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Wochentags ist Thomas Unterweger als Polizist für die Sicherheit der Innsbrucker verantwortlich. Sonntagnachts jedoch geht er einem gefährlichen Hobby nach: Er steigt in eine illegale Arena am Rande der Stadt und kämpft gegen einen ihm unbekannten Gegner. Doch dann geht etwas schief. Sein Kontrahent, ein Afrikaner, wird am Tag nach dem Kampf tot aufgefunden. Fieberhaft versucht Unterweger, seine geheime Schattenwelt zu vertuschen, und überschreitet dabei eine weitere Grenze … Eine packende Story und Ziegners großes sprachliches Talent machten "Das Spiel" zum Siegertext im Rennen um den Raiffeisen Jugend-Krimipreis. "Matthias Ziegner schafft es, mit wenigen Sätzen Atmosphäre und Spannung aufzubauen!"
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Seitenzahl: 13
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Matthias Ziegner
Das Spiel
Sonntagnachmittag ist die wichtigste Zeit der Woche. Es ist genau die Zeit, in der man gerade noch alles erledigen kann, was man sich am Anfang der Woche vorgenommen hat, ehe sie zu Ende geht. Thomas Unterweger machte sich diesen Umstand zu Nutze und besuchte endlich seine Mutter in der Klinik, wie er es sich vorgenommen hatte, aber durch seine Arbeit nicht dazu gekommen war.
Er stieg aus seinem alten Benz und eilte die Stufen der großen Treppe hinauf. Am Schalter grüßte er wie immer die junge Dame am Computer und trat durch den offenen Eingang des Blumengeschäftes. Mit einem Strauß voller Tulpen verließ er den Laden und betrat den Lift. Er drückte den Knopf neben dem Schild, auf dem Neurologie stand, und der Aufzug setzte sich surrend in Bewegung.
Im Zimmer seiner Mutter angekommen setzte er sich auf den Stuhl und sah die alte Dame in ihrem Krankenbett an. Die Augen fest zugedrückt und stoßweise atmend wachte sie während seiner Anwesenheit gar nicht auf.