Das Ratespiel - P.L. Winter - E-Book

Das Ratespiel E-Book

P.L. Winter

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  • Herausgeber: BookRix
  • Kategorie: Erotik
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2016
Beschreibung

Acht Freunde, vier Pärchen, kennen sich bereits seit zwei Jahren vom FKK-Strand, Sauna und gemeinsamen Aktivitäten, doch dieser Abend entwickelt eine ganz besondere Eigendynamik. Bettina lehnt sich mit ihrer Behauptung ihren Edgar jederzeit zu erkennen weit aus dem Fenster und wird von den Anderen prompt auf die Probe gestellt. Die Aufgabe: sie muss ihren Edgar, mit verbundenen Augen, aus den vier Männern heraus erkennen - nur an seinem Penis.
Eine einfühlsame Beschreibung der Emotionen und Empfindungen rund um Bettinas Kampf mit sich selbst und der gestellten Herausforderung, welche nicht nur Ihre Einstellungen zur Sexualität in ein neues Licht rückt.

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P.L. Winter

Das Ratespiel

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Vorwort

 

 

 

Sich kennen will nicht heißen, alles voneinander zu wissen, sondern Liebe und Vertrauen zueinander haben und einer an den anderen glauben.

 

Albert Schweitzer (1875 - 1965), deutsch-französischer Arzt, Theologe, Musiker und Kulturphilosoph

 

 

Wenn zwei Menschen in Liebe vereint mehrere Jahre verbringen, vertreten sie oft die Meinung, alles übereinander zu wissen und keinerlei Geheimnisse voreinander zu haben. Entspricht das wirklich der Realität? Kennt man seinen Partner so gut, dass man ihn blind zweifelsfrei erkennen kann? Ist es überhaupt erstrebenswert, alles voneinander und übereinander zu wissen? Oder beraubt man sich dadurch jener Anspannung und jenes Reizes der Entdeckung von etwas Neuem und Unbekanntem, den man am Anfang hatte. War es nicht die Lust und Begierde etwas Neues zu entdecken, zu erkunden, neue Erfahrungen zu sammeln und sich jemandem Neuen hinzugeben, die alles so spannend und aufregend gemacht hat?

Die Liebe sollte wie ein Boot auf einem Fluss sein - ständig in Bewegung, immer auf dem Weg neue Ufer zu erkunden. Sicher ist die Fahrt auf dem Fluss oft holprig und es drohen Gefahren durch Stromschnellen und Strudel, doch mit vereinten Kräften lassen sich diese Herausforderungen leicht überwinden und geben einem das Gefühl etwas gemeinsam erreicht zu haben. Ist das Boot einmal auf einem ruhigen See angekommen, tut sich nicht mehr viel und es kann schnell langweilig und uninteressant werden. Es gibt kaum mehr etwas Neues zu erkunden, kaum Herausforderungen und dafür viel Eintönigkeit. Im Gegensatz zur rasanten Flussfahrt, bei der man auch immer wieder mal an anderen am Ufer vorbeigekommen ist, gibt es auf dem See kaum jemanden, den man beobachten kann, oder der einen beobachtet. Auf dem ruhigen See ist man vielfach ungestört, allerdings auch einsamer.

Wie soll man in der einsamen Zweisamkeit wissen ob man seinen Partner wirklich blind erkennen kann? Man hat ja keine Vergleichsmöglichkeiten. Man kann es annehmen, aber nicht überprüfen ob man richtig liegt, sofern man es überhaupt überprüfen will. Ist man einmal mitten am See angekommen, wird die Wirklichkeit durch die Überzeugung verdrängt. Man muss es nicht mehr überprüfen, es ist einfach so - es hat so zu sein!

Bei so manchen Paaren beginnt in dieser Situation einer der Partner zurück zu rudern. Nicht aus Bosheit oder Unzufriedenheit - sondern aus Einsamkeit, die ihn zu erdrücken beginnt. Er will wieder an die Ufer zurück, an denen sie beide so glücklich und lebensfroh und vor allem nicht alleine waren. Er will dahin zurück, wo andere ihr Leben und ihre Liebe bereichert und wo sie Einfluss darauf genommen hatten. Er will gemeinsam dahin zurück und gemeinsam das Glück neu finden und hofft, dass der Partner dies versteht und mitzieht.

Der Fluss der Liebe braucht stetig neues frisches Wasser, welches ihn größer und beständiger macht um den Herausforderungen seines Weges bestehen zu können. Dieses frische Wasser kommt von außen, von anderen Bächen und Flüssen die ihn stärken und ihm neue Kraft geben. Dabei verändern sie ihn auch und es fällt schwer ihn wieder zu erkennen, wenn man ihn nicht auf seinem Weg begleitet. Tut man dies, erkennt man, dass er immer noch derselbe ist - trotz seiner vielfältigen Veränderungen.

Will man seinen geliebten Partner blind erkennen, muss man auch ihn auf seinem Weg begleiten. Wie man einen Fluss nicht aufhalten kann, darf man auch seinen Partner nicht versuchen aufhalten und daran hindern sich zu entwickeln und entfalten. Vielmehr soll man daran teilhaben und sich gemeinsam mit ihm entwickeln und damit die gemeinsame Richtung mit bestimmen. Wie einen Fluss, kann man auch einen Menschen - in bestimmten Grenzen - leiten und in eine andere Richtung dirigieren. Vorsichtig, mit Gespür, Verständnis und Liebe - niemals mit Gewalt und Drohungen, sonst wird sich die Natur schmerzlich rächen. Lässt man der Liebe, wie einem Fluss ausreichend Entfaltungsraum, ohne sie zu bedrängen und zu zwingen, wird sie auf teils verschlungenen Pfaden ihren Weg finden und neue Ufer finden.

Blickt man irgendwann zurück, wird einem der tatsächlich beschrittene Weg vielfach überraschen, da man ihn unter Umständen vorher nicht für möglich gehalten hat. Konfuzius wird das Sprichwort „Der Weg ist das Ziel” zugeschrieben - vielleicht meinte er damit auch, das man die verschlungenen Pfade des Lebens und deren Überraschungen einfach nur genießen sollte. Konzentrieren wir uns auf die angenehmen Seiten des Lebens und zerstören sie nicht, indem wir alles hinterfragen und uns hinter überholten Moralvorstellungen verstecken - erlaubt ist was gefällt und Spaß macht, mit einer wesentlichen Einschränkung: „Die eigene Freiheit endet dort, wo man eine andere einschränkt!”

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Lesen und vor allem beim Nachmachen!

 

Ihr P.L. Winter 

Bettina

 

Bettina kam gerade mit einer neuen Flasche Wein und ein paar Knabbereien aus der Küche zurück, als Emil einen Witz mit schlüpfriger Pointe zum Besten gab, und alle Anwesenden in schallendes Gelächter ausbrachen.

Es war eine lustige Runde von vier Pärchen, die sich vor knapp zwei Jahren am FKK-Strand eines nahe gelegenen Sees kennen gelernt hatten und sich seither immer wieder treffen. Neben dem Strand gingen sie auch gerne in die Sauna oder einfach zum Tanzen in eine kleine Bar, was auch heute Abend wieder am Programm stand. Vorher hatten Bettina und Edgar sie zu einem gemeinsamen Abendessen bei sich eingeladen: „Für einen lustigen Abend braucht man eine gute Unterlage”, pflegte Edgar zu sagen. Er kochte leidenschaftlich und die Freunde genossen seine Kreationen gerne. Seine leichten Gerichte kombinierte er mit ausgewählten und dazu passenden Weinen, was die Stimmung immer sehr anregte und alle schnell locker werden ließ. Emil, der viele gute und noch mehr schlüpfrige Witze kannte, war dann meist nicht mehr zu halten und gab diese zum Besten. So wurde es nie langweilig und alle amüsierten sich prächtig.

Mit dem Abendessen waren sie bereits fertig, der Tisch war abgeräumt und sie genossen noch die lockere Stimmung mit Emils Witzen, etwas Wein und Knabbereien. In etwa einer Stunde sollte es dann in ein nahe gelegenes Tanzlokal gehen, wo sie sich bis in die frühen Morgenstunden amüsieren wollten.