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Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 2, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Institut für Geschichte), Veranstaltung: Macht und Mission. Missionierung und Kirchenstruktur im frühen Mittelalter, Sprache: Deutsch, Abstract: Der aus England stammende Bonifatius spürte als 40-jähriger eine Sehnsucht nach missionarischer Tätigkeit. Bonifatius traf im Jahr 716, damals noch unter seinem Geburtsnamen Wynfreth, ausgehend von England, auf dem Festland ein und erreichte Dorstadt, wo er sich zu dem Friesenherzog Radbod begab. Dort musste er erkennen, wie eng die Stärke des Frankenreiches mit dem missionarischen Wirken in Wechselwirkung stand. Der erste Versuch Wynfreths scheiterte an der politisch gespannten Lage nach dem Tod Pippins 714, die auch Willibrord vorübergehend zur Aufgabe seiner Tätigkeit gezwungen hatten. Infolgedessen musste Wynfreth nach England zurückkehren und reiste erst 718, nachdem das Ansehen der fränkischen Hausmeier wiederhergestellt war, wieder auf das Festland. Nach einer Pilgerreise nach Rom, brach er, nun im päpstlichen Auftrag und mit neuem Namen Bonifatius, zur Missionsarbeit nach Thüringen auf, allerdings ohne bestimmtes, abgegrenztes Missionsgebiet. Er erkannte aber bald, dass Missionseifer allein nicht genügte und erlernte das Missionshandwerk bei Willibrord, der nach dem Tod Radbods 719 seine Friesenmission wieder aufgenommen hatte. In den Jahren 719 bis 722 arbeitete Bonifatius unter Willibrord im friesischen Missionsfeld. Von Fritzlar und Amöneburg aus, wo er 721 eine Mönchsniederlassung gründete, begann er seine Tätigkeit in Hessen und Thüringen.1 Zu diesem Zeitpunkt wurde Bonifatius erneut auf die Verbindung zwischen angelsächsischen Missionaren und der politischen Welt der Karolinger aufmerksam gemacht. Dabei stand er zunächst unter dem Schutz des Hausmeiers Karl Martell, der auf Befürwortung des Papstes Gregor II. im Jahre 723 für Bonifatius bereitwillig einen Schutzbrief ausstellte, nachdem Bonifatius am 30. November 722 zum Bischof geweiht worden war.2 Politische Gewalt und kirchliches Werk hatten sich auf ein gemeinsames Ziel verständigt, da sich die Missionsarbeit des neuen Bischofs sehr gut in das Programm Karl Martells fügte, der hoffte, dass die Missionsarbeit in den östlichen Grenzgebieten des Reichs der Befestigung seiner eigenen Machtstellung förderlich sein würde.3
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