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Essay aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 20. Jahrhunderts, Note: 1,7, Christian-Albrechts-Universität Kiel (Philosophisches Seminar), Veranstaltung: John Dewey, Sprache: Deutsch, Abstract: Erziehung steht am Anfang des menschlichen Daseins, aufgestellte Ideale sind die Geburt der menschlichen Entwicklung und Gewohnheit ist der Tod allen Fortschritts – sozusagen der Feind jedes Ideals und jeder unabhängigen Erziehung, die generell auf Verbesserung abzielt, und die Möglichkeit für eine bessere und gerechtere Welt in unerreichbare Ferne rücken lässt. Es ist eine an das Menschsein gekoppelte Tatsache, dass Idealität, Gewohnheit und Erziehung das menschliche Dasein prägen und beeinflussen. Inwieweit sie jedoch zum Fall oder Aufstieg der Gegenwart, also des derzeitigen Ist-Zustandes, beitragen, um der Menschheit eine rosigere Zukunft und eine idealere Welt zu ermöglichen, hängt jeweils davon ab, wie stark ein Mensch durch die eigenen Erziehung, die eigenen Gewohnheiten und die eigene Auffassung von Idealität beeinflusst wurde – in negativem wie positivem Sinne. In diesem Essay analysiere ich am Beispiel von John Deweys Erziehungsphilosophie, vorwiegend anhand seiner Werke Demokratie und Erziehung (1916) und Die Öffentlichkeit und ihre Probleme (1927) die Problematik wechselnder Ideale und die Gewöhnung an diese Ideale sowie die Rolle der Erziehung in Bezug auf Idealität und Gewohnheit. Ich versuche die These aufzustellen, dass die Erziehung einzelner Individuen – auch die gezielte Erziehung von Staaten – das notwendige Wechselspiel zwischen Idealen und Gewohnheit teilweise unnötig erschweren oder gar boykottieren und torpedieren können. Erziehung steht ganz am Anfang, sie ist die unmittelbare Quelle und der Ursprung, die zu Widerständen und Verteidigungsmechanismen führen, die je nachdem, wie stark ein Individuum oder wie stark ein Staat seine Bevölkerung durch Erziehung beeinflusst, Erziehung entweder fortschrittsdienlich oder fortschrittshinderlich ist, und je nachdem wie sehr an der Gewohnheit festgehalten wird, die notwendige (Neu-)Formulierung eines Ideals verhindert wird. Deweys Erziehungsphilosophie bietet sich deshalb sehr gut als Ansatz für diesen Essay, weil seit Deweys "Demokratie und Erziehung" fast 100 Jahre vergangen sind, so dass 100 Jahre Geschichte als objektive und neutrale Instanz zur Überprüfung von Deweys damaligen Forderungen und Überlegungen für eine idealere Welt herangezogen werden können.
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