Das Kochbuch des Ayurveda- E-Book - Usha Lad - E-Book

Das Kochbuch des Ayurveda- E-Book E-Book

Usha Lad

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Beschreibung

Die ayurvedische Küche ist nicht nur unglaublich schmackhaft, sondern verfügt auch über große Heilkräfte, die jeder einsetzen kann. Vasant Lad ist einer der bekanntesten ayurvedischen Ärzte weltweit. Es ist kaum einer so berufen wie er, dieses Kochbuch zu schreiben und die jahrtausendealten Geheimnisse dieser heilenden Nahrung verfügbar zu machen. Das Werk ist weit mehr als nur ein Kochbuch. Neben 100 köstlichen Rezepten aus der Küche von Vasant Lad und seiner Frau Usha führt es in die Grundprinzipien des Ayurveda und die Lehre der Konstitutionstypen, der Doshas, ein. Es zeigt, wie sich durch die Kombination von Lebensmitteln die Verdauung regulieren, körperliches Gleichgewicht herstellen und dadurch Gesundheit und Wohlbefinden erreichen lassen. Die aromatischen Rezepte reichen von Mungbohnen-Suppe bei Augenproblemen, Safranreis bei Migräne, Karotten-Sabji zur Blutbildung, den beliebten Kartoffel-Taschen Samosas und Chapatis bis zum ausgleichenden Koriander-Chutney und süßen Mandel-Khir. Dabei können die Bedürfnisse aller Familienmitglieder berücksichtigt werden. Darüber hinaus wartet Das Kochbuch des Ayurveda mit mehr als 300 einfachen ayurvedischen Hausmitteln für die Behandlung vielfältiger Beschwerden auf, die bei der Bekämpfung einfacher Erkältungen, bei Hauterkrankungen oder sogar zur Stabilisierung des Blutzuckerspiegels bei Diabetikern zum Einsatz kommen. Zusätzlich enthält das Buch einen Fragebogen für die Ermittlung der eigenen Konstitution und Ernährungsrichtlinien für die jeweiligen Konstitutionstypen. Ein Grundlagenwerk der ayurvedischen Koch- und Heilkunst. „Eine schmackhafte, liebevolle Darstellung der beliebtesten indischen Gerichte. Die Hinweise zur Ernährung und den heilenden Eigenschaften der Gerichte sind einzigartig.“ – Rebecca Withers, Yoga International "Danke an Dr. Vasant Lad und seine Frau Usha! Das ist das schönste und beste Ayurveda-Kochbuch, das ich kenne! Das Buch ist im Hardcover mit Lesebändchen und über 270 Seiten optisch und inhaltlich wunderschön. Die Farbfotos zu den Rezepten sind appetitanregend. Das Layout ist farbenfroh aber nicht überladen. Ein hervorragendes Buch, übersichtlich und lehrreich, mit vielen leckeren Rezepten, die sich leicht umsetzen lassen. Ich empfehle das Buch gerne weiter! Ein Hauch von Indien - leckere Rezepte - viel Wissen zum direkten Anwenden und Umsetzten!" " ... Dieses Buch ist eine Schatztruhe - für KöchInnen, Ayurveda-Interessierte und alle, die sich selbst verwöhnen und was Gutes tun möchten! LiebhaberInnen der indischen Küche finden in diesem Buch beliebte Rezepte von Chutneys über Dhal-Suppen bis Karotten-Halwa ... Jedes Rezept wird mit seiner Wirkung auf die drei Doshas beschrieben. Weitere Tipps und Variationsmöglichkeiten zeigen, wie es für die unterschiedlichen Konstitutionen adaptiert werden kann. So lernt man beim Kochen bereits sehr viel über die Feinheiten der ayurvedischen Heilkunst und Wirkungen verschiedener Zutaten ... Das Kochbuch des Ayurveda" bietet aber noch viel mehr. Gekonnt und sehr verständlich erklärt das Autorenpaar die Prinzipien und das System des Ayurveda ..." goyoga austria "...Der Ayurveda-Arzt Vasant Lad hat jedem Rezept nützliche Praxistipps beigefügt sowie vielen Gerichten auch Hinweise für deren medizinische Anwendung. Dadurch ist es nicht nur ein klassisches Kochbuch, sondern auch Ratgeber für die Anwendung von Ayurvedischen Hausmitteln bei zahlreichen Erkrankungen... -Aude Vivere / Torsten Ableiter-

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Seitenzahl: 286

Veröffentlichungsjahr: 2018

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USHA LAD UND DR. VASANT LAD

Das Kochbuch

des Ayurveda

SELBSTHEILUNG DURCH

DIE AYURVEDISCHE KÜCHE

Inhalt

Vorwort

Einleitung

Eine Einführung ins Ayurvedische Kochen

1 · Ihre persönliche Konstitution

Die Elemente

Tridosha – Vāta, Pitta und Kapha

Prakruti und Vikruti

Bestimmung Ihrer Konstitution

Eigenschaften des Vāta-Menschen

Eigenschaften des Pitta-Menschen

Eigenschaften des Kapha-Menschen

2 · Faktoren, die unsere Gesundheit beeinflussen

Die Doshas

Ungeeignete Essgewohnheiten

Tageszeit und Jahreszeit

Angemessen Sport treiben

Eine ausgewogene Lebensweise pflegen

Beziehungen und Emotionen

Meditation und Wohlbefinden

3 · Geschmack und Verdauung

Qualitäten von Nahrung

Die Konzepte von Rasa, Vīrya, Vipāka und Prabhāva

Agni, das Verdauungsfeuer

Der Verdauungsprozess

4 · Lebensmittel-Kombinationen

5 · Einrichtung von āyurvedischer Küche und Vorratshaltung

6 · Menü-Planung

Winter- und Sommer-Mahlzeiten für Vāta, Pitta und Kapha

Vāta-Mahlzeiten für den Winter

Vāta-Mahlzeiten für den Sommer

Pitta-Mahlzeiten für den Winter

Pitta-Mahlzeiten für den Sommer

Kapha-Mahlzeiten für den Winter

Kapha-Mahlzeiten für den Sommer

7 · Rezepte

Hinweise für das āyurvedische Kochen

SUPPEN

Kokum-Suppe

Maissuppe

Grüne-Mungbohnen-Suppe

Rote-Linsen-Suppe

Mischgemüsesuppe

Spinatsuppe

Tomatensuppe

Tor-Dal-Suppe Nr. 1

Tor-Dal-Suppe Nr. 2

Urid-Dal-Suppe

Suppe mit gelbem Mung Dal

Varan Phala

KITCHARIS

Tapioka-Kitchari (Sabudana)

Mung-Dal-Kitchari (Vāta)

Mung-Dal-Kitchari (Kapha)

Mung-Dal-Kitchari (Pitta)

Mung-Dal-Kitchari (Tridosha)

REISGERICHTE

»Einfacher gekochter Reis«

Gebratener Reis

Safranreis

Würziger Auberginenreis

Gewürzreis mit Erbsen

Würziger Kartoffelreis

Würziger Gemüsereis

Poha (Reisflocken)

Reisflocken mit Kartoffeln

Murmura Chivda (Zwischenmahlzeit mit Puffreis)

Buttermilch-Curry

Tofu »mit Pepp«

Gemüse und Tofu

Weichweizengrießbrei

Upma

GEMÜSE

Paprika-Sabji

Bittergurken-Sabji Nr. 1

Bittergurken-Sabji Nr. 2

Blumenkohl-Kartoffel-Sabji

Kohl-Sabji

Karotten-Sabji

Sabji mit grünen Bohnen

Auberginen-Sabji

Mischgemüse-Sabji

Okra-Sabji

Kartoffelsabji Nr. 1

Kartoffelsabji Nr. 2

Kartoffelsabji Nr. 3

Sabji aus geraspelten Kartoffeln

Kürbis-Sabji

Weißrettich-Sabji

Spinat-Sabji

Schwarzaugenbohnen-Bhaji

Kidneybohnen-Bhaji

Limabohnen-Bhaji

Bhaji mit grünen Erbsen

Bhaji aus Mung Dal und Gemüse

Würzig gebratener Spargel

Gefüllte Bittergurke

Gefüllte gelbe Chilis

Gefüllte Okraschoten

Gefüllte Tomaten

Kartoffel-Vadha

Samosas

Zwiebel-Pakora

Spinat-Pakora

Gemüse-Pakora

Frische Korianderblätter-Pakora

RAITAS

Rote-Bete-Raita

Gurken-Raita

Karotten-Raita

Spinat-Raita

Tomaten-Raita

PICKLES UND CHUTNEYS

Karotten-Pickle

Korianderblätter-Chutney

Kurkuma-Pickle

Pickle aus grüner Mango

Kokosnuss-Chutney

Tomaten-Chutney

Minz-Chutney

Erdnuss-Chutney

Sesam-Chutney

BROTE

Chapatis

Einfache Puri

Würzige Puri

SÜSSIGKEITEN

Mandel-Khir

Maismehl-Khir

Grieß-Khir

Karotten-Khir

Dattel-Khir

Mohn-Khir

Tapioka-Khir

Khir aus gerösteten Fadennudeln

Reis-Khir

Süßkartoffel-Khir

Weichweizengrieß-Rauten

Sheera

Shrikhanda

Shankhar Pali

Karotten-Halwa

GETRÄNKE

Sidha Dugdham (medizinische Milchgetränke)

Pachak Lassi

Gewürz-Lassi

Süßes Lassi

Frühstückstee

Tee zum Mittagessen

Tee zum Abendessen

Chai

Minz-Chai

Tee für Vāta-Konstitution

Tee für Pitta-Konstitution

Tee für Kapha-Konstitution

Masala-Tee

Agni-Tee

EXTRAS

Ghee (geklärte Butter)

Masala-Gewürz

Verdauungsfördernde Samen nach dem Abendessen

8 · Lebensmittel zum Heilen

Obst

Gemüse

Küchenkräuter

Anhang

Bestimmung Ihrer Konstitution

Verwendung der Ernährungsleitlinien

Glossar

Über die Autoren

Weiterführende āyurvedische Lektüre

Bezugsquellen

Impressum

Rezepteverzeichnis

Index

Abbildungsverzeichnis

Weitere Werke von Vasant Lad

Für unsere äußerst liebevollen Kinder, Aparna und Pranav

Dr. Vasant Lad mit seiner Frau Usha Lad

beim gemeinsamen Kochen.

Lord Ganesha

Gruß an Ganesha, den Keim der Weisheit und des Lichts. (Übersetzung des Sutras)

Ganesha ist der Sohn von Shiva und Parvati.

Er ist der erste Gott, dem zu Beginn einer jeden glückverheißenden Arbeit gehuldigt wird.

Er beseitigt Hindernisse und bringt Erfolg, Erfüllung und große Freude ins Leben eines jeden menschlichen Wesens.

Kochen ist eine sehr glückverheißende Arbeit, die dem Koch und den Gästen Nahrung, Gesundheit und Erfüllung verleiht.

Man sollte vor dem Kochen und Essen zu Ganesha beten.

Er ist der Gott der Fülle und trägt eine Schüssel voll des Essens der Glückseligkeit.

Vorwort

Zu meinen schönsten Erinnerungen während meiner Āyurveda-Ausbildung in Indien gehören die mit Familie Lad. Kaum hatte ich Dr. Vasant Lad in Januar 1974 kennengelernt, da lud er mich schon zum Abendessen nach Hause ein, einem Abendessen, das den Auftakt zu einer wahrhaft langen Abfolge zukünftiger Mahlzeiten bildete. Während der Unterrichtszeit im Tilak Āyurveda Mahavidyalaya von Pune bestand Dr. Lad regelmäßig darauf, dass ich sein Mittagessen mit ihm teilte und schon bald nahm ich viele meiner Mahlzeiten im Hause der Lads ein, eine Gewohnheit, die während meiner sechs Jahre am College fast durchgängig gepflegt wurde. Wann immer ich kam, empfing mich Usha Tai (Frau Lad) mit einem frisch zubereiteten Leckerbissen. Falls sie aktuell nichts anzubieten hatte, ging sie entschuldigend sofort daran, mir etwas von Grund auf zuzubereiten, egal wie lautstark ich dagegen protestierte. Selbst als ich nur von Milch und Obst lebte, wartete stets ein Glas Milch auf mich, bei Tag oder Nacht.

Wie viele Inder liebt Usha Tai es aufrichtig, für Gäste zu kochen, denn jeder Gast, in der Tat jedes Lebewesen, besitzt den Funken der Göttlichkeit. Die Tatsache, dass ich in ihrem Haus war, bedeutete, dass ich verköstigt werden sollte, nicht als widerwillige Verpflichtung, sondern aus Liebe zum Kochen und zum Beköstigen. Jeder Bissen, der dieser zu Besuch weilenden Inkarnation Gottes verabreicht wird, ist ein Bissen, der dem Schöpfer selbst als Opfergabe der Dankbarkeit für die Fülle der Natur zurückgegeben wird. Und da die heiligen Schriften uns daran erinnern, dass »Nahrung tatsächlich Gott ist«, bedeutet die Verköstigung der Hungrigen die Speisung von Gott mit Gott. Nahrung erzeugt Rasa, den essenziellen Nahrungssaft, der die hungrigen Körpergewebe nährt und Geist und Sinne erfreut und befriedigt. Diese Ernährung und Erfüllung sind der Segen, den Annapurna, die Göttin des Essens, allen fühlenden Wesen angedeihen lässt, und die Lads haben stets daran geglaubt, ihren Segen freigiebig mit anderen zu teilen.

Während der Zeit, die ich in der Küche der Lads verbrachte, hatte ich ausreichend Gelegenheit, aus erster Hand mitzuerleben, wie viel Aufmerksamkeit Usha Tai dem Essen schenkte, das sie zubereitete. Ich sah zu, wie sie einkaufte und auswählte, mahlte und schnitt, briet und kochte und sog den Rhythmus der Essenszubereitung in mich auf, durch den die Lebensmittel anfangen zu kochen, sobald sie im Topf sind. Ihre kulinarischen Zubereitungen waren eine praktische Demonstration dessen, was ich in der Theorie im College lernte, nämlich dass die lineare Standardlogik, die den Naturwissenschaften so hilfreich ist, bei den Lebenskünsten wie der Medizin und dem Kochen von geringem Nutzen ist. Nur wenn man ein echtes Gefühl für die Nahrung entwickelt, was der Fall ist, wenn Annapurna beginnt, von einem Besitz zu ergreifen, weiß man, was Kochkunst wirklich bedeuten kann.

An den Sonntagen, wenn die Ambulanzabteilungen des Krankenhauses geschlossen waren und die relative Ruhe es Dr. Lad erlaubte, selbst Ausflüge zum Lebensmitteleinkauf zu unternehmen, begleitete ich ihn, um mehr über die Indikationen einer bestimmten Gemüseart zu lernen oder für welche Art von Menschen eine bestimmte Frucht am besten ist. Manchmal kauften wir Kräuter und verkochten sie zu Tränken, ein dramatischer Beweis für die Regel, dass ein guter Vaidya (ayurvedischer Arzt) auch ein guter Koch sein muss. Nach vielen Monaten solch informeller Vorbereitungen begann ich schließlich selbst, unter dem wachsamen Auge meines Mentors Vimalananda zu kochen und schon bald konnte ich dem Vergnügen, beköstigt zu werden, das Vergnügen hinzufügen, andere zu beköstigen, und all das dank meines Aufenthalts bei den Lads.

Ich weiß aus persönlicher Erfahrung, wie konsequent die Familie Lad in den 20 Jahren, seitdem ich sie kenne, einen āyurvedischen Lebensstil pflegt und so erklärte ich mich mit großem Vergnügen bereit, Usha Tais Bitte zu erfüllen, eine Einführung zu ihrem Buch über āyurvedisches Kochen zu schreiben. Gute āyurvedische Lehrer sind solche wie Dr. Lad, die gelernt und geleistet haben und gute Köche sind jene wie Usha Tai, die geschwitzt und aufgetischt haben. Möge dieses Buch all denen behilflich sein, die aufrichtig gewillt sind zu erlernen, was es wirklich bedeutet, andere zu verköstigen und verköstigt zu werden und mögen sie ein neues Bewusstsein dafür entwickeln, was Nahrung für ein gut geführtes Leben bedeuten kann.

Dr. Robert E. Svoboda

Einleitung

Während und nach meiner medizinischen Ausbildung arbeitete ich als Assistenzarzt in den Abteilungen Medizin, Chirurgie, Gynäkologie und Kinderheilkunde am Âyurvedic Hospital in Pune. Damals habe ich immer wieder beobachtet, wie die richtige Ernährung verbunden mit der richtigen Kräutermedizin und einem entsprechendem Lebensstil eine zentrale Rolle im Heilungsprozess spielen kann. Mir wurde immer deutlicher, dass Krankheit wie eine »Einladung« ist, die eigenen Denk-, Gefühls- und Ernährungsmuster zu ändern.

Meine Sichtweise veränderte sich von allgemein benutzten Etiketten für eine Erkrankung wie »das ist Grippe« oder »das ist ein Virus« zum inneren Sinn dessen, wie sich dieses Leiden gemäß den grundlegenden Theorien des Âyurveda manifestiert. Ich erhielt ein tieferes und subtileres Verständnis von dem Zusammenspiel der Doshas in Gesundheit und Krankheit und darüber, wie die sanfte Heilquelle der Natur mit Kräutern und Essen Heilung und Balance bringen kann. Während mein Bewusstsein für die Rolle der Nahrung als Medizin wuchs, beobachtete ich, dass viele Gesundheitsprobleme mit den Stress-Situationen des Alltags verknüpft sind. Dazu gehören Sorgen um Arbeitsplatz oder Geld, Anspannung und auch die Belastung durch den Verzehr des falschen Essens sowie unpassende Nahrungsmittelkombinationen.

In den letzten zwanzig Jahren habe ich viele Probleme gesehen, die das Ergebnis falscher Essensentscheidungen und Unkenntnis über die Kunst der richtigen Essenszubereitung waren, für einen selbst und andere, und manchmal in ernsten Krankheiten mündeten. Während meiner Arbeit in der Pañchakarma-Abteilung des Krankenhauses sah ich die beeindruckenden Effekte dieses Reinigungsprogramms in Verbindung mit der richtigen Ernährung. Das ist in der Regel eine Diät, bei der nur eine Art von Essen gegessen wird. Auf diese Weise lernte ich auch, dass Nahrung Medizin ist, wenn man sie richtig einsetzt.

In diesem Buch finden Sie einfache, praktische Ansätze zum Essen und besondere Rezepte der ayurvedischen Kochkunst, die dabei helfen, die gesunde Balance des Körpers wiederherzustellen. Obwohl man in diesem Buch viele hilfreiche Hinweise findet, sollte es nicht als Behandlungsplan für irgendeine Krankheit verstanden werden. Denn diesen sollten Sie natürlich von Ihrem Arzt erhalten. Viele der hier aufgeführten Informationen lassen sich am besten als die »intuitive Wissenschaft des Lebens« bezeichnen. Sie entstammt meiner eigenen praktischen klinischen Erfahrung und basiert auf den Grundprinzipien, die im Laufe von Tausenden von Jahren âyurvedischer Medizin entstanden sind. Das ist keine »wissenschaftliche« Methode, so wie der Begriff in der westlichen Medizin gebraucht wird, sondern umfasst Informationen, die über Jahrhunderte anhand alltäglicher Erfahrung gesammelt wurden.

Zum Beispiel reizen saure Früchte, fermentiertes Essen und scharfe Gewürze Pitta und können eine säurebedingte Verdauungsstörung und Sodbrennen hervorrufen. Schwarze Bohnen und Pintobohnen verschlimmern Vāta, können Gas erzeugen und zu Blähungen und Unbehagen führen. Joghurt, Käse und kalte Getränke vermehren Kapha und können Erkältung, Husten und Kongestion nach sich ziehen. Dieses Buch wird Ihnen dabei helfen, ein gutes Verständnis für die kluge und praktische āyurvedische Herangehensweise gegenüber Ernährung und Gesundheit zu entwickeln.

Ich hoffe, Sie werden feststellen, dass die Vorschläge in diesem Buch ein entscheidender Teil Ihrer eigenen Selbstheilung werden. Die goldenen Schlüssel zur Gesundheit bestehen darin, in Kontakt mit Ihrem inneren Selbst zu treten und den Prozess der Heilung als nützliches Mittel zu erkennen, mehr über Ihre eigenen einmaligen Bedürfnisse zu lernen.

Ich habe meine Frau Usha am Āyurvedic Hospital in Pune kennengelernt, wo sie zur āyurvedischen Krankenschwester ausgebildet wurde. Nach unserer Hochzeit begann Usha, ihr Wissen und ihre Liebe zum Āyurveda als Leitbild bei der Zubereitung unserer Mahlzeiten einzusetzen Sie bringt jeder Phase der Essenszubereitung viel Liebe und Respekt entgegen und kocht jede Mahlzeit aus ganzem Herzen.

Der Titel dieses Buches, Āyurvedische Küche zur Selbstheilung, gibt meinem Wunsch Ausdruck, Ihnen ein kreatives Programm aufzuzeigen, das Ihnen und Ihrer Familie eine bessere Gesundheit verleiht. Die Rezepte und Heilmethoden sollen Ihr Leben bereichern, und zwar ohne Nebenwirkungen oder Reaktionen. Das Ziel dieses praktischen »Essensführers« besteht darin, dass Sie zu jeder Jahreszeit gesund und ausgeglichen sind.

Genießen Sie es, für die Gesundheit, Zufriedenheit und Heilung von Familie und Freunden âyurvedisch zu kochen.

Möge Gott Sie mit Liebe und Licht segnen.

Dr. Vasant Lad

Eine Einführung ins āyurvedische Kochen

In den Buchläden findet man heute eine Vielzahl unterschiedlichster Kochbücher, die ein großes Spektrum an verschiedenen Essgewohnheiten und Ernährungskonzepten darstellen. Einige davon sind sehr traditionell, andere dagegen äußerst modern oder das Ergebnis kurzlebiger Modetrends. Gesundheitsbewusste Leute sind daran interessiert, welche Rolle eine gute Ernährung bei ihrer Heilung und für ihre Gesundheit spielen kann. Es stimmt wirklich. Wir sind, was wir essen.

Âyurveda, das alte Medizinsystem Indiens, umfasst die Heilung von Körper, Geist und Seele durch Kost, Lebensweise und Verjüngung. Reinigungsprogramme und Heilkräuter begleiten diese Vorgehensweisen. Diese Kunst der ganzheitlichen Heilung lehrt, dass Essen und Ernährungsweise einen entscheidenden Beitrag zu fortwährender guter Gesundheit leisten können. Der Āyurveda kann viel Einsicht darüber geben, welches Nahrungsmittel für jeden Menschen passt und ihn ausgleicht, wie man diese Speisen richtig zubereitet und kocht und wie man Kombinationen vermeidet, die Toxine im Körper hervorrufen.

Der Hauptzweck dieses Buches besteht darin, Ihnen basierend auf den ayurvedischen Prinzipien bei der Wahl einer passenden Diät zu helfen, die Balance, Harmonie und Gesundheit in Ihr Leben bringt. Es stellt Ihnen auch einfache, leckere Rezepte vor, die Teil der regelmäßigen Ernährung werden können, sowie eine Auswahl an Rezepten, die vielleicht bei verschiedensten gesundheitlichen Problemen hilfreich sind. Doch zunächst ist es notwendig, etwas über Āyurveda zu verstehen, damit man den nötigen Einblick darüber erhält, warum und wie geänderte Ernährungsgewohnheiten einen so grundlegenden Effekt auf Gesundheit und Wohlbefinden haben können.

Die āyurvedische Wissenschaft von der Nahrung und Ernährungsweise ist weit und umfassend und beeinflusst jeden Aspekt unseres Lebens. Āyurveda ist die ewige Wissenschaft des Lebens. Die Tradition des Āyurveda reicht mehr als 5000 Jahre zurück und wurde kontinuierlich bis zum heutigen Tag praktiziert. Obwohl Indien viele verschiedene Herrscher und Eroberer kommen und gehen sah, hat es niemals seine Integrität und essenzielle Natur verloren, wie man anhand der alten Tradition und der Kontinuität des Āyurveda sehen kann.

900 v. Chr. haben drei großartige Gelehrte, Charaka, Sushruta und Vagbhata, dieser mündlichen Tradition eine neue und wundervolle Form gegeben, indem sie die Prinzipien des Āyurveda niederschrieben. Noch heute werden ihre Lehrbücher von Studenten, Ärzten und allen Āyurveda-Schulen und -Hochschulen in ganz Indien benutzt.

Viele unterschiedliche Heiltherapieschulen, die heute weit verbreitet sind, wie Massage, Physiotherapie, Ernährung, Kräutermedizin, plastische Chirurgie, Psychiatrie, Polarity, Kinesiologie, Shiatsu, Mantra, Meditation, Farb- und Edelsteintherapie, haben ihre Wurzeln in der ayurvedischen Philosophie. Im wahrsten Sinne ist der Āyurveda die Mutter aller Heilsysteme.

Um zu verstehen, wie Sie Nahrung gemäß Ihren Bedürfnissen und Ihres Körpertyps wählen sollten und um die Grundlagen der āyurvedischen Küche zu erlernen, ist es von großer Bedeutung, die zentralen Funktionsweisen des Āyurveda zu verstehen.

Das Konzept der Konstitution (Prakruti in Sanskrit) ist das wichtigste Bezugssystem und das Herzstück des Āyurveda. Der Āyurveda lehrt, dass es drei grundlegende Doshas gibt – Vāta, Pitta und Kapha – und dass jedes menschliche Wesen eine bestimmte Kombination dieser Prinzipien in seiner oder ihrer Veranlagung hat. Ihre eigene einmalige Prakruti ist der Schlüssel oder die Landkarte, über die Sie die Nahrungsmittel und Lebensweise ermitteln können, durch die Sie eine Balance erreichen. Ohne die drei Doshas oder Tridosha zu verstehen, kann man die verborgenen Geheimnisse der alten āyurvedischen Küche nicht vollauf begreifen.

Die Elemente

Tridoshas sind dynamische Prinzipien, die Körper, Verstand und Bewusstsein lenken. Sie sind von der genetischen Veranlagung und den emotionalen und geistigen Mustern sowie eventuell bestehenden Unausgewogenheiten abhängig. Beginnen wir zunächst zu verstehen, was es mit den Tridoshas auf sich hat, indem wir kurz etwas über die fünf Grundelemente unseres Planeten lernen.

Der menschliche Körper und tatsächlich die gesamte Welt sind aus den gleichen fundamentalen Prinzipien zusammengesetzt: Raum, Luft, Feuer, Wasser und Erde. Alle organischen und anorganischen Substanzen bestehen aus Kombinationen dieser Bestandteile. Ein guter Teil der physischen Welt ist die Interaktion dieser fünf Elemente.

Der alles durchdringende Raum dient als gemeinsamer Faktor oder »Zuhause« für alle Dinge im Universum. Luft ist aktiv, beweglich, trocken und die lebenswichtige Lebenskraft oder Prāna, die für alle Lebewesen essenziell ist. Ohne Luft ist kein Leben auf diesem oder einem anderen Planeten möglich. Feuer lenkt die Verdauung, Absorption und Verwertung im lebenden Organismus sowie das Aufblühen, Reifen und den Verfall von Pflanzen. Die Sonne – das Auge des Himmels, die Lampe des Tages – ist die zentrale Quelle der Wärmeenergie. Das lebenserhaltende, flüssige, kühle Element ist Wasser. Es bewahrt die Elektrolyt-Balance, nährt Pflanzen und Tiere und erhält die Umwelt. Das feste, dichte und harte Element ist Erde, der feste Boden für das Leben auf der Erde. Es behütet und bewahrt alle Lebewesen des Planeten und gibt ihnen Essen und Schutz.

Diese fünf Elemente unterstützen normalerweise das Leben und erhalten die Harmonie auf der Welt, doch wenn sie aus dem Gleichgewicht geraten, können sie Beschwerden hervorrufen und das Leben bedrohen. Das Vorherrschen eines jeden Elements ändert sich aufgrund seiner ureigenen Natur ständig und verwandelt die Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Zeit und Jahreszeiten. Die Menschen müssen daher bestrebt sein, sich fürs reine Überleben an diese Veränderungen anzupassen. Dank ihrer Intelligenz setzen sie die Menschen die gleichen Elemente gegeneinander ein, um die optimalen Umweltbedingungen zu schaffen. So bauen sie beispielsweise Häuser aus Ziegeln (Erdelement), um sich vor den Veränderungen in Luft, Wärme und Wasser zu schützen.

Jedes Individuum besitzt alle Elemente, doch die Anteile und Kombinationen variieren von Mensch zu Mensch. Bewahrt man die eigene, individuelle qualitative und quantitative Balance dieser fünf Grundelemente, so verfügt man über eine perfekte Gesundheit. Wenn Ihre eigene, einmalige Kombination der Elemente aufrechterhalten wird, so ist Ihre Gesundheit gut. Doch falls die Kombination gestört ist, kann es zu Krankheit kommen. So kann eine verstärkte Erdkomponente zu Fettleibigkeit führen, erhöhtes Wasser ein Ödem zur Folge haben oder vermehrtes Feuer Fieber, Geschwüre und jede Art von Brennen wie Sodbrennen, Bindehautentzündung oder brennende Blasenentleerung auslösen. Es kann auch zu leichten Veränderungen in den geistigen Fähigkeiten kommen, wenn das Gleichgewicht gestört ist, dann erzeugt eine Verstärkung der Luft Furcht und Angst, bei Feuer führt das zu Ärger und Hass und bei Erde bringt es Depression und Trägheit.

Tridosha – Vāta, Pitta und Kapha

Der klassische Āyurveda hat vielleicht noch in Betracht gezogen, die Menschen anhand des vorherrschenden Elements in fünf Körpertypen aufzuteilen. Doch da der Raum grundsätzlich unbeweglich ist und die Erde die feste, unterstützende Basis der Schöpfung ist, gelten diese beiden Elemente als überwiegend passiv. Die aktiven, beweglichen und veränderlichen Elemente sind Luft, Feuer und Wasser.

Das Āyurveda fasst diese drei aktiven Elemente im Prinzip des Tridosha zusammen.

VĀTA steht für Luft und Raum.

PITTA ist Feuer mit Wasser.

KAPHA ist Wasser und Erde.

Vāta, Pitta und Kapha sind die absolute Grundlage des Āyurveda. Das Konzept der Körpersäfte – Galle, Blut und Schleim – das in der alten europäischen Medizin Eingang fand, ist höchstwahrscheinlich eine der vielen Weiterentwicklungen des Āyurveda.

Die Kombination und Anteile von Vāta, Pitta und Kapha werden zum Zeitpunkt der Befruchtung anhand von Genetik, Kost, Lebensstil und Emotionen der Eltern bestimmt. Nur wenige Menschen haben das Glück, mit einer ausgewogenen Konstitution zur Welt zu kommen, bei der alle drei Doshas in Qualität und Menge gleich sind. Diese Leute sind mit einer guten Gesundheit und ausgezeichneten Verdauung gesegnet. Doch bei einem Großteil der Menschen sind ein oder zwei Doshas ausgeprägt. Durch die richtige Diät und Lebensweise können sie eine optimale Gesundheit erreichen.

Die meisten Menschen haben eine Prakruti, die aus einer von sieben Kombinationen aus Vāta, Pitta und Kapha besteht. Jemand ist dann vielleicht überwiegend Kapha, hat als zweite Eigenschaft Pitta und etwas Vāta. Im Āyurveda schreibt man das dann V1 P2 K3. Ein Mensch kann auch zu etwa gleichen Teilen Pitta und Vāta und ein wenig Kapha haben. Das wird als V3 P3 K1 notiert. Die Zahlen stellen den relativen Anteil jedes Dosha dar.

Prakruti und Vikruti

Die Kombination der drei Doshas, die bei der Empfängnis festgelegt wird, heißt Prakruti. Die Prakruti verändert sich im Laufe des Lebens nicht, außer in sehr seltenen Fällen. Es gibt auch eine »momentane« Konstitution, die den aktuellen Gesundheitszustand wiedergibt und als Vikruti bezeichnet wird. Bei einem Menschen mit exzellenter Gesundheit entsprechen sich die Anteile von Vikruti und Prakruti. Doch höchstwahrscheinlich gibt es bei den meisten einen Unterschied, denn die Vikruti spiegelt alle Aspekte von Ernährung, Lebensführung, Emotionen, Alter, Umwelt etc., die nicht mit der eigenen Prakruti harmonieren. Dieser Unterschied lässt sich von einem āyurvedischen Arzt über eine Reihe von Verfahren ermitteln, z. B. durch eine Erstanamnese, die Untersuchung von Gesicht und Zunge und die Pulsdiagnose. Es ist dieser Unterschied zwischen Prakruti und Vikruti, der dem āyurvedischen Arzt genaue Informationen liefert, um einen Plan zur Wiederherstellung der Gesundheit aufzustellen.

Bestimmung Ihrer Konstitution

Wenn Sie etwas über Ihre Konstitution lernen, können Sie Schritte unternehmen, um Ihre Gesundheit wiederherzustellen oder zu verbessern. Am besten suchen Sie einen āyurvedischen Arzt auf, um Ihre Prakruti und Vikruti in Erfahrung zu bringen. Doch wenn dies nicht möglich ist, können Sie im Anhang dieses Buches auch den Fragebogen »Ihre Konstitution« ausfüllen und zu einem angemessenen Ergebnis gelangen.

Ehe Sie jedoch den Fragebogen ausfüllen, sollten Sie sich jedoch zunächst mit den Qualitäten jedes Dosha vertraut machen. Egal, welche Konstitution Sie schließlich für sich selbst ermitteln: Es ist möglich, durch richtige Kost, Kochmethoden, Lebensstil und eine Einstellung, die auf Sie zugeschnitten ist, eine optimale Gesundheit zu erzielen.

Eigenschaften des Vāta-Menschen.

Der Sanskrit-Begriff Vāta stammt von dem Verb »va« und bedeutet tragen oder bewegen. Somit ist Vāta das Prinzip der Beweglichkeit, das jede Aktivität im Körper regelt, sei es, wie viele Gedanken man vielleicht in einer Minute hat, sei es, wie effizient die Nahrung sich durch den Darm bewegt. Die Vāta-Qualität ist für Freude, Glück, Kreativität, Sprache, Niesen und Ausscheidung verantwortlich, um nur einige Funktionen zu nennen. Vāta ist für die unverzichtbare Lebensessenz zuständig, also für Sauerstoff oder Prāna. Wenn Vāta den Körper verlässt, ist daher auch das Leben zu Ende.

Vāta hat die Qualitäten oder Eigenschaften trocken, leicht, kalt, rau, feinstofflich, beweglich und klar, mit einem astringenten Geschmack. Wie diese Qualitäten sich in der Veranlagung des Vāta-Menschen manifestieren, sehen Sie in der Tabelle auf der nächsten Seite.

Diese Kombination der Qualitäten kann sowohl für körperliche Eigenschaften-, als auch für Verhaltensmuster bei Vāta-Menschen verantwortlich sein. Physisch haben sie einen leichten, flexiblen Körper, große, vorstehende Zähne und lutschten vielleicht als Kind an Daumen oder Fingern. Sie haben kleine, tief liegende, trockene Augen. Vāta-Menschen haben einen unregelmäßigen Appetit und Durst und leiden häufig unter Verdauungs- und Malabsorptionsproblemen. Sie haben eine eher fragile Gesundheit, daher oft wenige oder keine Kinder.

Die Eigenschaften des Vāta-Menschen

EIGENSCHAFTEN

MANIFESTATIONEN IM KÖRPER

Trocken

Trockene Haut, Haare, Lippen, Zunge; trockener Dickdarm, neigt zu Verstopfung; Heiserkeit

Leicht

Leichte Muskeln, Knochen, dünner Körperbau, leichter, unzureichender Schlaf; untergewichtig

Kalt

Kalte Hände, Füße, Kreislaufschwäche; hasst Kälte und liebt Hitze; steife Muskeln

Rau

Raue, rissige Haut, Nägel, Haare, Zähne, Hände und Füße; knackende Gelenke

Feinstofflich

Unterschwellige Furcht, Angst, Unsicherheit; feine Gänsehaut; feinstes Muskelzucken, leichter Tremor

Beweglich

Schnelles Gehen, Reden, vieles auf einmal tun; sprunghaft; rastlose Augen, Augenbrauen, Hände, Füße; instabile Gelenke; viele Träume; reist gern und bleibt nicht an einem Ort; Stimmungsschwankungen, wankelmütiger Glaube, zerstreuter Geist

Klar

Hellsichtig; versteht und vergisst sofort; klarer, leerer Geist, erlebt Leere und Einsamkeit

Astringent

Trockenes Erstickungsgefühl in der Kehle; hat Schluckauf, Aufstoßen; isst gern ölige, breiige Suppen; Verlangen nach süßem, saurem und salzigem Geschmack; Tendenz zu Verstopfung

Bräunlich-schwarz

Dunkle Hautfarbe; dunkle Haare und Augen; Farbe von Vāta Āma, z. B. dunkler Zungenbelag

In ihrem Verhalten sind Vāta-Individuen leicht erregbar. In der Tat sind sie wach und handeln rasch, ohne viel nachzudenken. Sie geben vielleicht eine falsche Antwort, aber mit großer Zuversicht. Sie haben ein gutes Vorstellungsvermögen und hängen gern Tagträumen nach. Sie sind sehr liebevolle Leute, lieben jemanden aber vielleicht aus Furcht oder Einsamkeit. Furcht vor Dunkelheit, Höhe und engen Räumen sind bei Vāta-Menschen nicht selten anzutreffen. Ihr Glaube ist flexibel und veränderlich, doch die Veränderung hält nicht unbedingt lange an. Vātas lieben Veränderung. Daher wechseln sie oft Möbel, Wohnung oder Wohnort, damit ihnen nicht langweilig wird. Sie legen nicht gern die Hände in den Schoß, sondern mögen ständige Aktion. Nichts zu tun zu haben, ist für sie eine Strafe. Aufgrund ihrer aktiven Natur verdienen sie genug Geld, doch sie geben es für Kleinigkeiten aus und haben Mühe zu sparen.

Eigenschaften des Pitta-Menschen

Das Wort Pitta stammt vom Sanskrit-Wort »tapa«, was erwärmen bedeutet. Pitta stellt das Feuer-Prinzip im Körper dar. Wirklich alles, was in den Körper kommt, muss verdaut oder »gekocht« werden, vom Anblick des Neumonds bis zu einer in den Mund gesteckten Walderdbeere. Manche Lebensmittel wie Reis müssen zunächst auch äußerlich gekocht werden, ehe das Körperfeuer mit der Verdauung beginnen kann. Neben dem Magenfeuer gehören zu Pitta auch die Enzyme und Aminosäuren, die eine wichtige Rolle beim Stoffwechsel spielen.

Pitta ist unter anderem für die Regulierung der Körperwärme durch die chemische Umwandlung von Nahrung verantwortlich und sorgt beim Menschen für Appetit, Vitalität, Lernen und Verständnis. Aus dem Gleichgewicht geratenes Pitta kann Ärger, Hass und Kritik hervorrufen.

Pitta ist heiß, scharf, leicht, ölig, flüssig und von seiner Natur her ausbreitend. Es hat einen sauren, scharfen und bitteren Geschmack und einen fleischigen Geruch. Es ist mit den Farben Rot und Gelb verbunden. Diese Qualitäten zeigen sich im Körper des Pitta-Menschen, wie man der Tabelle auf der nächsten Seite entnehmen kann.

Wegen der rechts in der Tabelle aufgeführten Eigenschaften besitzen Pitta-Menschen einen mäßig empfindlichen Körper mit mittlerem Körperbau und Gewicht. Sie nehmen selten viel zu oder ab. Sie haben vielleicht scharfe, gelbliche Zähne mit weichem, manchmal blutendem Zahnfleisch. Ihre Augen sind hell, aber oft lichtempfindlich. Meist haben Pittas einen starken Appetit und Durst und mögen daher tendenziell scharfes und würziges Essen.

Pitta-Individuen können ausgezeichnet lernen, verstehen und sich konzentrieren. Sie sind hochgradig diszipliniert und ausgezeichnete Anführer. Diese Menschen sind mit Weisheit gesegnet, was sich manchmal in Kahlköpfigkeit äußert. (Tatsächlich so viel Weisheit, dass es ihnen die Haare »verbrennt«!) Pitta-Menschen weichen nie auch nur ein bisschen von ihren Prinzipien ab, was sie manchmal fanatisch werden lässt. In der Tat können sie voreingenommen, kritisch und perfektionistisch sein und neigen dazu, sich leicht aufzuregen.

Die Eigenschaften des Pitta-Menschen

EIGENSCHAFTEN

MANIFESTATIONEN IM KÖRPER

Heiß

Gutes Verdauungsfeuer; starker Appetit; die Körpertemperatur ist meist höher als im Durchschnitt; hasst Hitze; graue Haare mit Stirn- oder Kopfglatze; weiches, braunes Haar am Körper und im Gesicht

Scharf

Scharfe Zähne, ausgeprägte Augen, spitze Nase, spitzes Kinn, herzförmiges Gesicht; gute Absorption und Verdauung; scharfes Gedächtnis und Verständnis; verträgt keine harte Arbeit; reizbar; neugieriger Geist

Leicht

Leichter/mittlerer Körperbau; verträgt kein helles Licht; helle, glänzende Haut, helle Augen

Flüssig

Loser, flüssiger Stuhl; weiche, empfindliche Muskeln; übermäßiger Urin, Schweiß und Durst

Sich ausbreitend (beweglich)

Pitta breitet sich als Ausschlag, Akne oder Entzündung am ganzen Körper oder an betroffenen Stellen aus; Pitta-Menschen wollen überall bekannt und berühmt werden

Ölig

Weiche, ölige Haut, Haare, Stuhl; kann vielleicht kein frittiertes Essen verdauen, (was zu Kopfschmerzen führen mag)

Sauer

Saurer Magen, saurer pH-Wert; empfindliche Zähne; übermäßige Speichelbildung

Scharf

Sodbrennen, brennende Empfindungen allgemein; starke Gefühle von Wut und Hass

Bitter

Bitterer Geschmack im Mund, Übelkeit, Erbrechen; Widerwillen gegen bitteren Geschmack; zynisch

Fleischiger Geruch

Übler Geruch unter den Achseln, im Mund, an den Fußsohlen; Socken riechen

Rot

Gerötete Haut, Augen, Wangen und Nase; rote Farbe verschlimmert Pitta; erträgt weder Hitze noch Sonnenlicht; Farbe von Pitta ohne Āma

Gelb

Gelbe Augen, Haut, Urin und Stuhl; kann zu Gelbsucht, Überproduktion von Galle führen; gelbe Farbe erhöht Pitta; hellgelbe Färbung ist normales Pitta, aber dunkelgelb ist die Farbe von Pitta Āma

Sie mögen angesehene Berufe und verdienen oft sehr viel Geld, das sie für Luxusgüter ausgeben. Sie mögen Parfüm und Schmuck. Sie haben wohl keinen zu starken Sexualtrieb. Insgesamt verfügt die Pitta-Konstitution über mäßige Stärke, durchschnittliches spirituelles und materielles Wissen, durchschnittlichen Wohlstand und eine mittlere Lebensspanne.

Eigenschaften des Kapha-Menschen

Der Begriff Kapha leitet sich von zwei Sanskrit-Wurzeln ab, »ka« bedeutet Wasser und »pha« heißt gedeihen. Die Natur von Kapha ist auch die Erde, also definieren sich die Qualitäten von Kapha über Erde und Wasser. Kapha umfasst all unsere Zellen, Gewebe und Organe. Kapha-Moleküle neigen dazu, zusammenzukleben, um dichte Massen zu bilden, und geben dem Körper eine rundliche Form. Zur Wasser-Funktion von Kapha gehören die Schmierung der Gelenke und Organe, starke Muskeln und Knochen, Zellsekretionen und Merkfähigkeit.

Wasser und Erde geben Kapha die Qualitäten schwer, langsam, kühl, ölig, flüssig, schleimig, dicht, weich, statisch, klebrig, trüb, hart und grobstofflich. Es hat eine weiße Farbe und besitzt einen süßen und salzigen Geschmack. Die Aufstellung dieser Qualitäten bei der Kapha-Konstitution finden Sie in der Tabelle auf der nächsten Seite.

Die genannten Qualitäten verleihen Menschen mit Kapha-Konstitution eine starke und große Statur, große Augen, starke Zähne und dickes, lockiges Haar. Sie haben dicke, glatte, ölige und haarige Haut. Kapha-Menschen haben einen gleichmäßigen Appetit und Durst, aber eine eher langsame Verdauung und langsamen Stoffwechsel. Diese Eigenschaften führen häufig zu Gewichtszunahme, weswegen es oft schwierig ist, wieder abzunehmen. Manchmal führt das Verlangen nach Süßem und Salzigem zu Wassereinlagerungen. Es gefällt ihnen zu essen, zu sitzen, nichts zu tun und lange zu schlafen.

Kapha-Leute sind mit einem tiefen, stabilen Glauben gesegnet, mit Liebe und Mitgefühl und einem ruhigen, stabilen Geist. Sie verfügen über ein gutes Gedächtnis, eine tiefe melodische Stimme und ein monotones Sprachmuster. Ein Kapha-Mensch macht und spart Geld. Es ist für ihn schon extravagant, etwas mehr für Käse, Süßigkeiten und Kuchen auszugeben. Gerät Kapha aus dem Gleichgewicht, leidet er an Gier, Anhaftung, Besitzgier und Faulheit. Insgesamt gesehen verfügt der Kapha-Mensch dank einer starken Konstitution über ausgezeichnete Stärke, Wissen, Frieden, Liebe und ein langes Leben.

Die Eigenschaften des Kapha-Menschen

EIGENSCHAFTEN

MANIFESTATIONEN IM KÖRPER

Schwer

Schwere Knochen, Muskeln, große Statur; neigt zu Übergewicht; geerdet; tiefe, schwere Stimme

Langsam/träge

Langsames Gehen, Sprechen; langsame Verdauung, Stoffwechsel; schwerfällige Gestik

Kühl (Kalt)

Kalte, klamme Haut; gleichmäßiger Appetit und Durst mit langsamem Stoffwechsel und Verdauung; wiederholt Erkältung, Verschleimung und Husten; Verlangen nach Süßigkeiten

Ölig

Ölige Haut, Haare und Stuhl; geschmierte, geschmeidige Gelenke und andere Organe

Flüssig

Übermäßige Speichelbildung; Verschleimung in Brust, Stirnhöhlen, Kehle und Kopf

Schleimig/glatt

Glatte Haut; Glattheit der Organe; mildes, sanftes Gemüt, ruhige Natur

Dicht

Dichtes Fettpolster; dicke Haut, Haare, Nägel und Stuhl; plump gerundete Organe; Festigkeit und Solidität der Muskeln; kompaktes, verdichtetes Gewebe

Weich

Weiches angenehmes Äußeres; Liebe, Fürsorge, Mitgefühl, Freundlichkeit und Nachsicht

Statisch

Liebt es, zu sitzen, zu schlafen und nichts zu tun

Klebrig

Zähflüssige, zusammenhängende Qualität führt zu Kompaktheit, Festigkeit der Gelenke und Organe; umarmt gern; ist in Liebe und Beziehungen tief verbunden

Trüb

Am frühen Morgen ist der Verstand trüb und diffus; braucht oft einen Kaffee als Wachmacher, um den Tag zu beginnen

Hart

Feste Muskeln; Stärke; starre Einstellung

Grobstofflich

Verursacht Obstruktion; Adipositas

Süß

Die anabolische Aktion des süßen Geschmacks stimuliert die Spermabildung und erhöht die Samenmenge; abnorme Funktion kann Heißhunger auf Süßigkeiten verursachen

Salzig

Hilft Verdauung und Wachstum, gibt Energie; erhält den osmotischen Zustand; abnorme Funktion kann Verlangen nach Salz, Wassereinlagerungen hervorrufen

Weiß

Blasse Hautfarbe; weißer Schleim; weißer Zungenbelag; Farbe von Kapha Āma

Âyurveda ist ein Weg der Heilung und eine Lebensweise, die immer den ganzen Menschen berücksichtigt. Laut den Lehren des Āyurveda trägt jeder Aspekt des Lebens zur gesamten Gesundheit bei. Dieses Kapitel führt nur einige Dinge an, die das eigene Wohlbefinden beeinflussen können. Eine schwache Gesundheit hat selten eine einfache oder einzige Ursache. Manche Faktoren reagieren auf Veränderungen, wie die Ernährung, und manche liegen jenseits der persönlichen Kontrolle, wie das Wetter. Beim Letztgenannten kann man bestimmte Dinge unternehmen, um den Einfluss abzumildern oder auszuschalten. Natürlich ist es nicht möglich oder ratsam zu versuchen, alles auf einmal zu ändern. Die āyurvedische Literatur empfiehlt »langsam und stetig« als beste Route zum erfolgreichen Wechsel. Die meisten Menschen finden, dass die Ernährung der beste Ansatzpunkt für eine āyurvedische Lebensweise ist.

Die Doshas

Das eigene Wohlbefinden spiegelt den inneren Gesundheitszustand wider. Eine gute Gesundheit zeigt sich durch die Bewahrung der eigenen, einmaligen Kombination der Doshas, einen ausgewogenen Zustand von Agni, den sieben Körpergeweben, den drei Ausscheidungssystemen (Urin, Schweiß und Stuhl) sowie eine Balance in Geist, Sinnen und Bewusstsein. Ebenso wichtig für das eigene Wohlergehen ist es, im täglichen Leben Liebe, Glück und Klarheit zu erleben.

Eine Unausgewogenheit der Doshas führt zu inneren biochemischen Veränderungen, die schließlich zu einem höheren oder verringerten Stoffwechsel führen.

Pitta-Dosha regelt alle physischen und biochemischen Umwandlungen, die im Körper stattfinden. Durch diesen Prozess werden Lebensmittel und Gedanken in Energie, Wärme und Vitalität transformiert. Pitta führt diese Funktionen während unseres gesamten Lebens durch, ist aber im Erwachsenenalter besonders vorherrschend. All diese Aktivitäten des Pitta sind vom »Verdauungsfeuer« oder Agni abhängig. Schwaches Agni bedeutet schwache Gesundheit. Die falsche Ernährungsweise wie scharfwürzige Speisen, eine unpassende Lebensweise, also z. B. in einem heißen Klima leben, und unterdrückte Emotionen können die normale Funktion von Pitta verändern.

Anabolismus ist der Prozess, bei dem der Körper aufgebaut wird. Es ist die Reparatur, das Wachstum und die Bildung neuer Zellen. Dieser Vorgang wird von Kapha durchgeführt und ist von der Geburt bis ins Teenageralter am aktivsten. Kapha-Dosha kann durch die übermäßige Aufnahme von Milchprodukten und kalten und öligen Lebensmittel gestört werden.

Katabolismus ist die zerstörerische, aber notwendige Abbauphase des Stoffwechsels. Dabei werden größere Moleküle in kleinere aufgespalten. Dieser molekulare Tod wird von Vāta-Dosha gelenkt und ist im Alter am aktivsten. Die wiederholte Einnahme von Vāta reizendem Essen wie Salaten und Popcorn und zu viel Sport können Vāta verschlimmern und die Gesundheit beeinträchtigen.

Ungeeignete Essgewohnheiten

Überessen

Schon bald nach einer vollständigen Mahlzeit wieder essen

Bei einer Mahlzeit zu viel oder kein Wasser trinken

Zum Essen oder ständig stark gekühltes Wasser trinken

Essen, wenn man Verstopfung hat

Zur falschen Tageszeit essen – zu früh oder zu spät

Zu viel schweres Essen oder zu wenig leichte Kost zu sich nehmen

Bei einer Mahlzeit Fruchtsaft trinken oder Obst essen

Essen ohne echten Hunger

Emotionales Essen

Unverträgliche Lebensmittelkombinationen essen

Zwischen den Mahlzeiten essen

Tageszeit und Jahreszeit

Die biologische Uhr des Körpers wird von den Doshas reguliert. Die Zeit der höchsten Kapha-Aktivität ist am frühen Morgen und frühen Abend, von 6–10 Uhr und 18–22 Uhr. Die Pitta-Periode ist mittags und um Mitternacht, 10–14 Uhr und 22–2 Uhr, während die Vāta-Stunden Morgen- und Abenddämmerung sind, 2–6 Uhr und 14–18 Uhr. Daher rufen Krankheiten vom Pitta-Typ wie Geschwüre spät am Abend in der Pitta- Zeit der biologischen Uhr wohl die größten Beschwerden hervor. Das Gegenteil ist auch der Fall, in dem Sinn, dass ein scharfer Schmerz in der Magenregion spät abends Geschwüre oder eine andere Verschlimmerung vom Pitta-Typ bedeuten kann.

Nachdem das Essen eingenommen wurde, durchläuft es verschiedene Verdauungsstadien, an denen jeweils ein bestimmtes Dosha beteiligt ist. Die Verdauung einer vollständigen Mahlzeit erfordert 6–8 Stunden. Ungefähr zweieinhalb Stunden nach dem Essen ist Kapha das dominante Dosha, das dem Magen zugeordnet ist. Ungefähr zweieinhalb Stunden später ist Pitta-Dosha dominant. Dieser Zeitabschnitt und das Dosha stehen mit dem Dünndarm in Verbindung, wo Galle und Darmenzyme wirken. Zuletzt findet die Verdauung im Dickdarm ihren Abschluss, wo überwiegend Vāta vorherrscht und Absorption und Ausscheidung stattfinden. In dieser Phase dominiert Vāta. Gas, eine Qualität von Vāta