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Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Didaktik - Theologie, Religionspädagogik, Note: 1,0, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Katholische Fakultät), Veranstaltung: Bilder der Kunst interpretieren - im Kontext von Liturgie und Unterricht, Sprache: Deutsch, Abstract: 1. Einleitung Diese Arbeit befasst sich mit dem Auferstehungsfenster von Georg Meistermann, das er 1984 neben allen anderen Fenstern für die Mainzer St. Franziskuskirche auf dem Lerchenberg gestaltet hat. Das erste Kapitel bietet einen Überblick über wichtige Stationen in Meistermanns Leben, die ihn in seinem Denken und Wirken sehr geprägt haben. Da die Kunst wie auch die Sprache eine Ausdrucksmöglichkeit ihres Trägers ist, kann es für das Verstehen von Meistermanns Auferstehungsfenster wichtig sein, zumindest einen Einblick in sein Leben und in seine Zeit zu erhalten. An dieses Kapitel schließt sich die Analyse des Auferstehungsfensters an. Dies soll in Anlehnung an die im Seminar erlernten Methoden erfolgen, mittels derer der Betrachter sich Bilder verhältnismäßig leicht erschließen kann. Aufbauend auf die gewonnenen Erkenntnisse der Analyse gilt ein weiteres Kapitel der Interpretation des Fensters, das fordernd wie auch herausfordernd ist. Denn Meistermann gibt dem Betrachter auf, die im Bild verborgene Wirklichkeit zu enthüllen, um so tiefer in das Heilsgeschehen Christi einzudringen. Spannend kann nach den zusammengetragenen Erkenntnissen auch die Frage nach dem Ort des Auferstehungsfensters im Kirchenraum sein. Dieser Gesichtspunkt vermag einer ganzheitlichen Betrachtung von Meistermanns Fenster zu dienen. Sodann folgen Ausführungen über die Verwendung von Bildern zu pädagogischen Zwecken. Hierbei geht es primär um den Bereich der Erwachsenenbildung. Dieses Kapitel ist eher allgemein gehalten, bezieht sich aber dennoch vorwiegend auf das Auferstehungsfenster Meistermanns. Abschließend sollen als ein Fazit der Arbeit die gewonnenen Erkenntnisse über das Auferstehungsfenster zusammengefasst werden, insbesondere im Hinblick auf den Umgang mit demselben zu pädagogischen Zwecken. [...]
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Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Georg Meistermann und seine Zeit
3. Das Auferstehungsfenster in St. Franziskus
3.1. Analyse
3.2. Interpretation
3.3. Das Auferstehungsfenster im Kirchenraum
4. Verwendung in der Erwachsenenbildung
5. Schlussbetrachtung
6. Literaturverzeichnis
Bibelübersetzung:
Literatur aus dem Internet:
Diese Arbeit befasst sich mit dem Auferstehungsfenster von Georg Meistermann, das er 1984[1] neben allen anderen Fenstern für die Mainzer St. Franziskuskirche auf dem Lerchenberg gestaltet hat.
Das erste Kapitel bietet einen Überblick über wichtige Stationen in Meistermanns Leben, die ihn in seinem Denken und Wirken sehr geprägt haben. Da die Kunst wie auch die Sprache eine Ausdrucksmöglichkeit ihres Trägers ist, kann es für das Verstehen von Meistermanns Auferstehungsfenster wichtig sein, zumindest einen Einblick in sein Leben und in seine Zeit zu erhalten.
An dieses Kapitel schließt sich die Analyse des Auferstehungsfensters an. Dies soll in Anlehnung an die im Seminar erlernten Methoden erfolgen, mittels derer der Betrachter sich Bilder verhältnismäßig leicht erschließen kann.
Aufbauend auf die gewonnenen Erkenntnisse der Analyse gilt ein weiteres Kapitel der Interpretation des Fensters, das fordernd wie auch herausfordernd ist. Denn Meistermann gibt dem Betrachter auf, die im Bild verborgene Wirklichkeit zu enthüllen, um so tiefer in das Heilsgeschehen Christi einzudringen.[2]
Spannend kann nach den zusammengetragenen Erkenntnissen auch die Frage nach dem Ort des Auferstehungsfensters im Kirchenraum sein. Dieser Gesichtspunkt vermag einer ganzheitlichen Betrachtung von Meistermanns Fenster zu dienen.
Sodann folgen Ausführungen über die Verwendung von Bildern zu pädagogischen Zwecken. Hierbei geht es primär um den Bereich der Erwachsenenbildung. Dieses Kapitel ist eher allgemein gehalten, bezieht sich aber dennoch vorwiegend auf das Auferstehungsfenster Meistermanns.
Abschließend sollen als ein Fazit der Arbeit die gewonnenen Erkenntnisse über das Auferstehungsfenster zusammengefasst werden, insbesondere im Hinblick auf den Umgang mit demselben zu pädagogischen Zwecken.
Georg Meistermann wurde 1911 in Solingen geboren. Bereits als Jugendlicher entstand bei ihm der Wunsch, Maler zu werden.[3] 1930 ging er an die Düsseldorfer Kunstakademie und begann bei Heinrich Nauen und Ewald Mataré zu studieren.[4] 1933 jedoch, Meistermann war gerade 22 Jahre alt und inmitten seines Studiums, wurde Mataré von den Nationalsozialisten seines Amtes enthoben. Meistermann musste sein Studium unterbrechen und sah sich in völliger Isolierung.[5] Seine Werke galten bei den Nationalsozialisten als „entartet“. Er kam auf die Liste unerwünschter Künstler.[6] Dies hatte zur Folge, dass ihm als missliebigem Zeitgenossen seitens der Nationalsozialisten nur ein Quadratmeter Leinwand pro Jahr genehmigt wurde, während anderen halbe Quadratkilometer zur Verfügung standen.[7] Die darauffolgenden Jahre nutzte er unter anderem, um die Kirchenfenster großer Kathedralen zu studieren, ehe er als freier Künstler Fuß zu fassen versuchte.[8]
1938 gestaltete er die Glasfenster von St. Engelbert in Solingen-Mangenberg und legte damit den Grundstein für eine außergewöhnliche Karriere als Glasmaler.[9] Meistermann ging ein in die Reihe der bedeutendsten Erneuerer der deutschen und internationalen Glasmalerei und hatte entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung der Nachkriegskunst.[10] In außergewöhnlicher Weise hat er, wie dies kaum ein anderer Künstler vermochte, in großem Ausmaß und mit innovativem Geist private, öffentliche und kirchliche Räume gestaltet.[11]
Sein Stil vermittelt zwischen Abstraktion und Figürlichkeit.[12] Am stärksten lässt Meistermann sich jedoch von der Farbe leiten, die in seinen Fenstern von der Wirkung des Lichts lebt. Dieses besitzt für ihn Bedeutung auch im metaphysischen Sinne.[13]
Die drei künstlerischen Bereiche der Graphik, der Malerei und der Glasmalerei unterstreichen das überragende künstlerische Vermögen Meistermanns, mit verschiedenen Materialien umzugehen und gleichzeitig das Gespür zu besitzen, den Inhalten der Bilder so gerecht wie nur irgend möglich zu werden.[14] Meistermann zielt in seinen Bildern auf ein spannungsvolles, oft auch kühnes Wechselspiel von Farbe, Form und Linie.[15] Insbesondere im religiösen Bereich vermochte er auf diese Weise „meditative Räume zu erschließen, (…) eine auf Transzendenz ausgerichtete Bildtiefe zu erobern,“[16] schlichtweg das Unsichtbare sichtbar zu machen. In diesem Zusammenhang bemerkte einmal der Aachener Weihbischof Bündgens, dass hinter einem von Meistermann bemalten Fenster die Welt Gottes erahnt werden könne.[17]
Spannungsvoll wie in seinen Werken ging es auch in Meistermanns Leben zu. Sein streitbarer Geist machte sich sowohl in manchen Äußerungen als Bürger der bundesdeutschen Nachkriegszeit, als auch als Mitglied der katholischen Kirche bemerkbar. Die miterlebte Unterdrückung durch das menschenverachtende Nazi-Regime ließen ihn höchst kritisch die Gesellschaftspolitik verfolgen.[18] Seinen politischen Beitrag erblickte er in der Möglichkeit, die „Kraft der Kunst“[19] zu nutzen, um mittels ihrer für ein Menschenbild einzutreten, das die Bürger für die unantastbare Würde eines jeden Menschen sensibilisiert.
Auch wenn Meistermann mit besonderer Liebe sakrale Räume ausstattete[20] und Kunst für ihn eine Art Gotteslob darstellt, das zu Verkündigungszwecken und zur Verherrlichung des Schöpfers dient,[21] scheute er sich nicht vor Auseinandersetzungen mit der Kirche. Immer und immer wieder betonte er die Hauptabsicht seines sakralen Gesamtwerks: „Ich mache Propaganda für den christlichen Glauben, ich mache sicher keine Propaganda für die Kirche.“[22]