Das Gelächter des Kukkaburra - Siegfried Lenz - E-Book

Das Gelächter des Kukkaburra E-Book

Siegfried Lenz

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Beschreibung

"Ich gestehe, ich brauche Geschichten, um die Welt zu verstehen." Unbelastet von "taktischem Wissensgebäck" will der Dichter einer Einladung an australische Universitäten nachkommen, doch kurz vor Abreise hört er von einem legendären australischen Vogel, der menschenähnlich lachen soll. Dieser Kukkaburra geht ihm fortan nicht mehr aus dem Kopf und begleitet ihn während der Reise gleich einem Phantom. Siegfried Lenz' "Das Gelächter des Kukkaburra" wurde 1968 in DIE ZEIT erstmals abgedruckt. 2004 erschien die Erzählung als Teil von "Zaungast" im Hoffmann und Campe Verlag. "Lenz schreibt unglaubliche und letztlich, da mit künstlerischen Mitteln beglaubigt, doch glaubhafte Erzählungen; sie mögen einem bisweilen unwahrscheinlich vorkommen, aber sie sind immer wahr." Marcel Reich-Ranicki, 2005 Diese eBook-Ausgabe wird durch zusätzliches Material zu Leben und Werk Siegfried Lenz ergänzt.

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EPUB

Seitenzahl: 16

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Siegfried Lenz

Das Gelächter des Kukkaburra

Erzählung

Hoffmann und Campe Verlag

Das Gelächter des Kukkaburra

Mit welchen Kenntnissen sollte ich mich ausrüsten? Mit welchem Wissen kostümieren? Sollte ich, da die Einladung nach Australien feststand, die sympathisch knappe Geschichte des Kontinents studieren oder seine strategische Lage? Sollte ich einen ethnologischen oder einen soziologischen Geschwindkursus durchlaufen? Was würde mir dort unten am ehesten helfen? Politische Kenntnisse? Literarische? Mineralogische? Ich war eingeladen, an sieben australischen Universitäten zu lesen, und ich mußte mich doch vorbereiten, wappnen, einstimmen, ich konnte doch nicht unpräpariert, und das heißt: schutzlos, einen Kontinent betreten, wo sich jeder seinen Bumerang selbst schnitzen darf. Welches Wissen also kann einen dort schützen, fragte ich mich, welche Kenntnisse können dir helfen, dich dort unten heimisch zu fühlen.

Kaum so gefragt, drängte sich auch schon die Gegenfrage auf: Soll man sich durch Kenntnisse schützen, soll man sich heimisch fühlen in einem fremden Land, da Fremdheit doch eine spezielle Bedingung des Erlebens ist? Und ist es nicht überhaupt ratsamer, ohne wohlfeiles Vorwissen zu reisen, nur mit der Bereitschaft, sich entgeistern oder befremden, überwältigen oder verstören, in jedem Fall: sich original beschreiben zu lassen? Auf jedes Risiko? Und kommt es nicht zunächst darauf an, daß man selbst etwas investieren muß – in eine Begegnung, eine Landschaft, ein Erlebnis –, damit ein Eindruck oder ein Abdruck entsteht? Tabula rasa: ist das nicht die ideale Ausgangslage für jede Reise? Wie also?

Ich entschied mich dafür, unbelastet zu reisen, ohne taktisches Wissensgepäck, dennoch konnte ich es nicht verhindern, daß mir zum Schluß, beinah widerwillig, eine spezielle Kenntnis zugetragen wurde; die betraf einen australischen Vogel und beherrschte mich mit seltsamer Hartnäckigkeit.