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Die letzten Gedichte des bekannten, 1912 geborenen österreichischen Autors Franz Tumler, der zuletzt in Berlin lebte und dort 1998 starb. Sie vermitteln Tumlers Begegnung mit der Natur und mit bevorzugten Gegenden und Städten: Sizilien, Palermo, Rom, Berlin und natürlich Südtirol, dem Land, in dem er geboren worden war und dem er sich zeitlebens verbunden fühlte. Andere Gedichte setzten sich mit der Arbeit des Autors auseinander, des Dichters, dessen "Schrift" bleibt, auch wenn seine Zeit vergeht: JAHRE meine Jahre was habe ich angefangen mit ihnen sind nicht meine Jahre aber diese Schrift ist meine Schrift
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Seitenzahl: 21
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© 1989
HAYMON verlag
Innsbruck-Wien
www.haymonverlag.at
Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie, Mikrofilm oder in einem anderen Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
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ISBN 978-3-7099-7119-2
Umschlag: Helmut Benko, Innsbruck
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Ich hatte früh angefangen, und zuerst mit Gedichten, und habe auch in meinen Erzählungen diesen Punkt vielleicht nie ganz verlassen; daß ich sie schrieb wie Gedichte oder mit einem Hintergrund von Beschwörung der Dinge, wie sie sich im Gedicht vollzieht. Sie sichtbar zu machen, hervorzurufen im Augenblick.
(Aus „Franz Tumler. Versuch einer Anthologie zu seinem 70. Geburtstag.“, Arunda 1985)
*
Ich bin dazugekommen, das Gedicht wie eine Formel zu verstehen, einen ersten Ausdruck nach einem ersten, oder wie ersten Eindruck. So sind Gruppen von Gedichten entstanden, die für sich, aber nicht ganz für sich sind, z. B. die römischen Gedichte, oder die von Olevano oder die sizilianischen – immer übergreifend aufs Ganze, das sich ausspricht. Daher schienen mir Gedichte aus Südtirol in Zusammenhang mit solchen italienischer Gegenstände wie „Elegie auf Tuscania“ zu sein. Hervorheben möchte ich das Gedicht vom „Zerteilen der Zeit“ für die zugehörigen römischen Gedichte.
(Beischrift zum Gedichtband „Das Zerteilen der Zeit“, Jänner 1989)
meine Jahrewas habe ich angefangenmit ihnensind nicht meine Jahreaber
diese Schriftist meine Schrift
dieses leicht trockene der Luftzwischen den engen Mauern einer Stadtdieses Eingetrocknete
das eine Stadt hat
Krümmung der Stiegen abblätternd Putz
spiegelnd FensterGlas trocken
immer unruhig ob die Sonne aufgehtimmer still Spiegel der Baumkronenruhige Trockenheit
die Uhr unter
dem Himmel
rissig Striche
groß blickend Gesichte
Fuß gebunden
Leib wie Knospen schwimmendHaut straff trockenHaar gestrichenvon Wind und Fingern
Haut flirrigdoppelwandigStacheln
die seidene Glätte
die abstößtdie einschmiegt
jede Öffnung ist
das Ungeheuer
stillstehende Zeit
aufsteigenden Jahrs
rote Sonne die untergeht
in den Fenstern die
westwärts gerichtet sind
bald aufgeht
in Fenstern ostwärts
östlich kniet die Sonne
über künftigem Busch
längeres Licht
um einen Husch erstarkend
schreib ich in der Dunkelheit
Zeilen
*
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