Das Josquin des Prez-Kapitel in Charles Burneys "A General History of Music" - Katharina Kierig - E-Book

Das Josquin des Prez-Kapitel in Charles Burneys "A General History of Music" E-Book

Katharina Kierig

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Musik - Sonstiges, Note: 1,0, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Musikwissenschaftliches Seminar), Veranstaltung: Von Hawkins bis Kiesewetter, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit seiner »General History of Music«, deren erster Band 1776 erschien, leistete Charles Burney zweifellos einen wichtigen Beitrag zur Musikgeschichtsschreibung und -forschung. Die kritische Evaluation seiner Arbeit zeigt sowohl das umfangreiche Wissen, über das Burney verfügte, als auch die Lücken desselben, die in den letzten 230 Jahren, wenn auch nicht immer geschlossen, so in mancher Hinsicht jedenfalls verkleinert werden konnten. Mit Blick auf die Erkenntnisse der Josquin-Forschung des 20. Jahrhunderts galt es, in dieser Arbeit Burneys Vorgehensweise, seinen Umgang mit den ihm verfügbaren Quellen und die Bedeutung des zeitgenössischen Weltbildes für seine Darstellung der Musik des 15./16. Jahrhunderts, insbesondere der Josquins, zu untersuchen. Dabei sollte ein Vergleich der Aussagen zu den Aspekten Biographie, Kompositionsstil, Rezeption, sowie Quellenlage in Burneys »History« und in modernen Schriften zu Josquin des Prez Unterschiede, Gemeinsamkeiten, Entwicklungen und nach wie vor offene Fragen aufzeigen.

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Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung.
2. Das Josquin-Bild bei Charles Burney.
2.1. Biographie.
2.2. Kompositionsstil
2.3. Rezeption
2.3.1. Josquin - das erste musikalische Genie?
2.3.2. „Dunkle Zeiten“
2.4. Verwendete Quellen
3. Das heutige Josquin-Bild
3.1. Biographie.
3.2. Kompositionsstil
3.3. Rezeption

Page 1

ALBERT-LUDWIGS-UNIVERSITÄT FREIBURG Musikwissenschaftliches Seminar

SS 2005

Hauptseminar: „Von Hawkins bis Kiesewetter“

Das Josquin des Prez-Kapitel in Charles Burneys

Page 1

1. Einleitung

“Though first published in 1789, Burney’sHistoryis much more than a curious antique. Its author was recognized as the most learned European musician of his day, and we may feel gratitude and respect for the founder of musical research.”1

Inwieweit diese Aussage von Bruce Pattison aus dem Jahre 1935/36 zutrifft, ist eine der Fragen, die es in dieser Arbeit zu klären gilt. Zwar sollte nicht in Frage gestellt werden, dass Charles Burney für seineGeneral History of Music2Respekt gebührt, doch soll der inhaltliche Wert dieser Schrift für die heutige Zeit im Folgenden kritisch beleuchtet werden.

Mit seinerHistory,deren erster Band 1776 erschien (im selben Jahr wie Sir John HawkinsA General History of the Science and Practice of Music),3leistete Charles Burney sicherlich einen wichtigen Beitrag zur Musikgeschichtsschreibung und -forschung. Die kritische Evaluation seiner Arbeit zeigt sowohl das umfangreiche Wissen, über das Burney verfügte, als auch die Lücken desselben, die in den letzten 230 Jahren, wenn auch nicht immer geschlossen, so in mancher Hinsicht jedenfalls verkleinert werden konnten.

Mit Blick auf die Erkenntnisse der Josquin-Forschung des 20. Jahrhunderts gilt es Burneys Vorgehensweise, seinen Umgang mit den ihm verfügbaren Quellen und die Bedeutung des zeitgenössischen Weltbildes für seine Darstellung der Musik des 15./16. Jahrhunderts, insbesondere der Josquins, zu untersuchen. Dabei soll ein Vergleich der Aussagen zu den Aspekten Biographie, Kompositionsstil, Rezeption, sowie Quellenlage in BurneysHistoryund in modernen Schriften zu Josquin des Prez Unterschiede, Gemeinsamkeiten, Entwicklungen und nach wie vor offene Fragen aufzeigen.

1Pattison: „Eighteenth Century Musical Taste“ inScrutiny,Vol IV (1935/36), S. 425

2Burney:A General History of Music,4 Bde., London 1776-1789,31958

3Hawkins:A General History of the Science and Practice of Music,London 1776, Othmar Wessely (Hrsg.), Graz 1969

Page 2

2. Das Josquin-Bild bei Charles Burney

Josquin des Prez nimmt in BurneysHistoryeine zentrale Position ein; ihm wird die Rolle des dominierenden Komponisten der Renaissance zuteil. Während Burney noch zu Machaut nur einen kurzen Kommentar zu machen wusste (nämlich, dass er Probleme bei der Transkription seiner Werke hatte und deswegen keine Aussage zu der Musik machen konnte),4räumt er Josquin immerhin 23 Seiten (inklusive Notenbeispielen) ein. Diese Differenz legt den Verdacht nahe, dass es Umstände gab, die Burney dazu bewogen, Josquin ausführlich und in großer Breite zu behandeln, während andere Komponisten dieser Zeit mit der Erwähnung ihres Namens vorlieb nehmen mussten. Dieser Frage ist auch Jessie Ann Owens nachgegangen5und zu einem einleuchtenden Ergebnis gekommen: