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Ein rasanter Fantasy Krimi in drei Teilen. Ein über 2000 Jahre altes Amulett taucht aus den Untiefen der Zeit wieder auf. Ein Anhänger in Form eines Omegas. Omega, das Zeichen für das Ende ... aber das Ende wovon? Ist die Jahrtausende währende Spanne menschlicher Gewalt und Willkür fast vorbei? Oder befindet sich die Welt kurz vor der Katastrophe? Der exzentrische Multimillionär N.D. Tucker und die schöne Mineralogin Dr. Sandy Rudolphs begeben sich auf die Suche nach sieben geheimnisvollen Energiesteinen. Der Prophezeiung nach müssen diese in dem Omega wiedervereint werden. Die Zeit drängt. Auf ihrer Suche durch halb Europa findet das Paar einen machtvollen Stein nach dem anderen. Und ein Wettlauf gegen einen unbekannten Verfolger beginnt, der mit allen Mitteln versucht, die Vereinigung der Steine zu verhindern. Von einem Land ins nächste gejagt, mit den Wächtern der Steine konfrontiert, versuchen Tucker und Sandy das Rätsel um das Omega zu lösen und werden tiefer und tiefer in die Wirbel der Zeit gezogen. Die Steine beeinflussen und lenken sie. Aber in welche Richtung? Bald schon müssen sie einsehen, dass ihre bisherige Wirklichkeit nie wieder so sein wird wie vorher. Wie sind die Visionen zu deuten, die sie mit jedem neuen Steinfund öfter und öfter heimsuchen? Der zweite Teil der mitreißenden Fantasy Krimi Trilogie. Nostradamus Tucker ist tot. Garren und Greer treten das Erbe ihres Vaters an. Die jungen Wächter sehen sich plötzlich der Herausforderung gegenüber, auf die sie gewartet haben. Sie können nicht ahnen, dass sie mit jedem Schritt, den sie der Lösung des Rätsels des Omega näher kommen, die Welt ein Stück weiterdrehen. Die Menschen, die ihren Weg kreuzen, sind ihnen hilflos ausgeliefert. In einer Art, die über den Verstand eines Normalsterblichen hinausgeht. Aber Garren und Greer sind keine normalen Männer. Sie sind mehr. Viel mehr. Doch das wird ihnen selbst erst bewusst, als es bereits zu spät ist. Der letzte Teil der Omega Trilogie. Nostradamus Tuckers Erbe geht von seinen Söhnen auf seine neun Enkel über. Das Omega wird aufgelöst und die Steine ihren neuen Wächtern übergeben. Um die Steine in Sicherheit zu bringen zerstreuen sich die Tuckers in alle Winde. Das ist das Ende einer Familie und der Beginn einer neuen Ära.
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Seitenzahl: 1508
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Jo Arnold
Das Omega-Amulett
Trilogie
Lapislazuli
Buch 1
Der Suchende
Für die zwei Stützpfeiler in meinem Leben:Meine Familie und meine Freunde.Dank Euch falle ich nie tief undhalte mein Gleichgewicht.
Ω 1 Ω
Es war die bizarrste Aufmachung, die Tucker seit langer Zeit gesehen hatte. Bedachte man die Kreise, in denen sich N. D. Tucker bewegte, hieß das etwas. Der Mann stand lächelnd auf der anderen Seite der Scheibe und winkte ihm zu. Einen Moment lang glaubte sich Tucker einem Wesen aus der frühen Raumschiff Enterprise Serie gegenüber. Einem dieser kleinen grünen Männchen, die eindeutig als schlecht verkleidete Schauspieler zu erkennen waren.
Der Unbekannte trug einen langen braunen Ledermantel mit Fransen und bunten Perlen verziert und eine Art Fliegermütze, die über und über mit eng anliegenden, dunkelblau schillernden, kurzen Federn gespickt war.
Ein Einbrecher? dachte Tucker perplex, einer der Sorte New Yorker Stadtstreicher.
Tucker suchte unwillkürlich nach einem mit Plastiktüten und alten Dosen gefüllten, verbeulten Einkaufswagen in der Nähe der Gestalt und musste über die Absurdität dieses Gedankens lächeln. Der Fremde lächelte ebenfalls und fing an, wild zu gestikulieren. Ein kurzer Blick nach links durch die offene Tür zeigte Tucker, dass die kleine Leuchtdiode der Alarmanlage in der Vorhalle stupide grün blinkte. Die Sensoren der Hightech Sicherheitsanlage hatten kein unbefugtes Betreten des Geländes gemeldet.
Der Kerl mit der Federkappe war offensichtlich unbehelligt über den drei Meter hohen, schmiedeeisernen Zaun gestiegen. Er war siebenhundert Meter bis zum Haus gelaufen, ohne eine der Laserschranken auszulösen. Dann war er um die Villa gegangen und dabei allen am Haus angebrachten Videokameras ausgewichen. Jetzt stand er in voller Lebensgröße winkend und grinsend vor Tuckers Glasschiebetür zum Wohnzimmer.
Er wartete darauf, dass seine drei Hunde aufspringen und anschlagen würden. Nichts geschah. Die riesigen Shilo-Schäferhunde räkelten sich weiter auf dem Teppich vor der Couch. Tucker starrte den seltsam gekleideten Mann noch eine weitere Sekunde lang an, dann nahm er den Kopfhörer, dem leise klassische Musik entströmte, vom Kopf und die Beine vom Couchtisch. Er stieg ungeschickt über zwei der riesigen Hunde hinweg und näherte sich dem Fenster.
Der Mann winkte ihn heran und nickte in einem fort. Tucker hob die Hand und wollte zurückwinken. Er hielt sich selbst nur mit Willensanstrengung davon ab. »Bist du irre?«, fragte er sich selbst. »Du willst einem Einbrecher winken?«
Aber das war noch nicht alles. Tucker wollte diesem Unbekannten die Tür öffnen. Er wollte es wirklich. Er musste einfach wissen, wer er war. Es war völlig egal, wie er bis zu ihm vordringen konnte und ob er gefährlich war.
Nein, gefährlich sieht er nicht aus, dachte Tucker und schüttelte den Kopf, um wieder zu sich zu kommen. Dann ging er mit drei schnellen, bestimmten Schritten zur Glastür. Das riesige Fensterelement glitt lautlos zur Seite, als er den Hebel umlegte.
»Wer sind Sie und wie kommen Sie auf mein Grundstück?«, blaffte er den Fremden an.
»Mein Name ist Tomáz. Ich muss mit Ihnen sprechen.« Der Mann hatte eine sanfte, leise, aber unglaublich klare Stimme.
Es war deutlich zu hören, dass Deutsch nicht seine Muttersprache war, aber es war auch kein greifbarer Akzent zu definieren. Tucker blickte ihn abweisend an, was ihm überraschend schwer fiel. Irgendetwas ging von diesem Mann aus, das seine sonst so souveräne Art, mit Menschen umzugehen, erschütterte.
Mit seinen achtunddreißig Jahren und der beruhigenden Anwesenheit mehrerer Millionen Euro auf seinen Konten, hielt sich N. D. Tucker für eine gefestigte Persönlichkeit. Er stand mit beiden Beinen fest auf dem Boden der Tatsachen. Ein Frauentyp, hauptsächlich dank seines Geldes, da machte Tucker sich nichts vor. Sein Aussehen war eher durchschnittlich. Ein Meter fünfundachtzig, weder durchtrainiert noch wabbelig, mit guten Proportionen, aber eben nichts Besonderes. Genauso wenig wie seine braunen Haare. Straßenköterbraun, dachte er manchmal, wenn er sich im Spiegel musterte. Ebenso unspektakulär waren die braunen Augen über einer leicht nach unten geschwungenen Nase in dem ovalen Gesicht. Trotzdem war er zufrieden mit sich. Er hatte wenigstens noch alle Haare, im Vergleich zu vielen seiner Altersgenossen, und er sah höchstens aus wie achtundzwanzig, fand er.
Tucker bildete sich ein, gut mit Menschen umgehen zu können und durch seine direkte Art, die Dinge anzugehen, respektiert zu werden. Er wirkte immer kompetent und selbstbewusst. An große Gefühle glaubte er nicht und blieb lieber reserviert. Ihm war bewusst, dass er dadurch anderen mit einer gewissen Kälte entgegentrat, was seiner Meinung nach aber zwischenmenschlichen Beziehungen keinen Abbruch tat.
Überließ man die Beschreibung den wenigen anderen Personen, die Tucker gut genug kannten, um ein Urteil über ihn zu fällen, fiel das Ergebnis weniger schmeichelhaft aus. Die meisten hielten ihn für einen überheblichen, oft unhöflichen, schroffen Menschen, der andere leicht vor den Kopf stieß. Niemand wagte allerdings Tucker dies offen zu sagen. Dafür war er zu reich.
Tucker starrte den Eindringling an. Er hat mich einfach überrascht, versuchte er sich selbst zu beruhigen.
Seine barsche Stimme hatte die Hunde alarmiert und alle drei kamen Schwanz wedelnd zur offenen Terrassentür, schnüffelten dem Fremden im Vorbeilaufen an den Füßen und verschwanden dann im dunklen Garten. Tucker blickte ihnen ungläubig hinterher. Drei Sekunden später schrillte die Alarmanlage ohrenbetäubend los, als einer der Hunde von den Sensoren erfasst wurde. Tucker wurde aus seiner Erstarrung gerissen, wirbelte herum und rannte in die Vorhalle, in der er hektisch einige Tasten auf dem Zahlenfeld an der Wand drückte. Der Lärm erstarb.
Als Tucker in das Wohnzimmer zurückkehrte, hatte es sich Tomáz auf der Couch bequem gemacht und goss sich gerade ein Glas von Tuckers Rotwein ein.
»Ein spanischer Rioja. Sie haben einen guten Geschmack, Señor Tucker. Und das sage ich nicht nur, weil ich Spanier bin.«
»Wer sind sie?«, fragte Tucker erneut und registrierte dabei, dass er überhaupt nicht beunruhigt war. Tomáz schien auf der Couch ein völlig natürlicher Anblick zu sein. Er drehte dem Fremden den Rücken zu, griff sich ein zweites Weinglas aus der Hausbar und setzte sich in den Sessel gegenüber seines unverhofften Besuchers.
Tomáz grinste ihn mit einem Mund voller weißer Zähne an. Ein überraschend jugendliches Lächeln in dem gebräunten, von tiefen Falten durchfurchten Gesicht. Irgendwie schienen auch seine klaren dunkelbraunen Augen fehl am Platz. Tucker schätzte Tomáz auf mindestens siebzig Jahre. »Die Zähne mögen ein Gebiss sein, aber diese Augen?«
Tucker fuhr mit der Analyse seines Gegenübers fort, während Tomáz noch einen genüsslichen Schluck aus seinem Glas nahm. Der Spanier war vielleicht 1,65 Meter groß und drahtig, soweit Tucker sehen konnte. Der seltsame Mantel verdeckte den größten Teil seines Körpers.
Tomáz blickte Tucker über das Glas hinweg direkt in die Augen. Etwas, das die wenigsten Leute taten.
»Was wissen Sie über dieses Haus, in dem Sie seit Ihrer Kindheit leben?« Er begleitete seine unvermittelte Frage mit einer ausladenden Geste, bei der er seinen ausgestreckten Arm im Halbkreis schwang.
Vom zentralen Wohnzimmer aus hatte man durch drei breite, offene Türen freien Blick auf die Vorhalle, das Speisezimmer und Tuckers Schlafzimmer. Die Villa war nicht außergewöhnlich groß, im Gegenteil, aber dafür exklusiv ausgestattet und eingerichtet. Es gab keinen zweiten Stock und nur eine kleine Küche. Das Wohnzimmer war seit den jüngsten Umbaumaßnahmen der größte Raum und nahm mit knapp zweihundert Quadratmetern fast die Hälfte des Wohnraumes ein. Außerdem gab es noch eine kleine Bibliothek und zwei Gästezimmer mit Bad.
»Weshalb wollen Sie das wissen?« Tucker war ehrlich überrascht.
»So kommen wir nicht weiter.« Tomáz lächelte tadelnd. »Ich habe nicht sehr viel Zeit, Señor Tucker. Sie sollten meine Frage beantworten, statt mir eine Gegenfrage zu stellen.«
»Das kann nicht ihr Ernst sein!«, brachte Tucker mühsam hervor. Er hatte das Gefühl kurz vor einem nervösen Lachanfall zu stehen. »Sie dringen in mein Haus ein, sagen mir nicht, wer Sie sind und erwarten von mir, dass ich Ihre Fragen beantworte. Wie wäre es, wenn ich die Polizei rufe und Sie deren Fragen beantworten?«
Tucker taten die Worte fast im selben Moment Leid, in dem er sie ausgesprochen hatte. Was war nur mit ihm los? Er kannte den Kerl vor sich nicht einmal. Warum wollte er seine Gefühle nicht verletzen? Er rühmte sich doch sonst so gern wegen seiner Kaltschnäuzigkeit.