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Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,0, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Veranstaltung: Hauptseminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Aufgabe der vorliegenden Arbeit ist darzustellen, inwiefern die Rezeption des „Preislieds“ Walthers von der Vogelweide in Hoffmanns von Fallersleben „Lied der Deutschen“ als exemplarischer Fall der nationalen Vereinnahmung Walthers im 19. Jahrhundert gesehen werden kann. In dem sich an die Einleitung anschließenden zweiten Kapitel wird Walthers „Preislied“ analysiert und interpretiert. Die Zitierweise bezieht sich dabei auf die von Ch. Cormeau herausgegebene Walther-Edition K. Lachmanns. Besondere Berücksichtigung erfahren in diesem Kapitel die von P. Wapnewski als essentiell für das Verständnis des Liedes herausgearbeiteten vier „Bedingtheiten“ und die Bedeutungsanalyse des mittelhochdeutschen Wortes "tiusch", die zeigen soll, aus welchen Gründen das Lied zu einem späteren Zeitpunkt missverstanden werden konnte. Im dritten Kapitel wird die Bedeutung Walthers allgemein für das 19. Jahrhundert und speziell für den Vormärzlyriker Hoffmann von Fallersleben erörtert. Dabei soll untersucht werden, inwiefern der historische Kontext des 19. Jahrhunderts die Rezeption Walthers beeinflusste. Im vierten Kapitel wird zunächst auf Hoffmanns von Fallersleben „Lied der Deutschen“ eingegangen, um zu erarbeiten, an welchen Stellen des Liedes sich Hoffmann von Walthers „Preislied“ inspirieren ließ und um zu erläutern, inwiefern man bei dieser literarischen Rezeption des „Preislieds“ von einer nationalen Vereinnahmung Walthers sprechen kann. Abschließend werden Rezeptions- und Wirkungsgeschichte von „Preislied“ und „Lied der Deutschen“ zueinander in Bezug gesetzt, um zu zeigen, inwiefern beide Lieder als Ausdruck der „Horizonthaftigkeit des Verstehens“ im Sinne Gadamers gesehen werden können. Im Anhang der Arbeit findet sich als Hilfe für eine vertiefende Beschäftigung mit dem Thema eine dreigeteilte Bibliographie zum „Lied der Deutschen“, zum „Preislied“ und zur Rezeption des „Preislieds“ im „Lied der Deutschen“.
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Page 1
Das „Preislied“ (L 56,14) Walthers von der Vogelweide und seine Rezeption in Hoffmanns von Fallersleben „Lied der Deutschen“
Page 4
1999 (Braunschweiger Beiträge zur deutschen Sprache und Literatur 1), S. 143-169
ChristophCormeau(s.Walther von der Vogelweide. Leich. Lieder. Sangsprüche)
Hans-GeorgGadamer,Gesammelte Werke. I, Hermeneutik I. Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik, Tübingen 1990 (UTB 2115)
FritzGause,Die Entstehung des Deutschlandliedes, in: JSFWUB. 15 (1970) S. 88-92
Geschichteund Geschehen II. Oberstufe. Ausgabe A/B, herausgegeben von Ludwig Bernlocher, Stuttgart 1997
Johann WolfgangGoethe,Faust. Der Tragödie erster Teil, Stuttgart 1986 (Reclam Universal-Bibliothek 1)
GerhardHahn,„tiusche zuht gât vor in allen“ - Walther von der Vogelweide und das Deutschlandlied, in: Die Deutschen und die andern - Patriotismus, Nationalgefühl und Nationalismus in der deutschen Geschichte, herausgegeben von Stefan Krimm und Wieland Zirbs, München 1997, S. 14-32 Kurt HerbertHalbach,Walther von der Vogelweide, Hoffmann von Fallersleben und Schiller/Hö lderlin. Rezeption und Convergenz. Zu Walthers „Preislied“, in: Mittelalter-Rezeption. Gesammelte Werke des Salzburger Symposions ‚Die Rezeption mittelalterlicher Dichter und ihrer Werke in Literatur, bildender Kunst und Musik des 19. und 20. Jahrhunderts’, herausgegeben von Jürgen Kühnel, Hans-Dieter Mück und Ulrich Müller, Göppingen 1979 (Göppinger Arbeiten zur Germanistik), S. 40-62 JostHermand,Zersungenes Erbe. Zur Geschichte des