Das Dorf - Karl Olsberg - E-Book

Das Dorf E-Book

Karl Olsberg

4,8

Beschreibung

Julius wurde von John betrogen. Er prügelt ihn nieder und kommt selbst ins Gefängnis. Nach seiner Entlassung lernt er Holly kennen und verschweigt ihr seine dunkle Vergangenheit. Bis sie es herausfindet. Kann Holly es verkraften oder verliert er auch noch Holly?

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 126

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
4,8 (95 Bewertungen)
80
15
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Karl Olsberg

Das Dorf

Copyright 2015 Karl Olsberg

ISBN978-3-7375-7802-8

Published byEpubli GmbH, Berlin, www.epubli.de

www.karlolsberg.de

Minecraft ®/TM & © 2009-2015 Mojang / Notch. Dies ist kein offizielles Lizenzprodukt. Der Autor ist mit Mojang nicht verbunden.

Minecraft Seed für das Dorf: 100200300400500

Erkunde selbst das kleine Dorf am Rand der Schlucht und die Welt darum herum! Das ist ganz einfach (Anleitung für die PC-Version):

Starte Minecraft
Wähle „Einzelspieler“
Klicke auf „Neue Welt erstellen“
Wähle einen Namen für deine Welt, z.B. „Das Dorf“
Klicke auf „Weitere Weltoptionen …“
Gib in das Fenster „Startwert für den Weltgenerator“ den Wert 100200300400500 ein.
Klicke auf „Neue Welt erstellen“.

Du spawnst am Hang eines Bergs. Steige hinab in die Ebene zu deinen Füßen und wende dich nach links, dann kommst du bald an ein Dorf, das an einer Schlucht liegt. Dies ist das Dorf, in dem die vorliegende Geschichte spielt. Natürlich verhalten sich nicht alle Bewohner im Spiel genauso wie in meiner Geschichte, aber die Welt, die ich beschreibe, ist genau die, durch die du wanderst.Am Ende dieses Buches findest du weitere Hinweise, wie du die Schauplätze dieser Geschichte erkunden kannst.Viel Spaßdabei!

Hinweis: Dieser Seed generiert die Welt von „Das Dorf“leider nurin der PC-Version. Als ich diese Geschichte schrieb, war dieaktuelle Minecraft-Version 1.8.8. Es ist möglich, dass in späteren Minecraft-Versionen der Seed 100200300400500auch auf dem PC eine andere Welt generiert als die beschriebene. In diesem Fall musst dueine frühere Version (z.B. 1.8.8) installieren, wenn du die Welt des Dorfs erkunden willst.

1. Zu Besuch im Wüstendorf

Die Sonne brennt gnadenlos auf die kleine Gruppe von Dorfbewohnern herab, die sich durch den heißen Sand kämpft.

„Ist es noch weit?“, fragt Magolus und wischt sich den Schweiß von der Stirn.

Primo wirft einen Blick zurück. Der Fluss, der den Wald von der Wüste trennt, liegt nur ein paar Dutzend Schritte hinter ihnen. In der Ferne ragen die Türme des alten Tempels auf, den Primo und Kolle bei einem früheren Abenteuer erforscht haben.

„Nein“, sagt er, um eine weitere Diskussion mit dem Dorfpriester zu vermeiden. „Wir sind bald da.“

„Dass ich nicht lache!“, kommentiert Asimov, der Golem. „Das sagst du doch bloß, um uns zu beruhigen! Da rennt man tagelang herum, nur um irgendwo anzukommen, kehrtzumachen und dann die ganze Strecke wieder zurückzulaufen. Als wenn das Dorfleben nicht schon hektisch genug wäre! Egal, ich komme sowieso nicht mehr weit. Ich kann schon spüren, wie der Sand die Gelenke meiner Arme und Beine verschleißt. Bald werde ich mich nicht mehr bewegen können. Am besten, ihr lasst mich einfach hier zurück!“

„Schweig, Golem!“, erwidert Magolus. „Die Wüstenbewohner haben es bis zu unserem Dorf geschafft. Da wäre es doch gelacht, wenn wir nicht dieselbe Strecke zurücklegen können!“

Schweigend marschieren sie weiter. Neben Primo, Asimov und Magolus gehören Kolle, Margi, Birta und Kaus der kleinen Delegation an. Die Idee, dem Wüstendorf einen Gegenbesuch abzustatten, kam natürlich von Magolus. Primo hielt das von Anfang an für keine gute Idee, Kolle ebenso wenig. Selbst Margi war von der Aussicht, ihre Heimat schon so bald wiederzusehen, nicht besonders begeistert. Ihnen allen ist klar, dass nicht viel Gutes herauskommen kann, wenn Magolus erneut auf seinen Erzrivalen Wumpus trifft. Doch wenn der Priester sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hat, dann ist er kaum davon abzubringen, und so haben die drei schließlich zugestimmt, ihn zu begleiten.

Primo wünschte, auch seine Freundin Golina wäre mitgekommen, dann würde er sie wenigstens nicht so vermissen. Doch Magolus war der Ansicht, zwei Frauen seien auf dieser gefährlichen Reise „mehr als genug“. Margis Teilnahme gestattete er erst, nachdem er sich vergewissert hatte, dass die Wüstendörfler keine Pferde besitzen, und er somit neben Asimov ein weiteres Mittel hatte, um Wumpus zu beeindrucken. Daher durchquert sie die Wüste als einzige hoch zu Ross. Zwar hat sie den anderen angeboten, sich mit dem Reiten abzuwechseln, doch Kaus, Birta und Magolus trauen sich nicht mal in die Nähe ihres Pferdes, und auch Primo hat nach seinen Erfahrungen mit dem Reiten auf so einem Tier, die er bei seinem letzten Abenteuer machte, wenig Lust dazu. Kolle verzichtet schon aus Höflichkeit zu Gunsten seiner Freundin.

In gewisser Hinsicht ist Primo andererseits froh, dass Golina zuhause geblieben ist. So bleiben ihr wenigstens Magolus‘ ständige Nörgeleien, die schwermütigen Sprüche des Golems und Birtas notorisch schlechte Laune erspart. Als wenn der Weg durch die Wüste nicht auch so schon anstrengend genug wäre! Primo würde den weiten Weg fast lieber in Begleitung von Nachtwandlern zurücklegen. Auch Kolle und Margi wirken ziemlich genervt, während der Bauer Kaus sich immer wieder angstvoll umsieht und voller Sehnsucht in Richtung des Dorfs blickt, das sie am frühen Morgen verlassen haben.

Als die Sonne untergeht, bauen Primo, Kolle und Margi eine behelfsmäßige Unterkunft in einem Sandhügel.

„Was, da drin sollen wir schlafen?“, fragt Birta. „Und wo sind die Betten?“

„Du kannst gern draußen übernachten, wenn es dir nicht gefällt“, erwidert Kolle gereizt.

„Ich will wieder nach Hause!“, mault der Golem, der trotz seiner wiederholt vorgetragenen Behauptung, er könne kaum noch laufen, bisher tapfer mitgehalten hat.

„Ich auch!“, stimmt Kaus zu.

„Ruhe jetzt!“, befiehlt Magolus. „Ich dulde keine Schwäche! Wir werden diesen armseligen Wichten im Wüstendorf beweisen, dass wir Schluchtdörfler uns von ein bisschen Sand und Sonne nicht unterkriegen lassen!“

Es wird eine ungemütliche Nacht. Nachtwandler schleichen um die notdürftige Behausung herum und stoßen schaurigeUnnghsaus. Statt sie zu vertreiben, steht Asimov nur stumm da und schmollt, weil er ebenso wie Margis Pferd nicht mit in die Unterkunft durfte. Im Inneren drängen sich die Dorfbewohner bibbernd aneinander, denn die Nächte in der Wüste sind kalt. Als endlich die ersten Strahlen der Sonne durch das kleine Loch in der Wand der Behausung fallen, seufzt Primo erleichtert.

„Haben die Herrschaften gut geschlafen?“, fragt Asimov missmutig, als Primo ein paar Sandblöcke aus dem Eingang entfernt und hinaus in den kühlen Morgen tritt.

„Nein!“, stellt Birta fest.

Sie setzen die Reise durch die Wüste fort. Zum Glück sind alle von der unbequemen Nacht so müde und erschöpft, dass sie nicht einmal mehr Kraft zum Meckern haben. Selbst der Golem beschwert sich nicht mehr über Sand in seinen Gliedern, sondern stapft nur stumm hinter ihnen her.

Endlich erreichen sie die Ausläufer der Savanne. In der Ferne erhebt sich der riesige steile Berg, den die Wüstenbewohner Himmelsturm nennen.

„Der ist aber ganz schön groß!“, stellt Kaus fest.

„Ach was, so groß auch wieder nicht“, widerspricht Magolus und rümpft die Knollnase.

„Glaubst du, da oben wohnt wirklich Notch?“, fragt der Bauer.

„Unsinn!“, erwidert Magolus scharf. „Wer sowas behauptet, begeht Gotteslästerung! Notch ist überall, sieht alles und weiß alles. Und ganz besonders oft ist er in der Nähe unseres Dorfs, denn er sieht, dass wir seinen Namen ehren und seine Gesetze achten, und er weiß, dass wir seine treusten, klügsten und geschicktesten Geschöpfe sind.“

„Wer’s glaubt, wird selig“, grummelt Asimov.

Am späten Nachmittag erreichen sie endlich das Wüstendorf. Sie werden bereits von einer kleinen Gruppe von Wüstenbewohnern erwartet.

„Was wollt ihr denn hier?“, begrüßt sie Wumpus, der Dorfpriester.

„Wir wollten nur sichergehen, dass du und deine Hinterwäldler es heile zurück in euer armseliges Kaff geschafft haben“, giftet Magolus zurück.

„Armseliges Kaff? Das ist doch wohl die Höhe!“, empört sich Wumpus, doch er wird von einer jungen Frau in der braunen Robe einer Bäuerin unterbrochen, die an ihm vorbei zu Margis Pferd stürmt.

„Margi!“ ruft sie aus. „Wie schön, dass du wieder hier bist!“ Sie dreht sich zu Wumpus um. „Wage es bloß nicht, sie wieder wegzuschicken wie beim letzten Mal!“

„Na ja, von mir aus können sie bleiben, wenn sie unbedingt müssen“, sagt Wumpus. „Aber höchstens eine Nacht!“

Die Bäuerin ignoriert die Bemerkung und streicht bewundernd über die Flanke des Pferdes. „Was ist das für ein seltsames Tier, auf dem du da sitzt?“

„Das ist ein Pferd“, erklärt Margi. Sie steigt elegant ab und umarmt die Dorfbewohnerin. „Ich freue mich auch, dich wiederzusehen, Karo!“

„Sowas habt ihr hier wohl noch nicht gesehen“, sagt Magolus zu Wumpus. „Wir haben übrigens noch eins davon.“

„Na und?“, erwidert Wumpus. „Wen interessiert denn schon, was ihr in eurem Dorf für seltsames Viehzeug habt?“

„Übrigens haben wir jetzt auch einen Golem!“, sagt Magolus und weist stolz auf Asimov.

Wumpus zieht eine Augenbraue hoch. „Ach wirklich? Sagtest du nicht bei unserem letzten Besuch, ihr hättet sogar zwei, die seien bloß gerade im Wald, um Holz zu fällen?“

„Was? Äh, ja, natürlich. Ich meinte, wir haben jetzt einen Golem, der auch sprechen kann!“

„Sprechen? Du alter Angeber! Golems können nicht sprechen, das weiß jeder!“

„Unserer schon!“

„Pah! Dann beweise es!“

„Nichts leichter als das! Golem, sag mal was!“

Asimov steht nur reglos da und betrachtet die beiden zankenden Priester. Primo glaubt, in seinen rot leuchtenden Augen Spott aufglimmen zu sehen.

„Golem, ich befehle dir, etwas zu sagen!“, ruft Magolus wütend.

Wumpus grinst. „Dachte ich‘s mir doch, dass du wieder mal nur Unsinn redest! Aber was soll man auch von Leuten erwarten, die von einem notchverlassenen Dorf irgendwo am Ende der Welt kommen.“

„Notchverlassen? Am Ende der Welt? Ihr seid es doch, die am Ende der Welt wohnen! Wir mussten zwei Wüsten durchqueren, um hierher zu kommen!“

„Seid ihr etwa durch die Wüste gelaufen?“ Wumpus lacht laut auf. „Wie dumm von euch! Warum habt ihr nicht den einfachen Weg genommen?“

Magolus wirft Primo einen giftigen Blick zu. „Den einfachen Weg?“

„Na klar“, sagt Wumpus. „Ihr hättet doch bloß das Gebirge überqueren müssen, dann über die Ebene, durch den Blumenwald und die Küste entlang bis hierher. Das wäre außerdem viel kürzer gewesen.“

Magolus räuspert sich. „Wir gehen da lang, wo es uns passt!“, sagt er kleinlaut. „Und übrigens kann unser Golem doch sprechen! Er hat anscheinend nur gerade keine Lust!“ Er wirft Asimov einen Blick zu, der dem eines wütenden Endermans ebenbürtig wäre.

„Pfft!“, macht Wumpus. „Dass ich nicht lache!“

„Ihr habt sicher Hunger von der weiten Reise!“, schaltet sich Karo ein. „Wir wussten nicht, dass ihr kommt, deshalb haben wir kein Festmahl vorbereitet. Aber ich habe einen Kuchen gebacken und noch ein paar Hühnchen im Ofen, es wird schon für alle reichen.“

Es stellt sich heraus, dass Margis alte Freundin Karo ein geräumiges Haus am Rande des Wüstendorfs bewohnt. Magolus und Kaus zählen insgeheim die Dächer und stellen enttäuscht fest, dass das Wüstendorf aus exakt dreizehn Häusern besteht - genauso viele wie ihr Heimatdorf. Wumpus verabschiedet sich mit der Begründung, er habe leider Wichtigeres zu tun, als sich um irgendwelche dahergelaufenen Fremden zu kümmern, und lässt sie mit Karo allein. Primo ist das nur recht – so muss er sich wenigstens nicht den ganzen Abend das Gezanke der beiden Priester anhören.

„Und ich muss bestimmt wieder draußen bleiben!“, mault Asimov, nachdem Wumpus gegangen ist und die anderen Karos Haus betreten.

Die Bäuerin reißt die Augen auf. „Der kann ja wirklich sprechen!“

„Klar kann er das!“, ruft Birta entrüstet. „Oder dachtest du etwa, unser Priester lügt?“

„Oberster Hohepriester von Allen, bitte!“, weistMagolussiezurecht.

„Nein, äh ... tut mir leid“, stottert Karo. „Ich habe nur noch nie einen sprechenden Golem gesehen!“

„Wumpus offensichtlich auch nicht“, stellt Magolus fest. „Sonst hätte er mir wohl geglaubt.“

„Ihr müsst ihm verzeihen“, sagt die Bäuerin. „Unser Priester ist manchmal ein wenig ... starrsinnig.“

„Das kennen wir“, sagen Primo und Kolle gleichzeitig und ernten dafür böse Blicke von Magolus und Birta.

„Jetzt kommt erst mal rein, dann essen wir was. Du natürlich auch, sprechender Golem.“

„Ich heiße Asimov“, sagt der Golem. „Und danke für die Einladung, aber ich bleibe lieber draußen. In Häusern stoße ich mir bloß den Kopf.“

Es wird ein schöner Abend. Karo lädt noch ihren Nachbarn ein, den Schäfer Daun, der auch schon beim Besuch des Dorfs an der Schlucht dabei war. Zu acht wird es selbst in dem geräumigen Haus ganz schön eng, auch ohne Golem. Doch das tut der guten Stimmung keinen Abbruch. Das Essen schmeckt hervorragend, und Margi und Karo erzählen Geschichten aus ihrer Jugend, als die beiden Priester Wumpus Streiche gespielt haben. Magolus lacht besonders laut darüber.

Erst als der Mond bereits hoch am Himmel steht, legen sie sich schließlich schlafen.

2. Der Golem ist weg

Am nächsten Morgen serviert Karo ein herzhaftes Frühstück. Zwar hat Magolus sein Ziel, Wumpus mit einem sprechenden Golem zu beeindrucken, nicht erreicht, aber die freundliche Behandlung durch die Bäuerin stimmt ihn milde. „Ihr könnt ja nichts dafür, dass ihr so einen Angeber als Priester habt“, stellt er fest. Primo und Kolle rollen mit den Augen, was ihnen einen Tadel von Birta einbringt.

Als sie aus dem Bauernhaus treten, erwartet sie eine Überraschung. Wumpus steht dort inmitten einer Gruppe von Dorfbewohnern und macht ein finsteres Gesicht.

„Wo ist der Golem?“, fragt er.

„Da steht er doch!“, erwidert Magolus und weist auf Asimov, der reglos neben einem von Karos Getreidefeldern wartet.

„Den meine ich nicht“, sagt der Priester des Wüstendorfs. „Ich meine unseren Golem. Gestern Abend war er noch da, aber seit heute Morgen ist er nirgends zu finden.“

„Woher sollen wir wissen, wo euer Golem ist?“, fragt Magolus.

„Gebt es ruhig zu!“, zischt Wumpus.

„Gebt was zu?“

„Dass ihr ihn gestohlen habt!“

Einen Moment lang herrscht eisige Stille.

„Was sagst du da?“, fragt Magolus. Seine Stimme bebt vor Zorn.

„Willst du mir etwa erzählen, es ist Zufall, dass unser Golem genau in dem Moment spurlos verschwindet, wo ihr hier aufkreuzt?“, gibt Wumpus ebenso zornig zurück.

Primo blickt zwischen den beiden hin und her. Die angespannte Stimmung gefällt ihm gar nicht. Wenn es zum offenen Konflikt kommt ...

„Hast du irgendwelche Beweise für deine Anschuldigungen, Wumpus?“, schaltet sich Karo ein.

„Beweise? Der Fall ist doch eindeutig: Diese Fremden kreuzen hier auf, und am nächsten Morgen ist unser Golem weg. Was brauchen wir da noch für Beweise? Wer sonst außer einem Fremden würde einen Golem klauen?“

„Und wie genau sollen unsere Besucher den Golem gestohlen haben?“

„Das weiß ich doch nicht! Wahrscheinlich haben sie sich nachts an ihn herangeschlichen, und dann – zack – haben sie ihn sich geschnappt.“

„Und wo, glaubst du, haben sie ihn versteckt? Unter ihren Roben vielleicht?“

„Nun, äh ... also ...“, stottert Wumpus und sieht sich verwirrt um.

Primos Blick fällt auf Asimov, der immer noch reglos dasteht. Bildet er es sich nur ein, oder schaut der Golem verschämt auf den Boden? Ihm kommt ein Verdacht.

„Asimov, kannst du uns vielleicht sagen, wo der Golem aus dem Wüstendorf ist?“, fragt er.

„Schon möglich“, erwidert der Golem, ohne Primo anzusehen.

Die Wüstendorfbewohner starren Asimov mit großen Augen an. „Er kann ja wirklich sprechen!“, ruft Wumpus erstaunt.

„Ha!“, macht Magolus triumphierend.

„Asimov, wo ist der andere Golem?“, fragt Primo.

Asimov streckt seinen langen metallenen Arm aus und zeigt auf die Wüste nordöstlich des Dorfs. „Irgendwo da draußen.“

„Und wieso ist er da draußen?“

„Ich habe ihn in die Wüste geschickt.“

„Und warum?“