Das Gesicht der Anderen - Beverly Barton - E-Book

Das Gesicht der Anderen E-Book

Beverly Barton

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Beschreibung

Ungeduldig schaut die junge Amy auf die Uhr. Wo bleibt Dante? Er wollte sie doch abholen! Aber ihr Freund kommt nicht. Stattdessen hält ein Fremder neben ihr am Straßenrand. Wenig später ist Amy spurlos verschwunden ... Siebzehn Jahre später starrt Detektive Dante Moran auf das Foto eines jungen Mädchens: Leslie Anne, Enkelin eines Millionärs, wird vermisst! Besessen macht Dante sich daran, sie zu finden: Vielleicht kann er so einen Teil der Schuld begleichen, die er seit Amys Verschwinden spürt - Stunde für Stunde, Tag für Tag, Jahr für Jahr. Sein erster Weg führt ihn zu Tessa Westbrook, Leslie Annes Mutter. Und geschockt sieht er, dass nicht nur der Fall eine verblüffende Ähnlichkeit mit Amys hat …

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Seitenzahl: 401

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Alle Rechte, einschließlich das der vollständigen oder auszugsweisen Vervielfältigung, des Ab- oder Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten und bedürfen in jedem Fall der Zustimmung des Verlages.

Der Preis dieses Bandes versteht sich einschließlich der gesetzlichen Mehrwertsteuer.

Beverly Barton

Das Gesicht der anderen

Roman

MIRA® TASCHENBUCH

MIRA® TASCHENBÜCHER

erscheinen in der Harlequin Enterprises GmbH,

Valentinskamp 24, 20354 Hamburg

Geschäftsführer: Thomas Beckmann

Copyright © 2012 by MIRA Taschenbuch in der Harlequin Enterprises GmbH

Titel der nordamerikanischen Originalausgabe:

Worth Dying For

Copyright © 2004 by Bevarly Beaver

erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto

Published by arrangement with

HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.

Konzeption/Reihengestaltung: fredebold&partner gmbh, Köln

Umschlaggestaltung: pecher und soiron, Köln

Titelabbildung: Corbis GmbH, Düsseldorf

Autorenfoto: © by Harlequin Enterprise S.A., Schweiz

Satz: Buch-Werkstatt GmbH, Bad Aibling

ISBN eBook 978-3-95576-138-7

www.mira-taschenbuch.de

eBook-Herstellung und Auslieferung: readbox publishing, Dortmundwww.readbox.net

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Zum Andenken an meine Eltern, Doris und Dee Jr., die viel zu früh auseinandergerissen wurden. Sein Herz ist ihr schon vor vielen Jahren gefolgt,

PROLOG

Es ist besser, Liebe empfunden und Verlust erlitten zu haben, als niemals geliebt zu haben. Lord Alfred Tennyson

Wo ist er?, fragte sich Amy.

Es sah Dante gar nicht ähnlich, sie warten zu lassen. In den zehn Monaten, in denen sie jetzt zusammen waren, hatte er sich als absolut vertrauenswürdig und zuverlässig erwiesen. Sie war Menschen gegenüber generell immer etwas misstrauisch, doch er hatte es geschafft, ihr Vertrauen zu gewinnen. Dabei hatte sie ihm erst nach zwei Monaten erlaubt, sie zu küssen.

Er würde sicher bald kommen. Immer wenn sie Spätschicht hatte, wie an diesem Abend, legte er Wert darauf, sie abzuholen und nach Hause zu bringen. Amy wippte nervös auf den Zehenspitzen und sah erneut auf die Uhr. Jetzt war er schon zehn Minuten zu spät.

Der kühle Novemberwind frischte auf und ließ sie frösteln. Sie hätte besser eine Jacke mitgenommen. Aber natürlich war man hinterher immer klüger. Ein Fetzen Papier wirbelte durch die Luft und landete auf dem Bürgersteig. Vielleicht sollte sie wieder reingehen und dort warten, wo es wärmer war.

Gerade als sie die Tür des Dairy Dip öffnen wollte, wo sie nach der Schule dreimal in der Woche abends und jeden Samstag ganztags arbeitete, kam Jerry Vinson heraus und schloss hinter sich ab. Jerry war der Manager und einer der Besitzer des einzigen Schnellrestaurants in Colby, Texas.

“Ist Dante noch nicht da?”, fragte Jerry. “Das ist das erste Mal, dass er dich nicht abholt.”

“Ich weiß.” Amy rieb ihre Handflächen an den Oberarmen, um sich zu wärmen. “Irgendwas muss passiert sein. Wahrscheinlich hat er Probleme mit dem Wagen. Er bastelt die ganze Zeit an seinem alten Mustang herum, damit das Ding überhaupt noch fährt.”

“Soll ich hierbleiben und mit dir auf ihn warten?”

Jerry und seine Frau Lorna waren gerade Eltern geworden, und Amy wusste, dass Jerry so schnell wie möglich nach Hause zu ihr und seinem sechs Wochen alten Sohn wollte.

“Nein, fahr ruhig”, sagte sie. “Dante ist bestimmt gleich da. Außerdem sind wir ja nicht in Dallas oder Houston, sondern in Colby. Hier sind die Straßen auch nach zweiundzwanzig Uhr noch sicher.”

Jerry kicherte. “Das kannst du laut sagen. Aber falls Dante nicht bald auftaucht, ruf mich von der Telefonzelle an der Ecke an, dann hole ich dich ab. Ich kann dich aber jetzt auch gleich mitnehmen und bei den Morrisons absetzen.”

Amy schüttelte den Kopf. “Ich warte auf Dante. Wenn ich nicht mehr hier bin, wenn er kommt, macht er sich Sorgen. Und wenn er dann zu den Morrisons fährt, machen die wieder einen Aufstand. Sie sind lieb und nett und haben mich freundlich aufgenommen, aber sie finden, ich bin zu jung für eine ernsthafte Beziehung. Vor allem mit einem Typen wie Dante.”

“Wie du willst”, sagte Jerry und warf ihr einen besorgten Blick zu. “Aber deine Pflegeeltern haben nicht ganz unrecht. Dante hat schon so einiges hinter sich, und du bist erst unschuldige siebzehn.”

“Dante ist auch erst neunzehn.”

“Ja, aber von der Erfahrung her fünfunddreißig …”

Amy seufzte. Diese Sprüche kannte sie alle schon – von den Morrisons, von Jerry und sogar von ein paar ihrer Lehrer. Wie konnte sie den Menschen nur begreiflich machen, dass Dante Moran ein wunderbarer Mann war? Der Mann, den sie liebte. Der Mann, mit dem sie den Rest ihres Lebens verbringen wollte.

“Fahr ruhig nach Hause. Ich komme schon zurecht.” Amy lächelte Jerry an. “Du musst nicht den großen Bruder spielen.”

Sie wusste, dass er es nur gut meinte – wie alle anderen um sie herum, die ihr dauernd Ratschläge gaben. Aber keiner von ihnen konnte sich vorstellen, wie sie sich fühlte. Sie hatte ihre Eltern verloren, als sie noch in der ersten Klasse war. In den folgenden elf Jahren war sie dann von einer Pflegefamilie in die nächste gekommen. Jetzt wünschte sie sich nichts sehnlicher als eine eigene Familie. Und mit Dante würde sie diese Familie haben.

“Aber ruf an, wenn er nicht kommt.”

“Er wird schon kommen. Keine Sorge.”

Jerry nickte, grinste sie an und verschwand um die Ecke, wo er seinen Wagen in einer kleinen Seitenstraße hinter dem Dairy Dip geparkt hatte.

Amy stellte sich in den Hauseingang, um besser vor dem Wind geschützt zu sein. Sie schlang die Arme um ihren Oberkörper und sah die Straße hinunter in der Hoffnung, dort endlich Dantes Wagen auftauchen zu sehen. Bitte beeil dich. Wenn er nicht bald käme, hätten sie heute Abend kaum noch Zeit füreinander. Unter der Woche musste sie spätestens um halb elf zu Hause sein. Das hieß, ihr blieb ohnehin immer nur eine halbe Stunde mit Dante. Und auf diese halbe Stunde lebte sie hin. Dann hielt er sie im Arm, und sie küssten sich, und er sagte ihr, wie sehr er sie liebte.

Schon bald würden sie und Dante für immer zusammen sein. Dann müsste sie sich nicht mehr an die Vorschriften anderer Leute und die strengen Ausgangszeiten ihrer Pflegeeltern halten. Dante und sie hatten ein Geheimnis, das sie niemandem verraten durften. Sie hatten sich verlobt und wollten heiraten, wenn Amy im Mai achtzehn wurde und die Highschool abgeschlossen hatte. Vor zwei Wochen hatten sie Verlobungsringe getauscht, Symbole ihres Versprechens. Dante hatte ihr einen Diamantring von einem halben Karat geschenkt und gescherzt, er würde bis zur Rente an diesem Ring abzahlen. Sie hatte ihm den Diamant- und Onyxring ihres Vaters gegeben, den sie, seit sie sechs Jahre alt war, an einer Kette um ihren Hals getragen hatte. Er war in dem Beutel mit persönlichen Gegenständen ihrer Eltern gewesen, den ihr ein Mitarbeiter des Sozialamts damals ausgehändigt hatte.

Jetzt trug sie an der Kette um den Hals ihren Verlobungsring. Sie achtete darauf, dass er immer gut unter ihrer Kleidung verborgen war. Aber in siebeneinhalb Monaten würde sie ihren Verlobungsring stolz tragen dürfen – zusammen mit ihrem Ehering. Diesen Tag sehnte sie herbei wie keinen anderen. Sie wünschte sich nichts mehr, als endlich Dantes Frau zu sein. Sie liebte ihn mehr als alles andere auf der Welt, mehr als ihr Leben. Egal, was die anderen sagten: Sie spürte, dass es wahre Liebe war, eine Liebe, die nie enden würde. In ihrem Innersten wusste sie, dass Dante und sie sich immer lieben würden.

Während sie weiter ungeduldig wartete, kamen mehrere Wagen vorbei, doch ansonsten war die Straße menschenleer. In Colby war nach Einbruch der Dunkelheit selbst auf der Hauptstraße nicht mehr viel los, und nach zehn Uhr war alles wie ausgestorben. Das Dairy Dip hatte bis zehn Uhr abends geöffnet – eine Stunde länger als die meisten anderen Lokale in der Stadt.

Amy hörte den Fremden, der sich ihr näherte, noch bevor sie ihn sah. Leise Schritte von Turnschuhen auf dem Bürgersteig. Wahrscheinlich nur ein Jogger auf seiner Abendrunde, dachte sie, als der Mann näher kam. Sie sah ihn lächelnd an. In Colby war man auch zu Fremden freundlich. Amy kannte den Mann nicht, der jetzt neben ihr stehen blieb.

“Guten Abend”, sagte er mit heiserer, leiser Stimme.

“Abend”, antwortete Amy.

Sie stellte fest, dass er nicht wie ein Jogger aussah. Er trug eine verwaschene Jeans und einen ausgebeulten Strickpullover. Plötzlich fühlte sie sich unbehaglich. Sei doch nicht albern, sagte sie zu sich. Dieser Mann sieht nicht gefährlich aus. Sein braunes Haar war kurz geschnitten und etwas lockig. An seinen haselnussbraunen Augen und dem gut rasierten Kinn war auch nichts Außergewöhnliches. Ganz einfach irgendein Typ, dachte Amy. Er sah ganz normal aus und hatte nichts an sich, weswegen sie sich fürchten müsste.

“Warten Sie auf jemanden?”, fragte der Fremde jetzt.

“Ja. Mein Freund holt mich gleich ab.”

“Ein hübsches Mädchen wie Sie lässt man doch nicht warten.”

“Tut er sonst auch nicht. Er hatte wohl Probleme mit seinem Wagen.”

Der Mann kam näher. Amys Herzschlag beschleunigte sich. Eine dunkle Vorahnung ließ sie innerlich verkrampfen.

Der Mann lächelte. Sein Lächeln gefiel ihr nicht. Es war etwas Falsches an der Art, wie er sie ansah, als wüsste er etwas, was sie nicht wusste. Amy wich zurück und stieß mit dem Rücken gegen die Eingangstür des Dairy Dip.

Ich brauche nur zu schreien, sagte sie sich. Irgendjemand wird mich hören.

Sie öffnete den Mund, um dem Mann zu sagen, er solle sie in Ruhe lassen, oder sie würde schreien, doch bevor sie ein Wort herausbekam, zog der Mann etwas aus der Hosentasche, packte Amy und presste ihr ein übel riechendes Taschentuch auf Mund und Nase.

Lieber Gott, hilf mir!

Amy versuchte, sich zu wehren, doch natürlich war ihr der Mann überlegen. Sie spürte, wie sie langsam ohnmächtig wurde.

Dante! Dante, wo bist du?

Mit halsbrecherischer Geschwindigkeit raste Dante vom College in Richtung Innenstadt. Fünfundzwanzig Minuten hatte er Amy jetzt schon warten lassen. Wahrscheinlich war sie inzwischen total durchgefroren und krank vor Sorge. Sein letzter Kurs hatte fünfzehn Minuten länger gedauert als sonst, und auf dem Parkplatz entdeckte er, dass das rechte Vorderrad an seinem Mustang platt war. Er hatte versucht, von einer Telefonzelle aus im Dairy Dip anzurufen, aber offensichtlich war Jerry schon gegangen, denn er hatte niemanden erreicht.

Vielleicht hatte sich Amy ja von Jerry nach Hause bringen lassen? Nein, sie wartet, sagte sich Dante. Er holte sie jeden Abend ab, wenn sie arbeitete, damit sie ein bisschen Zeit zusammen verbringen konnten. Dreißig mickrige Minuten. Komisch, wie sein ganzes Leben um die Momente kreiste, die er mit Amy verbringen konnte. Amys Pflegeeltern, die Morrisons, waren nette Leute, aber sie schätzten es nicht, dass sie mit ihm zusammen war. Es störte sie, dass er ein paar Jahre älter war als Amy und deutlich erfahrener. Als er Amy kennenlernte, hatte er sich natürlich gefragt, wie lange es wohl bei ihr dauern würde, bis er ihr an die Wäsche gehen durfte. Mehr als Sex hatte er noch nie von einer Frau gewollt. Und Amy war eines dieser Mädchen, bei dem man allein schon vom Anblick eine Erektion bekam. Blaue Augen, blonde Haare und eine absolute Traumfigur.

Aber Amy Smith hatte sich ihm nicht so leicht hingegeben, wie er es von anderen Mädchen gewohnt war. Seit er vierzehn war, hatten es die Frauen auf ihn abgesehen. Was konnte er dafür, dass er so unwiderstehlich war? Dante musste lachen.

Als er Amy vor zehn Monaten kennengelernt hatte, konnte er bereits auf eine ganze Reihe gebrochener Mädchenherzen zurückblicken. Amy sollte nur eines mehr in seiner Sammlung werden. Aber sie hatte ihm zwei Monate lang nicht einmal erlaubt, sie zu küssen. Zuerst wollte sie nicht einmal Händchen halten mit ihm, sodass er schon beschlossen hatte, sie zu vergessen und bei einer anderen sein Glück zu versuchen. Aber sein Herz ließ ihm keine Chance – er hatte es von Anfang an an sie verloren. Dante war noch nie verliebt gewesen, doch die süße, unschuldige Amy verdrehte ihm völlig den Kopf. Erst nach acht Monaten hatte er sie überreden können, mit ihm zu schlafen. Er hatte geglaubt, wenn er sie einmal gehabt hätte, wäre er nicht mehr so scharf auf sie. Aber da hatte er sich gründlich geirrt. Je häufiger sie miteinander schliefen, desto mehr begehrte er sie. Und er wollte sie heiraten, sie für immer an sich binden. Nur ließen ihn die anderen Frauen nicht in Ruhe – manche musste er sich beinahe gewaltsam vom Hals schaffen. Sie interessierten ihn nicht mehr. Amy war alles, was er wollte. Jetzt und für immer.

Dante parkte seinen Mustang in einer Parklücke direkt vor dem Dairy Dip. Die Hauptstraße war völlig ausgestorben, kein Mensch zu sehen. Wo war Amy? Er öffnete die Tür und sprang aus dem Wagen. Ein kalter Windstoß erfasste ihn, und er schloss den Reißverschluss seiner Lederjacke und schlug den Kragen hoch. Er legte die Hände neben die Augen und spähte durch die Scheibe ins Dairy Dip. Vielleicht wartete sie ja drinnen im Warmen. Doch das Lokal war leer. Dante ging die Straße hinunter, um Amy zu suchen. Als er sich wieder in die entgegengesetzte Richtung aufmachte, knirschte plötzlich etwas unter seinem Schuh. Er hob den Fuß und sah etwas Glänzendes auf dem Bürgersteig liegen.

Dantes Herz setzte einen Schlag aus. Er bückte sich und hob eine Goldkette auf. Die Kette war zerrissen. Hatte er sie zerrissen, als er draufgetreten war? Nein, eher nicht. Der Verschluss war verbogen, als ob jemand die Kette abgerissen und weggeworfen hätte.

An der Kette baumelte ein kleiner Diamantring. Es war der Verlobungsring, den er Amy geschenkt hatte. Den sie um den Hals getragen und unter ihrer Kleidung verborgen hatte.

“Amy!”, rief Dante verzweifelt. “Amy!”

Er rannte die Straße hinauf und bog in die kleine Straße hinter dem Dairy Dip ein. Die Angst bohrte sich in seinen Magen. Voller Panik rief er ihren Namen, immer wieder, in der aussichtslosen Hoffnung, sie würde ihm antworten. Doch in seinem Unterbewusstsein war ihm längst klar, dass sie nicht antworten würde – dass sie ihm nicht antworten konnte.

Man soll nicht immer gleich das Schlimmste annehmen, versuchte Dante sich zu beruhigen. Ruf erst mal die Morrisons an. Ruf Jerry an. Wenn sie auch nicht wissen, wo Amy ist, ruf die Polizei an. Du wirst sie finden. Egal, was passiert ist, du wirst sie finden.

“Wenn ihr jemand etwas angetan hat, bringe ich ihn um!”, schrie er laut, als er wieder auf der Hauptstraße stand. “Ich werde dich finden, Amy! Ich schwöre es bei Gott, ich finde dich!”

1. KAPITEL

Siebzehn Jahre später

Dante Moran verließ den Aufzug, der ihn in den sechsten Stock befördert hatte, und betrat die Agentur Dundee. Als neuer Mitarbeiter der Privatdetektei und Sicherheitsfirma wollte er keinen schlechten Eindruck machen und gleich an seinem ersten offiziellen Arbeitstag zu spät kommen. Die Büros der Agentur nahmen das gesamte Stockwerk ein, und jeder Agent hatte sein eigenes kleines Büro. Dante kannte das Unternehmen schon aus seiner Zeit beim FBI. Er war mehrfach hier gewesen, daher waren ihm auch die Räumlichkeiten nicht fremd. Der Geschäftsführer der Agentur Dundee war Sawyer McNamara, selbst ein ehemaliger Geheimdienstmann, und die Art, wie er sein Unternehmen führte, überzeugte Dante davon, dass er selbst hier auch besser aufgehoben war als in dem Regierungsjob, den er zwölf Jahre gemacht hatte. Als Bundesagent hatte er sich immer eingeengt gefühlt, und mit seiner rebellischen, einzelgängerischen Art hatte er sich weiß Gott keine Freunde bei seinen Vorgesetzten gemacht. Als ihm klar wurde, dass er von einer Beförderung meilenweit entfernt war und beim Geheimdienst nichts mehr erreichen konnte, hatte er sich entschlossen, den Job an den Nagel zu hängen und sich neu zu orientieren.

“Guten Morgen, Mr. Moran”, begrüßte ihn die Sekretärin, Daisy Holbrook.

Die Kollegen hatten ihm verraten, dass Daisy übrigens auch gern Miss Effizienz genannt wurde. Sie verkörperte das Musterbild der jungen, dynamischen Angestellten in ihrem schicken beigefarbenen Kostüm. Als Frauenkenner, der er war, würde Dante Daisy nicht gerade als Schönheit bezeichnen. Sie war zwar hübsch auf eine frische, jugendliche Art, mit ihrem hellbraunem Haar, den braunen Augen und den Grübchen in den Wangen. Leider war sie etwas zu mollig, um dem aktuellen Schönheitsideal zu entsprechen. Vor hundert Jahren wäre sie mit ihren weiblichen Rundungen perfekt gewesen.

“Guten Morgen”, antwortete Dante. “Sie sehen heute besonders gut aus, Ms. Holbrook.”

“Bitte sagen Sie doch Daisy zu mir.” Als sie ihn freundlich anlächelte, vertieften sich ihre Grübchen. “Und falls Sie irgendetwas brauchen, wenden Sie sich ruhig an mich.”

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