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Masterarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Musik - Sonstiges, Note: 1,0, Universität Osnabrück (Institut für Musikwissenschaft und Musikpädagogik), Sprache: Deutsch, Abstract: Der Erste Weltkrieg gehört zu den einschneidensten Ereignissen der deutschen und der europäischen Geschichte, er gilt als der erste ,totale‘ Krieg und stellt zweifelsohne einen Wendepunkt in der Geschichte medialer Kriegsführung und propagandistischer Beeinflussung dar. Neben einer „wahre[n] Flut von literarischen Reflexionen“ - als Reaktion auf den Krieg von Schriftstellern und anderen Intellektuellen hervorgebracht - veränderte sich mehr oder weniger schlagartig auch der Umgang mit Musik in Konzert und journalistischer Betrachtung. Mit Ausnahme der Popularmusik-Forschung zählt der Erste Weltkrieg in der Musikwissenschaft jedoch immer noch - besonders im Vergleich zum ,Dritten Reich‘ und zum Zweiten Weltkrieg - zu den wenig erforschten Gebieten. Dies ist insbesondere angesichts der Erkenntnisse über die Formen und Mittel der Propaganda im ausgehenden Kaiserreich erstaunlich, gehört doch aus heutiger Sicht gerade die Musik zweifelsohne zu den einfachsten Möglichkeiten medialer Beeinflussung. Die vorliegende Arbeit soll einen kleinen Beitrag zur Aufarbeitung dieser musikwissenschaftlichen ,Lücke‘ leisten. Neben einer möglichst genauen Beschreibung des deutschen Musiklebens von 1914 bis 1918, seines Umfanges, des Konzert-, und Opernrepertoires sowie eventueller Unterschiede zu der unmittelbar vorangegangenen Zeit soll anhand einer Vielzahl von Artikeln aus der musikalischen Fachpresse untersucht werden, in welchem Umfang und mit welchen Zielsetzungen sich die zeitgenössischen Intellektuellen theoretisch mit der Funktionalisierung, Politisierung und Instrumentalisierung von Musik befasst haben. Eine grobe Einordnung dieser Funktionalisierung der Musik während des Ersten Weltkriegs in die Geschichte der Musikinstrumentalisierung im 20. Jahrhundert soll abschließend vorgenommen werden und kann dazu dienen, ein an sich zunächst singuläres und neues Phänomen innerhalb einer größeren Entwicklung von mittlerweile fast einhundert Jahren wahrzunehmen und sich so in seiner Bedeutung neu zu erschließen. Neben den primär betrachteten großen Städten und Metropolen des Reiches spielte sich Kultur auch in kleineren Orten und Mittelzentren ab. Wegen deren seltener Erwähnung in den großen Fachpublikationen ist eine Erforschung des Musiklebens kleinerer Städte jedoch verhältnismäßig schwierig, wird am Beispiel der Stadt Osnabrück dennoch - in kleinem Umfange - vorgenommen.
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