkrankung änderte sich eine Menge in meinem Leben. Zum einen gab es den finanziellen Aspekt. Zur Zeit meiner Erkrankung war ich als Arzthelferin in einer gynäkologischen Praxis tätig und von meinem Gehalt finanziell abhängig. Aufgrund der Diagnose war ich jedoch für meinen damaligen Chef wirtschaftlich nicht mehr tragbar und wurde fristlos entlassen. Die Entlassung kam damals für mich sehr überraschend, denn noch am Vorabend hatte mich mein Chef im Krankenhaus besucht. Und auf meine Frage »Wie regeln wir das mit der Bestrahlung und den Arbeitszeiten?« hat mein Chef geantwortet: »Thea, machen Sie sich keine Gedanken, erholen Sie sich erst einmal, alles Weitere klären wir später.« Seine Klärung war die fristlose Kündigung, die zum Zeitpunkt des Gesprächs schon in meinem Briefkasten lag, denn einen Tag später brachte sie mir meine Freundin ins Krankenhaus mit. Ich weiß nicht mehr, was mich damals mehr enttäuschte: die Kündigung selbst oder die Art, wie sie mich erreichte.

»Darauf, wie mein Chef sich verhält, habe ich keinen Einfluss. Auch kann ich nichts dafür, dass ich an Krebs erkrankt bin.« So dachte ich damals. »Ein anderer oder etwas anderes ist schuld. Die Familiengene sind schuld daran, dass ich an Krebs erkrankt bin. Der Chef ist schuld daran, dass ich jetzt arbeitslos bin.«

Da die gesetzliche Krankenkasse erst nach sechs Wochen Kranksein Krankengeld zahlte und vorher der Arbeitgeber dafür zuständig gewesen wäre, musste ich die fristlose Kündigung in eine fristgerechte Kündigung umwandeln lassen. Ich versuchte, »im Guten« mit meinem Chef zu sprechen, und bat ihn um die Umwandlung der Kündigung. Ich bat ihn sogar darum, den Job behalten zu dürfen. Seine Antwort war: »Thea, Sie wissen, mit Ihrer Diagnose muss ich Sie nach Hause schicken, wenn Sie zum Beispiel Fieber haben. Eine gesunde Arzthelferin kann auch mit Fieber arbeiten. Sie wissen selbst, wie das mit Krebs ist: Erst wenn man fünf Jahre überlebt hat, kann man von Heilung sprechen.« Dann zählte er mir ein paar Krebspatienten auf, die damals bei ihm in ärztlicher Behandlung waren: »Thea, kennen Sie Frau X noch? Sie hat jetzt nach drei Jahren schon wieder etwas. Und Frau Y auch, die schafft es wohl nicht. Bei Frau Z sieht es ebenfalls schlecht aus. Und, Thea, ich weiß nicht, ob Sie es schaffen werden.«

Somit war das Thema »Job behalten« vom Tisch. Die Umwandlung der Kündigung in eine fristgerechte war für ihn auch nicht machbar. Ich weiß bis heute nicht, ob er einfach große Angst um sein Geld hatte oder ob es andere Gründe für sein Handeln gab.

Nach dem Gespräch war ich ziemlich kraftlos und hätte in meiner Opferhaltung auf alles verzichtet, aber meine Freunde ließen das nicht zu und motivierten und unterstützten mich. So kam mein Fall vor das Arbeitsgericht, und mein damaliger Chef musste in der Folge meine fristlose Kündigung in eine fristgerechte umwandeln und somit weitere 6 Wochen mein Gehalt zahlen. Die fristgerechte Kündigung im Krankheitsfalle war rechtens, denn es handelte sich um einen Betrieb mit weniger als 6 Mitarbeitern.

Ich könnte »ewig« in dieser Weise weiterschreiben, denn ich habe etliche Opfergeschichten aus meinem Leben auf Lager. Nicht nur im Arbeitsbereich und in Sachen Gesundheit hatte ich meine Probleme. Auch in Liebesbeziehungen sowie im Freundes- und Bekanntenkreis gab es jede Menge Umstände und Menschen, mit denen ich nicht einverstanden war. Ich kritisierte, bewertete, verurteilte, beneidete usw. Ich erlebte insgesamt viele negative Emotionen, die ich nicht haben wollte. Ich fühlte mich dadurch oft unfrei und hilflos. Die meiste Zeit über war ich damit beschäftigt, mich und andere (jedoch nie die Betreffenden direkt) zu fragen, warum die anderen so waren, wie sie waren, und warum sie so handelten, wie sie handelten.

Das Mitleid anderer Opfer war mir sicher. Wir konnten stundenlang zusammen über die anderen schimpfen und uns in unser Unglück hineinsteigern: »Wie ungerecht ist doch die Welt!« Dadurch veränderte sich natürlich nichts zum Besseren! Als ich dann irgendwann von meinem Leid und vom Jammern wirklich genug hatte, fragte ich mich zum ersten Mal ernsthaft: »Warum ist das eigentlich so? Wie funktioniert die Welt? Was macht krank, was heilt, was erschafft Lebenssituationen?«

»Und wenn der Schüler bereit ist, dann ist auch der Meister nicht fern«, lautet ein altes Zen-Wort, und so war es auch bei mir. Ich traf eine sehr weise Frau, und in einem Gespräch zur Klärung meiner Lebensprobleme sagte sie mir unter anderem Folgendes:

»Du brauchst keinen Trost, sondern eine Veränderung deines Seins! Die meisten Menschen leiden unter einem unwirklichen Selbst und sind bereit, das Unglück auf jeden abzuwälzen, der sich gerade in der Nähe befindet. Das ist nicht der richtige Weg, deine Lage zu verändern.

Du kannst dir nur von innen begegnen. Du kannst andere Menschen nicht kennen. Du kannst einen Teil von dir in ihnen wahrnehmen, mehr nicht! Wenn du also jemanden als egoistisch bezeichnest, dann danke ihm auf der Stelle, denn er hat dir geholfen, dein eigenes Ego zu sehen. Menschen spiegeln sich dir, aber nur, damit du dich finden kannst. Sei du selbst!

Das ist alles, was du brauchst, um dich glücklich und erfüllt zu fühlen. Lebe spontan und unbeständig. Lebe gefährlich, lebe ohne Angst vor der sogenannten Hölle und ohne Gier nach dem sogenannten Himmel, lebe einfach. Gehe den Prozess des Zeugeseins. Die Reise zur Zufriedenheit fängt immer bei dir und deinem eigenen Ego an. Und wenn du deinen inneren Spiegel gefunden hast, können Wunder geschehen.«

Damals, 1988, konnte ich noch nicht viel mit dem Gesagten anfangen, denn ich verstand gar nicht, was die weise Frau mir sagen wollte.

Außerdem zeigte sie gar kein Mitleid mit mir. Schlimmer noch, ihre Worte klangen so, als ob ich mir meine Situation selbst erschaffen hätte! »Du brauchst keinen Trost …«

Wollte ich das als Opfer hören? Nein. Da waren mir die Menschen viel lieber, die mir nach dem Mund redeten und ein bisschen Mitleid mit mir hatten. Ich erlebte also weiterhin ähnliche Lebenssituationen wie schon in all den Jahren zuvor. Die gleichen Konflikte, die gleichen Themen, lediglich die Menschen waren andere. Ich beachtete immer noch überwiegend die Aktionen der anderen, anstatt meine Reaktionen auf ihre Aktionen zu überprüfen.

Aber wir müssen nicht immer alles sofort verstehen, Gott sei Dank. Das Universum gibt uns nicht auf, unser eigenes höheres Selbst kennt den Weg, und so kommen immer wieder neue Zeichen in unser Leben. Ein Zeichen war für mich ein Satz in dem Buch »Gespräche mit Gott« von Neale Donald Walsch. Dort heißt es: »Dein Heilsein ist nicht abhängig von der Aktion des anderen, sondern von deiner Reaktion auf seine Aktion.«

Endlich verstand ich, dass ich mich bloß um meine eigenen Reaktionen zu kümmern brauchte. Ich begriff das erste Mal, was die weise Frau mir damals mit den Worten »Gehe den Prozess des Zeugeseins« sagen wollte. Somit begann ich, mich und meine Reaktionen zu beobachten, und irgendwann stellte ich fest: »Wohin ich auch schaue, ich sehe immer nur mich selbst.«

Auch verstand ich die Worte »Du kannst dir nur von innen begegnen. Du kannst andere Menschen nicht kennen. Du kannst einen Teil von dir in ihnen wahrnehmen, mehr nicht! Wenn du also jemanden als egoistisch bezeichnest, dann danke ihm auf der Stelle, denn er hat dir geholfen, dein eigenes Ego zu sehen. Menschen spiegeln sich dir, aber nur, damit du dich finden kannst.«

Sie sprach vom Gesetz der Spiegelung. Die von ihr beschriebene Gesetzmäßigkeit ist eines der vielen universellen Gesetze, denen wir Menschen aus spiritueller Sicht auf dieser Erde unterliegen. Das Spiegelgesetz besagt, dass alles, was man sieht und erlebt, mit einem selbst zu tun hat, mehr noch, dass man alles selbst erschafft. Wie hat man es erschaffen? Hier greifen mehrere Gesetzmäßigkeiten ineinander. Den Zusammenhang werde ich zum besseren Verständnis im nächsten Kapitel »Über das Gesetz der Spiegelung« ausführlich erklären.

Auf jeden Fall veränderte sich mit dem Verstehen dieser Gesetzmäßigkeiten mein Leben radikal zum Besseren. Ich verstand, warum die Dinge in meinem Leben so waren, wie sie waren, und ich erkannte, wodurch ich meine Lebenssituationen erschaffen hatte. Ich erkannte auch, dass es keinen anderen gibt, der »Schuld« an dem hat, was mir geschieht, sondern dass es um Eigenverantwortung geht!

Diese Erkenntnis und die Umsetzung des Gelernten brachten mehr Freiheit, Frieden und Liebe in mein Leben sowie in meine Beziehungen zu anderen Menschen, privat und am Arbeitsplatz. Ich hatte nun die Möglichkeit, meine Vergangenheit in einem anderen Licht zu sehen, und dadurch konnte ich mich aus meiner Opferhaltung befreien. Spätestens zu diesem Zeitpunkt konnte ich annehmen, dass ich meine Krebserkrankung, die fristlose Kündigung und auch alles andere – das Gute wie das Schlechte – selbst erschaffen hatte.

Ich werde dir zu einem späteren Zeitpunkt noch mehr Einblicke in meine damaligen tiefsten Überzeugungen geben, damit du diese Aussage von mir noch besser annehmen kannst.

Ein paar Jahre nach meiner Krebserkrankung war ich dankbar für all das erlebte Leid, denn es hatte mich dazu gebracht, mich mit meinem bewussten und unbewussten Denken und Handeln auseinanderzusetzen. Ich kenne viele Menschen, die durch Leid erwachen und sich ihrer selbst bewusster werden. Ich bin sicher, es geht auch ohne Leid, aber dafür war ich wahrscheinlich zu unbewusst und zu bequem.

Bereits bevor die körperliche Krankheit ausbrach, litt meine Seele an Liebeskummer, Versagens- und Verlustängsten und vielem mehr. Aber um mein seelisches Leid kümmerte ich mich nicht, das hatte ich gut verdrängt. Mir hatte zuvor auch keiner beigebracht, dass es gut wäre, sich darum zu kümmern. Erst als sich mein seelischer Kummer körperlich zeigte und lebensbedrohlich wurde, sah ich die Notwendigkeit und fing an, mich darum zu kümmern.

1986 war es leider noch nicht so, dass Ärzte Krebspatienten einen Psychologenbesuch zur Abklärung seelischer Faktoren empfahlen. Heute ist das anders, und das ist gut so. Es ist natürlich immer noch fraglich, ob der Betroffene einen Psychotherapeuten in sein Leben lassen will, denn das erfordert Mut. Jedoch besteht nun immerhin die Möglichkeit dazu, und der Patient kann seine Wahl treffen. Mir hat jemand nach meiner Krebserkrankung das Buch »Krankheit als Weg« von Thorwald Dethlefsen und Ruediger Dahlke geschenkt. Anfangs baute ich sehr große Widerstände gegen das auf, was darin geschrieben steht, denn die Autoren des Buches zeigen einem deutlich die eigenen Schwachpunkte auf. Wenn man den Widerstand aufgeben kann, kommt man deutlich leichter voran. Doch auch das ist ein Entwicklungsprozess. Wenn man vorher jahrelang erfolgreich verdrängt hat, kann man die Abwehr nicht mit einem Mal abschütteln.

Bei mir verhielt es sich genau so, wie ich es heute auch bei vielen anderen Menschen erlebe: Wenn oberflächlich alles gut lief, kümmerte ich mich nicht um meine Seele. Wenn jedoch die Lebensumstände wieder schwierig oder körperlich Symptome sichtbar wurden, kümmerte ich mich wieder um sie. Dabei sind es gerade die guten Zeiten, die man für Bewusstseinsarbeit nutzen sollte, denn dann ist die eigene Kraft zum Erkennen und Verarbeiten sehr viel größer als in einer Krise!

Bei mir vollzieht sich der Prozess zur Selbsterkenntnis und Veränderung schon seit über zwei Jahrzehnten, und ich falle immer noch dann und wann »in ein Loch«. Noch immer handle ich häufig unbewusst und reagiere ab und an nicht zu meinen Gunsten oder zu Gunsten meiner Mitmenschen. Aber die Konflikte und Schwierigkeiten in meinem Leben haben sich erheblich verringert, die Beziehungen zu meinen Mitmenschen sind von mehr Frieden und Liebe geprägt, und es geschieht sehr viel Schönes und Positives in meinem Leben. Irgendwie fühlt es sich so an, als ob ich innerhalb dieses Lebens noch einmal geboren worden wäre und nun ein total neues Leben hätte.

Wenn ich heute zurückschaue, denke ich oft, wie schwer ich es mir und vielen meiner Mitmenschen gemacht habe. Also, wer auch immer sich angesprochen fühlt, Familienmitglieder, Liebhaber, Lehrer, Vorgesetzte, Kollegen, Patienten, Freunde, Bekannte usw.: Entschuldigung!

Irgendwann wurden die Themen Psychologie und Spiritualität zu meinem Hobby. Inzwischen bin ich seit Jahren hauptberuflich in diesen Bereichen tätig. Die Vermittlung des Spiegelgesetzes ist ein wichtiger Teil meiner Arbeit, denn ich sehe und erlebe dadurch bei vielen Menschen eine schnelle Veränderung zum Positiven. Sobald sie diese Gesetzmäßigkeit verstehen und in ihrem Leben anwenden können, geschehen wahrlich Wunder.

Ich wünsche mir, dass viele Menschen das Wissen um die Gesetzmäßigkeit der Spiegelung erlangen und auch in der Lage sind, diese Gesetzmäßigkeit im alltäglichen Leben anzuwenden.

Aus diesem Grunde wähle ich für dieses Buch einfache Worte und verzichte bewusst auf die Fachsprache der Psychologie. Ebenso habe ich mich in diesem Buch bei der Anrede für das vertrauliche »du« entschieden, denn wenn ich über tiefe innere Prozesse spreche, passt das distanzierte »Sie« meiner Meinung nach nicht.

Das Gesetz der Spiegelung

Beim Spiegelgesetz greifen, wie bereits erwähnt, zwei universelle Gesetzmäßigkeiten ineinander. Auf diese möchte ich nun eingehen.

Geist erschafft Materie

Eine Gesetzmäßigkeit lautet: »Geist erschafft Materie.« Diese besagt, dass alles, was erschaffen ist, zuvor gedacht wurde, weil es sonst nicht sein könnte. Stelle dir ein Glas vor. Was war zuerst da: die Idee, das Glas herzustellen, oder das Glas? Hier würde sicher jeder sagen, dass logischerweise zuerst das Glas erdacht wurde, bevor es hergestellt werden konnte. So könnte ich jetzt jeden handwerklichen Gegenstand aufzählen, immer findet diese Gesetzmäßigkeit ihre Gültigkeit. Darüber sind wir uns sicher einig.

Wenn ich jedoch frage, ob zuerst meine Kündigung oder mein Gedanke daran, dass man mir kündigen könnte, da war, so werden sich die Geister streiten. Aufgrund der Gesetzmäßigkeit »Geist erschafft Materie« müssen zuerst die entsprechenden Gedanken in mir gewesen sein. Früher habe ich dies verneint, denn angstvolle Gedanken, eventuell meinen Job zu verlieren, waren mir nicht bewusst. Und wenn sie mir bewusst gewesen wären, hätte ich sie mit den Erfahrungen meiner Umwelt begründet. In Ostfriesland ist die Arbeitslosigkeit schon immer hoch gewesen, sodass es doch verständlich ist, wenn man sich um den Erhalt des Arbeitsplatzes sorgt.

So funktioniert es, das »alte Denken«, so denkt ein Opfer. Ein Schöpfer weiß, dass es sich umgekehrt verhält. Er weiß, dass eine Sorge die entsprechende Erfahrung erst erschafft. In meinem Unterbewusstsein saßen also Gedanken, die eine Kündigung im Krankheitsfall erschufen, sonst hätte ich das nicht erleben können. Zu dem Zeitpunkt war ich lediglich nicht in der Lage, diese Gedanken wahrzunehmen, daher konnte ich auch keinen Einfluss auf die Kündigung nehmen.

Ein einfaches Beispiel hierfür ist die Schweinegrippe. Das »Spiel« hieß »Stelle dir vor, es herrscht eine Schweinegrippeepidemie«. Um dieses Spiel richtig in Gang zu bringen, hätte es viele Menschen gebraucht, die es richtig mitspielen. Sie hätten sich mit diesen Gedanken identifizieren müssen, sie hätten Ängste und heftigen Widerstand gegen diese Art der Grippe produzieren müssen. Damit hätte man eine wirklich große Epidemie erschaffen können.

Aber das Ergebnis blieb aus, denn viele Menschen hatten einfach keine Lust auf dieses Spiel. Sie hatten nach der Vogelgrippe und anderen ähnlichen Spielchen davor irgendwie die Nase voll und identifizierten sich nicht mit der Angst. Das Ergebnis war, dass nur wenige Menschen sich impfen ließen. So ging an den meisten Menschen die Schweinegrippe einfach vorbei, und eine Epidemie blieb aus.