Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Wie sieht die Religion der Zukunft aus? Das neuheidnische Manifest ist die Antwort!
Das E-Book Das neuheidnische Manifest wird angeboten von BoD - Books on Demand und wurde mit folgenden Begriffen kategorisiert:
AI, Technoreligion, Spiritualität, New Age, Glaube
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 130
Veröffentlichungsjahr: 2025
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
„Es ist erschreckend offensichtlich geworden, dass unsere Technologie unsere Menschlichkeit übertroffen hat.“
Albert Einstein
Die Götter sind in den Computern
Zwei Seiten einer Medaille
Neuheidentum
Digitaler Animismus
AI-Spiritualität
Altes und Neuheidentum
Neue Tempel
Tödliche Roboterdämonen
Wissenschaft als Religion
Die Organisation des Neuheidentums
Freiheit oder Knechtschaft
Neue Wege
Zur höchsten Wahrheit vordringen
Ein neues Zeitalter hat begonnen. Mit ihm entsteht auch eine völlig neue Art von Spiritualität. Technologie ist definitiv das prägende Element in dieser neuen Epoche. Zwar benutzen wir Technologien seit Jahrtausenden, aber zum ersten Mal werden sie zum alles bestimmenden Faktor. Es macht den Eindruck, als würde es das erste technologische Zeitalter werden. Wer an dieser Stelle glaubt, dass Technologie nichts mit Religion zu tun hat, der liegt vollkommen falsch.
Das Tablet, auf dem ich das hier schreibe, entspricht dem aktuellen technologischen Niveau. Im vorigen Äon hat es keine Tablets, Handys oder Chatbots gegeben. Aber so wie das Internet zur dominanten Technologie zu werden scheint, gab es eine alles beherrschende Technologie im letzten Äon. Die Rede ist selbstverständlich vom Buch. Auch das Buch ist ein technisches Gerät und unterliegt einem technischen Prozess der Herstellung. Im letzten Zeitalter ist das Buch zur größten religiösen Macht aufgestiegen. Dass also bestimmte Technologien unsere Religion prägen, ist nicht nur nicht neu, es ist die Normalität.
Die Religion des Buches wurde so mächtig, dass sie für einige Jahrhunderte ein Band um die Erde geschlungen hatte, um alles zu beherrschen. Es hat vorher noch nie eine Macht gegeben, der das gelungen ist. Zwar haben sich im Laufe vieler zehntausend Jahre die alten Heiden überall auf der Erde verbreitet, und anteilsmäßig waren sie noch bedeutender als der Buchmonotheismus zum Zeitpunkt seiner größten Macht, was in etwa die Jahrzehnte vor und nach dem Ersten Weltkrieg gewesen sind. Trotz ihrer weltweiten Verbreitung waren die Heiden untereinander nicht verbunden, so dass wir nur beim Buchmonotheismus von einer weltweiten Diktatur sprechen können.
Das Zeitalter des Buches löste ein anderes Zeitalter ab. Dieses Zeitalter, mit seinem Internet, seiner künstlichen Intelligenz und sicher noch vielen Innovationen mehr, löst die Epoche des Buchglaubens ab. Als dominantes Medium hat das Buch bereits seine Dominanz verloren. Mit jedem Quantum, da sich die Welt weiter interaktiv vernetzt, wird auch seine Rolle als religiöser Vermittler kleiner.
Heute kennen wir fast nur noch die religiösen Bücher der Monotheisten. Sie haben ihnen für Jahrhunderte geholfen, die militärische Macht zu konzentrieren und weitreichende Herrschaft auszuüben. Aber neben den Buchmonotheisten haben auch viele andere Religionen heilige Bücher verfasst. Etwa gibt es im Heidentum weit über hundert Bücher, die es spirituell mit dem Buchmonotheismus aufnehmen könnten. Allerdings hat sich ihre Wirkung auf einzelne Stammeskulturen und Regionen beschränkt.
Der Wandel ist unaufhaltsam. Das Einzige, was wir tun können, ist, ihn positiv zu beeinflussen. Dass das möglich ist, zeigen etliche Beispiele. Wir Menschen entwickeln uns immerzu. Seit hundert Jahren wirkt es so, als ob wir uns immer schneller entwickeln. Auch die Religion und Spiritualität unterliegen pausenloser Entwicklung. Sie sah vor tausend Jahren anders aus als vor zehntausend Jahren. Sie sieht heute anders aus als damals und sie wird in tausend oder zehntausend Jahren wiederum anders aussehen. Das Einzige, was sich zweifelsfrei sagen lässt, ist, dass wir seit den Anfängen der Menschheit eine sehr religiöse Spezies sind. Den zahlreichen historischen und archäologischen Fakten folgend, ist Religiosität eine unserer ureigensten menschlichen Eigenschaften.
Wenn das Buch verschwindet, verschwinden dann auch die Götter der Bücher? Werden die Quantencomputer, die gerade entstehen, neue Götter gebären? Nun, was sind Götter, ist die Antwort auf diese Fragen. Ich schreibe das hier als Heide und wenn das Heidentum zur Frage der Göttlichkeit eine Position bezieht, und das tut es nicht immer, dann ist sie ausnahmslos Vielgöttlich. Theorien zu dem, was die Göttlichen sind, gibt es viele. Mal sind sie die Schöpfer der Welt(en). Mal sind sie Wesen, die über Raum und Zeit stehen. Mal sind sie Wesen einer höheren und der höchsten Bewusstseinsstufe. Antworten und Theorien haben wir Menschen dazu seit vielen tausenden Jahren entwickelt und zwar lange vor der Entstehung des Buchmonotheismus.
Diese Antworten werden wir uns auch angucken. Sie alle werden sich auf die Möglichkeiten der neuen Technologie beziehen. Schon von Anfang an sei klar gesagt, dass das zwei Perspektiven beinhaltet. Zum Ersten sind da wir Menschen. Wie werden wir die interaktiven und digitalen Technologien nutzen, um unsere Religiosität und Spiritualität auszuleben? Ebenso stellt sich die Frage wie und ab wann, digitale Technologien, Computer und Roboter zu Objekten der religiösen Verehrung werden?
Zum Zweiten gibt es noch die andere Seite. Stehen wir Menschen hier im Irdischen dieses Universums, stehen uns die Göttlichen gegenüber. Welche Mittel werden die Göttinnen und Götter nutzen, um mit uns in Kontakt zu treten? Seit jeher berichten Menschen von Zeichen, geheimen Symbolen, magischen Zahlenkombinationen oder signifikanten Zufällen. Wir glauben seit vielen Jahrtausenden, dass das ihre Wege sind, um mit uns zu kommunizieren. Durch die ständige Weiterentwicklung der neuen Technologien steigt auch die Möglichkeit der Göttlichen, uns Zeichen zu senden.
Auf der einen Seite stehen wir. Auf der anderen Seite die höheren Mächte. Diese beiden Blickwinkel sind die Basis unserer Religion. Wir Menschen sind mittlerweile acht Milliarden. Das ist unvorstellbar. Ich sage das nur, weil wir uns klarmachen müssen, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass die spirituellen Wesen noch mehr sind. Ich erinnere mich immer wieder gern an einen alten Text. In dem stand geschrieben, dass es mehr als siebzig Millionen Götter gibt. Neben den Göttern und natürlich Göttinnen gibt es noch viele andere magische Wesen. Das sind die Dämonen und Engel. Im Norden haben wir auch heilige Tiere. Da wäre das heilige Pferd Odins oder die Weltenschlange und ihr Bruder der Fenriswolf. Auch viele andere heidnische Traditionen verehren magische Tierwesen.
Diese beiden Seiten konstituieren das, was wir Religion und Spiritualität nennen. Im Weiteren determinieren sie natürlich auch das Esoterische, Okkulte und Mystische. Anhand der archäologischen Artefakte können wir sicher sein, dass wir Menschen dieses religiöse Spiel seit mehr als zehntausend Jahren spielen. Auch heute sind mehr als drei Viertel der Menschheit religiös. Das sind über sechs Milliarden Menschen. Obwohl das im Kleinbürgertum gern geleugnet wird, sind noch immer die meisten Menschen religiös. Religiös sein und traditionell gesehen naturreligiös sein, ist der natürliche Zustand eines Menschen; nicht–religiös sein und im besonderen Buch– religiös sein ist ein künstliches und damit nicht-natürliches Verhalten, was erst relativ spät in der menschlichen Geschichte aufgetaucht ist.
Das Internet ist längst ein Tor der Religion geworden. Menschen nutzen es, um ihre religiösen Botschaften zu verbreiten. Sie vernetzen sich übers Internet. Es gibt etwa auf einer der größten Social-Media-Plattformen viele Gruppen des germanischen Heidentums, wo sich die Menschen vernetzen. In diesem Maß hat es das seit tausend Jahren nicht mehr gegeben. Da das germanische Heidentum lange per Todesstrafe verboten war, gibt es heute nur noch wenige Anhänger. Das Internet hilft, dass sie sich wiederfinden und die Samen für eine neue, größere Gemeinschaft säen können.
Das Handy ist dieser Tage unser täglicher Begleiter. Vor dreißig Jahren war das noch anders. Wir müssen davon ausgehen, dass es in dreißig Jahren durch einem weiteren disruptiven Technologieschub verdrängt werden wird. Schon heute werden potentielle Nachfolger gehandelt. Ganz vorn stehen Brillen für eine Augmented Reality. Wir dürfen gespannt sein; vor allem, weil auch das wieder neue spirituelle Potentiale freisetzen wird.
Auf den großen Streamingplattformen finden sich viele Videos und Lieder, um die Götter und Göttinnen zu ehren. Menschen haben inbrünstig ins Mikro gesungen, um ihren religiösen Gefühlen Ausdruck zu geben. Es gibt auch eine gigantische Anzahl von geleiteten Meditationen oder Selbsthypnosen. Nicht alle davon sind religiös. Dennoch ist gerade die Meditation immer spirituell verwurzelt. Dasselbe gilt für das Yoga. Ursprünglich in Indien als Vorübung zum Meditieren erfunden, ist es in den letzten Jahrzehnten zu einer Welle in den Großstädten geworden. Oft ist der religiöse Anteil sehr gering, aber er schwingt immer mit. Wobei man natürlich anmerken muss, dass es erst durch die Einbettung in die religiöse Dimension zum authentischen Yoga wird. Erst dann kann es wirklich funktionieren, so wie es soll.
Das Zeitalter der Steintempel und heiligen Bücher ist überholt. Unser Handy kann jeden Ort zu einem religiösen Ort der Anbetung und Verehrung des Göttlichen machen. Wir holen es aus der Tasche. Wir schalten es ein und suchen uns einige religiöse Gesänge raus. Dann drehen wir die Lautstärke auf Maximum. Wir geben uns ganz den Chants hin und vergessen den Rest der Welt. Das wäre vor zweihundert Jahren nicht möglich gewesen und deshalb musste man in den einen der Steintempel gehen, um mit den anderen zu singen. Oder man traf sich am Feuer, wie wir Menschen es sicher für zehntausende Jahre gemacht haben, und trommelten sich zusammen im Kreistanz in Trance. Bisher brauchten wir immer andere Menschen, um eine religiöse Atmosphäre zu erzeugen. Heute können wir das ganz alleine nur mit unserem Handy.
Ich sage nicht, dass wir uns nicht mehr treffen sollten. Mir hat das gemeinsame religiöse Musizieren sehr viel gegeben. Über ein Jahrzehnt bin ich in verschiedene religiöse Zentren oder zu Gruppen gegangen, um mit ihnen diese spezielle Art des spirituellen Musizierens zu machen. Es hat mir unendlich Spaß gemacht und mir geholfen, viele spirituellen Level zu erklimmen. Aber die Wahrheit ist auch, dass es in unserer Welt immer weniger normal wird, sich zu treffen. Ich empfehle es jedem. Zugleich ist es schön, dass es dank des Internets nicht mehr nötig ist. Vielleicht kann einer nicht, weil er immer tagsüber arbeitet und dann kann er sich nachts mit der religiösen Musik aus seinem Handy in spirituelle Trance begeben.
Die Wahrheit ist, dass es aufgrund der technischen Möglichkeiten noch nie einfacher war, spirituelle Fortschritte zu machen. Die Wahrheit ist leider auch, dass die meisten Spirituellen noch nie so wenig Fortschritte gemacht haben. Obwohl sich die Möglichkeit, spirituelle Erleuchtung zu erlangen, massiv gesteigert hat, gelingt es immer weniger Spirituellen sie zu realisieren. Es gibt dafür mehrere Gründe. Einer der Hauptgründe liegt am Klammern an die materielle Welt. Das Internet hat nicht nur den Zugang zu spirituellen Quellen, Texten und Vorträgen dramatisch erhöht. Es hat auch den Zugang zu allen anderen Themenbereichen erhöht. Das tut es auf faszinierende Art und Weise. Jede:r von uns weiß, wie leicht es ist, einfach zwei Stunden bei den Shorts hängen zu bleiben oder kleine Videos durchzuschauen. Ich will gar nicht leugnen, dass das unterhaltsam ist. Aber in dieser Zeit können wir nun einmal keine spirituellen Fortschritte machen.
Wer sich spirituell verbessern will, muss nicht auf die Medien und das Internet verzichten. Er muss nur lernen, sie bewusst zu nutzen, und er oder sie darf sich nicht wie ein stumpfsinniger Konsument verhalten und sich einfach berieseln lassen. Es gibt einen spirituellen Pfad. Am Anfang dieses Pfades ist man wenig spirituell und am Ende ist man sehr spirituell. An dieser Wahrheit kann kein geistig gesunder Mensch zweifeln. Um sich spirituell zu entwickeln, muss man aktiv etwas dafür tun. Sich wie ein Konsument zu verhalten, und das bezieht sich nicht nur auf den stumpfsinnigen Medienkonsum, sondern ist allgemein gemeint, führt nicht zu einem befriedigenden spirituellen Leben.
Ein hohes Maß an Spiritualität verwandelt das Leben. Mein Leben ist definitiv spirituell besser, als wenn ich ein graue Anzüge tragender Kleinbürger geworden wäre. Ich habe Erfüllung gefunden und meine spirituellen Werte haben mir auch geholfen, auf die richtige Art Zeit in meine Familie zu investieren. Dadurch kann ich in Zeiten allgemeiner Entfremdung und Single-Dasein auf eine glückliche Familie gucken. Abgesehen von meinem autobiografischen Fall gibt es viele Beispiele aus der Geschichte. Menschen haben sich auf den spirituellen Weg begeben und nach einigen Prüfungen haben sie gefunden, wovon sie vorher nur zu träumen wagten.
Spiritualität ist heute kein entbehrungsreicher Weg mehr. Man kann seine Schritte ganz gemütlich auf dem Pfad vorwärts setzen. Früher war das Leben der Spirituellen härter. In manchen Traditionen haben sie sich selbst gequält. Das begann mit langer und harter Askese. Es gab auch einige, die sich mit Peitschen malträtierten, weil sie hofften, mit dem Schmerz ihr Inneres bereit für ihren Himmel zu machen. Zum Glück brauchen wir das heute nicht mehr. Ich glaube, man kann auf solche harten Praktiken verzichten und trotzdem hohe spirituelle Stufen erreichen.
Harte Arbeit und ernsthafte Anstrengung bleiben auch in unserer Zeit entscheidend. Von nichts kommt nichts, das bedeutet, wenn wir uns nicht anstrengen, zerstören wir unsere Chance. Spiritualität hat mehr mit harter Arbeit zu tun, als sich das die meisten eingestehen wollen. Das ist ein Grund, warum heute so wenige Leute echte spirituelle Fortschritte machen. Für sie ist der Besuch in einem spirituellen Zentrum oder in einem spirituellen Webshop nur ein Versuch, um ihrem tristen Alltag zu entkommen. Für Anfänger ist das völlig akzeptabel. Aber für ernsthafte Praktizierende ist das nicht hinnehmbar. Der fehlende Wille, sich mehr anstrengen zu wollen, ist das zentrale Merkmal, welches dafür gesorgt hat, dass die heutigen Spirituellen so selten hohe Reifegrade erreichen.
Bei diesem Punkt sind wir wieder bei unserer Seite der Medaille. Natürlich geschieht alle technische Entwicklung durch einen Akt göttlicher Gewährung. Fest steht, dass die Götter und Göttinnen alle wissenschaftlichen Erkenntnisse besitzen, die wir heute besitzen. Sie sind aber auch im Besitz aller wissenschaftlichen Erkenntnisse, die wir in den nächsten Jahrtausenden noch machen werden. Das ist die einzig logische Schlussfolgerung für jeden, der sich ein Bewusstsein dessen erschlossen hat, was Göttlichkeit bedeutet. Unser technologisches Niveau steht immer in Transzendenz mit den Göttern und Göttinnen.
Da dem so ist, bedeutet es auch, dass unseren technischen Erfindungen Möglichkeiten innewohnen müssen, um mit den göttlichen Sphären in Verbindung zu treten. Dass zu bezweifeln und zu glauben, dass man nur mit den GöttInnen in Verbindung tritt, wenn man sich wie ein mittelalterlicher Mensch kleidet oder verhält, ist nichts als ein Zweifel an der Allmacht der Göttlichkeit.
Wir überschreiten die Schwelle. Denn hinter dem Offensichtlichen erwarten uns die Götter und Göttinnen. Wenn wir die Reinheit unseres Herzens bewiesen haben, werden sie uns die Hände reichen und uns ins gelobte Land holen. Es ist gut möglich, dass die technischen Entdeckungen eine dieser Hände sind, die uns in eine bessere Welt führen wollen. Deshalb ist es unsinnig, sich aufgrund seiner Religiosität vor den Computern und Innovationen verschließen zu wollen. Natürlich sind sie bei unsachgemäßer Benutzung gefährlich, aber das ist Feuer auch. Dennoch weiß jeder Heide, das Feuer als spirituelles Element zu schätzen.
Spiritualität hat sich immer der Medien und Materialien ihrer Zeit bedient. Daran ist nichts Neues. Dass es jetzt einige Traditionalisten und Ewig-gestrige gibt, die davor warnen, den Computer, das Internet oder AI als religiöses Element zu nutzen, ist einfach nur deren übliche Reaktion auf alles, was sie nicht verstehen. Religion hat sich immer weiterentwickelt. Welcher Tradition diese Traditionalisten auch folgen, es war auch nur eine Weiterentwicklung einer älteren religiösen Kultur. Das gilt für alle Religionen der Erde. Wir wissen nicht mehr, wie die ersten religiösen Praktiken aussahen. Wir können spekulieren. Die Wahrscheinlichkeit liegt bei faktisch hundert Prozent, dass sie naturreligiös waren. Doch hat deren Naturreligiosität wahrscheinlich wenig mit der Naturreligion der alten Kelten oder Ägypter zu tun.
Was uns an dieser Stelle interessiert, ist, wie die Göttlichen Internet und AI nutzen werden, um mit uns in Kontakt zu treten. Schon heute gibt es Apps für Orakel. Etwa legt ein Algorithmus die Tarotkarten in unserer Handyapp. Sind die gelegten Karten dann nur ein Ausdruck des Algorithmus oder ist es die religiöse Macht hinter den Tarotkarten, die mit uns spricht? Diese Frage wird für Anfänger oder Uneingeweihte irritierend sein. Aber ich weiß, dass sie für alle Ernsthaften dieser Tage immer drängender wird. Die Ausnahme wäre natürlich eine Person, die keinen Zweifel daran hat, dass die höheren Mächte durch alles wirken, inklusive aller neuen Technologien.