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Ein Fest, das das Herz und alle Sinne berührt, die Seele verzaubert. Wünsche werden wahr, Fröhlichkeit und Freude leuchten auf. Ein neuer Anfang scheint möglich. Anselm Grün stimmt ein in die schönste Zeit des Jahres. "Wir alle haben unsere Erinnerungen an Weihnachten, Bilder, die vieles überstrahlen. Wir alle erinnern uns, wie intensiv wir als Kinder Weihnachten gefeiert haben. Die damals erlebte Freude hält bis heute. Sie hat die Tiefe unseres Herzens und unserer Seele berührt. Geheimnisdurchtränkt scheinen diese Erinnerungen aus dem Land der Kindheit in unsere Gegenwart. Ich selber kann mich noch gut daran erinnern, wie wir als Kinder am Heiligabend auf das Christkind, auf die Bescherung gewartet haben. Es war eine eigenartige Spannung. Wir gingen mit dem Vater durch die Dunkelheit spazieren, sahen in den Häusern überall Lichter brennen. Wieder daheim, mussten wir in den Schlafzimmern warten, bis die Weihnachtsglocke läutete. Es war ein wunderbar geheimnisvolles Erleben, in das nur mit Kerzen beleuchtete Wohnzimmer zu gehen und den geschmückten Baum zu sehen. Dann las der Vater das Weihnachtsevangelium, und wir sangen das Lied "Stille Nacht". Da warfen wir schon verstohlen einen Blick auf den Gabentisch, um zu erahnen, was da wohl in Weihnachtspapier gewickelt für uns bereitlag. Kindliche Situationen prägen sich tief in die Seele ein. Wir fühlen uns auch später immer dann daheim, wenn diese Gefühle von früher wieder angesprochen werden. Vermutlich ist nicht nur bei jeder Erfüllung, wie Rilke meint, sondern auch bei jedem intensiven Warten eine Spur des weihnachtlichen Wartens dabei, die Ahnung, dass unser Leben durch das Kommen eines Menschen oder eines Ereignisses heller und heiler wird. Weil dieses Fest unsere tiefsten Sehnsüchte anspricht, wollen wir uns immer wieder neu in sein Geheimnis vertiefen, uns klar machen, was es uns bedeutet. Wir erinnern uns an dieses Fest in unserer Kindheit - und spüren zugleich, dass wir es nicht einfach so wiederholen können. Wir sind erwachsen und müssen uns den Problemen stellen, die uns heute bedrängen. Da mag uns Weihnachten oft auch als etwas Fremdes erscheinen, das so gar nicht in die Welt hineinpasst, wie sie uns heute begegnet.Die Gedanken in diesem Buch kreisen um dieses alte Geheimnis. Sie möchten es der Leserin, dem Leser neu erschließen. Und sie möchten dazu einladen, selbst nachzudenken: Was sind die Gedanken, die mir heute helfen, dieses Fest neu zu feiern?" (Aus dem Vorwort)
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Seitenzahl: 90
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Anselm Grün
Das kleine Buch der Weihnachtsfreude
Herausgegeben von Anton Lichtenauer
Bearbeitete Neuausgabe 2012 © Verlag Herder GmbH, Freiburg im Breisgau 2008 Alle Rechte vorbehalten www.herder.de Umschlagkonzeption und -gestaltung: RME Eschlbeck/ Hanel/ Gober Umschlagmotiv: © Getty Images Vignetten im Innenteil: © Designbüro Gestaltungssaal Sabine Hanel, Alexandra Gober ISBN (E-Book): 978-3-451-34662-0 ISBN (Buch): 978-3-451-07147-8
Alle Jahre wieder …
1 WARTEN UND VORFREUDE
Die stille Zeit
Ankommen, wo wir sind
Was das Herz höher schlagen lässt
Strecke dein Herz aus
Das Stern–Bild
Mehr als Verzicht
»Reiß Schloss und Riegel ab!«
Blumen blühen im Winter
Tröste dich, tröste dich
Ein Mensch der Liebe
Ein Kranz als Zeichen
Mildes Licht
2 FRÖHLICHE, SELIGE, GNADENBRINGENDE ZEIT
»Frohe Weihnachten!«
Pauken und Trompeten
Nun singet und seid froh
Stille Nacht, heilige Nacht
Sonne, die die Nacht vertreibt
Morgenstern der finstern Nacht
Weiße Weihnacht
Mitten im kalten Winter
So wie früher
Wie Weihnachten schmeckt
Verheißung des Christbaums
Familienfest
Wenn Trauer sich in die Freude mischt
Schöner und herrlicher
3 EINE BOTSCHAFT DER FREUDE
Göttliche Überraschungen
Träume werden wahr
Eine Nähe, die heilt
Fleisch geworden
Das Weihnachtsgeheimnis
Der Stall
Krippenfrömmigkeit
Platz in der Herberge
Die Sicht der Hirten
Hirtenmusik
Weihnachtsengel
Was die Engel verkünden
Frieden auf Erden
Ich bin bei dir in deiner Nacht
4 DAS WUNDER DES NEUEN
In der Stille in mir geboren
Fest der Geburt
Wunder des Neuen
Gott kommt als Kind
Fröhlicher Neubeginn
Das innere Kind
Werde Mensch
Nach innen geht der Weg
Das Neue ist schon da
Vorwort
In einem Brief, den Rainer Maria Rilke 1925, kurz vor Weihnachten, an seine Mutter schreibt, erinnert sich der Dichter an den Heiligen Abend seiner Kindheit. Er beschwört die gespannte Erwartung in den Augenblicken vor der Bescherung wieder herauf, die Erinnerung an das festliche Läuten der kleinen Glocke durch den Vater: »Ich glaube, alle Freuden meines Lebens haben diese Stimme gehabt, so wie alle, zu welcher Zeit des Jahres, sie mich auch treffen mochten, an Weihnachten denken ließen: so sehr ist jene Erfüllung, jene Reihe von Erfüllungen, die ich einst unter dem strahlenden Christbaum vorfand, atemlos, mit bis in den Hals klopfendem Herzen, maßgebend geblieben für alle Beschenkungen, später des Lebens!«
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