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Das Dilemma des Schreibunterrichts in der schulischen Praxis zieht sich durch die gesamte Schullaufbahn und Adoleszenz. Oder mit anderen Worten: Schreiben und Schreibunterricht setzt vor allem in Deutschland völlig falsch an. In Deutschland herrscht eine zunehmende Diskrepanz zwischen Schreibtheorie bzw. Schreibforschung und Schreibpraxis – ein unüberbrückbarer Graben, der den Schreibunterricht nach wie vor als Teil des Deutschunterrichts vorsieht, obwohl das Fach Deutsch diese Aufgabe nicht zufriedenstellend leisten kann. Die Schreibforschung und andere Länder, wie z.B. die USA, haben das Potential des Schreibens für die Identitätsbildung und als Ausdrucksmittel im Lernprozess von Schülern erkannt, um deren Selbstständigkeit und eigenes Denken zu fördern. Schreiben ist nicht einfach nur eine Grundkompetenz und Kulturtechnik, die es in der Schulzeit zu erlernen gilt – Schreiben ist ein Werkzeug des Denkens und Lernens. Es ist nicht nötig, das komplette Schulsystem zu reformieren, um Schule und Unterricht zu verbessern. Eine Reform des Schreibunterrichts hin zu einem eigenständigen Fach ermöglicht eine Art von Unterricht, die bei der Individualität der Schüler ansetzt, was sich unmittelbar auf andere Unterrichtsfächer und das Leben der Schüler positiv auswirken kann. Wir brauchen in Deutschland keine weitere Reform des Bildungssystems – wir brauchen eine Reform des Deutschunterrichts, die zu einer Ausgliederung des Schreibunterrichts aus dem Fach Deutsch führt. Diese Arbeit liefert eine praxisorientierte Studie zum Schreibunterricht in Deutschland und den USA, in der Probleme aufgezeigt und Lösungsansätze sowie ein Konzept für einen fächerunabhängigen Schreibunterricht in Deutschland vorgestellt wird.
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