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Die oft fruchtlosen Diskussionen auf der Baustelle, ob unebene Flächen, schiefe Ecken, Fugenbreiten oder Maßabweichungen noch im Bereich der Toleranzen liegen oder einen echten Mangel darstellen, können schnell beendet werden, wenn genaue Informationen über die aktuellen Normen mit den gültigen Toleranzbereichen und den korrekten Messverfahren griffbereit vorliegen. In praktischen Tabellen, Checklisten und Kommentierungen liefert das Buch alle notwendigen Informationen. E-Book Das E-Book besteht aus einer digitalen Ausgabe des kompletten Handbuchs im EPUB-Format. Dieses bietet folgende Vorteile: Alle Vorgaben zu Maßtoleranzen am Bau sind einfach und schnell unter gängigen Schlagworten nach Gewerken sortiert. Praktische Tabellen und Checklisten zur normengerechten Prüfung zeigen, wie die Regelungen der DIN-Normen korrekt anzuwenden sind. Handlich, praktisch und robust macht dieses Buch den Alltag auf der Baustelle problemlos mit. Für die Arbeit am PC oder unterwegs unterstützt das E-Book mit komfortablen Suchfunktionen und praktischen Verlinkungen. Dieses Buch ist genau das Richtige für: Architekten, Bauingenieure, Bauunternehmen, Bauhandwerker, Bausachverständige, Bauherren, Facility Manager, Haus- und Gebäudeverwaltung Inhaltskurzübersicht: Maßtoleranzen, nach Gewerken sortiert - Abdichtungsarbeiten - Betonarbeiten - Betonwerksteinarbeiten - Bodenbelagarbeiten - Dachdeckungsarbeiten - Dränarbeiten - Erdarbeiten - Estricharbeiten - Fliesen- und Plattenarbeiten - Gussasphaltarbeiten - Klempnerarbeiten - Maler- und Lackierarbeiten - Mauerarbeiten - Metallbauarbeiten - Naturwerksteinarbeiten - Parkettarbeiten - Putz- und Stuckarbeiten - Stahlbauarbeiten - Tapezierarbeiten - Verglasungsarbeiten - Verbauarbeiten - Verkehrswegebauarbeiten - Vorgehängte hinterlüftete Fassaden - Wärmedämmverbundsysteme - Zimmer- und Holzbauarbeiten - Holzpflasterarbeiten Unter jedem Gewerk finden Sie Erläuterungen und Arbeitshilfen in Form von Abbildungen und übersichtlichen Tabellen zu - Bauwerksmaßen - Winkelabweichungen - Ebenheitsabweichungen - Spezifische Ergänzungen
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Seitenzahl: 426
Veröffentlichungsjahr: 2020
Peter Schmidt | Ralf Schöwer
Das Baustellenhandbuch Maßtoleranzen
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Vorwort
Bei der Erstellung von Bauwerken im Hochbau sind für deren Bauteile Maßabweichungen mit festgelegten Grenzwerten zulässig.
Für einen reibungslosen Projektablauf müssen daher bei den am Bauprozess Beteiligten bereits im Zeitraum der Planung und Ausschreibung gute Kenntnisse zum Ausmaß zulässiger Toleranzen gegeben sein. Nur so können Bau- bzw. Bauteilmaße und die Bedingungen für Bauteilfügungen material- und handwerksgerecht festgelegt werden. Die Erfordernisse eines Basiswissens bestehen aber auch für die mit der Ausführung beauftragten Firmen und den Personenkreis in der Objektüberwachung/Bauleitung. Ein Projektablauf auf dieser Grundlage wird dann in der Regel störungsfrei und zielführend sein. So kann sichergestellt werden, dass allenfalls gravierende Abweichungen von den Toleranzvorgaben der DIN 18202 zu Diskussionen über eine bestimmte Bauleistung führen.
Das vorliegende Baustellenhandbuch der Maßtoleranzen ermöglicht durch übersichtliche Tabellen für zulässige Abweichungen von Bauwerksmaßen, zur Ebenheit von Wänden, Böden und Decken oder zu Winkelbezügen einzelner Bauteile und Abweichungen von Stützen aus der Flucht, die relevanten Grenzwerte schnell zu erfassen und bereits in der Bauplanung zu berücksichtigen. Das Handbuch vermittelt außerdem die notwendigen Grundkenntnisse zum Anwendungsbereich der DIN 18202 und die einzuhaltenden Regularien zur Prüfung von Maßabweichungen.
Für vorgefertigte Bauteile aus Stahl, Holz und Beton sind die zulässigen Grenzwerte nach DIN 18203 in den entsprechenden Gewerken benannt.
Zulässige Toleranzen sind, außer in der DIN 18202, auch in einer Vielzahl von Normen, den Allgemeinen Technischen Vertragsbedingungen der VOB/Teil C, den Regelwerken der Fachverbände etc. enthalten. In den spezifischen Ergänzungen der einzelnen Gewerke ist dazu eine Auswahl gültiger Rahmenbedingungen für eine fachgerechte und mangelfreie Planungs- und Bauleistung enthalten.
In einigen Gewerken wird auch auf aktuell nicht mehr gültige Normen verwiesen, wenn die dort dokumentierten Planungs- oder Ausführungsgrundsätze sich in der Praxis bewährt haben und daher immer noch angewendet oder zur Bewertung, bereits länger zurückliegenderen Bauleistungen (BGB – Gewährleistungsdauer!), herangezogen werden können.
Die Beurteilung einer jeden Bauleistung ist für den Einzelfall immer nach den grundsätzlichen Vorgaben der DIN 18202 und den besonderen Objektbedingungen mit allgemeinen oder besonderen technischen Vertragsgrundlagen auszurichten.
Mit dem Erscheinen der 9. Auflage dieses Handbuchs ist auch ein Wechsel bei den Autoren verbunden. Herr Ralf Schöwer, der für dieses Werk über viele Jahre von der 2. bis zur 8. Auflage als Autor verantwortlich war, hat dieses Handbuch über Maßtoleranzen in neue Verantwortung übergeben. Als neuer Autor konnte Herr Dr. Peter Schmidt von der Universität Siegen gewonnen werden. Verlag und Autor danken Herrn Schöwer für seine langjährige Autorentätigkeit und das entgegengebrachte Vertrauen.
Siegen, im Januar 2020
Gesamtinhaltsverzeichnis
Deckblatt
Impressum
Bedienung des E-Books
Vorwort
Die Autoren
Gesamtinhaltsverzeichnis
Einleitung
Normen, Fachregeln, Richtlinien
DIN 18202
Toleranzen im Hochbau – Bauwerke
Anwendungsbereich
Begriffe
Grundsätze
Maßabweichungen – Toleranzen
Prüfung
DIN 18203
Teil 1–3 Toleranzen im Hochbau
Gewerkespezifische Maßtoleranzen und Maßangaben
Abbruch- und Rückbauarbeiten
Abdichtungsarbeiten
Spezifische Ergänzungen
Prüfung
Betonarbeiten
Bauwerksmaße
Bauwerksmaße für vorgefertigte Bauteile
Grenzabmaße der Querschnittsmaße für vorgefertigte Bauteile
Winkelabweichungen
Winkelabweichungen für vorgefertigte Bauteile
Ebenheitsabweichungen
Spezifische Ergänzungen
Prüfung
Betonwerksteinarbeiten
Bauwerksmaße
Winkelabweichungen
Ebenheitsabweichungen
Spezifische Ergänzungen
Prüfung
Bodenbelagarbeiten
Bauwerksmaße
Winkelabweichungen
Ebenheitsabweichungen
Spezifische Ergänzungen
Prüfung
Bohrarbeiten
Herstellungstoleranzen
Dachdeckungsarbeiten
Spezifische Ergänzungen
Prüfung
Drän- und Versickerarbeiten
Prüfung
Elektroinstallationen
Spezifische Ergänzungen
Erdarbeiten
Spezifische Ergänzungen
Estricharbeiten
Bauwerksmaße
Winkelabweichungen
Ebenheitsabweichungen
Spezifische Ergänzungen
Prüfung
Fliesen- und Plattenarbeiten
Bauwerksmaße
Winkelabweichungen
Ebenheitsabweichungen
Spezifische Ergänzungen
Ergänzende Hinweise
Prüfung
Gerüstarbeiten
Gerüstarten
Spezifische Ergänzung
Gussasphaltarbeiten
Ebenheitsabweichungen
Spezifische Ergänzungen
Heizungsinstallationen
Holzpflasterarbeiten
Bauwerksmaße
Winkelabweichungen
Ebenheitsabweichungen
Spezifische Ergänzungen
Klempnerarbeiten
Spezifische Ergänzungen
Prüfung
Maler- und Lackierarbeiten – Beschichtungen
Spezifische Ergänzungen
Prüfung
Mauerarbeiten
Bauwerksmaße
Winkelabweichungen
Ebenheitsabweichungen
Fluchtabweichungen
Spezifische Ergänzungen
Prüfung
Metallbauarbeiten
Bauwerksmaße
Winkelabweichungen
Ebenheitsabweichungen
Spezifische Ergänzungen
Prüfung
Natursteinarbeiten
Bauwerksmaße
Winkelabweichungen
Ebenheitsabweichungen
Spezifische Ergänzungen
Prüfung
Parkettarbeiten
Bauwerksmaße
Winkelabweichungen
Ebenheitsabweichungen
Spezifische Ergänzungen
Prüfung
Putz- und Stuckarbeiten
Bauwerksmaße
Winkelabweichungen
Ebenheitsabweichungen
Spezifische Ergänzungen
Prüfung
Ramm-, Rüttel- und Pressarbeiten
Prüfung
Sanitärinstallationen
Stellflächen, Seitenabstände und Montagehöhen
Dämmungen, Befestigungsabstände und Gefälle von Leitungen
Stahlbauarbeiten
Spezifische Ergänzungen
Tapezierarbeiten
Spezifische Ergänzungen
Prüfung
Tischlerarbeiten
Bauwerksmaße
Winkelabweichungen
Ebenheitsabweichungen
Spezifische Ergänzungen
Ergänzende Hinweise
Prüfung
Trockenbauarbeiten
Bauwerksmaße
Winkelabweichungen
Ebenheitsabweichungen
Spezifische Ergänzungen
Prüfung
Verglasungsarbeiten
Spezifische Ergänzungen
Prüfung
Verkehrswegebauarbeiten
Oberbauschichten ohne Bindemittel – ATV DIN 18315
Oberbauschichten mit hydraulischen Bindemitteln – ATV DIN 18316
Oberbauschichten aus Asphalt – ATV DIN 18317
Pflasterdecken und Plattenbeläge, Einfassungen – ATV DIN 18318
Spezifische Ergänzungen
Prüfung
Vorgehängte hinterlüftete Fassaden
Bauwerksmaße
Winkelabweichungen
Ebenheitsabweichungen
Spezifische Ergänzungen
Prüfung
Wärmedämm-Verbundsysteme
Winkelabweichungen
Ebenheitsabweichungen
Spezifische Ergänzungen
Prüfung
Zimmer- und Holzbauarbeiten
Bauwerksmaße
Winkelabweichungen
Ebenheitsabweichungen
Spezifische Ergänzungen
Prüfung
Prüfung und Bewertung
Prüfung nach DIN 18202
Prüfverfahren
Zeitpunkt der Prüfung
Messpunkte
Prüfung der Form und Lage von Bauteilen
Prüfung der Form
Prüfung von Winkeln
Prüfung der Ebenheit
Prüfung der Lage
Prüfung der Winkelabweichung von der Nennlage eines Bauteils im Grundriss
Prüfung der Lage von Stützen in der Flucht
Prüfung nach DIN 18203-3
Prüfung in der Baupraxis
Prüfung durch Sachverständige
Vermessen von Bauwerken
Primärnetz
Sekundärnetz
Festlegung eines Festpunkts
Bezugspunkte
Meterstrich
Genauigkeiten der Maße
Messgeräte
Kontrolle der Bauausführung
Lot und Fluchtgenauigkeiten
Anhang
Checklisten
Kontrolle für die Planung
Kontrolle für die Ausführung
Stichwortverzeichnis
Die Autoren
Ralf Schöwer (Autor der 2. bis 8. Auflage)
Dipl.-Ing., Architekt
Öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Schäden an Gebäuden (Industrie- und Handelskammer Darmstadt Rhein Main Neckar)
Ralf Schöwer wurde 1959 in Koblenz geboren. Er studierte Architektur an der Technischen Universität Darmstadt.
Nach seinem Diplom im Jahr 1988 folgte eine Zeit der Mitarbeit in verschiedenen Architekturbüros, zunächst mit einer erfolgreichen Bearbeitung von Architekturwettbewerben. In den sich anschließenden Jahren betreute er als planender Architekt und Bauleiter vielfältige Hochbauprojekte in den Bereichen Neubau, Umbau und Sanierungsvorhaben.
Neben seiner Tätigkeit in den klassischen Arbeitsfeldern des Architekten verfügt er über eine Ausbildung als Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator.
Als Sachverständiger für Schäden an Gebäuden und allgemeine Fragen des Hochbaus arbeitet er seit 2002 für Amts- und Landgerichte, Hoch- und Tiefbauämter, Bauverwaltungen, Ingenieurbüros, Versicherungen und private Auftraggeber.
Im Jahr 2004 wurde er zum Sachverständigen für „Schäden an Gebäuden“ durch die Industrie- und Handelskammer Darmstadt Rhein Main Neckar öffentlich bestellt und vereidigt.
Sein Fachwissen ist gefragt als Referent für Fortbildungsveranstaltungen der Architekten- und Handwerkskammern sowie in der Bauindustrie.
Die Veröffentlichung von Fachartikeln in den Printmedien und die Tätigkeit als Fachbuchautor belegen seine stets aktuellen Kenntnisse zum Stand der Technik und zu den Inhalten von Normen und Richtlinien.
Dr.-Ing. Peter Schmidt (9. Auflage)
Peter Schmidt ist seit 1998 Inhaber der Professur für Baukonstruktion, Ingenieurholzbau und Bauphysik im Department Bauingenieurwesen an der Universität Siegen.
Er ist Herausgeber und Autor zahlreicher Publikationen auf den Gebieten der Bauphysik sowie des konstruktiven Ingenieurbaus. Zu seinen Spezialgebieten gehören außerdem die Fachgebiete Abdichtung von Bauwerken sowie Einwirkungen auf Tragwerke. Weiterhin ist Herr Schmidt Referent auf Seminaren und Tagungen zu verschiedenen Themen des Bauwesens.
Unter seiner Mitwirkung und Herausgeberschaft sind beim Forum-Verlag u. a. die Titel „Praxisgerechte Bauwerksabdichtungen“ sowie „Das Baustellenhandbuch Bauwerksabdichtung“ erschienen.
Einleitung
Abweichungen zwischen einer vereinbarten Sollbeschaffenheit eines Bauteils oder Bauwerks und der tatsächlich vorhandenen Qualität der Bauausführung (Ist-Zustand) geben immer wieder Anlass zu Meinungsverschiedenheiten zwischen den am Bau Beteiligten.
Abweichungen werden im Rahmen der Objektüberwachung meist bereits während der Ausführung festgestellt. Oftmals sind sie bereits durch falsche Maßangaben in der Planung, durch unvollständige Leistungsbeschreibungen, durch herstellungsbedingte Maßdifferenzen „gleicher“ Bauprodukte oder handwerkliche Unzulänglichkeiten begründet. Sie können zu Konsequenzen in der Ausführung der Folgegewerke, zu Funktionsstörungen oder zu Beeinträchtigungen des optischen Erscheinungsbilds führen. Die Abweichung kann in manchen Fällen bereits noch während der Bauausführung korrigiert und das Bausoll erreicht werden. Wird eine Abweichung im Bauablauf jedoch erst spät oder zum Zeitpunkt der Baufertigstellung festgestellt, kann ggf. nur noch durch zeit- und kostenaufwendige Nachbesserungsarbeiten die fehlerhafte Bauleistung beseitigt werden. Dies ist aber nicht immer in einem angemessenen Kosten-/Nutzenverhältnis möglich.
Das nachstehende Schaubild verdeutlicht das Erfordernis von Prüfungen während und nach der Baufertigstellung und zeigt die jeweiligen Konsequenzen aus der Feststellung von Abweichungen.
Bedeutung und Auswirkungen von Prüfungen im Bauablauf
(Quelle: Schöwer)
Im Rahmen der Prüfungen sind die Bauwerksmaße, Ebenheiten von flächenfertigen oder nichtflächenfertigen Oberseiten von Bauteilen sowie Winkel von horizontalen, vertikalen und geneigten Flächen und Fluchten von Stützen festzustellen. Als Beurteilungsgrundlage dienen die Regeln der DIN 18202[1] und 18203, Teil 3[2].
Außerdem sind in den gewerkespezifischen Allgemeinen Technischen Vertragsbedingungen der VOB Teil C ergänzende Anforderungen formuliert und/oder es wird auf zusätzlich geltende besondere DIN-Normen oder Fachregeln verwiesen, deren Regeln für die Herstellung eines mangelfreien Bauwerks zu beachten sind.
In vielen Jahren der Bautradition haben sich die sog. „Allgemein anerkannten Regeln der Technik“ entwickelt. Sie umfassen außer in Normen geregelten Ausführungen auch solche, die sich in der handwerklichen Praxis über einen langen Zeitraum bewährt haben und von der Mehrheit der Bauausführenden sowie der Fachwelt anerkannt werden. Auch die Einhaltung dieser Regeln trägt zum Gelingen der Baumaßnahme (§ 13 VOB/B) bei.
Die Inhalte aus den Normen und sonstigen Regelwerken sind in diesem Handbuch nur in Auszügen und mit dem Schwerpunkt der Festlegung auf Ausführungs- und Materialtoleranzen wiedergegeben. Im Zweifelsfall sollten daher immer der Originaltext der Norm oder das vollständige Regelwerk herangezogen werden.
DIN 18202:2019-07: Toleranzen im Hochbau – Bauwerke; Beuth Verlag, Berlin
DIN 18203-3:2008-08: Toleranzen im Hochbau – Teil 3: Bauteile aus Holz und Holzwerkstoffen; Beuth Verlag, Berlin
Normen, Fachregeln, Richtlinien
Maßtoleranzen für Bauwerke im Hochbau sind in den folgenden Normen festgelegt:
DIN 18202[1]
Toleranzen im Hochbau, Bauwerke(Ausgabe Juli 2019)
DIN 18203-3[2]
Toleranzen im Hochbau, Teil 3: Bauteile aus Holz und Holzwerkstoffen (Ausgabe August 2008)
Hinweis: DIN 18203-1 (Toleranzen im Hochbau – Teil 1: Vorgefertigte Teile aus Beton, Stahlbeton und Spannbeton) und DIN 18203-2 (Toleranzen im Hochbau – Teil 2: Vorgefertigte Teile aus Stahl) sind zurzeit (Stand Januar 2020) zurückgezogen und werden überarbeitet. Zurzeit (Stand Januar 2020) ist daher nur der genannte Teil 3 der DIN 18203 (Toleranzen im Hochbau – Teil 3: Bauteile aus Holz und Holzwerkstoffen) verfügbar.
DIN 18202 enthält Angaben zu Grenzwerten für Abweichungen von Bauwerksmaßen, der Ebenheit von Flächen, der Lage von Ebenen und Bauteilen im Raum (Winkelbezüge) sowie zur Flucht von Stützen.
Zu vorgefertigten Teilen aus Holz sind Regelungen über zulässige Maßabweichungen der Bauteile in DIN 18203, Teil 3 enthalten.
Im Zuge der Erstellung eines Bauwerks ist durch alle Beteiligten in allen Bauphasen eine Vielzahl von Bestimmungen, Normen, Richtlinien und Gesetzen zu berücksichtigen.
Zu diesen Rahmenbedingungen gehören:
•
Bauordnungsrechtliche Bestimmungen (Landesbauordnungen)
•
„Schutznormen“ (z. B. Wärmeschutz, Schallschutz, Brandschutz)
•
Normen (DIN-Normen, DIN EN-Nomen, DIN EN ISO-Normen) als Planungsgrundlagen und Ausführungsbestimmungen
•
Inhalte der Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen (VOB)
•
Vorgaben aus den allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen von Bauprodukten
•
Fachregeln und Richtlinien des Handwerks
•
Merkblätter von Fachverbänden
•
Technische Ausführungsbestimmungen und Verarbeitungsrichtlinien zu Baustoffen
•
Verordnungen, z. B. Energieeinsparverordnung, Arbeitsstättenverordnung
•
Vorschriften von Berufsgenossenschaften
In allen Fällen sind dabei zunächst bereits in der Planungsphase die Auswahl von geeigneten Materialien und deren typische „positive“ Eigenschaften für eine funktionsgerechte und kostengünstige Lösung der Bauaufgabe von großer Bedeutung. Beispielhaft sei dazu der Einsatz von Beton als tragendes und „abdichtendes“ Bauteil oder die Verwendung von Stahl zur Herstellung filigraner Tragwerke, wenn diese sichtbar und ästhetisch gestaltet werden sollen, genannt.
Für alle eingesetzten Baustoffe und die hergestellten Bauteile gilt es, im gesamten Planungs- und Bauablauf geeignete „Nahtstellen“ vorzusehen, um im Roh- und Ausbau ein Zusammenfügen ohne Anpass- und Nacharbeiten zu ermöglichen.
Das gelingt immer dann, wenn bereits in der Planung wesentliche „Grundregeln“ beachtet werden. Dazu zählt die Berücksichtigung von technischen Vorgaben aus den Normen zu Baustoffen (Produktnormen) und deren fachgerechte Verarbeitung oder Einbau (Planungs- und Ausführungsnormen), aus der VOB und aus den Richtlinien und Fachregeln des Handwerks. Außerdem stellt die Einplanung von Toleranzen i. S. d. DIN 18202 und 18203 ebenfalls eine Grundvoraussetzung für eine einwandfreie Bauleistung dar.
In diesem Zusammenhang ist auch die Beachtung der „Allgemein anerkannten Regeln der Technik“ als grundlegender Beitrag zur Herstellung eines mangelfreien Bauwerks von hohem Stellenwert. Die Einhaltung von Normen allein kann dies nicht garantieren. Oftmals stehen die Inhalte von Normen gegenüber den aktuellen Erwartungshaltungen und Ansprüchen zurück und erfüllen nicht automatisch den Anspruch, als „Anerkannte Regeln der Technik“ zu gelten.
Die Allgemein anerkannten Regeln der Technik“ sind bestimmt durch:
•
Inhalte aus gültigen Normen, Fachregeln u. Ä.
•
Ausführungsmethoden, die sich in der handwerklichen Praxis bewährt haben
•
Anerkennung der Notwendigkeit und Richtigkeit dieser Regelungen durch die Mehrzahl der fachlich qualifizierten Bauschaffenden
•
Bewährung dieser Arbeitsweisen über einen längeren Zeitraum
Ferner sind die geregelten herstellungsbedingten Maßabweichungen von Baustoffen, Veränderungen der Bauteile durch Schwinden und Kriechen, Durchbiegungen infolge Belastung, temperatur- und feuchtigkeitsbedingte Verformungen und handwerkliche Ungenauigkeiten bei der Ausführung zu berücksichtigen.
„Toleranzen sind nur dann zu prüfen, wenn es erforderlich ist“, so regelt es die DIN 18202 „Toleranzen im Hochbau – Bauwerke“; s. DIN 18202, Abschnitt 6.1.
Die in dem gewerkespezifischen Teil dieses Handbuchs genannten Grenzwerte zu Abweichungen der Bauwerksmaße, von Ebenheiten und Winkeln, wurden um Hinweise auf Basisdaten aus den „Allgemeinen Technischen Vertragsbedingungen für Bauleistungen (ATV)“ der VOB Teil C sowie auszugsweise aus anderen Regelwerken oder Richtlinien ergänzt.
Die dazu getroffene Auswahl basiert auf der Einschätzung der Autoren, die dargestellten Inhalte des Handbuchs praxisbezogen für Planungs- und Ausschreibungsleistungen sowie für eine Prüfung im Rahmen der Bauleitung und bei der Durchführung von Abnahmen einsetzen zu können.
DIN 18202:2019-07: Toleranzen im Hochbau – Bauwerke; Beuth Verlag, Berlin
DIN 18203-3:2008-08: Toleranzen im Hochbau – Teil 3: Bauteile aus Holz und Holzwerkstoffen; Beuth Verlag, Berlin
DIN 18100:1983-10: Türen; Wandöffnungen für Türen; Maße entsprechend DIN 4172; Beuth Verlag, Berlin
DIN 18203
{DIN 18203, Teil 1-3 Toleranzen im Hochbau}
Teil 1–3 Toleranzen im Hochbau
Die Normenreihe DIN 18203 „Toleranzen im Hochbau“ besteht aus drei Teilen. Zurzeit[1] sind die Teile 1 („Vorgefertigte Teile aus Beton, Stahlbeton und Spannbeton“) und 2 („Vorgefertigte Teile aus Stahl“) zurückgezogen und befinden sich in der Überarbeitungsphase. Lediglich Teil 3 („Bauteile aus Holz und Holzwerkstoffen“) dieser Normenreihe ist noch gültig und kann zurzeit angewendet werden.
DIN 18203-1
Toleranzen im Hochbau, Teil 1: Vorgefertigte Teile aus Beton, Stahlbeton und Spannbeton
Hinweis: DIN 18203-1 (April 1997) ist zurückgezogen und wird zurzeit überarbeitet.
DIN 18203-2
Toleranzen im Hochbau, Teil 2: Vorgefertigte Teile aus Stahl {Vorgefertigte Teile aus Stahl}
Hinweis: DIN 18203-2 (August 2006) ist zurückgezogen und zurzeit überarbeitet.
DIN 18203-3
Toleranzen im Hochbau, Teil 3: Bauteile aus Holz und Holzwerkstoffen (Ausgabe August 2008)
Allgemeines:
Die Normenreihe:
DIN 18203-1
(zurzeit zurückgezogen; Stand Januar 2020)
Toleranzen im Hochbau, Teil 1: Vorgefertigte Teile aus Beton, Stahlbeton und Spannbeton
DIN 18203-1 ist zurzeit zurückgezogen und wird überarbeitet. Der Anwendungsbereich der bisherigen Ausgabe (April 1997) erstreckt sich auf die Angabe von Toleranzen für vorgefertigte Bauteile aus Beton, Stahlbeton und Spannbeton wie z. B. Stützen, Wandtafeln, Decken- und Dachplatten als Fertigteile.
DIN 18203-2
(zurzeit zurückgezogen; Stand Januar 2020)
Toleranzen im Hochbau, Teil 2: Vorgefertigte Teile aus Stahl
DIN 18203-2 ist ebenfalls zurzeit zurückgezogen und wird überarbeitet. Die bisherige Fassung der Norm (vom August 2006) gibt Grenzabweichungen für vorgefertigte Zulieferteile aus Stahl an, wie z. B. Stützen, Träger, Binder und Tafeln für Wände, Decken und Dächer. Sie gilt dagegen nicht für Walzprofile und großformatige Bauelemente sowie nicht für Türen, Tore und Zargen aus Stahl.
DIN 18203-3
(zurzeit noch gültig; Stand Januar 2020)
Toleranzen im Hochbau, Teil 3: Bauteile aus Holz- und Holzwerkstoffen (August 2008)
DIN 18203-3 ist zurzeit die einzige Einzelnorm dieser Normenreihe, die nicht zurückgezogen ist und somit noch angewendet werden darf. In DIN 18203-3 sind Toleranzen für Bauteile aus Holz und Holzwerkstoffen festgelegt, wie z. B. Toleranzen für Stützen, Träger, Binder aus Holz sowie Holztafeln.
Da in der Zwischenzeit mehrere Produktnormen für Holz und Holzwerkstoffe überarbeitet wurden und außerdem der Eurocode 5 (DIN EN 1995[2]) die inzwischen ebenfalls zurückgezogene nationale Holzbaunorm DIN 1052 abgelöst hat, ist damit zu rechnen, dass auch DIN 18203-3 in Kürze zurückgezogen wird, um diese Norm zu überarbeiten und an den aktuellen Stand der Normung anzupassen.
Zur Orientierung sind ausgewählte Grenzabweichungen für Träger, Binder und Stützen aus Holz, die nach DIN 18203-3 zu beachten sind, in der folgenden Tabelle angegeben. Für weitere Informationen wird auf DIN 18203-3 verwiesen.
Grenzabweichungen
Querschnittsabmessungen
Längen u. Abstände (z. B. zwischen Bohrungen)
Nennmaße
Vollholz (VH)
Brettschichtholz (BSH)
VH/BSH
Messbezugsfeuchte 20 %
Messbezugs- feuchte 12 %
sägerau
gehobelt
Breite
Höhe
≤ 0,10 m
+3 mm
-1 mm
±1 mm
±2 mm
+4 mm
-2 mm
±2 mm
> 0,10 m und ≤ 0,40 m
+4 mm
-2 mm
±1,5 mm
> 0,40 m und ≤ 0,80 m
-
-
+1 mm
-0,5 mm
> 0,80 m und ≤ 2,00 m
-
-
> 2,00 m und ≤ 6,00 m
-
-
±0,1 mm
> 6,00 m und ≤ 20,00 m
-
-
-
-
> 20,00 m
-
-
-
-
±20 mm
Grenzabweichungen für Träger, Binder und Stützen aus Holz (in Anlehnung an DIN 18203-3, Tab. 1) (Quelle: Schmidt)
Stand: Oktober 2019
DIN EN 1995:2010-12: Eurocode 5: Bemessung und Konstruktion von Holzbauten; mehrere Teile sowie zugehörige nationale Anhänge (DIN EN 1995/NA); Beuth Verlag, Berlin
Gewerkespezifische Maßtoleranzen und Maßangaben
Abbruch- und Rückbauarbeiten
Die Anforderungen an Abbruch- und Rückbauarbeiten sind im Wesentlichen in der Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen (VOB) Teil C in den Allgemeinen Technischen Vertragsbedingungen für Bauleistungen (ATV) in der DIN 18459 (Ausgabe September 2016) beschrieben. Im Folgenden werden die Inhalte der ATV unter dem Gesichtspunkt von Planungs- und Ausführungstoleranzen dargestellt.
Normen:
DIN 18459: Abbruch- und Rückbauarbeiten {DIN 18459 Abbruch und Rückbauarbeiten}
Allgemeines:
Die Norm gilt für den teilweisen oder vollständigen Abbruch oder Rückbau von baulichen und technischen Anlagen. Der Anwendungsbereich erstreckt sich außerdem auf Fördern, Lagern und Laden der abgebrochenen Stoffe und Bauteile sowie der rückgebauten Anlagen.
In der Planung und Ausführung von Umbauarbeiten sind in vielen Fällen auch Leistungen von Abbruch- und Rückbauarbeiten zu berücksichtigen.
Der nach den Abbruch- und Rückbauarbeiten vorhandene Bauzustand bildet die Grundlage für die weiteren Bauleistungen. Die zulässigen Abweichungen des nach Abbrucharbeiten bestehenden Ist-Zustands von dem Soll-Zustand sind entsprechend bereits in der Planung und Ausschreibung der Bauleistungen der Folgegewerke zu berücksichtigen.
Abbruchgrenzen {Abbruchgrenzen}, Genauigkeit
In der DIN 18459 sind für die Herstellung von Kernbohrungen, Durchbrüchen etc. Anforderungen an die Bauausführung in Bezug auf die einzuhaltenden Grenzwerte zu angegebenen Maßen in Planungen oder Leistungsverzeichnissen definiert.
Vorgaben (Nennmaße) für Leistung, ohne vorgegebene Verfahren
Zulässige Abweichung
Herstellung von Durchbrüchen (Durchbruchmaße)
+ 10 cm
Herstellung von Schlitzen (Schlitzmaße)
+ 10 cm Breite