Die Känguru-Chroniken. Entwurf einer Unterrichtseinheit für Deutsch in der Oberstufe - Jan-Christian Hansen - E-Book

Die Känguru-Chroniken. Entwurf einer Unterrichtseinheit für Deutsch in der Oberstufe E-Book

Jan-Christian Hansen

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  • Herausgeber: GRIN Verlag
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2014
Beschreibung

Unterrichtsentwurf aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Didaktik für das Fach Deutsch - Pädagogik, Sprachwissenschaft, Note: 2,3, Christian-Albrechts-Universität Kiel (Neuere Deutsche Literatur und Medien), Veranstaltung: Gegenwartsliteratur und Erzähltheorie in der Oberstufe, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Vorfeld zu dem Entwurf meiner Unterrichtseinheit habe ich mir die Frage gestellt: Wie kann moderner Unterricht in einer modernen Schule die Schülerinnen und Schüler am besten erreichen, so dass auch etwas bei ihnen hängenbleibt und sie im Idealfall etwas fürs Leben lernen? In der Schule und im Unterricht geht es darum, Wissen und Kompetenzen zu vermitteln, die die SuS in ihrem Leben anwenden können. Wissen, das nur des Auswendiglernens halber gelernt wird, oder Literatur, die aufgrund ihrer historischen und gesellschaftlichen Bedeutsamkeit gelesen wird, also Wissen und Werke, die die SuS am Ende des Schuljahres oder womöglich sogar am Ende des Schultages wieder vergessen haben, lässt die Schule eher als einen Ort der Unbildung erscheinen. In der Schule wird zu oft Wissen vermittelt, dass irgendjemand mal als wichtig für die Allgemeinheit eingestuft hat, aber im Land der Dichter und Denker meistens nie kritisch-reflexiv darüber nachgedacht wird, was die SuS eigentlich davon haben. Die Frage ist also, wie kann ich Unterricht planen und ausführen, der nah an der Lebenswelt der SuS dran ist, ohne die Curricula zu vernachlässigen. Die Antwort ist, dass man nicht Schiller, Goethe oder Thomas Mann in den Literaturunterricht einbauen muss, damit der Unterricht pädagogisch wertvoll ist. Kanonische Literatur hat den entscheidenden Nachteil, dass die Texte und Themen der klassischen Schriftsteller oft sehr weit von der Lebenswelt der SuS entfernt sind, ihnen also der Nutzen dieser pädagogisch wertvollen Schriftsteller verschlossen bleibt. Gegenwartsliteratur bietet einen Ausweg aus dem Widerspruch, moderne Schule sein zu wollen, aber im Literaturunterricht Jahrhunderte alte Texte von bedeutenden Schriftstellern zu lesen, die lebensfern sind und die die SuS nur lesen, weil sie gelesen werden müssen. Eine Antwort auf diese Misere modernen Unterrichts ist m.E., Gegenwartsliteratur im Unterricht zu behandeln und ausgehend vom Text, die zentralen Aussagen auf die Lebenswelt der SuS zu beziehen und zum Thema zu machen. Die Textgrundlage Die Känguru-Chroniken von Marc-Uwe Kling ist auf den ersten Blick (und sicherlich aus Sicht des klassischen Deutschlehrers) inhaltslos und überzogen, kurz gesagt, eine Aneinanderreihung von 83 zusammenhangslosen Geschichten – aber auf den zweiten Blick fördert der Text kritisch-reflexives, freies und unabhängiges Denken.

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Inhaltsverzeichnis:

 

1. Einleitung: Die moderne Schule?

2. Sachanalyse

3. didaktische Analyse

3.1. Potential

3.2. Lerngruppe

3.3. Reduktion

3.4. Methodische Entscheidungen

4. Unterrichtseinheit

4.1. tabellarische Übersicht

4.2. eine Stunde im Detail

4.2.1. Materialien Unterrichtsstunde

4.3. Leistungsnachweis (ALN)

4.3.1. Aufgaben alternativer Leistungsnachweis (ALN)

5. Anlagen

5.1. Tafelbild 1 (Musterlösung): Protagonisten Marc-Uwe & Känguru (Stunde Nr. 2)

5.2. Folie 1: Textanalyse & Kapitelanalyse - Die Känguru-Chroniken (Stunde Nr. 2)

5.3. Folie 2: Notizen/Lerntagebuch zur Unterrichtseinheit (Stunde Nr. 2)

5.4. Anlage 1: Stichwort- und Personenverzeichnis zu Die Känguru-Chroniken

5.5. Anlage 2: Themenstunden UE

5.6. Anlage 3: Kapitelübersicht „Die Känguru-Chroniken“

5.7. Anlage 4: Selbstversuch - Thema „Stunde“ (Stunde Nr. 5)

5.8. Anlage 5: Werke im Werk - „Die Känguru-Chroniken“ (Stunde Nr. 13)

6. Literaturverzeichnis

 

1. Einleitung: Die moderne Schule?

Im Vorfeld zu dem Entwurf meiner Unterrichtseinheit (im Folgenden als UE abgekürzt) habe ich mir die Frage gestellt: Wie kann moderner Unterricht in einer modernen Schule die Schülerinnen und Schüler (im Folgenden als SuS abgekürzt) am besten erreichen, so dass auch etwas bei ihnen hängenbleibt und sie im Idealfall etwas fürs Leben lernen?

In der Schule und im Unterricht geht es darum, Wissen und Kompetenzen zu vermitteln, die die SuS in ihrem Leben anwenden können. Wissen, das nur des Auswendiglernens halber gelernt wird, oder Literatur, die aufgrund ihrer historischen und gesellschaftlichen Bedeutsamkeit gelesen wird, also Wissen und Werke, die die SuS am Ende des Schuljahres oder womöglich sogar am Ende des Schultages wieder vergessen haben, lässt die Schule eher als einen Ort der Unbildung erscheinen. In der Schule wird zu oft Wissen vermittelt, dass irgendjemand mal als wichtig für die Allgemeinheit eingestuft hat, aber im Land der Dichter und Denker meistens nie kritisch-reflexiv darüber nachgedacht wird, was die SuS eigentlich davon haben. Die Frage ist also, wie kann ich Unterricht planen und ausführen, der nah an der Lebenswelt der SuS dran ist, ohne die Curricula zu vernachlässigen. Die Antwort ist, dass man nicht Schiller, Goethe oder Thomas Mann in den Literaturunterricht einbauen muss, damit der Unterricht pädagogisch wertvoll ist. Kanonische Literatur hat den entscheidenden Nachteil, dass die Texte und Themen der klassischen Schriftsteller oft sehr weit von der Lebenswelt der SuS entfernt sind, ihnen also der Nutzen dieser pädagogisch wertvollen Schriftsteller verschlossen bleibt. Gegenwartsliteratur bietet einen Ausweg aus dem Widerspruch, moderne Schule sein zu wollen, aber im Literaturunterricht Jahrhunderte alte Texte von bedeutenden Schriftstellern zu lesen, die lebensfern sind und die die SuS nur lesen, weil sie gelesen werden müssen. Eine Antwort auf diese Misere modernen Unterrichts ist m.E., Gegenwartsliteratur im Unterricht zu behandeln und ausgehend vom Text, die zentralen Aussagen auf die Lebenswelt der SuS zu beziehen und zum Thema zu machen.

Die Textgrundlage Die Känguru-Chroniken von Marc-Uwe Kling ist auf den ersten Blick (und sicherlich aus Sicht des klassischen Deutschlehrers) inhaltslos und überzogen, kurz gesagt, eine Aneinanderreihung von 83 zusammenhangslosen Geschichten – aber auf den zweiten Blick fördert der Text kritisch-reflexives, freies und unabhängiges Denken. Er zwingt den Leser einen Moment vom eigenen Menschsein zurückzutreten und die Karikatur Mensch, die der Autor dem Leser zwischen den Zeilen präsentiert, genauer zu betrachten. Dies ist mehr als Goethe, Schiller und Mann gemeinsam bei den SuS bewirken können, genau deshalb habe ich den Text für die UE gewählt und halte ihn darüber hinaus für pädagogisch wertvoll.

2. Sachanalyse

Die Känguru-Chroniken von Marc-Uwe Kling ist ein Episodenroman, bestehend aus 83 Einzelgeschichten, in denen der Autor selbst der Erzähler ist. Die Episoden erinnern an Collagen oder an kurze Geschichten aus Comics, sie sind eine bis sechs Seiten lang.

Der Erzähler Marc-Uwe ist genau wie der echte Marc-Uwe Kleinkünstler, Autor, Liedermacher und Kabarettist. Die Ausgangssituation des Romans ist, dass eines Tages ein Känguru vor Marc-Uwes Haustür steht, das sich zunächst nur Zutaten für Eierkuchen leihen möchte, aber scheinbar weder eine Küche noch eine Wohnung besitzt und deshalb bei Marc-Uwe einzieht. Marc-Uwe und das Känguru freunden sich an und erleben in den 83 Episoden des Romans viele Geschichten in Berlin, die sich auf kritisch-reflexive Weise mit der Gesellschaft und dem Zusammenleben auseinandersetzen. Außerdem bekommt der Leser einen Einblick, wie es ist, mit einem Känguru zusammenzuwohnen, was der Geschichte einen gewissen Fabelcharakter verleiht. Das Buch Die Känguru-Chroniken ist sehr vielschichtig und wie ein satirischer Querschnitt durch die Gesellschaft. Das Känguru ist Kommunist, das den Kapitalismus anprangert und beim Vietcong war, und Marc-Uwe ist ein gebildeter, kritischer und reflektierte junger Intellektuelle und Künstler, ein typischer Vertreter der Berliner Kleinkunstszene. In den kurzen Episoden treffen Marc-Uwe und das Känguru auf jede Menge Menschen in Berlin und reflektieren kritisch das gesellschaftliche Leben, dabei wird weder vor Religion noch vor historischen Persönlichkeiten halt gemacht, was ein hohes Maß an historischem Allgemeinwissen erfordert oder dazu einlädt, sich über die im Roman angesprochenen Themen, Begriffe und Persönlichkeiten weiter zu informieren, sofern man noch nichts über sie weiß (siehe Anlage 1:Stichwort- und Personenverzeichnis).

Der Erzähler Marc-Uwe und das Känguru halten in ihren erlebten Geschichten der Gesellschaft einen Spiegel vor und das Bild, das dadurch beim Leser entsteht, ist nicht nur äußerst amüsant, sondern regt auch zum (Mit-)Denken an. Der Text fördert auf kritisch-reflexive Weise den Umgang mit der Gesellschaft und der Welt, in der wir leben, und schließt durch seinen kritisch-erzieherischen Tonfall den Leser mit in diese Welt ein. Die satirische, politische sowie kritische Erzählweise bietet dementsprechend viele Ansatzpunkte für den Unterricht. Die Intertextualität des Romans animiert dazu, sich mit den vorkommenden Themen und Persönlichkeiten eindringlicher zu befassen. Die Themenbandbreite ist nah an der Lebenswelt der SuS und bietet ein hohes Praxis- und Anwendungspotential.

Die Kapitel 4, 50 und 21 (Themenstunde 1 / Thema 1) beispielsweise sowie die Kapitel 23, 40 und 18 (Themenstunde 2 / Thema 1) lassen sich hervorragend unter der Thematik Internet bzw. Medien zusammenfassen. Im Kapitel 4 „69 Cent pro Minute“ und Kapitel 50 „Nozama“ (für Kapitel siehe Anlage 2:Kapitelübersicht) geht es um den „gläsernen Bürger“ und Adress- und Datenhändler. Die Kapitel werfen einen kritischen Blick darauf, wie wir im Internet und überhaupt mit unseren Daten umgehen und wie große Internetfirmen (wie z.B. Amazon) einfach tun, was sie wollen, ohne sich wirklich an irgendwelche Gesetze zu halten. Im Kapitel 21 „Robbie Williams“ erfahren wir, was die Informationsmüllindustrie ist und wie wichtiges Wissen in unserem Kopf von unwichtigem Wissen verdrängt wird.

Die oben genannten Kapitel eignen sich, um die Medienaffinität der SuS zu stärken, was in einer späteren Praxisphase im Computerraum vertieft werden kann bzw. soll. Die Themenstunde 2 setzt mit dem Kapitel 23 „Zensur“ ein. Es geht um die Selbstdarstellung der eigenen Person im Internet und die Möglichkeit zur Zensur, die durch die Struktur des Internets dazu verführt, sich besser darzustellen, als man eigentlich ist. Das Denken und die Art, wie wir das Internet nutzen, führen zu einer Änderung unseres Verhaltens gegenüber unserem Selbst und anderen Menschen. Die Diskrepanz zwischen meinem eigenen Selbstbild und dem geschönten Selbstbild, welches ich im Internet beliebig anpassen kann, verändert unser Kommunikationsverhalten und wirkt sich auf unsere Fähigkeit zur Selbstreflexion aus. Die Kapitel 40 „Pandoras neue Geschenke“, das Internet als unnützer Zeitfresser und Kapitel 18 „Der zerbrochene Krug“, als Ansatz für eine generelle Internetkritik runden das erste Thema ab (weitere Themen siehe Anlage 2: Themenstunden UE „Die Känguru-Chroniken“).

Es geht in der UE darum, anhand der Textgrundlage und kritischen Position des Romans die SuS fit für das Internet, die Demokratie und ihre Position in der Gesellschaft (Thema Welt& Ich) zu machen bzw. sie dazu zu bringen, ihren Kopf nicht auszuschalten, sobald sie ihren Computer oder ihr Smartphone einschalten. Die Informationsgesellschaft ist durch die Flut im Internet zu einer Desinformationsgesellschaft mutiert. Es geht darum die Vor- und Nachteile des Internets, der Demokratie und der Gesellschaft aufzuzeigen, dazu gehört auch der Umgang mit den bereitgestellten Inhalten und dem Wissen im Internet sowie die Themen Cybermobbing, Shitstorm, Politik, die eigenen Ziele sowie die Zukunft und allgemein das reflektieren und der Umgang mit Meinungen und Kritik (im Internet).

Marc-Uwe und das Känguru stehen der Gesellschaft im Roman kritisch gegenüber, so wird die Textgrundlage zum Ausgangspunkt für eine kritische Auseinandersetzung mit den drei Themen Internet (Thema 1; Kapitel 4, 50, 21, 18, 23, 40), Demokratie (Thema 2; Kapitel 3, 27, 67) und Welt & Ich (Thema 3; Kapitel 12, 29, 53, 30, 32, 72). Zudem bieten sich Marc-Uwes Lieder und Gedichte sowie das Werk Opportunismus & Repression vom Känguru als Beispiele, wie man seine eigene Meinung als zentrale Aussage über die Welt als Literatur verpacken bzw. als Ausdruckmittel benutzen kann (siehe Anlage 5: Werke im Werk).

Der Roman bietet ein hohes Potential und eine Fülle von Möglichkeiten, denn gerade die Episoden, die unabhängig von den anderen Kapiteln gelesen werden können, ermöglichen eine gezielte Auseinandersetzung mit dem Text und den angesprochenen Themen sowie einer Kritik über die Gesellschaft, die Medien, das Leben und unsere Rolle bzw. die Rolle der SuS im Leben und in der Gesellschaft.

3. didaktische Analyse

 

3.1. Potential

 

Die Intertextualität des Episodenromans Die Känguru-Chroniken und die Nähe zur unmittelbaren Lebenswelt der SuS stellt das größte Potential des Textes dar. Er deckt einen Großteil der geforderten Kernbereiche und Kompetenzen des Lehrplans ab bzw. baut auf die Fachanforderungen (SEK I) auf und vertieft diese.

 

Der Text und die behandelten Themen sowie die kritisch-reflexive Erzählhaltung ermöglichen sowohl dem Lehrenden als auch den Lernenden einen schnellen Zugang zum Text sowie eine anschließende Auseinandersetzung mit den dargebotenen Themen, Weltbildern und der generellen Gesellschaftskritik, die durch die Kommunikation der Protagonisten Marc-Uwe und dem Känguru in Grundsatzdebatten dargestellt wird. Die Känguru-Chroniken ermuntern den Leser dazu, mitzudenken, aber in erster Linie kritisch-reflexiv und frei zu denken.

 

Die Intertextualität des Textes erfordert eine hohe Allgemeinbildung, er zielt auf viele Bereiche des menschlichen Lebens ab, vermittelt eine (kritische) Einsicht in allgemeine Zusammenhänge und hinterfragt Denkrichtungen und Denkprozesse des Menschen, die eben nicht alle Menschen gemeinsam angehen und auch keine allgemeinen Problemstellungen des Menschen darstellen. Gerade diese kritisch-reflexive Erzählhaltung, die auf eine Erziehung des Lesers aus ist, ermöglicht eine Orientierung und Verständigung auf intersubjektiv geteilte Geltungsansprüche, wodurch die SuS sich auf reflexive Weise mit sich und ihrer Umwelt auseinandersetzen (müssen). Der Text regt dazu an, sich mit gesichertem fachlichen Wissen und Wahrheiten zu beschäftigen, aber eben nicht mit überlieferten Traditionen, Religionen oder Regeln, die in der Vergangenheit aufgestellt wurden. Er bietet den SuS einen literarischen Zugang bzw. eine literarischen Anstoß sich mit sich selbst und ihrer Umwelt auf kritisch-reflexive Weise auseinanderzusetzen. Die Einhaltung rationaler Standards bei der Erkenntnisbegründung und Erkenntnisvermittlung regt zur Offenheit und freien Denkprozessen an, da im Text nicht nur die Gesellschaft und das gesellschaftliche Leben karikiert wird, sondern auch auf satirisch-ironische Weise die Menschheit und das gesellschaftliche Zusammenleben persifliert wird. Als Leser der Känguru-Chroniken wird man geradezu dazu genötigt, sich mit der eigenen Reflexions- und Urteilskraft zu beschäftigen, die letztlich zu einer rationaleren Selbst- Gesellschaftskritik führen soll. Das Lesen des Textes stellt in diesem Fall eine Erziehung zum freien Denken dar, fernab von geschlossenen Weltbildern, wodurch der Text zwei von drei Zielen der gymnasialen Oberstufe abdeckt (vgl. Lehrplan Deutsch SEK II, S. 3f.).