Das kleine Namenlexikon - Dietmar Urmes - E-Book

Das kleine Namenlexikon E-Book

Dietmar Urmes

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Beschreibung

Im vorliegenden Buch geht es um die Etymologie von "großen Na- men" aus aller Welt, die uns aus Mythologie, Geschichte und dem aktuellen Geschehen mehr oder weniger vertraut sind und deren Verständnis unser Wissen in kultureller Hinsicht bereichern kann. Es erklärt knapp die Herkunft und Bedeutung von mehr als 2.300 Namenund gibt damit der schnellen und gezielten etymologischen Informa- tion den Vorzug; die Lebensdaten des jeweiligen Namensträgers werden nur insoweit berücksichtigt, als sie zu einer eindeutigen Identifizierung notwendig sind. Mit Anhang, Abkürzungs- und Literaturverzeichnis.

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Dietmar Urmes, Jahrgang 1939, wollte eigentlich Bildhauer werden, studierte dann aber Anglistik und Geographie an den Universitäten Münster und Bonn. Er unterrichtete von 1965–2003 an der Höheren Handels- und Fachoberschule in Dorsten. Seine besondere Neigung gilt neben der Kunst und Geschichte vor allem der Etymologie, der er sich seit seinem Studium mit Begeisterung widmet.

Zum Buch

Das kleine Namenlexikon

Im vorliegenden Buch geht es um die Etymologie von »großen Namen« aus aller Welt, die uns aus Mythologie, Geschichte und dem aktuellen Geschehen mehr oder weniger vertraut sind und deren Verständnis unser Wissen in kultureller Hinsicht bereichern kann. Es erklärt knapp die Herkunft und Bedeutung von mehr als 2.300 Namen und gibt damit der schnellen und gezielten etymologischen Information den Vorzug; die Lebensdaten des jeweiligen Namensträgers werden nur insoweit berücksichtigt, als sie zu einer eindeutigen Identifizierung notwendig sind.

Mit Anhang, Abkürzungs- und Literaturverzeichnis.

Dietmar Urmes

Das kleine Namenlexikon

Dietmar Urmes

Das kleineNamenlexikon

Bibliografische Information der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://dnb.d-nb.de abrufbar.

Es ist nicht gestattet, Abbildungen und Texte dieses Buches zu scannen, in PCs oder auf CDs zu speichern oder mit Computern zu verändern oder einzeln oder zusammen mit anderen Bildvorlagen zu manipulieren, es sei denn mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.

Alle Rechte vorbehalten

Copyright © by marixverlag GmbH, Wiesbaden 2012

Korrekturen: Christa Marsen, Oberursel

Covergestaltung: Thomas Jarzina, Köln

Bildnachweis: Bridgeman Art Library, Berlin

eBook-Bearbeitung: Bookwire GmbH, Frankfurt am Main

ISBN: 978-3-8438-0217-8

www.marixverlag.de

INHALT

Vorwort

Namenlexikon

Anhang

Titel, Ränge, Ämter

Abkürzungen

Literaturverzeichnis

VORWORT

Das vorliegende Buch bietet knappe und prägnante Erklärungen zur Herkunft und Bedeutung von Namen; es dient damit vor allem der schnellen und gezielten etymologischen Information. Die Lebensdaten des jeweiligen Namensträgers werden nur insoweit berücksichtigt, als sie zu einer eindeutigen Identifizierung notwendig sind.

Nur in den seltensten Fällen wird sich dem wissbegierigen Leser auch die Herleitung des eigenen Familiennamens offenbaren, denn im Folgenden geht es um die Etymologie von »großen Namen« aus aller Welt, die uns aus Mythologie, Geschichte und dem aktuellen Geschehen mehr oder weniger vertraut sind und deren Verständnis unser Wissen in kultureller Hinsicht bereichern kann.

So bedeutet etwa der Name Antigone (jener sagenhaften griechischen Prinzessin, die Ödipus unwissentlich mit seiner eigenen Mutter zeugte) treffend »die widernatürlich Geborene«, und der römische Beiname Brutus, »der Stumpfsinnige«, ist ebenso wie der Name Freisler, »der Grausame«, dazu angetan, unser Urteil über den Mörder Caesars bzw. den gefürchteten Präsidenten des NS-Volksgerichtshofes zu untermauern.

Der Name Himmler (»der am Himmel Wohnende«) für den teuflischen Organisator der Judenvernichtung im Dritten Reich muss uns hingegen wie blanker Hohn erscheinen. Wenig zutreffend ist auch der Name Daimler, den man zwar mit luxuriösen Automobilen assoziiert, der übersetzt jedoch »Folterknecht« bedeutet, und unser Dichterfürst Schiller hieß gar »der Schielende«. Enttäuschend harmlos klingen indes Namen so großer Künstler wie Dürer oder Molière, die lediglich auf eine ungewöhnliche »Haustür« verweisen bzw. schlicht »Müller« bedeuten.

Auch die Namen heutiger Prominenter können uns, wenn wir sie denn verstehen, zu allerlei Wort- und Gedankenspielchen anregen; so ist der Name des bayerischen Ministerpräsidenten Stoiber als »Staubaufwirbler« und der des russischen Staats- und Regierungschefs Putin als »Irreführender« interpretierbar, während der rücksichtslose ehemalige Machthaber des Irak sich selbst den Namen Saddam, »Streit«, gab, wo er doch als Hussein, »der Schöne«, geboren wurde.

Im vorliegenden Buch ist jeweils erkennbar, um welche Art von Namen es sich handelt:

– einen Vornamen (der im alten Rom etwa die Umstände der Geburt kommentierte, z. B. Publius, »der öffentlich Geborene«)

– einen Über- oder Beinamen (d. h. einen Spitz- oder Spottnamen, wie Botticelli, »Fässchen«, Caruso, »Glatzkopf«, oder Paulus, »Kleiner«)

– einen Wohnstättennamen (z. B. Pullman, »Siedler am Teich«, oder Delacroix, »an einem Wegkreuz Wohnender«)

– einen Berufsnamen (etwa Beckenbauer, »Bäcker und Bauer«, oder Bednarz, »Böttcher«)

– einen Abstammungsnamen (z. B. Marx, »Sohn des Markus«, Macdonald, »Sohn des Donald«, oder Bin Laden, »Sohn des Wendigen«)

– einen Herkunftsnamen (z. B. Boleyn, »aus Boulogne«, Disney, »aus Isigny«, Shapiro, »aus Speyer«, etc.) oder

– einen Wahlnamen (etwa einen Papst-, Thron-, Künstler-, Kampf- oder Tarnnamen, z. B. Benedikt, »Gesegneter«, Hamilkar, »großer König«, Depardieu, »im Namen Gottes«, Stalin, »der Stahlharte«, oder Voltaire, ein Akronym seines Geburtsnamens)

In der Regel werden Vornamen nicht unter einem eigenen Stichwort behandelt (mit Ausnahme von Fürstennamen); ungewöhnliche oder exotische Vornamen einer Persönlichkeit werden jedoch meist innerhalb eines Artikels miterklärt, z. B. bei Annan (Kofi, »am Freitag Geborener«, und Ata, »Zwillingsbruder«).

Da es vorrangig um die Namensherkunft und -bedeutung geht, ist fast immer nur eine Persönlichkeit pro Namen erwähnt, es sei denn, zwei gleich geschriebene Namen stammen aus verschiedenen Sprachen, wie im Fall von Gotthold Ephraim Lessing (aus dem Deutschen oder Sorbischen) und Doris Lessing (aus dem Englischen).

Das Buch umfasst mehr als 2300 bedeutende Namen und bietet damit einen guten Überblick über die Namenwelt vieler Völker auf allen Kontinenten der Erde, und mit etwas Glück kann der Leser also doch vielleicht seinen eigenen Namen in dieser Auflistung entdecken und erklärt finden!

In einem Anhang habe ich zudem die wichtigsten Titel, Ämter und Ränge aufgeführt, die in den unterschiedlichsten Sprachräumen der Welt anzutreffen und als korrekte Anrede zu verwenden sind (oder waren).

Kirchhellen, September 2006

Dietmar Urmes

NAMENLEXIKON

Aalto, Alvar (1898–1976), von finn. aalto, »Welle, Woge«, finnischer Architekt und Designer

Aaron [arab. Harun, hebr. Aharon], vielleicht »Erhabener«, älterer Bruder und Rivale des Moses, erster Hohepriester der Israeliten

Abbado, Claudio (geb. 1933), von ital. abate, »Abt«, italienischer Dirigent, zunächst Chef der Mailänder Scala und der Wiener Oper, ab 1989 Leiter des Philharmonischen Orchesters Berlin → Abbate

Abbas, Mahmud (geb. 1935), wohl zu arab. ‘abus, »mürrisch«, 2003 zum ersten palästinensischen Ministerpräsidenten, 2005 als Nachfolger Jassir Arafats mit großer Mehrheit ins Präsidentenamt gewählt (vgl. Abbassiden)

Abbate, von ital. abate, »Abt«, z. B. Nicolo dell’ Abbate (1509–1571), italienischer Maler, Schöpfer der berühmten Fresken im Schloss von Fontainebleau → Abbado

Abel (arab. Habil), von hebr. hebel, »Atem, Hauch« und »Vergänglichkeit«, »Nichtigkeit« (oder aus ass. aplu, »Sohn«), zweiter Sohn Adams und Evas, von seinem Bruder Kain aus Neid erschlagen

Abraham (arab. Ibrahim), hebr. »Vater der Menge«, neuer Name des biblischen Stammvaters Abram (von hebr. ’abram, »erhabener Vater«), nachdem Gott ihm eine große Nachkommenschaft prophezeit hatte

Abu Hanifa (699–767), »Vater des Aufrechten«, zu arab. hanif, »ehrlich«, Stifter einer Rechtsschule im sunnitischen Islam, mit dem Ehrentitel Thabit, »Nachfolger«, da er persönlich noch Gefährten des Propheten gekannt hatte

Achaia, »die Schmerzensreiche«, zu grch. áchos, »Leid, Trauer«, Beiname der griechischen Göttin Demeter, die von Helios erfahren hatte, dass ihre entführte Tochter Persephone als Gattin des Hades in der Unterwelt weilte → Demeter

Achill (grch. Achilleus), »Kummer-Bringer« oder »Lippenloser«, von grch. áchos, »Schmerz« (vgl. engl. ache), bzw. aus a, »ohne«, und cheîlos, »Lippe«; blindwütiger thessalischer Held im Trojanischen Krieg

Adam, von hebr. ’adamah, »Erde«, und ’adom, »rot«, »erdfarben«, Name des ersten Menschen im Paradies, Mann der Eva und Vater von Kain, Abel und Seth

Adams, John (1735–1826), nach dem biblischen Adam, Gegner der Kolonialmacht England und Mitverfasser der Amerikanischen Unabhängigkeitserklärung (1776), zweiter amerikanischer Präsident (1797–1801) → Adam

Adenauer, Konrad (1876–1967), nach dem Eifelstädtchen Adenau (»Auensiedlung des Ado«), deutscher CDU-Politiker, von 1949 bis 1963 erster deutscher Bundeskanzler, von 1951 bis 1955 gleichzeitig Außenminister

Aditi, »die Unendliche«, »die Grenzenlose«, altindischer Name der hinduistischen Muttergöttin (angeblich auch Mutter des Gottes Vischnu) und als Göttin der Weltordnung verantwortlich für den Schutz vor Krankheit und Sünde

Admetos, »Ungebändigter«, von grch. admés, admêtos, »ungezähmt«, mythischer König in Thessalien und Gatte der Alkestis, Teilnehmer am Argonautenzug; auch Beiname des Hades

Adolf, »edler Wolf«, aus ahd. adal, »edel«, und wolf, beliebter deutscher Fürstenname, z. B. Gustav Adolf von Schweden (1594–1632)

Adonis, von phön. ’adoni, »mein Herr«, altorientalischer Vegetationsgott, schöner Geliebter der Totengöttin Persephone und der Liebesgöttin Aphrodite, in deren unterbzw. oberirdischem Reich er in halbjährlichem Wechsel lebte

Adorno (1903–1969), lat. »ich schmücke«, zu adornare, »ausrüsten, herausputzen« (vgl. Ornat), Pseudonym des deutsch-jüdischen Philosophen und Schriftstellers Theodor Wiesengrund

Aegir, anord. »Meer«, gutartiger germanischer Meerriese und Gatte der Meeres- und Totengöttin → Ran

Aemilius → Scipio

Afer → Terenz

Agamemnon, »der zu allem Entschlossene« (aus grch. ágan, »sehr«, und ménos, »Eifer, Stärke«), König von Mykene und Anführer der Griechen bei der Belagerung Trojas → Memnon

Agenor, von grch. agénor, »mannhaft, trotzig, frech«, mythischer König der phönizischen Stadt Tyros, Vater des Kadmos

Aglaia, von grch. aglaΐa, »Glanz, Pracht«, in der griechischen Mythologie (neben Euphrosyne und Thaleia) eine der drei Göttinnen der Anmut → Chariten

Agni, von sanskr. agní, »Feuer« (vgl. lat. ignis), arischer, später hinduistischer Feuergott, Beschützer des Herd- und Opferfeuers, aber auch Garant ewigen Lebens für die auf dem Scheiterhaufen verbrannten Toten

Agricola, Georgius (1494–1555), »Bauer«, aus lat. ager, »Acker«, und colere, cultum, »bebauen, pflegen« (vgl. Kultur), latinisierter Name des Chemnitzer Mineralogen und Geologen Georg Bauer

Agrippa, aus lat. aeger partus, »unter Qualen (da mit den Füßen voran) Geborener«, Beiname des römischen Feldherrn Marcus Vipsanius (63–12 v. Chr.), eines engen Vertrauten Octavians, des späteren Kaisers Augustus

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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