Das AK-Steiger-Prinzip - Anna Katharina Steiger - E-Book

Das AK-Steiger-Prinzip E-Book

Anna Katharina Steiger

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Beschreibung

Lebst Du schon dein volles Potential? Vielleicht kennst Du das auch: Du fühlst Dich in Deinem Job irgendwie nicht so richtig wohl. Dir fehlt Wertschätzung und Anerkennung. Du verdienst zwar gutes Geld und die Arbeit ist eigentlich spannend, und trotzdem ist es nicht das Gelbe vom Ei. Du planst vielleicht schon seit Längerem, Deinen Job zu wechseln oder Dich selbstständig zu machen, und spürst, irgendetwas hält dich zurück. Du stehst vor einer (beruflichen) Herausforderung und hast keine Ahnung, wie das gehen soll? Du hast etwas studiert, weil Deine Eltern es so wollten, Jedoch glücklich bist Du mit der Wahl nicht. Du arbeitest und funktionierst gefühlt rund um die Uhr, um Deinem Chef, Deinen Kollegen, Deinem Partner, Deinen Eltern, Deiner Familie und Deinen Freunden gerecht zu werden. Und wo bleibst Du dabei? Ist es das, was Du wirklich willst? Lebst Du Dein Leben so, wie Du es dir immer vorgestellt hast? Sei ehrlich zu Dir selbst und begib Dich mit diesem Buch auf eine Reise in eine Welt voller Möglichkeiten. Entdecke mit dem AK-Steiger-Prinzip, was noch alles in Dir steckt. Kappe die Taue, die Dich am Boden halten. Anna Katharina Steiger, die Potential-STEIGERin, gibt Dir mit diesem Buch Dynamit an die Hand, um Deine Fesseln zu sprengen. Stärke dein Selbstbewusstsein und starte noch heute in dein selbstbestimmtes (Berufs-)leben. Worauf wartest Du noch?

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EXPERTITION®.

Über die Autorin

Anna Katharina Steiger ist Autorin, Trainerin und Hypno-Coach und unterstützt als Potential-STEIGERin Menschen, die eine erfüllende (berufliche) Herausforderung suchen oder in der Sandwichposition feststecken, endlich ihr volles Potenzial auszuleben, ohne Angst zu versagen.

Nach vier Studiensemestern Elektrotechnik an der RWTH Aachen und der Erkenntnis, dass dies die falsche Berufswahl war, begann sie in Aachen eine Ausbildung als Bürokauffrau, die sie erfolgreich beendete. Sie blieb über 30 Jahre in der gleichen Branche in unterschiedlichen Firmen und Positionen, zuletzt geschäftsführend mit der eigenen GmbH.

2010 machte sie ihre ersten Erfahrungen mit Persönlichkeitsentwicklung. Und in ihr brach sich der Wunsch Bahn: „Das ist es, Du willst Menschen bewegen und nach vorne bringen. Sie sich entwickeln sehen!" Es brauchte schließlich eine Zeit der echten Tiefschläge, bis hin zum Verlust einer sechsstelligen Summe, bis sie in ihr (Berufs-)Leben 2.0 durchstartete: Heute ist sie Trainerin, Hypnose-Coach und Potential-STEIGERin aus Leidenschaft.

Ihr AK-STEIGER-Prinzip vereint alle Strategien, die sie selbst angewendet und weiterentwickelt hat.

Zusammen mit ihrem Mann lebt sie im Dreiländereck D-NL-B in der Nähe von Aachen. Kontakt: [email protected]

https://kopfarbeit.jetzt

Mobil: 0171 6223603

Anna Katharina Steiger

Das AK-Steiger-Prinzip

Mit gestärktem Bewusstsein in Dein selbstbestimmtes (Berufs-)Leben

© 2020 Anna Katharina Steiger

Verlag: Expertition., Wipperfürth

Druck: tredition GmbH, Hamburg

ISBN

Hardcover:        978-3-9822312-8-0

e-Book:              978-3-9822312-9-7

Lektorat, Buchbegleitung: Mirjam M. Saeger

Covergestaltung: Mirjam M. Saeger

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Widmung

Dieses Buch widme ich voller Liebe meinem Ehemann Gerhard. Er hat mich stets begleitet, alle Tiefen mit mir durchlebt, durchlitten und durchgestanden, alle Höhen mit mir erlebt und begeistert gefeiert. Er hat mich ermutigt, dieses Buch zu schreiben und hat mir stets meine Selbstbestimmung und Selbstverantwortung gelassen. Ihm verdanke ich, dass ich ein selbstbestimmter Mensch geworden bin, der sein Leben in persönlicher Freiheit leben kann und dennoch eine respekt- und liebevolle Beziehung lebt.

Widmung

Vorwort

Einleitung

Warum schreibe ich dieses Buch und was das mit Dir zu tun hat

Für wen ist dieses Buch?

Wer Ich bin

Das AK-STEIGER-Prinzip

S wie Standortbestimmung

Bestandsliste

Lebensrad

T wie Thema oder Was Du verändern möchtest

Deine Erfolgsliste

Deine Fähigkeitenliste

E wie Entscheidung

SPEZI

Brief an Dein zukünftiges Ich

I wie Ins Tun kommen

Die 72-Stunden-Regel

Eat the Frog

Stolpersteine

Stolperstein - es kommt anders als geplant

Stolperstein - es passiert nichts

Stolperstein - keine Lust / keine Zeit

Stolperstein - Krankheit

Wie kannst Du Dich selbst motivieren

Erkenne Deine Motivatoren

Löse Dich von Deinen Demotivatoren

Schaffe Dir Routinen

G wie Ganz oder gar nicht

Was tun, wenn Dich plötzlich die Angst vor Ablehnung packt?

Hin- / Zuhören

Wie kann ich Verhaltensweisen ändern

Tools, um Dich auf Erfolg zu programmieren

Energie folgt der Aufmerksamkeit

Morgenroutine

Meditieren

Tipps für mehr Durchhaltevermögen

Durchhänger - was nun?

Was Dich wirklich anspornt

Tricks zur Motivationssteigerung

Einschränkende Glaubenssätze

Wie Du an Deine limitierenden Glaubenssätze herankommst

Wie Du Deine limitierenden Glaubenssätze loswirst

Limitierung Geld und Erfolg

Sei nett zu Dir selbst

E wie Entwickeln und einlassen

Münze werfen oder - es gibt immer mindestens drei Möglichkeiten

Sag einfach öfter “Nein”

Not-Todo-Liste

Angst zu versagen

Niederlagen bewältigen

Vergleiche Dich nicht mit anderen

Reframing oder wozu ist es noch gut

Trainiere Deine Selbstwirksamkeit

Wie Du mit Frustration umgehst

Du bekommst, was Du denkst

R wie Resultate

Glas mit schönen Momenten füllen

So bittest Du erfolgreich um Hilfe

Schutz vor Überlastung

Zusammenfassung Resümee

Was ich für Dich tun kann

Meine Philosophie

Meine Schwerpunkte

Was ich unter Coaching und Mentoring verstehe

Meine Erreichbarkeit

Gutschein

Bonus Kapitel - A wie Authentizität

Bonus Kapitel - K wie Kommunikation

Grundannahmen für gelungene Kommunikation

Die Landkarte ist nicht das Gebiet

Die Bedeutung Deiner Kommunikation zeigt sich in der Reaktion Deines Gegenübers

Es gibt keine Fehler, nur Resultate

Jedes Verhalten hat eine positive Absicht

Jeder handelt in der augenblicklichen Situation mit seiner besten Option

Wenn etwas (nicht) funktioniert, dann mache etwas anderes

Gesprächsvorbereitung

Kommunikation - Do´s and Don´ts

Du weißt nicht, was Du sagen willst

Du hörst nicht zu

Mache Pausen, während Du sprichst

“Man”, “wir” oder ICH

“Musst Du …” wirklich

Danksagung

Liebe Lesende,

aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird bei Personenbezeichnungen und personenbezogenen Hauptwörtern in diesem Buch die männliche Form verwendet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung für alle Geschlechter und stellen ausdrücklich keine Wertung dar.

Tipp: Sicher findest Du im Buch Anregungen und Übungen, die Du schon einmal gehört oder gelesen hast.

Dann stelle Dir unbedingt die Frage: „MACHST DU ES AUCH?“

Vorwort

„Erkenne Dich selbst“

ist eine vielzitierte Inschrift am Apollotempel von Delphi.

Die Forderung wird im antiken griechischen Denken dem Gott Apollon zugeschrieben. Als nosce te ipsum wurde die Anweisung ins Lateinische (Cicero) übernommen.1

Über uns selbst nachzudenken, unser Handeln bewusst zu betrachten, obwohl alt, ist eine in der frühen Nachkriegszeit schleichende, heute rasant zunehmende Bewegung.

Das ICH in den Vordergrund zu stellen und voll ICH zu sein, ist jedoch auch heute noch Mangelware. Unsere Eltern waren noch vollumfänglich eingebettet in ein allgemein gültiges Gesellschaftsgefüge. Die Lebensabläufe waren mehr oder weniger geregelt. Sie bewegten sich in einer altehrwürdigen Tradition, hörten auf die Kirche, gingen sonntags zum Gottesdienst und aßen freitags kein Fleisch.

Weitgehend existieren heute diese Lebenspfeiler nicht mehr.

Viele sind verunsichert und in vielen Fällen ist unsere Erziehung nicht dazu angetan unser ICH, unser Selbstbewusstsein zu stärken, um uns einen eigenen Codex zu schaffen nach dem wir leben wollen. Wir nehmen in unser Erwachsenwerden mit, was unsere Erziehung hergibt. Vieles hinterfragt wird immer noch nicht. Wir bleiben unauffällig, erlernen einen Beruf, meist den, der von den Eltern favorisiert wird, verhalten uns still und angepasst.

Doch die Zeiten, in denen unsere Vorfahren lebenslänglich ihrem Arbeitgeber die Treue hielten und umgekehrt, sind vorbei. Ich sehe bei vielen die „Midlife Krise“ aufkommen unabhängig von unserem Gender, und fragen: „Soll`s das gewesen sein? Ist dies meine Endstation?“

Wir fühlen uns eingeengt, im Käfig, anfangs noch erträglich, doch die Enge nimmt zu, die Unzufriedenheit wächst. Wir sehnen uns nach einem anderen, freieren, erfüllteren Leben, ein Leben 2.0 und wissen nicht wie!

Mit dem AK-STEIGER-Prinzip haben Sie eine nachvollziehbare Anleitung gefunden, der Sie folgen können zu neuen Zielen, zu neuen Erfahrungen über sich selbst, zu einer freieren und zufriedeneren Zukunft.

Das Prinzip wirkt, ich habe es erlebt! Auf eine Zukunft 2.0!

Dr. med. Dr. rer. nat.Gerhard Josef Steiger

P.S.:Ich gratuliere der Autorin zu ihrem Erstlingswerk. Ich bin beeindruckt und fühle mich geehrt für das AK-STEIGER-Prinzip das Vorwort schreiben zu dürfen. Das Buch handelt im Wesentlichen davon, sich das eigene ICH bewusst zu machen.

Dies geschieht mit einer mehr als bemerkenswerten Offenlegung der persönlichen und authentischen Entwicklungsgeschichte der Autorin. Ihr eingängiger Schreibstil verführt zum immer Weiterlesen und generiert einen „das will ich auch Effekt“.

1 https://de.wikipedia.org/wiki/Gnothi_seauton

Einleitung

Mai 2020: Da war ich nun Mit-Autorin in einem Buch, das aus einer fixen Idee in einem Zoom-Call entstanden war. Binnen zehn Wochen wurde es geplant, geschrieben, lektoriert, korrigiert und veröffentlicht (“Chancenerkenner statt Krisentaucher” ISBN 978-3-347-05983-2). Und nun hatte ich es zum ersten Mal in meinen Händen. Ein eigenes Buch, auch wenn noch 17 weitere Autoren und Autorinnen daran beteiligt waren.

Und da kam er wieder, der Gedanke, ein völlig eigenes Buch zu haben. Diesen Gedanken hatte ich vor einigen Jahren schon einmal. Damals stand ich völlig alleine und wusste nicht, wie „Buch schreiben“ geht. Mangelnde Zeit und fehlende Informationen haben mich damals scheitern lassen.

Da ich der festen Überzeugung bin, dass alles im Leben zur rechten Zeit geschieht, passierte dann auch genau das. Die Herausgeberin des Buches bot einen Workshop zum Thema “eigenes Buch schreiben” an. Gesagt, getan!

Den Workshop habe ich absolviert und dabei festgestellt: Ich habe ein Herzensthema, das in die Welt will. Die Sehnsucht nach diesem Buch wurde immer größer.

Als ich meinem Mann davon erzählen wollte, hatte ich die Befürchtung, hier einen Dämpfer zu erhalten. „Du hast schon genug Projekte, muss das auch noch sein” … waren meine Ideen im Kopf, was ich wohl zu hören bekäme.

Doch weit gefehlt. Seine Antwort war: “Mach doch!”

Und das Ergebnis hältst Du gerade in Deinen Händen.

Ich möchte Dich mitnehmen auf eine Reise, wie Veränderung funktioniert, wie auch Du das Leben finden kannst, dass Dir Spaß macht. Wie Du neue Möglichkeiten und Perspektiven entdecken kannst, damit auch Du ein selbstbestimmtes Leben in persönlicher Freiheit findest.

Ich wünsche Dir viel Freude und wunderbare Erkenntnisse beim Lesen und viel Spaß bei der Umsetzung des AK-STEIGER-Prinzips. Wenn Du in einem Themenblock Fragen an mich hast, dann fühle Dich bitte eingeladen, mich gerne zu kontaktieren. Wenn Du Unterstützung und Hilfe benötigst, scheue Dich nicht mich anzurufen. Meine Kontaktdaten findest Du unten auf der Seite.

Weitere Informationen zu meiner Arbeit findest Du auch auf meiner Website.

Herzliche Grüße

Deine

Anna Katharina Steiger

Potential-STEIGERin

Kontaktdaten:

Anna Katharina Steiger

Mobil-Telefon: 01716223603

E-Mail: [email protected]

Website: www.kopfarbeit.jetzt

Warum schreibe ich dieses Buch und was das mit Dir zu tun hat

Seit vielen Jahren begegnen mir in meiner Tätigkeit als Trainerin und Hypno-Coach Menschen, die auf der Suche sind. Auf der Suche nach mehr Erfüllung, mehr Zufriedenheit, mehr persönlicher Freiheit, mehr Selbstbestimmung. Ich nenne es gerne auf der Suche nach dem Leben 2.0.

Es sind Menschen, die mit ihrer beruflichen oder persönlichen Situation unzufrieden sind. Die auf einmal bemerken, da muss noch mehr sein. Mehr als zehn bis zwölf Stunden Arbeit am Tag, dafür kaum Freizeit, keinen Urlaub, kaum Familienleben, kein oder nur ein geringes soziales Umfeld. Menschen, die sich in ihrem jetzigen Beruf nicht mehr zu 100 % wohlfühlen.

Vielleicht bist auch Du ein solcher Mensch. Du hast das Gefühl, irgendetwas stimmt nicht, irgendetwas fühlt sich nicht mehr stimmig an, irgendetwas ist nicht mehr so ganz richtig in Deinem Leben, Du fühlst Dich nicht wirklich wohl in Deinem Job.

• Vielleicht ist es ein Beruf, den Du Dir gar nicht selbst ausgesucht hast, sondern einer, den Deine Eltern Dir vorgegeben haben. Möglicherweise, weil sie wollten, dass es Dir einmal besser geht als ihnen selbst, oder weil eine Familientradition aufrechterhalten werden sollte, getreu dem Motto “Du wirst IngenieurIn, weil Dein Vater auch Ingenieur ist” oder umgekehrt “Du wirst IngenieurIn, weil Dein Vater das nicht werden durfte“. Damals konntest Du das gut nachvollziehen. Du warst jung und hast Dich dem Wunsch Deiner Eltern gefügt. Jedoch, in den letzten Jahren kommt immer häufiger die Frage bei Dir auf: “Ist das überhaupt noch das Richtige für mich?”

• Vielleicht siehst Du für Dich auch gerade die Zeit gekommen, Deine jetzige Position zu verlassen, weil der nächste Karriereschritt noch in weiter Ferne ist und Dein Chef Dich nicht gehen lassen will. Vielleicht stellst Du auch fest, dass Du Deine erste Karriere erfolgreich gelebt hast und jetzt Zeit für etwas völlig Neues gekommen ist. Du bist bereit für eine neue Herausforderung!

• Du hast einen Karriereschritt nach dem nächsten gemacht und bist vermeintlich auch auf der Karriereleiter hinaufgeklettert, doch bei näherem Hinsehen stellst Du fest, dass das, was sie Karriereleiter nennen, von außen betrachtet auch nur ein Hamsterrad ist.

• Vielleicht steht eine große Veränderung in der Firmenstruktur bevor, die zum Beispiel nicht Deinen Werten entspricht, und das möchtest Du nicht mehr miterleben.

• Oder die Veränderung in der Firmenstruktur hat dazu geführt, dass Deine Position anderweitig besetzt wurde und Du hast betriebsbedingt die Kündigung erhalten.

• Vielleicht hast Du einen neuen Chef vor die Nase gesetzt bekommen und jetzt stimmt die Chemie einfach nicht mehr.

• Möglicherweise hat sich die Ausrichtung der Firma verändert und es werden Dinge von Dir verlangt, die nicht zu Dir passen, sodass Du morgens das Gefühl hast, Dich selbst im Spiegel nicht mehr anschauen zu können.

• Vielleicht stellst Du fest, dass ein Großteil Deines Lebens fremdbestimmt ist. Deine Eltern haben bestimmt, auf welche Schule Du gehst, was und wo Du studierst, vielleicht haben sie auch bei der Partnerwahl mitbestimmt, halten bis heute nicht damit hinter dem Berg, wie Du Deine Ehe und Deinen Haushalt führen und Deine Kinder erziehen sollst. Dein Partner bestimmt, wie Du Deine Freizeit verbringst, wohin ihr in Urlaub fahrt, welche Freunde Du hast und wen ihr besucht, Dein Chef bestimmt, wann Du zu kommen und zu gehen hast und wie Deine Pause und Deine Arbeit aussieht. Er beraubt Dich jeglicher Entscheidungsgewalt, weil er bei allem und jedem mitreden und vor allem mitentscheiden will.

• Du hast vielleicht eine längere Erkrankung hinter Dir, die Deinen beruflichen Weg nochmal komplett auf den Prüfstand stellt.

• Du hast vielleicht auch selber lange genug zurückgesteckt, weil die äußeren Bedingungen bisher gut gepasst haben. Jetzt bemerkst Du, dass Du diese nicht mehr länger akzeptieren kannst, da Du Dich weiterentwickelt und verändert hast.

• Vielleicht gab es einen Schicksalsschlag in der Familie oder die Trennung von Deinem Partner oder Deine Kinder sind ausgezogen und Du befindest Dich auf einmal in einer völlig anderen Familiensituation.

• et cetera

Wenn Dir die eine oder auch mehrere der oben genannten Situationen irgendwie bekannt vorkommen, dann bekommst Du aus Deinem Umfeld, in dem Du Deinen Veränderungswunsch angesprochen hast, möglicherweise auch Sätze zu hören wie zum Beispiel:

• Das kannst Du doch nicht machen

• Du kannst doch nicht alles hinschmeißen

• Was sollen denn die Nachbarn, Freunde, Verwandten etc. denken

• Du hast doch einen guten Job, verdienst genug Geld

• Dir geht es doch gut

• Du bist egoistisch

• Du bist blauäugig …

• … in der heutigen Zeit, wie soll das denn gehen

• „Hochmut kommt vor dem Fall“

• Das wirst Du eh nicht schaffen

Stimmts?

Und hier bist Du nun gefangen. Du träumst von einer zweiten Karriere, vielleicht sogar von einer Selbständigkeit. Du möchtest über Dein Leben selbst bestimmen, Du möchtest Deine persönliche Freiheit endlich ausleben, Du möchtest niemanden mehr, der Dir die Entscheidungen abnimmt, sondern endlich Dein eigenes Leben in die Hand nehmen.

Du siehst Dein eigenes neues Leben schon vor Dir, ahnst vielleicht, dass da so etwas wie eine Berufung auf Dich wartet, eine Tätigkeit, die Du wirklich gerne ausüben möchtest.

Du willst endlich einen Job, eine Aufgabe, bei der Du jeden Morgen mit Freude aufstehst und tun kannst, woran Du Spaß hast.

Wenn mich Menschen fragen, was ich beruflich mache, erhalten sie von mir die Antwort:

“Ich gehe nicht arbeiten, ich gehe Spaß haben!”

Doch, statt Spaß an der Arbeit zu haben, bist Du gefangen in den Konventionen und Maßstäben aus Deinem Elternhaus, Deiner Verwandtschaft oder Deiner Partnerschaft, Deiner Kollegen und Deiner Freunde. Verhaftet in Strukturen, die Dich einengen und die Du nicht sprengen kannst. Du gehst einem Job nach zum Geld verdienen.

Und hier stelle ich Dir die Frage: ”Was wäre denn, wenn Du neben Geld verdienen auch noch Spaß hättest?”

Damit Du, genau wie ich, wieder Spaß an Deiner Arbeit findest, vielleicht den Job wechselst oder Dich sogar selbständig machst, bitte ich Dich:

Lies dieses Buch und arbeite es durch!

Es ist nicht nur ein Lesebuch, sondern gibt Dir wertvolle Übungen an die Hand, die Dich unterstützen sollen Dein (Berufs-)Leben 2.0 zu starten. Also, nutze dieses Buch und die Inspirationen aktiv! Wenn Du nur liest, wird sich nichts verändern!

Löse Dich endlich von Deinen alten Glaubenssätzen, von toxischen Beziehungen und von der Fremdbestimmung, die Dich Dein ganzes Leben schon begleiten.

Erlebe stattdessen Dein Leben nach Deinen Maßstäben, das Dich mit Spaß und Freude erfüllt. Ein Leben, zu dem Du jeden Tag “JA” sagst. Ein Leben, so wie Du es Dir vorstellst. Dieses Buch und ich begleiten Dich gerne auf dem Weg in dieses Leben. Ich bin Dein Dynamit, das mit Dir Deine Ketten sprengt.

Wann lässt Du es endlich krachen?

Für wen ist dieses Buch?

Dieses Buch ist für Dich, wenn Du folgendes erreichen möchtest:

• Wenn Du aus dem Hamsterrad ausbrechen möchtest

• Wenn Du Dich von einschränkenden Glaubenssätzen befreien möchtest

• Wenn Du alte Konventionen und Werte endlich ablegen möchtest

• Wenn Du Dein Leben selbst in die Hand nehmen möchtest

• Wenn Du endlich selbstbestimmt leben möchtest

Du fragst Dich sicher, wie ich es geschafft habe, Spaß an dem zu haben, was ich tue. Ich habe mich von persönlichen und familiären Fesseln gelöst. Ich war lange Zeit fremdbestimmt, vorrangig durch meine Eltern und ihre Werte und Konventionen, die sie mir mit auf meinen Lebensweg gegeben haben. Ich habe diese Fesseln nach und nach gelöst, durchtrennt, viele auch durchschlagen.

Du kannst Dir das vorstellen, wie bei einem Heißluftballon, der endlich starten will, doch am Boden festgehalten wird. Die dicken Pflöcke, die in den Boden geschlagen sind, waren meine Eltern und das familiäre Umfeld, die festen Taue, die den Ballon an den Pflöcken festbinden, waren die alten Werte, Glaubenssätze und Konventionen, verwoben in ein Lebenskonzept, das meine Eltern für mich entworfen hatten. Und das hielt mich am Boden fest und ließ den Korb nicht in die Lüfte aufsteigen, obwohl die große bunte Ballon-Hülle prall gefüllt war mit meinen Wünschen und meinen Träumen, mit meinen Ideen von einem erfüllten Leben. Der Brenner meiner Lebensenergie war aktiv und am liebsten sollte es gleich losgehen, hinauf in die Lüfte, unbegrenzt und frei. Doch der Heißluftballon wurde festgehalten von diesen Tauen und Fesseln, die an Pflöcken festgemacht sind und nicht loslassen wollten.

Das war ein langer Prozess, bis ich alle Taue, eins nach dem anderen, gelöst hatte und abwerfen konnte. Bis ich sukzessive auch den Ballast in Form von Schmerz, Trauer und Tränen abwerfen und vor allem die Ängste über Bord werfen konnte. Die Ängste waren wie der Sand beim Fesselballon, die durch ihr Gewicht den Ballon am Boden halten. Sobald sie abgeworfen werden, ist der Weg in die Lüfte, der Aufstieg, frei.

Das bedeutet, ich weiß genau, was Dich am Boden hält.

Du bist der Heißluftballon, der durchstarten kann. Ich kenne die Zwänge, die an Dir ziehen, Deine Eltern, Deine Verwandtschaft, Dein Chef, Dein Partner, Deine Freunde, weil ich sie selbst erlebt habe.

Na ja, und von außen betrachtet, sieht ja auch alles wundervoll aus: Du hast einen tollen Job, um den Dich viele Menschen beneiden, den Du auch ein Stück weit gerne macht und liebst. Gleichwohl ist Dir durchaus bewusst, dass Du zu viel und zu lange arbeitest. Du verbringst zu viel Zeit in der Firma oder mit Deinem Job. Dir fehlt es an Anerkennung, die Du anfänglich noch erhalten hast. Du bekommst zunehmend Druck von oben, Dein Team konfrontiert Dich mit schlechter Laune und immer neuen Ausreden, warum etwas nicht geht. Du sollst dann Deinem Chef Rede und Antwort dazu stehen. Deine eigene Meinung ist möglicherweise auch schon lange nicht mehr gefragt. Und Du spürst Dich in dieser Position gefangen, möglicherweise wie in einem Käfig.

Doch ein Käfig bleibt ein Käfig, auch wenn er golden ist.

Vielleicht hast Du bereits eine Vorahnung und wenn Du in Dich hineinhorchst, hörst Du förmlich die Stimme, die Dir sagt, eine Veränderung ist notwendig und Du musst Dich auf den Weg machen.

Dass Du die Fesseln, die Dich, wie einen Heißluftballon die Taue, am Boden halten, endlich lösen musst.

Dass Du die Tür Deines Käfigs, und sei es nur ein kleines bisschen, aufstoßen darfst und Dich überraschen lässt, was noch alles möglich ist.

Im Augenblick ist alles gewohnt, Deine Komfortzone wird nicht überschritten. Du weißt, wie jeder Tag aussieht. Du weißt genau was passiert, es ist alles vorgegeben, vorbestimmt und eben fremdbestimmt.

Aber so richtig Spaß macht es auch nicht mehr, auch wenn Du Dich im Grunde gut mit den Kollegen verstehst.

So wie früher brennst Du schon lange nicht mehr für Deinen Job. Heute bist Du eher “ausgebrannt”. Dem Heißluftballon ist ein Stück weit die Luft ausgegangen, und Du befindest Dich förmlich im Sinkflug. Doch Dein Brenner ist noch nicht völlig erloschen, es gibt noch eine Menge Lebensenergie in Dir, sonst würdest Du dieses Buch nicht lesen. Ich verspreche Dir, ich gebe Dir in diesem Buch Anregungen und konkrete Hilfestellungen, um aufzusteigen, den Ballon neu zu füllen mit Deinen Wünschen und Träumen, den Brenner wieder voll aufzudrehen und an Höhe zu gewinnen.

Möglicherweise hast Du jetzt ein wenig Sorge oder gar Angst, Deine Fesseln und Taue zu lösen und frei zu sein. Angst davor, von Deinem Umfeld nicht mehr geliebt zu sein. Zu wissen, dass Du möglicherweise mit Sanktionen rechnen musst, wenn Du nicht tust, was von Anderen anerkannt oder verlangt wird. Ein ungutes Gefühl, dass Du schon als Kind kennenlernen durftest. Vielleicht erkennst Du Dich in der einen oder anderen der folgenden Situationen wieder:

• Du unterlagst schon in der Schule dem Leistungsdruck. Sowohl von Deinen Eltern, als auch dem der Lehrer

• Es gab Belohnungen für Dich, wenn Du funktioniert hast, wie gewünscht

• Du wurdest mit Liebesentzug von der Mutter oder sogar körperlicher Züchtigung vom Vater bestraft, wenn Du nicht wie gewünscht funktioniert hast

• Du hast als junge Erwachsene häufig Streitgespräche mit Deinen Eltern geführt, weil Du nicht tun wolltest, was sie von Dir verlangen

• Während Deines Studiums oder Deiner Ausbildung in einer anderen Stadt wurdest Du regelmäßig mit Vorwürfen wie diesen konfrontiert: “Warum meldest Du Dich nicht?”, “Nie rufst Du an!” oder “Nie erreicht man Dich!”, “Du könntest Dich auch mal wieder melden!”

• In Bezug auf Deinen Partner hast Du vielleicht von Deinen Eltern gehört “Du hast den falschen Mann/Frau geheiratet”

• Deine Partnerschaft läuft auch nicht mehr auf Augenhöhe und neben Deiner vielen Arbeit, soll auch noch der Haushalt perfekt und hinreichend Zeit für gemeinsame Freizeit sein

• Du kennst so Sprüche wie “Wenn Du den Haushalt nicht auf die Reihe kriegst, dann hol Dir doch eine Reinigungskraft”, “Du arbeitest zu viel”

• Vielleicht ist die Partnerschaft auch schon ein abgeschlossenes Kapitel, weil die viele Arbeit dafür gesorgt hat, dass Deine Partnerschaft nicht funktioniert

• Zu Deinen Kindern, sofern Du welche hast, hast Du längst den Kontakt verloren und weißt gar nicht mehr, was sie tun oder mit wem sie unterwegs sind

• Oder Du hast Deinen Kinderwunsch der Karriere geopfert und irgendwann war es zu spät

• Von Deinem Chef bekommst Du statt Anerkennung eher noch eine weitere Aufgabe auf den Schreibtisch gelegt. In seinen Augen arbeitest Du nicht schnell genug

• Deine Kolleg*Innen sind neidisch auf Deine Position und tuscheln hinter Deinem Rücken. Sie spekulieren, was Du wohl angestellt hast, um in die Position aufzurücken, die Du hast. Möglicherweise sagen sie Dir sogar nach, Du hättest ein Techtelmechtel mit Deinem Chef oder Dir wird unterstellt, dass Du den Job nur deshalb bekommen hast, weil Du Dich angebiedert hast

• Deine Kollegen nehmen Dich nicht ernst, weil Du aus dem Team heraus in die Führungsposition gelangt bist

• Du bist schon lange der seelische Mülleimer in der Abteilung und hast selbst niemand, mit dem Du reden kannst

• Du willst es vor allem auch immer allen recht machen

• Du glaubst, Du musst funktionieren

• Du steckst wie in einem Sandwich zwischen den Positionen - Dein Chef von oben, Deine ehemaligen Kollegen von unten und bist hin- und hergerissen, weil Du weder da- noch dorthin gehörst

Wenn Du innerlich bei dem ein oder anderen Punkt genickt hast, dann musst Du dieses Buch unbedingt lesen, um Dich endlich aus einem Lebensentwurf zu lösen, der nicht Deiner ist!

Werde stattdessen ein selbstbestimmter Mensch, der in persönlicher Freiheit sein Leben gestaltet.

Wenn Du mehrere Fragen mit „JA“ beantwortet hast, dann ist dieses Buch genau richtig für Dich!

Wenn Du vielleicht noch nicht aus vollem Herzen “JA” sagen kannst, und irgendwie das Gefühl hast, dass Du den ein oder anderen Punkt verändern möchtest, ist dieses Buch auch das richtige Instrument für Dich, um endlich Deine Fesseln und Taue zu lösen, die Dich am Boden halten, die Dich behindern, begrenzen und nicht zu Deiner vollen Größe aufsteigen lassen.

Dieses Buch begleitet Dich auf einer Reise aus den Fesseln und Zwängen, die Dir von Anderen auferlegt wurden. Von der Bestandsaufnahme über das Festlegen eines Zieles unterstütze ich Dich mit diesem Buch dabei, eine Entscheidung zu treffen und dann ins Handeln zu kommen. Ich gebe Dir Tipps und Tools an die Hand, um dranzubleiben und Dich Deinem Ziel auch mit Haut und Haaren zu widmen. Du lernst, wie Du Dich einlassen kannst auf Neues, wie Du Ungewolltes weglassen und Beziehungen und Menschen loslassen kannst, um endlich in ein selbstbestimmtes Leben in persönlicher Freiheit zu gelangen.

Wenn Du zu irgendeinem Zeitpunkt, sei es beim Lesen dieses Buches oder in Deinem Alltag das Gefühl hast, “Das schaffe ich nicht alleine” findest Du in Kapitel

“Was ich für Dich tun kann” Hinweise, wie ich Dich mit einem Coaching oder Mentoring unterstützen kann oder Du kontaktierst mich direkt per E-Mail:

[email protected]

Wer Ich bin

Ich bin aus dem Jahrgang 1963 und das Wunschkind meiner Eltern. Aufgewachsen bin ich während meiner ersten acht Lebensjahre mit einem zehn Jahre älteren Bruder, doch dazu später. Meine frühe Kindheit war unbeschwert. Ich war ein glückliches Kind, ich hatte meinen Freundeskreis, nachmittags trafen wir uns zum Spielen vor der Tür, ich war viel unterwegs, ein richtiger Wildfang. Meine Mutter war Hausfrau und Mutter und besserte den Lebensunterhalt durch verschiedene Stellen als Haushaltshilfe auf. Mein Vater war Vorarbeiter in einer Zellwollfabrik. Ich war das typische Kind einer Arbeiterfamilie, dazu erzogen, etwas “Besseres” zu werden und den richtigen Mann zu heiraten.

In dem Sommer, als ich acht Jahre alt wurde, bekam mein Vater die Nachricht, dass sein Arbeitgeber die Tore schließen wird. Die Maschine, an der mein Vater arbeitete, war schon verkauft. Da er immer ein guter Mitarbeiter gewesen war, der sich gut mit dieser Maschine auskannte, wurde ihm angeboten, in der Firma, die die Maschine gekauft hatte, weiterzuarbeiten. Dies sollte einen Umzug für uns bedeuten an den Niederrhein. Mein Bruder hatte gerade seine Lehre zum Speditionskaufmann beendet und hatte eine Anstellung in seinem Ausbildungsbetrieb in Aussicht. Unser Umzug war also für den 31.10. geplant.

Mein Leben änderte sich

Ich musste nun alles zurücklassen, meine beste Freundin, meine Spielkameraden, meine Schule, meine gewohnte Umgebung. Damals habe ich mir nichts daraus gemacht, weil mir versichert wurde, ich werde neue Freunde finden und eine neue Schule besuchen. Meine beste Freundin versprach mir zum Abschied: “Der Platz neben mir wird immer frei bleiben für dich”.

Wenige Tage vor dem Umzug fand meine unbeschwerte Kindheit allerdings ein jähes Ende. Wie fast jeden Nachmittag spielte ich mit meinen Freunden draußen, zumal es einer der letzten Tage war, die ich noch mit ihnen spielen konnte. Auf einmal rief einer unserer Nachbarn nach mir und sagte, ich solle dringend nach Hause gehen. Mich interessierte das im ersten Moment überhaupt nicht, schließlich waren die Laternen noch nicht an und erst dann musste ich sonst immer zu Hause sein. Ich spielte also weiter mit meinen Freunden und ging dann irgendwann nach Hause, in keinster Weise darauf vorbereitet, was mich dort erwartete.

Noch auf dem Nachhauseweg konnte ich mir keinen Reim darauf machen, wieso ich früher als sonst nach Hause sollte. Mein Vater war damals schon an unserem zukünftigen Wohnort und renovierte die neue Wohnung. Der Umzug in den Ruhrpott stand in wenigen Tagen an. Ich vermutete also, dass es hierzu etwas zu regeln gab. Ich ging also gemächlich nach Hause, wo ich von unserer direkten Nachbarin und deren Tochter, der Freundin meines Bruders, in Empfang genommen wurde. Die beiden gingen direkt mit mir in mein Zimmer und ich war völlig irritiert. Warum durfte ich nicht ins Wohnzimmer und warum sahen alle so kreidebleich aus? Die Freundin meines Bruders setzte sich mit mir auf mein Bett, nahm mich in den Arm und versuchte, mir in einfachen Worten zu erklären, dass mein Bruder mittags einen Verkehrsunfall hatte, bei dem er gestorben war.

Er war mit seinem Fahrrad zu unserer Verwandtschaft nach Köln gefahren, um sich von den Großeltern und Onkel und Tante kurz vor dem Umzug zu verabschieden. Da es mittags sein Lieblingsessen geben sollte, wollte er unbedingt noch seine Freundin von der Schule abholen und auf jeden Fall zum Mittagessen zu Hause sein. Auf diesem Weg, öffnete ein unaufmerksamer Autofahrer die Fahrertür, ohne nach hinten zu sehen, direkt vor meinem Bruder. Da er nicht mehr bremsen konnte, stürzte er über die geöffnete Autotür zwischen den Anhänger eines mit Kies beladenen Lasters und starb noch an der Unfallstelle.

Als mein Vater abends gegen 22.00 Uhr nach Hause kam, ahnte er natürlich nichts von dem, was passiert war, denn damals gab es noch keine Möglichkeiten, ihn unterwegs zu erreichen. In der neuen Wohnung gab es noch kein Telefon und Mobiltelefone waren noch nicht erfunden. Als er die Wohnung betrat, war er sehr verwundert über die gesamte Verwandtschaft, die in unserem Wohnzimmer saß, und sagte: „Was ist denn hier für eine Familienfeier?“

Plötzlich Einzelkind

Mein Bruder und ich waren bislang typische Geschwister gewesen. Durch den großen Altersunterschied (mein Bruder war zehn Jahre älter als ich), waren wir ein bisschen wie Hund und Katz, wir konnten nicht miteinander, und noch viel weniger ohne einander. Trotzdem hatten wir ein gutes Verhältnis, wir tobten viel und er benutzte mich manchmal als Alibi, wenn er mit seiner Freundin ins Kino wollte. „Wir nehmen meine Schwester mit“, sagte er häufig meinen Eltern, und so kam ich als Kind in den Genuss von Kinobesuchen und mein Bruder konnte währenddessen mit seiner Freundin turteln.

Damals musste ich die Situation, jetzt ohne meinen Bruder zu sein, für mich erst einmal verarbeiten und ich weiß noch, wie ich zwei Tage nach dem Tod meines Bruders, in den Händen einige seiner Sachen, zu meiner Mutter sagte: „Mama, das gehört jetzt alles mir.“ Mein Bruder war nicht mehr bei uns und brauchte seinen Kassettenrekorder nicht mehr, daher war es für mich – als Achtjährige - die logische Konsequenz, Besitzansprüche zu erheben, wo wir doch bis dahin, sowieso das Meiste geteilt hatten.

In der folgenden Zeit war ich viel alleine, mein Vater vergrub sich in der Arbeit, meine Mutter in die Trauer. Gefühlt war sie mehr auf dem Friedhof als zuhause. Der Umzug erfolgte trotz allem und die neue Umgebung, eine neue Schule und neue Menschen machten diese Situation für uns alle nicht leichter. Von psychologischer Betreuung wurde damals noch nicht gesprochen. Heute ist es für Eltern und Geschwister selbstverständlich, in solchen Fällen Hilfe zu erhalten.

Von einem Tag auf den anderen war ich nun ein Einzelkind und mein freies und unbeschwertes Leben hatte ein Ende. Meine Eltern überwachten und beschützten mich, wo sie nur konnten. Sie packten mich in Watte und schlossen mein Fahrrad weg, sie wollten mich nicht auch noch verlieren. Ich versuchte, so oft ich konnte, aus der Situation, die mich erdrückte, auszubrechen. Ich fühlte mich eingeengt und fremdbestimmt und im Nachhinein habe ich meine Eltern bestimmt einige Nerven gekostet.

Wieder zurück

Nach 18 Monaten kehrten wir zurück, weil wir Heimweh hatten und meine Eltern nicht warm wurden in der neuen Umgebung. Die alten Freunde und die alte Schule waren noch da und der Platz neben meiner besten Freundin war natürlich für mich frei. So vergingen einige Jahre. Ich gewöhnte mich an meine Einschränkungen, die meinen Alltag bestimmten. Meine freie, unbeschwerte Kindheit war vorbei.

Die Bewachung und Überwachung setzten sich als Teenager fort. Mit wem ich unterwegs war, wohin ich wollte, was ich machte, mit welchen Jungs ist mich traf wurde zunehmend Thema, denn es sollte ja direkt der “Richtige” sein. Ausprobieren durfte ich mich nicht. Alles wurde streng überwacht und im Zweifel auch überprüft. Verstöße wurden hart sanktioniert. Auch wenn ich immer wieder aufbegehrte, ließ ich mich meist, um den Sanktionen aus dem Weg zu gehen, fremdbestimmen.

Erst Jahre später kam mir wieder ein Satz in den Sinn, den ich mehrfach von meiner Mutter damals gehört hatte: „Du bist die Falsche!“ Sie war damals anscheinend tatsächlich der Meinung, es wäre besser gewesen, wenn ich gestorben wäre, anstatt meines Bruders. In ihrer Trauer mit einem mehr als aufmüpfigen Teenager vielleicht noch verständlich, trotzdem waren es harte Worte. Anfangs habe ich überhaupt nicht verstanden, was sie damit meinte, und natürlich hat sich dieser Glaubenssatz in mir breit gemacht und sich über Jahre hinweg gefestigt. Damals wusste ich nicht, wie ich mit einer solchen Äußerung umgehen sollte. Als Kind nimmt man die Dinge, die die Eltern einem sagen, für bare Münze und so nahm ich auch diese Aussage hin. Mir war nicht klar, dass mein Unterbewusstsein fortan dafür sorgen würde, dass alles was ich tat, in den Augen der Anderen falsch war, dass ich als Person „falsch“ war.

Später in meinem Leben, als ich erkannte, was meine Mutter hier in mich „eingepflanzt“ hatte und ich mich endlich, nach vielen Jahren und mit viel Arbeit davon lösen konnte, gab es einen großen Streit, zu tief saßen die Verletzungen.

Zu meinem Vater hatte ich glücklicherweise immer ein wirklich sehr gutes Verhältnis, leider ist er vor einigen Jahren gestorben. Wir haben in meinen Kindertagen viel miteinander unternommen, auch wenn er immer viel arbeitete. Er hat mir viel beigebracht, auch handwerklich und ich denke heute, ich war sein Ersatz für den Sohn, den er nicht mehr hatte. Trotzdem war ich als Kind auch viel allein. Mein Vater arbeitete viel, auch damit wir uns ein Häuschen leisten konnten. Meine Mutter gab zur Mitfinanzierung ihr Hausfrauendasein auf und arbeitete erst halbtags, später ganztags als Verkäuferin.

Studium - und dann?

Es stand für meine Eltern absolut fest, dass ich nach dem Abitur studieren sollte. Schließlich sollte ich es besser haben als sie! Medizin sollte es werden, doch dazu reichte mein N.C. nicht. Als ich mich stattdessen für Elektrotechnik entschieden hatte, was meine Eltern argwöhnisch beäugten, schließlich war ich ein Mädchen, sollte es wenigstens unbedingt die Elite-Universität RWTH in Aachen sein. Damit war ich, um erstmalig wieder meine Freiheit zu genießen, weit genug weg vom Elternhaus, wenn auch nicht weit genug, um völlig der Fremdbestimmung meiner Eltern entfliehen zu können. Leider klappte das Studium nicht, wie ich es geplant hatte, und ich musste es nach vier Semestern abbrechen.

Meine Eltern erwarteten, dass ich nun zurück nach Hause komme, doch das kam für mich absolut nicht infrage. „Die Füße wieder unter den Tisch meines Vaters“ setzen, wollte ich auf gar keinen Fall. Ich hatte die Freiheit ein Stück weit genossen und wollte nicht mehr unter die “Befehlsgewalt” meiner Eltern. So suchte ich eine Ausbildungsstelle zur Bürokauffrau in Aachen. Ich erinnere mich noch an die Schwierigkeiten, die ich damals hatte, eine Ausbildungsstelle zu finden. In einem Möbelhaus hatte ich mich für die Ausbildung beworben und als der Geschäftsführer hörte, dass ich Abitur gemacht hatte, sagte er nur: „Mit Abitur können Sie ja noch nicht einmal einen Besen halten!“ Es waren definitiv damals andere Zeiten.

Letztendlich fand ich doch einen interessanten Ausbildungsplatz in einem Unternehmen, das sich mit Computern und später mit medizinischer Software beschäftigte. Schon während meiner Ausbildung durfte ich sehr viel Verantwortung übernehmen. Ich war damals gemeinsam mit einem der Geschäftsführer dafür zuständig, die Software, die das Unternehmen vertrieb, in Arztpraxen zu verkaufen, zu präsentieren und zu schulen.

Die Arbeit machte mir viel Freude und war anspruchsvoll, also genau mein Ding. Dabei lernte ich meinen zukünftigen ersten Mann kennen und als junge Menschen konnte es uns damals nicht schnell genug gehen. So heirateten wir schon kurze Zeit später. Das war jedoch das Signal für meinen damaligen Chef, dass ich wohl schwanger sein musste und so hatte sich die Übernahme in ein Angestelltenverhältnis erst einmal für mich erledigt. Da mein Bauch nicht rund wurde, wurde ich letztendlich doch übernommen. Damals glaubte ich „Hier wirst Du alt bis zur Rente“.

Das Leben nimmt seinen Gang

Nach der Ausbildung blieb ich also im Unternehmen und konnte in der medizinischen Software Fuß fassen und eignete mir sehr fundiertes Wissen an. Das blieb auch dem damaligen Softwarehersteller nicht verborgen und so warb er mich ab. Fortan war ich Fachberaterin in einem großen Teil Deutschlands, fuhr im Außendienst von Praxis zu Praxis und hatte großen Spaß an meiner Arbeit. Aus der Außendiensttätigkeit wurde schnell – für damalige Verhältnisse außergewöhnlich – ein Home-Office-Arbeitsplatz in der Dokumentation und ich schrieb Handbücher und Nachschlagewerke für die Software.

Meine biologische Uhr begann allmählich auch zu ticken und so wurde der Wunsch nach Kindern in mir immer größer. Doch irgendwie wollte es nicht gelingen. Nach einer Vielzahl von unterschiedlichen ärztlich begleiteten Methoden haben wir den Kinderwunsch letztendlich aufgegeben. Es sollte einfach nicht sein.