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"Liam...er...er ist verschwunden!" Ein brutaler Entführer treibt in Neuenburg sein Unwesen und versetzt alle in stockenden Atem. Felix versucht alles um seinen kleinen Bruder unversehrt wieder zu finden. Dabei macht er einige schockierende Entdeckungen und deckt jahrelange Geheimnisse auf. Eine Mischung aus Krimi und Thriller, bei der man bis zum Schluss mitfiebert wie es ausgeht.
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Seitenzahl: 85
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„Unsere Wünsche sind Vorgefühle der Fähigkeiten, die in uns liegen, Vorboten desjenigen, was wir zu leisten imstande sein werden!“ (Johann Wolfgang von Goethe)
Ein großer Dank geht an meinen Freund, der mich immer bei diesem Projekt unterstützt hat!
EINS
ZWEI
DREI
VIER
FÜNF
SECHS
SIEBEN
ACHT
NEUN
ZEHN
ELF
ZWÖLF
Seit kurzem wohnt die 17-jährige Freya in dem kleinen Dorf namens Neuenburg. Ihre Mutter hatte nach dem Tod von Freyas Vater einen neuen Partner gefunden. Morgen steht für sie der erste Schultag in der neuen Schule an. Über diese weiß Freya kaum etwas, nur, dass sie sehr klein ist und jeder jeden kennt. Das ist sie gar nicht gewohnt, denn sie hat vorher in einer Großstadt gelebt. Vermutlich wird es hier ein sehr langweiliges Leben werden, da es hier nichts gibt, wo man als Jugendliche etwas unternehmen könnte.
Ihr Kopf dröhnt, als sie um 7 Uhr aus dem Bett steigt. Sie greift zu ihren neuen Klamotten, die aus einem bordeauxroten Pullover und einer Jeans bestehen. Um nicht direkt am ersten Tag zu spät zu kommen, schnappt Freya sich im Gehen einen Apfel und verlässt frühzeitig das Haus. Die Schule ist nur 2 Kilometer entfernt, sodass sie mit dem Fahrrad fahren kann. Als sie die Garage mit ihrem Fahrrad verlässt, sieht sie beim Nachbarshaus einen Jungen, den sie auf ihr Alter schätzen würde. Dieser wirkt schüchtern, da er nur schwarze Kleidung trägt und sich seine Kapuze ins Gesicht zieht, so als wenn er nicht möchte, dass ihn jemand erkennt. Freya befasst sich nicht weiter mit ihm, sondern fährt los in Richtung Schule.
Vor der Schule angekommen würde sie am liebsten sofort wieder umdrehen und nach Hause fahren. Alle Schüler tragen ältere Kleidung und grüßen jeden der an ihnen vorbeikommt. Unvorstellbar, für jemanden der in der Großstadt aufgewachsen ist. Ohne groß beachtet zu werden betritt sie das Schulgebäude und sucht den ersten Raum, in dem sie gleich Mathe Unterricht hat.
Von der kleinen Eingangshalle gehen vier Gänge ab, die nicht beschildert sind. Darum macht sich Freya auf die Suche nach dem richtigen Flur mit ihrem Klassenraum. Im dritten Gang findet sie Raum 13, den Raum in dem sie jetzt Unterricht hat. Obwohl sie nicht zu spät ist klopft sie an, bevor sie den Raum betritt. Dadurch gehen alle Blicke in ihre Richtung, doch sie scheinen voller Desinteresse zu sein. Beim Überblicken des Raumes sieht sie nur einen freien Platz auf den sie sich setzt. Alle anderen Tische sind mit etwa 13 Schülern belegt. Neben ihr sitzt ein Mädchen, welches aussieht wie eine Anführerin einer beliebten Clique. Das macht Freya an der Schminke und dem speziellen Verhalten aus. Kurz nachdem sie sich hingesetzt hat, geht die Tür auf und ein jung aussehender Mann kommt rein. Alle werden sofort still, woraus Freya schließt, dass es ihr Mathelehrer sein muss. Die Stunde verlief gut, weil Freya das Thema schon von ihrer alten Schule kennt. Das weckt Freude in ihr, da sie so eine gute Note bekommen kann, obwohl ihr Mathe sonst nicht liegt.
In der ersten Pause begibt sie sich auf eine Reise durch die Schule. Sich ohne Schilder zu Recht zu finden ist gar nicht so einfach, trotzdem hat sie die Cafeteria gefunden. Sie besteht aus mehreren kleinen Tischen, an denen verteilt kleine Gruppen sitzen, außerdem gibt es eine Theke an der man sich Essen und Trinken kaufen kann. Freya durchquert den Raum und setzt sich an einen freien Tisch in der Mitte des Raumes. Von dort aus beobachtet sie das rege Treiben während der Pause. Beim Umherschauen bleibt ihr Blick an einem Schüler hängen, der in einer versteckten Ecke steht. Es ist der Nachbarsjunge, den sie heute Morgen schon gesehen hat. Wahrscheinlich ist es kein Zufall, dass sie ihn auf dieser Schule sieht, denn es gibt nur eine Schule im Umkreis von Neuenburg. Sie macht sich keine weiteren Gedanken dazu, denn vor der nächsten Stunde muss sie auf jeden Fall noch die Toiletten finden.
In der nächsten Stunde ist nichts Besonderes passiert, so wie es oft in der Schule ist. In der zweiten Pause nimmt sich Freya den Pausenhof vor, um ein wenig frische Luft zu bekommen. Es fühlt sich an wie ein Park, überall stehen Bäume und Bänke mit ausreichend Mülleimern. Das Dorf scheint viel Wert auf die Unversehrtheit der Natur zu legen, was Freya positiv auffasst, das hatte sie in der Großstadt immer gestört, dass es kaum grüne Gegenden gab. Durch die Mitte verläuft ein Kiesweg, den sie entlang läuft, damit sie auch den hinteren Schulhof erkunden kann. Am Ende taucht ein kleines Gewächshaus auf. Wie es wohl von innen aussieht?
Um dies zu erfahren geht Freya auf die Eingangstür zu. Der Türgriff fühlt sich kühl an und lässt sich nicht nach unten drücken. Scheinbar ist das Gewächshaus abgeschlossen, damit die Schüler nicht einfach hineingehen können und dort Quatsch machen können. Um dennoch einen Blick hineinwerfen zu können geht sie zu dem nächstgelegenen Fenster. Es ist sehr hoch, sodass Freya sich auf die Zehenspitzen stellen muss, um überhaupt etwas zu erkennen. Es wimmelt nur so von bunten Farben: rote Rosen, gelbe Narzissen, weiße Orchideen und sogar ein paar kleine Bäume befinden sich im Inneren des kleinen Gebäudes.
«Was machst du denn da? « ertönt eine männliche Stimme hinter ihr.
Freya fühlt sich erwischt und dreht sich mit einem rot gewordenen Gesicht um und blickt in das Gesicht von einem rothaarigen Jungen, der mit ihr im Mathe Unterricht saß. « Ähm ich bin neu hier und wollte wissen was hier drin ist«, stammelt sie. «Kannst du mir sagen wer sich um die Pflanzen kümmert? « «Du wirst es vermutlich nicht glauben, ich wollte es anfangs auch nicht glauben, unser Mathelehrer leitet eine Garten-AG in der er sich mit den Schülern um das Gewächshaus und auch um den Schulhof kümmert. Wenn du magst zeige ich dir noch Weiteres von der Schule, du scheinst ja sehr neugierig zu sein, « grinst er sie freundlich an. «Klar gern, dann finde ich mich vielleicht auch mal zurecht. Aber vorher möchte ich noch wissen wie du heißt? Ich bin übrigens Freya, aber das weißt du sicher noch vom Vorstellen heute Morgen. « «Freya… Das ist ein seltener Name. Ich heiße Felix. Komm mit ich zeige dir das Highlight der Schule. «
Mit schnellen Schritten geht er zurück zum Schulgebäude. Dort angekommen führt er sie durch den Flur in die Eingangshalle und von dort aus in die Aula. Freyas Augen werden so groß, als würde ein Kind einen Hundewelpen geschenkt bekommen. «Wow «, vor ihr erstreckt sich eine liebevoll gestaltete Aula mit einer riesigen Bühne. Sie besteht aus einem hellen Holzboden und einem roten Vorhang, der zurückgeschoben ist. Auf der gesamten Bühne stehen Pflanzen, die bestimmt von der Garten-AG stammen. «So eine Schul-Aula habe ich noch nie gesehen, Wahnsinn! Wozu wird sie denn genutzt? « fragt Freya ihren Begleiter. «Für alles Mögliche, Abschlussfeiern aber auch Wettbewerbe oder Theaterstücke. « Es ertönt ein dunkel klingender Gong. Das ist das Zeichen dafür, dass die beiden sich zum Klassenraum begeben müssen, da die letzte Stunde anfängt.
Endlich ist der erste Schultag geschafft. Freya geht zu den Fahrradständern, wo sie auf Felix trifft, der sie fragt in welche Richtung sie muss. «Ich wohne in der Nähe vom Burgwald, warum? « «Oh das passt, ich muss auch in die Richtung, dann können wir zusammen fahren, vorausgesetzt du möchtest das überhaupt. « Nach wenigen Minuten gemeinsamer Fahrt bleibt Felix vor einem Holzhaus stehen. «Hier wohne ich mit meiner Mutter, dann weißt du wo du mich finden kannst, falls du dich nochmal verirrst, « witzelt Feix. Lachend verabschieden die beiden sich und Freya fährt das letzte Stück zu sich nach Hause.
Dort wird sie schon von ihrer Mutter und dem Mittagessen erwartet. Ihre Mutter möchte natürlich direkt wissen wie der erste Schultag war. «Erst dachte ich es wird schrecklich, doch dann habe ich Felix kennen gelernt. Er wohnt hier in der Nähe in dem Holzhaus. Freundlicherweise hat er mir die Schule gezeigt und mich auf dem Heimweg begleitet. Wie war dein Arbeitstag, hattest du viele Einsätze? « «Zum Glück waren es wenige Fälle, dafür war ein Autounfall dabei. Und was ein Zufall, die Polizei musste dazukommen und weißt du wen ich dadurch kennen gelernt habe? Die Mutter von Felix.«
Den restlichen Tag verbringt Freya damit in den Burgwald zu gehen und die Umgebung zu erforschen. Der Wald ist sehr dicht und besteht aus vielen großen Bäumen, wie Eichen und Birken. Nach einem Fußweg von zwanzig Minuten gelangt sie an eine Lichtung an der eine kleine Burgruine steht. Jetzt macht der Name des Waldes auch Sinn. Da Freya nicht weiß wem die Burg gehört traut sie sich nicht hinein zu gehen. Weil es langsam anfängt zu dämmern geht Freya zurück, um sich nicht in dem Wald zu verlaufen. Nach einem warmen Bad geht sie schlafen und ist glücklich, dass sie am nächsten Tag nicht alleine in die Schule gehen muss.
« Na wie hast du die erste Nacht in deinem neuen Zuhause geschlafen? « begrüßt Felix Freya an der Schule. «Mein Schlaf war, dank der Ruhe, so gut wie noch nie. Achja sag mal weißt du ob die Burg im Wald jemandem gehört? Ich habe sie gestern Abend entdeckt. « «Ja das ist eine traurige Geschichte. Vor ein paar Jahren hat hier ein Mann gelebt, der hier niemanden hatte, da seine Frau schon vor längerer