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Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 2,0, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Mittelalter präsentierte sich Venedig mit ihrer exponierten Lage an der Adria und gut erreichbar von Handelsrouten aus dem Norden über Alpenpässe als südeuropäische Handelsmetropole ersten Ranges. Venezianische Händler importierten Gold, Seide, Gewürze und Öle aus dem Dar Al-Islam und es bestand ein großer Bedarf nach Gütern aus den Nordländern wie Holz, Eisen, Schafswolle, Wachs, Silber, Felle, Keramik, Waffen und Tuche. Wie war diese Warenaustausch organisiert, wo einerseits die Händler aus deutschen Städten an dem profitablen Geschäft teilhaben wollten, andererseits die venezianische Regierung – obwohl ebenfalls am Warenaustausch interessiert - sich seine absolute Vormachtstellung als Handelsknotenpunkt bewahren wollte. Die Lösung für die venezianischen Dogen präsentierte sich in einem Import aus der muslimischen Welt, dem Fondaco. Das Fondaco dei Tedeschi ist heute eines der bekanntesten Beispiele für eine solche Handelseinrichtung im Mittelmeerraum. Doch ist es auch ein repräsentatives Beispiel für die europäische Adaption dieser muslimischen Erfindung? In dieser Einrichtung konnte durch strenge Regeln, die ebenfalls von den muslimischen Vorbildern übernommen wurden, die gesamte Handelstätigkeit deutscher Kaufleute kontrolliert werden. Das bot gleichzeitig die Gelegenheit, alle Waren mit Einfuhr- und Ausfuhrzöllen zu belegen, und außerdem Gebühren für die Lagerung von Gütern und Mieten für Übernachtungsmöglichkeiten zu erheben. Für deutsche Händler war Venedig von solcher Bedeutung als Handelsplatz, dass sie diese Einschränkungen in Kauf nahmen. Auch deutsche Städte bewerteten Venedig als Handelsmetropole sehr hoch, wie besonders bei der Bearbeitung einer Quelle ersichtlich wurde , die in Henry Simonsfelds „Der Fondaco dei Tedeschi in Venedig und die deutsch-venetianischen Handelsbeziehungen“ veröffentlicht wurde, das erstmals 1887 im Verlag der J. G. Cotta`schen Buchhandlung erschien. An der Quelle, einem Brief des Nürnberger Rates an die Räte der Städte Ulm und Konstanz aus dem Jahr 1423, ist auch zu untersuchen, inwieweit die Politik Einfluss auf die Handelstätigkeit nahm.
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