Das Fenster der Träume - Karin Hübner - E-Book

Das Fenster der Träume E-Book

Karin Hübner

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Beschreibung

Wir Kinder hatten eine sehr strenge Erziehung, ich war die Älteste von sechs Kindern und somit musste ich schon sehr früh arbeiten. Da meine Eltern mich immer brauchten, hätten sie niemals erlaubt, dass ich einen Freund habe, und sei es auch nur ein Brieffreund. Das hätte dann bedeutet, dass ich Zeit für mich haben wollte, und das ging ja gar nicht! Ein Fenster - ein Traum - ein Leben Nach einer wahren Begebenheit.

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Seitenzahl: 47

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Unter Mithilfe und Überarbeitung von

Michaela Hübner

Lektorin

Eine Liebesgeschichte

nach einer wahren Begebenheit!

Von Erfolgsautorin

Karin Hübner

Es ist kalt und dunkel im Zimmer, Heizung gibt es nicht und trotzdem stehen ich auf, gehe raus aus dem kuschelweichen, schönen und warmen Federbett, ganz leise.

Wir sind vier Mädchen in einem Zimmer und darum mache ich auch kein Licht an, denn wir Mädels schlafen zu zweit in einem Bett und ich will niemand Wecken!

Auch unsere Eltern, die genau unter unserem Zimmer in der Wohnstube sitzen, und wie immer fernsehen, dürfen mich nicht Hören, denn sonst heißt es wieder „ab, sofort ins Bett“!

Aber die Zeit, die ich mir hier abends stehle, um für mich alleine am Fenster zu träumen und dabei in den Sternenhimmel zu schauen, diese Zeit will ich mir auf gar keinen Fall nehmen lassen.

Also nehme ich mir nun eine Wolldecke und tapse barfuß auf dem kalten Boden zum Fenster. Ich klettere zuerst auf den Nachttisch, dann auf die Fensterbank, ziehe leise die Gardine, in der ich mich fast verknotet hätte, leise zur Seite, das ich besser im Schneidersitz sitzen kann.

Ich dreh mich noch einmal um, die Mädels haben mich nicht bemerkt, sie Schlafen friedlich. Gott sei Dank, denn sonst wäre es vorbei mit der schönen Träumerei auf meiner Fensterbank. Das ist so wichtig für mich, es ist das einzige Geheimnis, das habe ich nur für mich und meinen Brieffreund aus Berlin.

Wir Kinder hatten eine sehr strenge Erziehung, ich war die Älteste von sechs Kindern und somit musste ich schon sehr früh Arbeiten. Da meine Eltern mich immer brauchten, hätten sie niemals erlaubt, dass ich einen Freund habe, und sei es auch nur ein Brieffreund.

Das hätte dann bedeutet, dass ich Zeit für mich haben wollte, und das ging ja gar nicht!

Ich hatte mich endlich in meine Decke eingehüllt, saß auf der Fensterbank und hatte das absolute, tolle Erlebnis, wie immer für mich!

Ich sehe mir den Mond, der nur halb zusehen ist, und den Sternenhimmel an, stelle mir dabei vor, wie mein Brieffreund in Berlin das selbe tut.

Bei diesem Gedanken, dass wir zur gleichen Zeit das selbe sehen, verursacht ein deutliches Kribbeln in der Magengegend.

Wir machen manchmal per Brief einen bestimmten Zeitpunkt aus, sodass wir gleichzeitig in die Sterne sehen.

Obwohl ich ihn noch nie gesehen habe, fühle ich mich in dem Moment sehr nahe!

Sein Bild habe ich jetzt endlich und somit weiß ich jetzt wenigstens, wie er aussieht. Als ich das Bild bekam, glaubte nicht meinen Augen nicht zu trauen:ich hatte einen Traum und habe im Traum schon sein Bild gesehen!

Während ich so vor mich hinträume, kamen mir Gedanken, wie schwierig es doch war, das Ganze geheim zu halten; die Briefe aus Berlin gehen zu meiner Freundin und meine Briefe an ihn schickt für mich Lisa ab.

Ich habe immer Bauchschmerzen gehabt, wenn der Postbote vorbei fuhr und ich daran dachte, dass hoffentlich die Eltern nichts mitbekamen.

Ach, war ich immer glücklich, wenn ich auf der Fensterbank saß und an ihn dachte! Auch an Berlin, wo er ja wohnt, ich konnte mir so eine Großstadt sehr gut vorstellen, nur was ich so im Fernsehen mitbekam.

Der Gedanke an Berlin verursachte ein Kribbeln, hatte natürlich mit dem Dorf, in dem ich wohnte, nichts zu tun.

ich denke an die vielen bunten Lichter am Abend, die Geschäfte, die großen Busse, die vielen Autos, Kinos, Eisdielen, und so weiter, hier im Dorf war buchstäblich nichts.

Irgendwann möchte ich so gern in die große Stadt, habe richtig Sehnsucht nach dem Großstadtrummel.

Ob ich wohl jemals dorthin komme??

Ich möchte so gerne mit meinem Brieffreund durch die belebten und bunt beleuchteten Straßen schlendern! In meinen Träumen mache ich es schon. Im nächsten Brief werde ich ihm Schreiben, was ich heute an meinem Fenster so träumte, mal sehen, was er dazu sagt.

Außerdem müssten wir wieder einen Termin machen zum gemeinsamen „Sterne schauen“! Darauf freue ich mich schon riesig, hoffentlich bleibt alles weiter unentdeckt.

Trotz der Wolldecke, in die ich mich eingewickelt hatte, habe ich jetzt „Eisfüße“. Es ist Januar und somit schneite es ganz schön, gerade denke ich, dass ich den Berliner Brieffreund nun schon ein halbes Jahr kenne!

Mit dem Gedanken krabbel ich wieder ins Bett zurück und schlafe glücklich und zufrieden ein!

In dieser Nacht träume ich intensiv von großen Straßen, vielen Lichtern, und bei mir ist mein Brieffreund, den ich ja noch nie gesehen habe. Der Traum war so schön.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, blinzelte ich zu „meinem“ Fenster, und sehe, dass es zugefroren ist und die Eisblumen glitzern. Das lädt mich gleich wieder zum Träumen ein, aber der Tag fängt an und es wartet wieder viel Arbeit auf mich.

Als ich nach unten in die Küche komme, war natürlich noch niemand auf. Wie immer musste ich erst mal den Ofen anheizen, und Teewasser für Mutti aufsetzen, bevor ich in das kalte Bad ging, um mir den „Schlaf“ aus den Augen zu waschen.

Ich war also immer die erste die Aufstand und machte dann immer schon alles fertig wie Schulbrote, Frühstück und Tee für Mutti. Danach weckte ich sie alle!

Ich war die Älteste und hatte ganz schön zu tun, wie eine Erwachsene, obwohl ich erst 15 Jahre war, und das ganze nicht erst seit jetzt!

Nach dem Frühstück hieß es Kinder fertigmachen für die Schule, Haus sauber, (aber SAUBER), es musste der Kontrolle von Mutti Standhalten, denn gegen sie war ein Feldwebel nichts und das Ganze auch noch nach Zeit!