Darstellung und Funktion von Großstadt im 'Kinderkrimi' von Erich Kästner - Nina Lamprecht - E-Book

Darstellung und Funktion von Großstadt im 'Kinderkrimi' von Erich Kästner E-Book

Nina Lamprecht

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  • Herausgeber: GRIN Verlag
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2008
Beschreibung

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Technische Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig (Seminar für deutsche Sprache und Literatur), Veranstaltung: Erweiterungsmodul 1, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit untersucht die Darstellung und Funktion von Großstadt in Erich Kästners Kinderkrimi „Emil und die Detektive“. •Wie stellt Kästner das Berlin der Weimarer Zeit dar? •Welche Funktion übt die Metropole in Bezug auf die Kriminalhandlung aus? •Warum wählt Kästner gerade eine Großstadt als Schauplatz seiner Verfolgungsjagd? Der Handlungsraum Großstadt zu Beginn des 20. Jahrhunderts war durchaus nicht üblich für einen Kinderroman.

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Impressum:

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Inhalt

 

1. Einleitung

2. Abgrenzungen

2.1 Großstadt

2.2 Die Kriminalliteratur

2.2.1 Der Kriminalroman in der Kinder- und Jugendliteratur

2.2.2 Emil und die Detektive als Thriller

3. Erich Kästners Berlin Kontakte

4. Großstadt und Kriminalität in der Weimarer Zeit als Gegenstand in der Kinderliteratur

5. Darstellung und Funktion von Großstadt in „Emil und die Detektive“

6. Reflexion

Verzeichnis der benutzten Literatur

Primärliteratur

Sekundärliteratur

Internet

 

1. Einleitung

 

Diese Arbeit untersucht die Darstellung und Funktion von Großstadt in Erich Kästners Kinderkrimi. Die Untersuchung findet anhand von Erich Kästners Roman „Emil und die Detektive“[1] statt. Ich wählte dieses Buch, da es sich zum einen um eine Kriminalgeschichte und zum anderen um eine Großstadtgeschichte handelt.

 

Die Handlung lässt sich folgendermaßen umreißen: Der Realschüler Emil Tischbein fährt zum ersten Mal alleine nach Berlin. Auf der Zugfahrt werden ihm hundertvierzig Mark gestohlen, die Emil in Berlin seiner Großmutter überbringen soll. Für das Geld musste seine Mutter sehr hart arbeiten. Emil hat einen Mann aus seinem Abteil in Verdacht, traut sich jedoch aus Angst vor Bestrafung nicht zur Polizei, weil er in Neustadt[2] ein Denkmal beschmiert hat. Also begibt er sich, in Berlin angekommen, auf eine Verfolgungsjagd. Während Emil den Dieb, Herrn Grundeis beschattet, lernt er eine Gruppe Berliner Jungen kennen, die ihn bei seiner Verfolgungsjagd unterstützen wollen. Am Ende können die Kinder den Dieb überführen, der sich zudem als gesuchter Bankräuber entpuppt. Emil bekommt eine Belohnung und wird als Held gefeiert.

 

Erich Kästner verarbeitet in seinem Roman das Erlebnis eines eigenen Detektivabenteuers, das er in seiner Kindheit in Dresden-Neustadt erlebt hat.[3]

 

Neben den jungen Detektiven spielt die Metropole Berlin als Symbol des modernen Lebens in den 1920er-Jahren eine tragende Rolle. In dieser Arbeit soll unter anderem geklärt werden wie Kästner das Berlin der damaligen Zeit darstellt und welche Funktion die Großstadt für die Verfolgungsjagd hat.

 

Meine Hypothese ist, dass der Kinderkrimi „Emil und die Detektive“ und die Metropole Berlin unweigerlich miteinander verknüpft sind, was bedeutet, dass eben dieser Krimi nicht auf dem Dorf hätte spielen können. Kästner entscheidet sich in seinem Vorwort gegen einen Südseeroman und für eine Großstadtgeschichte. Somit tritt die Großstadt, die als faszinierendes Gebiet dargestellt wird, an die Stelle der bis dahin weit verbreiteten Indianergeschichten. Des Weiteren versuche ich mit dieser Arbeit herauszustellen, dass Kästner mit seinem Kinderroman „Emil und die Detektive“ einen neuen Grundstock in der Kinder- und Jugendliteratur setzt.

 

Um meine Hypothese zu beweisen, beginne ich meine Arbeit mit einer Abgrenzung der Begriffe „Großstadt“, „Kriminalliteratur im Allgemeinen“ und deren „Bedeutung für die Kinder- und Jugendliteratur“. Anschließend nehme ich eine Einordnung des Werkes „Emil und die Detektive“ vor. Hierauf folgt eine kurze Darstellung der Lebensstadien Kästners, die für diese Arbeit eine besondere Rolle spielen. Wie kam Erich Kästner dazu Kinderkrimis zu schreiben? Wie empfand er Berlin, als er selber dort wohnte?

 

Im darauf folgenden Teil werde ich einen kurzen Überblick über Großstadt und Kriminalität in der Weimarer Zeit als Gegenstand in der Kinderliteratur geben. Hieran schließt eine Ausarbeitung von Kästners Darstellung und Funktion Berlins an:

 

Wie stellt Kästner das Berlin der Weimarer Zeit dar?

 

Welche Funktion übt die Metropole in Bezug auf die Kriminalhandlung aus?

 

Warum wählt Kästner gerade eine Großstadt als Schauplatz seiner Verfolgungsjagd?

 

Wie wir später erfahren werden, war der Handlungsraum Großstadt zu Beginn des 20. Jahrhunderts durchaus nicht üblich für einen Kinderroman. Diese Arbeit schließt mit einer Reflexion der Arbeitshypothese ab.

 

2. Abgrenzungen

 

2.1 Großstadt

 

Die folgenden Ausführungen sollen dazu dienen, sich ein Bild der Großstadt der 1920er/1930er-Jahre machen zu können. Insbesondere wird auf die Größe der Fläche, die Größe der Einwohnerzahl und auf weitere Kennzeichen Berlins, wie die elektrische Straßenbahn, der damaligen Zeit eingegangen. Ein Vergleich mit Dresden soll den Unterschied zwischen einer großen Stadt (Dresden) und einer Großstadt (Berlin) aufzeigen. Dresden ist die Geburtsstadt von Erich Kästner. Auch seinen Romanhelden Emil zieht es von Dresden-Neustadt nach Berlin.

 

„Großstädte sind nach einer Begriffsbestimmung der Internationalen Statistikkonferenz von 1887 alle Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern.“[4]

 

1929 ist Berlin die Hauptstadt des Deutschen Reiches und des Freistaates Preußen. 1927 hat Berlin knapp 4,2 Millionen Einwohner zu verzeichnen und hat damit mehr Einwohner als der Freistaat Württemberg mit 2,6 Millionen Menschen. Berlins Stadtgebiet umfasst zu besagter Zeit 880 km² und ist damit ausgedehnter als New York mit 846 km².[5]