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Ist Ihr Alltag geprägt von Verspannungen und Unwohlsein? Sind Sie schon unzählige Male zum Arzt gerannt und die verschriebenen Medikamente helfen nur kurzfristig? Wollen Sie Ihren Körper nicht mit unnötigen Chemie-Cocktails vollpumpen? In der heutigen Zeit sind innere Unruhe und allgemeiner Stress zur Gewohnheit geworden. Gegen Schlafstörungen und Kopfschmerzen werden häufig irgendwelche Tabletten eingeworfen. Nach dem Absetzen der Medikamente kehren die Beschwerden ungebremst zurück. Wenn Sie Ihre Schmerzen oder Erschöpfungszustände einfach ignorieren, kann sich Ihr Zustand erheblich verschlechtern. Wenn schließlich jede Bewegung schmerzt, verlieren Sie massiv an Lebensqualität. Die klassische Schulmedizin unterdrückt oft nur die Symptome, bekämpft aber nicht die Ursache. Nacken- und Rückenschmerzen oder depressive Verstimmungen werden durch Schmerzmittel und Antidepressiva zwar kurzfristig erträglich gemacht, die Wurzel des Übels bleibt jedoch bestehen. Im Körper baut sich dadurch ein immer größeres Ungleichgewicht auf, das Sie im Alltag immens einschränkt. Das muss nicht sein: Nehmen Sie Ihr Wohlbefinden mit diesem Ratgeber selbst in die Hand!
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Seitenzahl: 114
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Das Handbuch der Akupressur-Punkte
Die 55 wirksamsten Punkte zur Selbstheilung der häufigsten körperlichen und psychischen Beschwerden
Saskia Hoffmann
Einleitung
TCM als reine Naturheilkunde - eine Einführung
Naturheilkunde versus Schulmedizin
Schulmedizinische Behandlungsmethoden
Behandlungsmethoden der TCM
Welche Vorteile hat die Naturheilkunde gegenüber der Schulmedizin?
Naturheilkunde ist kein Ersatz für die Schulmedizin
Grundsätze der Traditionellen Chinesischen Medizin
Das Chi - unsere natürliche Lebensenergie
Die Philosophie von Yin und Yang
Die Fünf-Elemente-Lehre
Diagnostik in der TCM
Was ist Akupressur?
Wie wirkt Akupressur?
Was sind Akupressurpunkte?
Wie wird die Akupressur durchgeführt?
Bei welchen Beschwerden kann Akupressur sinnvoll eingesetzt werden?
Wie funktioniert Akupressur?
Der Ursprung der Akupressur
Akupressur und die Fünf Elemente
Akupressur Praxisteil
Die Meridiane
Leber-Meridian (Le)
Gallenblasen-Meridian (Gb)
Herz-Meridian (He)
Dünndarm-Meridian (Dü)
Perikard-Meridian (Pe)
Dreifach-Erwärmer-Meridian (3E)
Milz-Meridian (Mi)
Magen-Meridian (Ma)
Lungen-Meridian (Lu)
Dickdarm-Meridian (Di)
Nieren-Meridian (Ni)
Blasen-Meridian (Bl)
Konzeptionsgefäß (Ren Mai) und Lenkergefäß (Du Mai)
Hinweise für die praktische Anwendung
Welche Vorteile hat Akupressur?
Für wen ist Akupressur geeignet?
Eignet sich Akupressur zur Selbstbehandlung?
Was ist bei der Selbstbehandlung mit Akupressur zu beachten?
Wo kann ich Akupressur durchführen?
Brauche ich Hilfsmittel, wenn ja welche?
Wie lokalisiere ich die Punkte?
Welche Drucktechniken gibt es?
Wie oft kann ich Akupressur anwenden?
Wann tritt die Wirkung ein?
Gibt es unangenehme Nebenwirkungen?
Die 55 wichtigsten Akupressurpunkte - Name, Lage und Hauptanwendungsbereiche
Dreifach-Erwärmer (3E)
Blase (Bl)
Dickdarm (Di)
Dünndarm (Dü)
Gallenblase (Gb)
Herz (He)
Leber (Le)
Lunge (Lu)
Magen (Ma)
Milz (Mi)
Niere (Ni)
Perikard (Pe)
Extrapunkte (Ex)
Lenkergefäß (LG)
Konzeptionsgefäß (KG)
Ohr
Behandlungssequenzen
Akupressurpunkte im Kopfbereich
Ohren und Gehör, Tinnitus
Akupressurpunkte für Rücken- und Gelenkprobleme
Schulter- und Nackenprobleme, oberer Rücken
Knieprobleme
Probleme mit den inneren Organen
Akupressurpunkte für emotionale Störungen
Fazit: Akupressur ist keine Wunderwaffe, aber sehr wirksam
Liste mit mehr als 120 der häufigsten Beschwerden
Medizinischer Haftungsausschluss
Schon unsere Urgroßmütter wussten intuitiv, wie sie durch Handauflegen, Massieren und Fingerdruck Schmerzen lindern und Entspannung fördern konnten. So beruhigten sie nachts ihre schreienden Babys und behandelten sich und ihre Lieben bei Schlafstörungen, Bauchschmerzen, Migräne und Kopfschmerzen. Unsere Finger suchen und finden ganz automatisch die richtigen Punkte, die sie drücken müssen, um Schmerzen zu lindern.
Wohlbefinden auf FingerdruckMöchten Sie dieses intuitive Wissen noch erfolgreicher nutzen? Dieser Praxisratgeber möchte Ihnen dabei helfen. Schöpfen Sie aus dem Wissen unserer Vorfahren und verbinden Sie es mit den Erkenntnissen aus der Akupressur, um sich und Ihre Lieben gezielt von Unwohlsein zu befreien, Verspannungen zu lösen sowie Stress und innere Unruhe aufzulösen. Eine spezielle Ausbildung ist dafür nicht erforderlich. Im Grunde brauchen Sie nur Ihre Hände, oder besser gesagt Ihre Finger. Alles Weitere erfahren Sie in diesem Ratgeber.
Hilfe zur Selbsthilfe - nutzen Sie die Lehre der TCMSchritt für Schritt führen wir Sie in die Welt der Akupressur ein, die auf den Grundlagen der jahrtausendealten Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) beruht. Sie erfahren, was hinter dem unsichtbaren Energiesystem aus Chi, Yin & Yang, den Fünf Elementen, Meridianen, Druckpunkten und Chakren steckt. Dieses System treibt nach der Lehre der TCM alle Körperfunktionen an und hält sie in Gang. Ist der Energiefluss gestört, kann es zu mehr oder weniger starken Symptomen auf körperlicher, emotionaler und geistiger Ebene kommen. Abhilfe schafft unter anderem die Akupressur.
Wenn der Energiefluss gestört istWenn die Energie an irgendeiner Stelle des Meridians nicht frei fließen kann, baut sich wie bei einem geknickten Wasserschlauch vor dieser Stelle ein starker Druck auf. Dahinter entsteht logischerweise eine Leere. Symptome treten auf. Nach den Gesetzen der TCM gibt es für jedes Symptom entsprechende Druckpunkte am Körper. Egal, ob die jeweiligen Beschwerden durch die Fülle vor dem Punkt oder durch die Leere dahinter ausgelöst werden, mit Hilfe der passenden Druckpunkte können Sie durch Fingerdruck die Schleusen öffnen und die Energie wieder frei fließen lassen. Die Symptome verschwinden oder werden zumindest gelindert, ohne dass Sie Ihren Körper mit chemischen Medikamenten belasten müssen.
Was ist für die praktische Anwendung der Akupressur notwendig?Im praktischen Teil erfahren Sie, welche Vorbereitungen Sie für eine Selbstbehandlung treffen sollten. Unterstützt durch Bilder und kurze Beschreibungen lernen Sie, wo die Punkte liegen, wie lange Sie die Druckpunkte halten sollten und wie oft Sie die Behandlung durchführen können. Sie erfahren aber auch, wann eine solche Behandlung - an sich selbst oder an Angehörigen - ohne ärztliche Konsultation kontraindiziert ist.
Am Ende finden Sie schließlich eine Übersicht über die häufigsten körperlichen und psychischen Beschwerden mit Angabe der für die Selbstbehandlung dieser Symptome in Frage kommenden Punkte. Anhand dieser Liste können Sie eine individuelle Behandlungssequenz zusammenstellen.
Bitte beachten Sie jedoch, dass Akupressur bei häufig wiederkehrenden Beschwerden oder bereits diagnostizierten Erkrankungen niemals eine schulmedizinische Beratung und Behandlung ersetzen kann. Begleitend kann sie aber in vielen Fällen hilfreich sein. Es empfiehlt sich auf jeden Fall, vor der Selbstakupressur fachlichen Rat einzuholen.
Nehmen Sie Ihre Gesundheit selbst in die Hand. Akupressur macht es möglich. Was Sie dazu wissen müssen, erfahren Sie in diesem praktischen Ratgeber.
Die TCM basiert auf dem jahrtausendealten traditionellen Wissen und den Erkenntnissen chinesischer Ärzte und Wissenschaftler. Vor jeder Behandlung steht eine umfassende Diagnose, die den Energiefluss des Körpers, Gerüche, Hautfärbungen, die Art zu sprechen und sogar Lieblingsfarben und bevorzugte Geschmacksrichtungen beim Essen berücksichtigt. Neben einer ausführlichen Anamnese prüft der TCM-Arzt die Meridianpulse am Handgelenk und führt eine Zungendiagnose durch. Dabei geht es in erster Linie darum, die Ursachen von Beschwerden und Krankheiten herauszufinden und nicht darum, Symptome zu behandeln. Um ein umfassendes Verständnis für die Wirkungsweise der TCM zu entwickeln und dieses Wissen professionell und erfolgreich zur Heilung einsetzen zu können, muss ein TCM-Arzt ein umfangreiches Studium absolvieren. Diese kann fünf Jahre und länger dauern.
Je nach Diagnose kommen Heilmittel wie individuelle Teemischungen, Ernährungspläne, Massagen und Bewegungsübungen, aber auch das Umstellen von Möbeln im Wohnbereich zum Einsatz. Letzteres kennen Sie vielleicht unter dem Begriff Feng Shui. Nach dem Verständnis der TCM ist alles miteinander verbunden. Ist der Energiefluss in einem Lebensbereich gestört, kann dies nach der Lehre der Fünf Elemente auch den Energiefluss im Körper negativ beeinflussen und Beschwerden und Krankheiten verursachen. Als besonders erfolgreich hat sich in der TCM die Stimulation bestimmter Punkte am Körper mit sehr feinen Nadeln oder durch Fingerdruck erwiesen: die Akupunktur und die Akupressur. Letztere wird auch von der westlichen Wissenschaft anerkannt.
Beim Vergleich von Naturheilkunde und Schulmedizin ist zu beachten, dass es sich keinesfalls um ein "Entweder-Oder" handelt. Beide haben ihre Vor- und Nachteile. In vielen Fällen kann eine begleitende Behandlung mit naturheilkundlichen Mitteln, wie z.B. Akupressur, neben einer schulmedizinischen Therapie sinnvoll sein, um die Genesung des Patienten zu unterstützen. Ob und wie solche Mittel eingesetzt werden, ist individuell verschieden und sollte idealerweise zwischen Arzt, Heilpraktiker und Patient abgesprochen werden.
Sowohl in der Schulmedizin als auch in der Naturheilkunde, hier der TCM, geht der Wahl des Heilmittels eine ausführliche Diagnose voraus, die jedoch nach unterschiedlichen Kriterien und mit unterschiedlichen Mitteln durchgeführt wird.
Im Gegensatz zur Naturheilkunde basiert die klassische Schulmedizin auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und so genannten evidenzbasierten Behandlungsmethoden. Das bedeutet, dass ein Zusammenhang zwischen der angewandten Behandlungsmethode und ihrer Wirksamkeit in möglichst vielen Fällen nachgewiesen werden muss. Dazu bedient sich die Wissenschaft klinischer Studien, diagnostischer Verfahren, Laboruntersuchungen und bildgebender Verfahren. Die schulmedizinische Behandlung umfasst die Verschreibung von Medikamenten, chirurgische Eingriffe und die Anwendung konventioneller Therapiemethoden. Ziel des nach strengen Kriterien an einer medizinischen Fakultät ausgebildeten Arztes ist es, Krankheiten zu heilen oder zumindest deren Symptome zu lindern. Selten erreicht er mit diesen Maßnahmen die Ursache der Beschwerden.
Häufig setzt der Schulmediziner auf eine schnelle Lösung, z.B. durch Medikamente oder chirurgische Eingriffe, oft auch auf persönlichen Wunsch des Patienten, der seine Beschwerden schnell loswerden möchte. Gleichzeitig muss der Arzt täglich eine Vielzahl von Patienten abrechnen, für deren Beratung er oft nicht mehr als zehn Minuten Zeit hat. Würde er sich mehr Zeit für den einzelnen Patienten nehmen, wäre seine Praxis unwirtschaftlich.
Naturheilkundler wie TCM-Ärzte gehen eher ganzheitlich vor, entweder präventiv oder um eine möglichst langfristige Verbesserung des Gesundheitszustandes ihrer Patienten zu erreichen. Solche naturheilkundlichen Ansätze finden bei den behandelnden Schulmedizinern, die ihren streng wissenschaftlichen Ansätzen folgen, oft keine oder nur wenig Resonanz. Es hat sich jedoch gezeigt, dass dieser "Fließband"-Ansatz den Patienten nicht immer gerecht werden kann.
Wenn sich ein in der Schulmedizin anerkanntes Medikament als wirksam gegen Magenschmerzen erwiesen hat, wird ein Schulmediziner es jedem Patienten verschreiben, der mit den gleichen Symptomen zu ihm kommt. Bei den meisten Patienten kann es die Symptome langfristig lindern, bei anderen nur kurzfristig oder gar nicht. In diesem Fall wird ein anderes Medikament ausprobiert, bis es wirkt.
In der TCM hingegen kann es vorkommen, dass fünf Patienten mit den gleichen Symptomen, zum Beispiel Übelkeit und Magenschmerzen, zum Arzt kommen. Dieser untersucht die Pulse der Meridiane, wendet die verschiedenen Diagnoseverfahren der TCM an und kommt möglicherweise zu dem Schluss, dass jeder der fünf Patienten einen anders zusammengesetzten Tee benötigt, um sein Energiesystem wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Der Auslöser könnte innere Kälte, Feuchtigkeit, Hitze oder ein anderes Phänomen sein, das bei jedem anders behandelt werden muss. Der eine bekommt zusätzlich zum Tee eine Akupunkturbehandlung, der andere muss zusätzlich bestimmte körperliche Übungen machen, der dritte muss sich an einen speziellen Ernährungsplan halten oder zu Hause regelmäßig bestimmte Akupressurpunkte drücken. Das heißt, die Wurzel des Übels war bei jedem dieser Patienten eine andere, obwohl sich das Problem mit den gleichen Symptomen manifestierte.
Leider sind solche Fälle in der Schulmedizin nicht wissenschaftlich nachweisbar. Dort gilt nur als bewiesen, dass eine Behandlungsmethode dann erfolgreich ist, wenn sie bei möglichst vielen Patienten mit den gleichen Symptomen zum Verschwinden der Beschwerden führt. Im obigen Fall handelt es sich zwar um die gleichen Symptome, aber der Behandlungsansatz ist individuell verschieden.
Dies gilt auch für die Akupressur. Ein und derselbe Akupressurpunkt kann in einer bestimmten Kombination mit anderen Punkten Schmerzen in verschiedenen Körperregionen lindern und psychische Spannungen lösen, weil er auf einer Energielinie (Meridian) liegt, die durch die betroffenen Regionen verläuft, mit anderen Meridianen in der Region in Verbindung steht und so Blockaden lösen kann.
Während sich die Schulmedizin vor allem auf Symptome und deren Behandlung konzentriert, arbeitet die Naturheilkunde mit einem ganzheitlichen Ansatz. Sie berücksichtigt nicht nur den gesamten Körper, sondern auch das seelische und geistige Befinden. Im Gegensatz zu vielen schulmedizinischen Behandlungsmethoden verursachen die meisten naturheilkundlichen Therapieansätze keine schädlichen Nebenwirkungen, sieht man einmal von einer möglichen Erstverschlimmerung wie bei der Homöopathie oder von kurzfristigen körperlichen Reaktionen wie einer punktuellen Schmerzempfindlichkeit nach einer Akupressur- oder Akupunkturbehandlung ab.
Das ist in der Schulmedizin nicht unbedingt der Fall, wenn man die Beipackzettel vieler Medikamente aufmerksam liest. Auch wenn manche Medikamente lebensnotwendig sind, Schmerzen und andere Symptome lindern und die Lebensqualität verbessern können, werden oft andere Körperfunktionen gestört oder sogar dauerhaft geschädigt. Manche Medikamente können auf Dauer nicht ohne Suchtgefahr eingenommen werden und der Patient muss entweder auf ein neues Medikament mit wieder anderen Nebenwirkungen umsteigen oder das Medikament absetzen und die Symptome kehren ungebremst zurück.
Die Naturheilkunde hingegen verfügt über eine Vielzahl wirksamer Heilmittel aus Kräutern und anderen Naturstoffen, die in den meisten Fällen weniger und schwächere Nebenwirkungen haben als die synthetische Medizin. In der TCM werden beispielsweise Heilkräuter, Trockenfrüchte und Pilze in den verschiedensten Kombinationen als hochwirksame Teezubereitungen verwendet. Auch tierische Produkte, fein zerkleinert, kommen zum Einsatz, ebenso wie Mineralien aus allen möglichen Quellen der Natur. Diese Heilmittel können als Einzeltherapie, aber auch begleitend zu anderen Behandlungsformen verordnet werden.
Doch ganz gleich, welche Therapieform in der Naturheilkunde zum Einsatz kommt: Letztlich kommt es im Einzelfall auf eine umfassende Diagnose an. Nur so kann der Heilpraktiker herausfinden, wie er den Körper auf natürliche Weise stärken, ins Gleichgewicht bringen und die Selbstheilungskräfte anregen kann.
Trotzdem kann nicht oft genug betont werden, dass die Naturheilkunde keine Alternative zur Schulmedizin darstellt. Dies gilt insbesondere bei schweren und lebensbedrohlichen Erkrankungen. Beide Ansätze haben ihre Berechtigung und können sich in vielen Fällen gut ergänzen. Es wäre wünschenswert, wenn Schulmediziner und Naturheilkundler zum Wohle der Patienten zusammenarbeiten würden. Ohne Zweifel wollen beide mit ihren jeweiligen Mitteln dem Patienten helfen. Wenn sie sich gemeinsam auf ein ganzheitliches Behandlungskonzept verständigen würden, das beide Sichtweisen einbezieht, anstatt sich gegenseitig zu bekämpfen, wäre dieses Ziel erreicht. Der Patient wäre König und sollte es auch sein. Ein gutes Beispiel für komplementäre Naturheilverfahren ist die Akupressur.
Wenn man in der westlichen Welt aufgewachsen ist, wird hinter den Prinzipien der TCM zunächst eine für uns unverständliche Geheimwissenschaft vermutet. Begriffe wie Chi, Yin und Yang, die Fünf Elemente, Meridiane, Chakren sind uns fremd, und da dieses unbekannte Energiesystem, das mit diesen Begriffen bezeichnet wird, auch noch unsichtbar ist, fällt es uns schwer, uns ernsthaft auf dieses unbekannte System einzulassen.
Im Kern geht es bei diesen aus der Natur und ihren Phänomenen abgeleiteten Prinzipien aber immer um Harmonisierung und Ausgleich. Die Kunst im Umgang mit diesem Gesundheitssystem besteht darin, herauszufinden, mit welchem Mittel geschwächte Energiebereiche gestärkt werden können und wie an anderer Stelle eine Energieblockade aufgelöst und wieder in Fluss gebracht werden kann.
In der TCM werden Krankheitssymptome als Disharmonie aufgrund von Blockaden im Energiesystem betrachtet. Leitet man einen Wasserstrahl mit hohem Druck durch ein verstopftes Rohr, löst sich der angesammelte Schmutz auf. Das Wasser kann wieder frei fließen. Die verschiedenen Therapieansätze dieser uralten Heilkunst können in unserem Energiesystem ein ähnliches Ergebnis erzielen. Es geht darum, energetische Blockaden zu lösen und die Harmonie wiederherzustellen, damit Symptome verschwinden und Heilung stattfinden kann.
Der TCM-Arzt muss anhand einer umfassenden Diagnose herausfinden, welches Mittel am besten geeignet ist, um den Energieausgleich herbeizuführen. Das kann eine Kräutermedizin sein, aber auch eine Ernährungsumstellung, eine Tuina-Massage oder Bewegungstherapie, der Einsatz von Akupunktur und vieles mehr. Hat er das passende Mittel gefunden, ist das Ziel erreicht. Die blockierte Energie löst sich auf, das Chi kann wieder frei fließen, Yin und Yang sind wieder im Gleichgewicht. Die Symptome haben keine Grundlage mehr.