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Ostern ist das zentrale Fest der Christen, ein Fest der Freude, das den Sieg des Lebens über den Tod feiert. Dieses Buch ist eine Einladung, dieser Freude Raum zu geben, die wir gerade in schwierigen Zeiten so dringend brauchen. Freude tut uns Menschen gut, sie ist heilsam für uns. Sie stärkt uns, damit wir in dieser Welt voller Nöte leben können, ohne uns niederdrücken zu lassen. Sie schenkt uns Mut und Hoffnung, diese Freude und Zuversicht auch an unsere Mitmenschen weiterzugeben und somit zur Einheit beizutragen und Hass und Spaltung entgegenzutreten. Denn die eigentliche Aussage, die hinter dem Osterfest steckt, lautet: Die Liebe ist stärker als der Tod, die Liebe ist stärker als der Hass. Ein kleines, aber wichtiges Buch, um das Leben zu feiern!
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Seitenzahl: 48
Veröffentlichungsjahr: 2025
Bibliographische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie. Detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Printausgabe
© Vier-Türme GmbH, Verlag, Münsterschwarzach 2025
ISBN 978-3-7365-0647-3
E-Book-Ausgabe
© Vier-Türme GmbH, Verlag, Münsterschwarzach 2025
ISBN 978-3-7365-0665-7
Alle Rechte vorbehalten
E-Book-Erstellung: Sarah Östreicher
Lektorat: Marlene Fritsch
Covergestaltung: Chandima Soysa, Stuttgart
Covermotiv: mamita/shutterstock
www.vier-tuerme-verlag.de
Anselm Grün
DAS KLEINE BUCH DER OSTERFREUDE
Vier-Türme-Verlag
Freut euch!
Vom Blitz der Freude getroffen – Die Ostererzählung des Matthäus
Bilder der Freude – Die Ostererzählung des Lukas
I
II
III
Liebe über den Tod hinaus – Die Ostererzählung des Johannes
I
II
III
Mitreißende Hoffnung – Auferstehung und Ostern in den Paulusbriefen
Ansteckende Hoffnung –Ostern und Auferstehung im Ersten Petrusbrief
Ostern – ein Fest der Hoffnung auf Verwandlung
Der Frühling als ein Bild für Ostern
Ostern – Hinübergehen in ein neues Leben
Der achte Tag – Österlich leben
Textnachweis
Cover
Impressum
Buchtitel
FREUT EUCH!
Es gibt viele Bücher zur Fastenzeit, aber nur wenige zu Ostern. Dabei ist Ostern das zentrale Fest der Christen. Von der Geschichte her war es das erste und zunächst einzige Fest, das die Christen gefeiert haben. Die übrigen im Kirchenjahr haben sich erst später entwickelt. In der frühen Kirche gedachten die Christen nicht nur an diesem Fest, sondern jeden Sonntag der zentralen Grundlage ihres Glaubens: der Auferstehung Jesu. Von Anbeginn an war Ostern daher ein Fest der Freude, an dem man den Sieg des Lebens über den Tod feierte. Die eigentliche Aussage von Ostern ist: Die Liebe ist stärker als der Tod. Die Liebe ist stärker als der Hass.
Manche sagen jedoch: »Ich kann mich nicht freuen, nur weil wir gerade Ostern feiern.« Natürlich kann man Freude nicht machen. Normalerweise ist Freude die Reaktion auf ein schönes Erlebnis oder auf das Erreichen eines Ziels oder auf das Gelingen des Lebens.
Die Frage ist, wie wir uns über das freuen können, was wir an Ostern feiern: die Auferstehung Jesu. Das wird nur sein, wenn ich mich wirklich auf die Osterliturgie mit ihren Gesängen und den schönen Osterliedern einlasse, wenn ich wirklich in meinem Herzen bedenke, was es für mich bedeutet, dass dieser Jesus, der da elend am Kreuz gestorben ist, nun auferstanden ist und als Sieger über den Tod triumphiert.
Wenn ich verstehe, dass die Auferstehung Jesu mein Leben verwandelt, weil sie mir die Hoffnung schenkt, dass auch mein Leben nicht im Tod endet, sondern in einer ewigen Herrlichkeit und in einer Liebe, der kein Tod etwas anhaben kann, dann kommt in mir Freude auf. Freude tut uns Menschen gut, sie ist heilsam für uns – das wissen Psychologen ebenso wie Theologen und andere Wissenschaftler, die sich mit dem Menschen und seinem Leben beschäftigen.
So möchte ich einige Aspekte der Osterfreude in diesem kleinen Buch beschreiben, als Einladung, die eigenen Gefühle vom Osterereignis verwandeln zu lassen und der Freude Raum zu geben, die wir gerade so notwendig brauchen, in einer Zeit, in der uns so viele Schreckensnachrichten erreichen. Wer sich nur von Angst und Ohnmacht leiten lässt, der verliert an innerer Spannkraft. Die Freude stärkt uns, dass wir in dieser Welt voller Nöte leben können, ohne uns niederdrücken zu lassen, und sie schenkt uns Mut und Hoffnung, das auch an unsere Mitmenschen weiterzugeben und somit zur Einheit beizutragen und Hass und Spaltung entgegenzutreten.
VOM BLITZ DER FREUDE GETROFFEN – DIE OSTERERZÄHLUNG DES MATTHÄUS
Matthäus ist der einzige Evangelist, der uns das Geschehen der Auferstehung beschreibt, wenn auch nur in Bildern. Er berichtet, dass die beiden Frauen, Maria von Magdala und die andere Maria, schon in der Abenddämmerung des Sabbats zum Grab kommen, um über den dort bestatteten Jesus nachzudenken und zu meditieren.
Im Griechischen steht hier das Wort theoresai. Es kann Verschiedenes bedeuten: »schauen, meditieren, betrachten, mit Interesse und Aufmerksamkeit ansehen, Wissen über jemanden erhalten«.
Die Frauen wollen also die ganze Nacht das Grab anschauen, um das Geheimnis Jesu zu verstehen, der ihnen mit so viel Liebe begegnet ist und dessen Worte sie tief in der Seele berührt haben.
Während sie so auf das Grab schauen und über Jesus nachdenken, entsteht ein gewaltiges Erdbeben. Ein Engel des Herrn steigt vom Himmel herab, wälzt den Stein vom Grab weg und setzt sich darauf. Den Auferstandenen selbst sehen die Frauen nicht, nur den Engel, der wie ein Blitz vom Himmel herabkommt und dessen Gewand weiß leuchtet.
Der Engel spricht die Frauen an: »Fürchtet euch nicht! Ich weiß, ihr sucht Jesus, den Gekreuzigten. Er ist nicht hier; denn er ist auferstanden, wie er gesagt hat. Kommt her und seht euch den Ort an, wo er lag! Dann geht schnell zu seinen Jüngern und sagt ihnen: Er ist von den Toten auferstanden und siehe, er geht euch voraus nach Galiläa, dort werdet ihr ihn sehen« (Matthäus 28,5f).
Matthäus beschreibt mit diesen Bildern nicht nur die Auferstehung Jesu, sondern auch unsere eigene Auferstehung. Schon die frühen Kirchenväter haben das Geschehen, wie es uns Matthäus erzählt, auf uns hin gedeutet. Für Origenes stehen zum Beispiel die Frauen für die das Leben suchenden Seelen. So dürfen wir mit gutem Gewissen all die Bilder auf uns hin auslegen. Ostern bedeutet dann für uns, dass der Auferstehungsengel vom Himmel herab in unsere Nacht kommt, um alles Dunkle in uns zu erhellen.
Der Engel wälzt den Stein von unserem Grab weg, er schafft die Blockaden weg, die uns daran hindern, wir selbst zu sein, frei zu sein, uns so zu geben, wie wir sind. Wir spüren oft einen Stein auf unserem Herzen, der uns blockiert oder uns bedrückt und uns alle Kraft raubt. Manche deuten den Stein auch als die Angst, die der Engel von der Tür unseres Herzens wegwälzt.