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Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Sonstiges, Note: sehr gut, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (Theater-, Film- und Medienwissenschaft), Veranstaltung: Bild und Text in der Avantgarde- Fotografie der zwanziger Jahre, Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Arbeit skizziere ich die veränderte politische und wirtschaftliche Situation Deutschlands um daraus die Entwicklung eines Neuen Sehens und eines neuen Rollenverständnisses der Geschlechter abzuleiten. Beide Bewegungen verliefen parallel und waren niemals homogen. Ich werde auf die Entwicklung des Neuen Sehens/ der Neuen Fotografie in den Zwanziger Jahren eingehen. Von vielen Seiten wurde der Versuch unternommen das Bild der Neuen Frau festzuschreiben. Mit dem Ergebnis, das Kategorien und Klischees erschuf, die dem neuen Kulturideal nur oberflächlich gerecht wurden. Dennoch werde ich in dieser Arbeit mit diesen Kategorien arbeiten, da sie für meine Zwecke ausreichend erscheinen. In einem weiteren Abschnitt werde ich den Beruf Fotografin näher beleuchten um dann das Leben und einige Werke der Künstlerin Aenne Biermann unter den Gesichtspunkten der Neuen Fotografie und dem veränderten Geschlechterverständnis zu betrachten. Die erste deutsche Republik, eine Zeit des politischen und gesellschaftlichen Umbruchs, wurde von vielen Frauen als hoffnungsvoller Übergang in eine liberale Zukunft erlebt. In diesen Jahren der aufbrechenden sozialen Hierarchien suchten und fanden zahlreiche Fotografinnen Zugang zu den neuen, sich erweiternden Bereichen fotografischer Tätigkeit. Die Kamera ermöglichte nicht nur eine neue Chance zur Berufstätigkeit für Frauen, sondern bedeutete auch gleichzeitig ein mögliches Instrument zur gesellschaftlichen Teilnahme (vgl. Eskildsen 1994). Ein wichtiger, meist vernachlässigter Zweig der Fotografie ist jenen unzähligen, meist unbekannten AmateurfotografInnen zu verdanken, die sich dem fotografischen Kunsthandwerk widmeten und mit ihren Produkten selten einem vorgegebenem Regelkanon entsprachen. Dennoch spiegeln sie die Eigenheiten und Besonderheiten der Fotografie wider oder betonen sie auf besondere Weise. In Ausstellungen oder Veröffentlichungen ist dem heutigen Betrachter aus der unabschätzbaren Masse an Fotografien nur ein Bruchteil an Aufnahmen zugänglich (vgl. Frizot 1998). [...]
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