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Nichtsahnend arbeitet der Schmiedejunge Fengurd an seinem Meisterstück, als der Feuergott Loki in der Schmiede auftaucht. Er verspricht Fengurds Schwert zur mächtigsten Waffe in ganz Midgard zu machen. Eine einzigartige Chance, oder ein Spiel mit dem Feuer?
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Seitenzahl: 20
Veröffentlichungsjahr: 2013
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Alexandra Bauer
Das Feuerschwert des Loki
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Inhaltsverzeichnis
Titel
Das Flammenschwert des Loki
Impressum neobooks
Gullbragard lag in Dunkelheit, einzig die Sterne leuchteten über dem kleinen Dorf, auf dessen Wege sich der erste Reif des Herbstes legte. Längst ruhten die Bewohner in ihren Häusern, nur ein gleichmäßiger, donnernder Hall aus der Schmiede rollte durch die Gassen. Hinter dicken Vorhängen aus Fell stand Fengur am Amboss seines Lehrmeisters und bearbeitete das Stück Eisen, welches ihm der Schmied übereignet hatte. Gemeinsam hatten sie das Metall mehrfach gefaltet und gehämmert. Nun sollte er das Schwert alleine aus dem Werkstück herausarbeiten. Ebenso wie die Welt draußen lag die Schmiede in Dunkelheit. Einzig die Esse mit ihren glühenden Kohlen und das Sprühen der Funken, wenn Fengur das Eisen mit seinem Hammer traf, spendete ein wenig Licht. Seit mehreren Nächten hämmerte der Junge bereits auf das Eisen ein und allmählich formte sich eine klar erkennbare Struktur heraus.
Schweiß rann Fengur von der Stirn. Ruß beschmutzte sein Gesicht und malte ihm schwarze Muster auf die Haut.
Die Hammerschläge verklangen und Fengur legte das Werkstück zurück auf die Esse. Während er das Eisen darin wendete und es unter den glühenden Kohlen vergrub, schwirrten Funken auf, tanzten durch die dunkle Schmiede und erhellten sie für einen Augenblick taghell.
Da schrak Fengur zurück und taumelte einen Schritt. Die Funken erleuchteten das Gesicht eines hochgewachsenen Mannes. Lange dunkle Haare flossen auf seine Schultern. Sein Bart wuchs in zwei Strähnen entlang der Oberlippe und in zwei Strähnen unterhalb des Kinns. Lässig lehnte er an der Esse, die Arme vor seinem roten Klappenrock verschränkt. Er war groß, fast zwei Meter, so schätze Fengur. Unwillkürlich zog der Schmiedegeselle das glühende Eisen aus dem Feuer und hielt es vor sich.
Der Fremde lächelte unbeeindruckt. „Das wird ein gutes Schwert werden“, sprach er.
„Wer bist du? Was willst du hier?“, knurrte Fengur.
Der Fremde löste eine Hand aus der Verschränkung und schob die Klinge mit dem Zeigefinger von sich weg. Fengur stockte der Atem. Die Klinge glühte noch immer, doch der Fremde schrie nicht auf, sie fügte sie ihm keine Verletzung zu.
„Besser lässt du es im Feuer“, erklärte der Mann.
Fengurs Herz schlug schneller und die Knie wurden ihm weich. Unendliche Angst packte ihn. Das war kein gewöhnlicher Mensch, das musste ein böser Geist sein, ein Schwarzalf vielleicht, der ein Spiel mit ihm trieb, bevor er ihn tötete.