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Ein Buch aus der Feder des Teufels. Ein schwarzer Papst. Ein finsteres Schloss. Ein Albtraum, der die Welt ins Wanken bringt. Rom. Drei Männer in schwarzer Kampfmontur dringen in den Vatikan ein, um das Buch des Teufels zu holen und es seinem rechtmäßigen Besitzer zurück zu bringen. Doch sie finden nur einen leeren Sockel. Das Buch ist verschwunden, aber was wäre, wenn es in falsche Hände gerät? Es entspinnt sich eine aufregende Jagd nach dem Buch des Teufels, das in der Lage ist, über alle Menschen und die gesamte Welt Verderben zu bringen.
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Seitenzahl: 279
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Das Buch
Ein Buch aus der Feder des Teufels. Ein schwarzer Papst. Ein finsteres Schloss. Ein Albtraum, der die Welt ins Wanken bringt.
Rom. Drei Männer in schwarzer Kampfmontur dringen in den Vatikan ein, um das Buch des Teufels zu holen und es seinem rechtmäßigen Besitzer zurück zu bringen. Doch sie finden nur einen leeren Sockel. Das Buch ist verschwunden, aber was wäre, wenn es in falsche Hände gerät?
Es entspinnt sich eine aufregende Jagd nach dem Buch des Teufels, das in der Lage ist, über alle Menschen und die gesamte Welt Verderben zu bringen.
ISBN 978-3-944124-17-9
Copyright © 2012 mainbook Verlag, mainebookAlle Rechte vorbehalten
Lektorat: Katja BeckerCoverlayout: Olaf TischerBildrechte: © Olaf Tischer
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Ich danke meiner lieben Mutter, weil sie mich überzeugt hat, dieses Buch zu schreiben.
Ebenso ein herzliches Dankeschön an Merlin für seine tollen Ideen, an Gerd Fischer, mit dem ich zusammenarbeiten durfte, und an den mainbook Verlag für die Veröffentlichung des Buches.
Dieses Buch widme ich meinem Vater
von Lili Belkoski
Thriller
Ein ohrenbetäubendes Rotorengeräusch durchschnitt die Stille der Nacht über der Stadt Rom. Der Hubschrauber flog mit Scheinwerfern. Sein Lichtkeil näherte sich dem Vatikan.
An Bord saßen drei dunkle Gestalten in schwarzer Kampfmontur. Der Pilot trug Kopfhörer, Headset und eine Pilotenbrille. Sein kurzes schwarzes Haar war nach hinten gegelt, der Blick starr nach vorne gerichtet. Er wirkte hochkonzentriert, steuerte den Hubschrauber über die hohe Außenmauer und setzte zur Landung auf dem Hubschrauberlandeplatz an, im südwestlichsten Zipfel der Vatikanstadt.
Nachdem der Hubschrauber gelandet war, stellte der Pilot – Alexander, sein Name – die Rotoren ab und öffnete die Tür. Sie stiegen aus. Alexander schritt voran, flankiert von seinen Männern, Lucien und Victor.
Die Schweizer Garde, die Wache des Papstes, war längst auf den Hubschrauber und die drei Männer aufmerksam geworden. Nachts schoben in diesem Areal des Vatikans drei Wachen Dienst. Sie nahmen die nächtlichen Besucher gemeinsam in Empfang und postierten sich unmittelbar vor ihnen. Es war dunkel, die Gesichter der Ankömmlinge waren nicht gut zu erkennen.
Eine der Wachen stellte sich Alexander in den Weg: „Wir haben keine Meldung für eine Hubschrauberlandung vorliegen? Wer seid ihr und was wollt ihr?“
Alexander trat vor. Der Lichtschein einer Lampe fiel in sein Gesicht. Aus pechschwarzen Augen fixierte er alle drei Wachmänner. Er verbeugte sich und sprach ruhig. „Wir sind gekommen, um den Lauf der Welt zu verändern.“
Der Wachmann erschrak. Er verstand Alexanders Worte nicht, was man seinen Gesichtszügen ansah. Seine Stimme wurde dringlicher. „Ihr habt keinen Zutritt zum heiligen Territorium des Vatikans. Könnt ihr euch ausweisen?“ Alle drei Wachleute stellten sich aufrecht vor die Besucher.
„Moment“, sagte Alexander. „Ich zeige euch unsere Papiere.“ Er griff in seine Jackentasche, doch anstatt eines Ausweises beförderte er eine Waffe mit aufgesetztem Schalldämpfer hervor und schoss der mittleren Wache blitzschnell ein Loch in die Stirn, begleitet von den Worten: „Fahr zur Hölle!“
In diesem Augenblick zogen seine beiden Begleiter ebenfalls ihre Waffen und schossen. Die Wachmänner waren so perplex, dass sie kaum reagieren konnten. Die Projektile drangen in ihre zuckenden Körper und trafen ihre Herzen. Ein Todesstöhnen kam über ihre Lippen, bevor sie zu Boden fielen.
Alexander warf einen anerkennenden Blick auf seine Begleiter. „Mir nach!“, flüsterte er. Mit einer Handbewegung setzte er sich in Bewegung. In seiner rechten Hand hielt er ein Handy mit GPS-Navi, das ihm den Weg wies.
Die drei dunklen Gestalten liefen hintereinander an dem Kupferabbild der Schwarzen Madonna von Częstochowa, der Schutzpatronin des Heliports, vorbei, durch die vatikanischen Gärten, suchten Sichtschutz und waren darauf bedacht, keine weiteren Wachen auf sich aufmerksam zu machen. Ihre Augen hatten sich inzwischen an die Dunkelheit gewöhnt, nur spärliches Licht von einigen Laternen begleitete ihr Vorankommen. Sie ließen den Gouverneurspalast rechts liegen und sahen die Sixtinische Kapelle vor sich auftauchen. Alexander erhöhte das Tempo, seine Mitstreiter hingen an seinen Fersen. Alle drei waren durchtrainiert, dabei ungewöhnlich beweglich, konditionsstark und strotzten vor Kraft.
Rechter Hand lag die Basilika Papale di San Pietro in Vaticano, der Petersdom. Ihr Ziel. Sie schlichen an die Steinmauer, lehnten sich mit dem Rücken an und beobachteten den Nebeneingang. Sie atmeten tief, aber ihr Puls war ruhig, trotz ihres forschen Laufes. Sie verharrten zwei Minuten und blickten sich um. Stille. Das vatikanische Gelände schien wie ausgestorben.
Alexander ergriff wieder die Initiative, näherte sich der massiven Holztür und drückte die Klinke. Verschlossen. Ein Blick Alexanders signalisierte Victor, die Tür aufzubrechen. Der Angesprochene zückte ein Brecheisen aus der rechten Seitentasche seines Kampfanzugs, setzte es in den Türspalt oberhalb des Schlosses und mit einem gewaltigen Zug hebelte er die Tür auf. Das Schloss knackte, das Holz brach. Der Türspalt weitete sich.
Alexander öffnete die Tür einen halben Meter und schlüpfte ins Innere, gefolgt von seinen Kollegen. Ein kalter Luftzug strömte ihnen entgegen. Es war so dunkel, dass er eine kleine LED Neontaschenlampe zückte, deren punktgenauer Lichtstrahl kaum wahrnehmbar war, der aber anzeigte, wohin sie traten. Sie gingen unter die Kuppel des Petersdoms, umrundeten den Papstaltar mit Berninis Bronzebaldachin, und fanden im vorderen rechten Pfeiler der Vierung das, was sie suchten: die Treppe, die sie in die vatikanischen Grotten führen würde. Sie war so eng, dass sie nur hintereinander hinabsteigen konnten. Leise nahmen sie Stufe um Stufe. Unten angelangt beleuchtete eine Fackel an der Wand den kleinen Vorraum. Auf einem Stuhl saß ein Grabwächter, der schlief.
Die Luft hier unten roch modrig und muffig. Alexander zückte aus seiner linken Seitentasche ein Messer, sprang mit einem gewaltigen Satz hinter den Wächter und legte ihm das Messer an den Hals. Der Mann war von einem Moment auf den nächsten hellwach und so perplex, dass er kurz vor einem Herzinfarkt stand.
„Was … was wollt ihr?“, stammelte er einige Male hintereinander. Der kleine untersetzte Wächter machte große Augen angesichts der Eindringlinge.
„Führe uns zum Buch des Teufels!“ Alexanders tiefe Stimme bebte, während er sprach.
Dem Grabwächter stand augenblicklich die Angst ins Gesicht geschrieben. „Was? Aber das geht nicht. Jeder, der sich dem Buch nähert, ist dem Tode geweiht. Wisst ihr das nicht?“
Alexander drückte die Klinge fester gegen seinen Hals. Schweißperlen traten auf die Stirn des Wächters. „Wenn du Faxen machst, bist du tot, kapiert?“ Der Grabwächter nickte zögerlich. „Also los!“
Alexander packte den Wächter am Kragen, hob ihn von seinem Stuhl und mit kräftigen Schlägen in den Rücken trieb er ihn vorwärts. Lucien packte die Fackel und leuchtete ihnen.
Sie kamen in einen großen Gewölbekeller, der Krypta, in dessen Mitte Petrus‘ Grab lag, das von mehreren Kapellen eingerahmt wurde. Als sie in dessen Höhe angelangt waren, blieb Victor stehen. „Hier soll also Petrus ruhen? Woher wissen die, dass er es wirklich ist? Hat der Vatikan eine DNA-Probe von ihm genommen?“ Er lachte und der Wächter zuckte mit den Achseln. Die anderen waren zu angespannt, um auf ihn einzugehen.
Sie umrundeten das Grab, liefen in den nächsten großen Raum, von dem rechts und links mehrere Räume abgingen, in denen weitere Papstgräber lagen. Ein Netz aus Grotten erstreckte sich unterhalb der Basilika.
Ihr Weg führte geradeaus, in den hinteren Bereich der Grotten. Der Grabwächter, ein älterer Herr, schien zunehmend schlecht zu Fuß. Je weiter sie kamen, desto schwankender wurde sein Gang. Alexander stieß ihm mehrfach in den Rücken, um ihn anzutreiben. Einmal blieb der Wächter abrupt stehen. Angstschweiß lief ihm übers Gesicht. „Bitte nicht“, flehte er. „Niemand traut sich in die Nähe des Buches.“
„Wir schon“, konterte Alexander mit einem hämischen Grinsen und stieß den Wächter vorwärts, der fast vornüber gekippt wäre. Alexander packte ihn unter dem Arm und hielt ihm die Klinge direkt vor die Augen. „Wenn du nicht sofort spurst, kannst du dich gleich zu den alten Päpsten hier legen. Ist das klar?“
Vor einer Ziegelmauer kamen sie zum Stehen. Der Wächter bekreuzigte sich sieben Mal. „Es ist verflucht“, sprach er mit zitternder Stimme.
„Wo ist es?“, rief Lucien, dessen Stimme verriet, dass er es kaum erwarten konnte.
„Eingemauert hinter dieser Wand. Aber ich warne euch noch einmal. Man sagt: Wer dieses Buch aufschlägt, den holt der Teufel.“ Wieder bekreuzigte er sich.
„Ich scheiß‘ drauf!“, fuhr ihn Alexander an. Mit einer Geste wies er Victor an, die Mauer zu durchbrechen. Victor war ein stämmiger Typ, 1,90 m groß, durchtrainiert, mit breitem Brustkorb, blonden Stoppelhaaren und einer markanten Narbe auf seiner rechten Wange. Es war sonnenklar, dass die Steinmauer nur ein kleines Hindernis auf dem Weg zu ihrem ersehnten Ziel für ihn darstellen würde: Dem Buch des Teufels.
Victor wuchtete das Brecheisen in einen Mauerspalt und wollte gerade einen Stein heraus stemmen, als die Mauer nachgab und Victor nach vorne fiel, weil er sich nicht mehr halten konnte. Mehrere Steine fielen nach innen, als seien sie nie gemauert gewesen.
Alexander, Lucien und Victor schauten sich verwundert an. „Verflucht“, schrie Alexander. „Was ist hier los?“ Victor stieß einige weitere lose Steine ins Innere des Raumes und ein Loch von einem halben auf einen halben Meter entstand.
„Sieht so aus, als ob hier schon jemand vor uns da war“, meinte er. Der Wächter zuckte zusammen, als hätte ihm Alexander den Dolch in den Rücken gestoßen. Seine Blicke, panisch. Er bekreuzigte sich, hörte nicht mehr auf damit, und schaute hoch zum Vater, als sei es das letzte Mal.
„Scheiße“, brüllte Alexander. „Gib mir die Fackel!“ Lucien reichte sie ihm. Er lehnte sich mit dem Oberkörper durch das Loch und inspizierte den Raum. Er erkannte einen nahezu leeren Raum, nur in der Mitte des Raumes stand ein Sockel aus Marmor, auf dem eine Buchstütze aus Gold stand. Vom Buch fehlte jede Spur.
„Mat!“, fluchte er auf Russisch, seiner Muttersprache. Ein derbes und vulgäres Schimpfwort, das keine Entsprechung in einer anderen Sprache kennt. Sofort fuhr Alexander wieder heraus und wandte sich an den Wächter: „Willst du uns verarschen, du verdammter Freak?“ In diesem Moment packte Lucien die Fackel und leuchtete noch einmal in den Raum, als könne er es einfach nicht glauben. Auch Victor vergewisserte sich, dass ihr Weg hier in die Katakomben des Petersdoms umsonst gewesen war.
Alexander raunzte den Wächter an: „Was weißt du über das Verschwinden des Buches? Wer hat es in seinen Besitz gebracht? Sprich!“
Der Wächter schien irritiert. „Ich … ich weiß gar nichts darüber. Ehrlich.“ Sein Herz hämmerte. „Niemand hat sich in den letzten Wochen der Mauer oder dem Buch genähert. Wir sind doch nicht lebensmüde.“ Alexander wandte sich mit einem Fluchen ab. Seine Nerven schienen arg strapaziert.
In einem Moment, in dem sich der Wächter unbeobachtet fühlte, drehte er auf den Hacken um und rannte davon. Er wollte fliehen. Angst trieb ihn an. Die Angst, die ihn überfiel, hatte die Macht über seine Gedanken und Handlungen übernommen. Sie ließ den alten Mann mutig werden. Aber auch leichtsinnig.
Als Alexander aus dem Augenwinkel den davon eilenden Wächter sah, holte er aus und warf sein Messer. Es zischte von hinten in den Hals des Wächters, der aufschrie, es mit einer Hand greifen und herausziehen wollte, was ihm nicht gelang, und schließlich zu Boden stürzte und auf dem Bauch liegen blieb.
Alexander hechtete zu ihm, beugte sich hinab. „Armer alter Idiot“, sprach er, packte den Griff des Messers und drehte es mehrfach herum. Sofort spritze Blut aus dem Hals des Wächters, die Halsschlagader schien getroffen. Ein Röcheln vom Boden deutete an, dass der Alte gerade seinen letzten Atem ausgehaucht hatte.
Alexander zog das Messer heraus und blickte auf. Seine Visage versteinerte sich zu einer Maske und er sprach zu seinen Kumpanen: „Wer immer das Buch gestohlen hat, wird es bereuen. Und damit eins klar ist: Wir bleiben solange hier, bis wir wissen, wo es abgeblieben ist. Kapiert?“
Adrian Santini ging ans Telefon und meldete sich mit einem einfachen ‚Hallo‘.
„Spreche ich mit Herrn Adrian Santini?“, sagte eine hohle und sehr tief klingende Männerstimme, die Adrian nicht bekannt vorkam. Er setzte sich an seinen Schreibtisch.
„Ja, was kann ich für Sie tun?“
„Sie wurden mir empfohlen. Sie sollen der beste Sicherheitstechniker sein.“
„Danke sehr“, sagte Adrian hocherfreut. „Wer hat ihnen das gesagt?“
„Spielt keine Rolle. Ich brauche Ihre Dienste.“
„Sehr gern. Worum geht es denn?“
„Mein Anwesen muss gesichert werden.“
„Das klingt sehr interessant, aber wenn ich meinen Terminkalender anschaue, sieht es schlecht au…“
„Sie fliegen morgen. Sie haben zwei Wochen für den Job und wir werden Sie großzügig entlohnen. 250.000 Dollar.“
Adrians Hirn ratterte. 250.000 für zwei Wochen? Madonna Mia! Kein schlechter Deal. Auf einen solchen Auftrag hatte er schon ewig gewartet. Er könnte ihn und sein kleines Unternehmen auf einen Schlag sanieren.
„Bei einer solchen Summe kann ich schlecht nein sagen.“ Adrian lächelte. „Haben Sie einen Schatz gehoben oder warum wollen Sie Ihr Anwesen sichern lassen?“
Auf anderen Seite der Leitung knackte es und der Mann räusperte sich: „Die einzige Bedingung ist: keine Fragen! Sie haben lediglich Ihren Job gewissenhaft zu erledigen. Nehmen Sie an?“
„Sicher“, antwortete Adrian rasch, denn diesen Auftrag konnte er sich nicht durch die Lappen gehen lassen. „Und warum fliegen?“
„Das Chateau La Belle liegt in Frankreich. Genauer gesagt in der Rue Vernet 26 in der Nähe von Bordeaux. Das Ticket geht Ihnen heute per Eilsendung zu.“
„Sie haben ja an alles gedacht.“
„Genau. Wir erwarten Sie morgen.“ Der Anrufer hatte das Gespräch weggeklickt. Adrian notierte sich die Adresse und lehnte sich in seinem Schreibtischsessel zurück. Bordeaux, überlegte er, dort war er nie zuvor gewesen. Er jubilierte und freute sich auf den Job in Frankreich. Aber insgeheim kam er ihm auch eigenartig vor. Fast mysteriös. Ihm fiel ein, dass der Anrufer nicht einmal seinen Namen genannt hatte. Nun gut, er hatte ihn auch nicht danach gefragt. Er begrub seine Bedenken, doch dann schaute er erneut auf die Adresse. Chateau La Belle las er und bewegte dabei die Lippen betont langsam. Ist das etwa ein Schloss? Der Anrufer hatte es als ‚Anwesen‘ bezeichnet. Wie mochte es aussehen? Wie groß war es? Wer lebte dort? Adrian beschloss, sich keine weiteren Gedanken zu machen. Stattdessen packte er zwei Kisten mit den wesentlichen Utensilien, die er für den Job benötigen würde. Er kannte zwar die Gegebenheiten vor Ort nicht, aber Aufträge in einer solchen Dimension verlangten eine ausgeklügelte Videoüberwachung und ein Einbruchmeldesystem. Damit kannte er sich aus. Das war sein Metier.
„Frankreich, ich komme!“, rief er und machte sich auf den Weg, seiner Familie Bescheid zu geben.
„Verschachert ihn in dem Raum und setzt die Steine wieder in die Mauer. Es muss so aussehen, als sei nie jemand drin gewesen.“ Lucien und Victor führten Alexanders Befehl aus, während sich der Anführer in den Wachraum begab und an der Treppe lauschte, ob Geräusche von oben zu hören waren. Aber außer einem monotonen Basston war nichts zu vernehmen. Es war, als hätten die Mönche bereits die Totenklage für den Wächter angestimmt. Kurz darauf setzte sich Alexander auf den Stuhl der Wache und versuchte, seinen Puls runter zu fahren und in Normalform zu bringen.
„Mat!“, zischte er wieder. „Warum muss das ausgerechnet mir passieren?“ Er dachte über das weitere Vorgehen nach. Sollte er seinen Auftraggeber anrufen und ihn über die Pleite informieren? Er würde bestimmt sauer sein. Immerhin hatte er ihnen 1 Million gezahlt. Und bei Ablieferung des Buches würde eine weitere fließen.
Nein, entschied Alexander. Er versank in innerer Zwiesprache. Es führte kein Weg daran vorbei. Sie mussten auf eigene Faust herausfinden, wer das Buch geklaut hatte. Koste es, was es wolle.
Lucien und Victor kamen aus dem hinteren Teil der Grotten angelaufen. „Wenn die Würmer auf ihm rumkrabbeln und anfangen ihn aufzufressen“, meinte Lucien mit einem Lächeln im Gesicht, „fängt er bestimmt bestialisch an zu stinken. Die werden merken, dass er dort liegt.“
„Wir haben jetzt andere Sorgen!“, fuhr ihm Alexander über den Mund. Lucien, der mit seinen langen schwarzen Haaren, dem braunen Teint und dem schmalen Oberlippenbart aussah wie ein südamerikanischer Salsatänzer, verstummte augenblicklich.
„Hier unten kommt doch eh keiner hin“, kommentierte Victor. „Die haben alle Angst vor dem Buch.“
„Genau“, sagte Alexander, „das müssen wir ausnutzen. Es kann ja nicht so schwer sein, denjenigen ausfindig zu machen, der das Buch geklaut hat.“
„Keine Sorge, Chef“, rief Lucien. „Den Penner mache ich zum Eunuchen.“
„Es kann nur jemand aus dem Vatikan sein. Sonst kommt hier niemand rein. Wir nehmen uns als erstes die Kardinäle vor. Nur sie haben Zugang zu sämtlichen Verliesen, Grotten und Räumen. Aus einem werden wir schon rausholen, wo das Buch abgeblieben ist.“
„Schmerzen sind immer ein gutes Argument“, ergänzte Victor, „um sie singen zu lassen.“ Er grinste übers ganze Gesicht.
„Lasst uns keine Zeit verlieren.“ Alexander sprang auf und lief die Treppe voran. Sie durchquerten den Petersdom und verließen ihn durch denselben Eingang, durch den sie hineingelangt waren.
Draußen war alles ruhig. Es waren keine weiteren Wachen der Schweizergarde zu sehen. Der Rest der Truppe schien zu schlafen. Sterne funkelten am Nachthimmel. Es war heiß, die Temperatur war nicht unter 25° Celsius gefallen. Sehr hoch für eine Juninacht in Rom.
Alexander ging voran und nutzte jede Möglichkeit zur Deckung. Sie waren noch keine fünfzig Meter voran gekommen, als er abrupt stoppte und mit dem rechten Arm seine Männer zurückhielt. „Moment“, flüsterte er, „wen haben wir denn da?“ In etwa hundert Meter Entfernung schlurfte eine kleine gebückte Gestalt über den Borgia-Hof. Sie trug ein Kardinalsgewand, eine schwarze Soutane mit roten Knöpfen, und ein scharlachrotes Birett als Kopfbedeckung.
„Sieht aus wie ein Kardinal. Den nehmen wir uns vor. Los!“ Alexander winkte und sie sprinteten zu dem Mann, der gar nicht so schnell schauen konnte, wie sie ihn umstellt hatten. Victor legte ihm von hinten den Arm um den Hals und die linke Hand vor den Mund. Der Kardinal versuchte, sich zu wehren, war aber nicht kräftig genug, um gegen Victor eine Chance zu haben. Luciens Faustschlag ins Gesicht stellte ihn endgültig ruhig. Der Mann brach zusammen wie ein nasser Sack. Lucien nahm ihn auf die Schulter. Er stöhnte zwar unter der Last, aber er war kräftig gebaut. Sie brachten ihn ins Innere der Sixtinischen Kapelle. Victor zündete eine Kerze an. Die Wandgemälde und Deckenfresken schimmerten im Lichtschein. An der gegenüberliegenden Wand prangte ein Holzkreuz. Sie fesselten die Füße des Kardinals an einen Querbalken. Er hing kopfüber. Seine geschlossenen Augen waren mit ihren Augen auf gleicher Höhe.
Victor schlug ihm mit der flachen Hand leicht auf die Wangen, um ihn wieder zu Bewusstsein gelangen zu lassen. Nach einer Weile öffnete der Kardinal die Augen. Als er seine Lage realisierte, schien er vollkommen verwirrt.
„Was … was ist…“, stotterte er.
„Schhhhhhhhhhhttttttttttttttttt“, zischte ihm Alexander entgegen und blickte starr in die angsterfüllten Augen des Kardinals. „Wie heißt du?“
„Jo … Jo … Johannes …“, flüsterte er. „Was … was habt ihr mit mir vor? Macht mich sofort los. Ihr versündigt euch gegen die heilige römische Kirche auf dem Terrain des Heiligen Vaters.“
„Hahahahahaha.“ Alexanders Lachen klatschte ihm ins Gesicht, das inzwischen eine rote Farbe angenommen hatte. Es schien, als flösse immer mehr Blut hinein. „Wir haben nur eine Frage“, fuhr Alexander fort. „Wo ist das Buch des Teufels?“
Kardinal Johannes schien sichtlich überrascht. „Das Buch ist böse, deshalb ist es eingemauert. Dort wird es für alle Zeiten bleiben, damit es kein Unheil auslösen kann.“
„Da war es mal. Jetzt ist es verschwunden.“
„Alle, die es anfassen, werden in den Höllenflammen schmoren.“
„Weißt du, wer es gestohlen hat?“
„Wie sollte ich?“
„Wer könnte ein Interesse daran haben, das Buch in seinen Händen zu halten?“ Der Kardinal schnaufte stark, als bekäme er keine Luft mehr. Sein Gesicht war mittlerweile puterrot.
„Okay, du bekommst jetzt eine Minute zum Nachdenken. Wenn dir bis dahin nichts eingefallen ist, gehst du in die ewigen Jagdgründe ein.“
Victor lachte. „Wir sind doch hier nicht bei den Indianern, sondern bei den Katholiken. Das heißt ins Himmelreich.“
„Eher in die Hölle“, sagte Lucien, „diese Priester ficken kleine Kinder und haben bestimmt noch mehr Dreck am Stecken.“
Der Kardinal schloss die Augen. Schnappatmung setzte ein. Er röchelte. „Ich … bekomme … keine … Luft.“
Alexander kreuzte die Arme vor der breiten Brust und sah ihm tief in die umgedrehten Augen. „Die Zeit läuft, Kardinal.“
Stille. Die Sekunden liefen ab. Alexander drehte sich herum und ging Richtung Ausgang. Er schaute auf sein Handy. Bevor er die Tür erreicht hatte, rief er: „Liquidieren!“
Victor zog ein Messer und setzte es an der Kehle des Kardinals an. Ein schneller Schnitt bis zum Kehlkopf. Es knirschte auf dem Knochen. Blut schoss heraus. Victor sprang augenblicklich zur Seite, um nicht besudelt zu werden. Ein letztes Wimmern entfleuchte den Lippen des Kardinals.
Sie verließen die Sixtinische Kapelle. Kardinal Johannes verlor kurz darauf die Besinnung. Dann das Leben. Er blutete aus.
Als Adrian Santini in der Rue Vernet 26 durch das hochherrschaftliche Haupttor fuhr, traute er seinen Augen kaum. Das Chateau La Belle war kein normales Haus, auch keine Villa und auch kein einfaches Anwesen. Vor ihm lag ein Schloss, das wie eine Festung wirkte. Uneinnehmbar, majestätisch, monumental und massiv. Ein Park und ein riesiger Garten, sehr gepflegt und mit Blumen in tausend Farben angelegt, umgaben die mittelalterlichen Steinmauern, die hoch in den Himmel ragten.
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