Das Zusammenwachsen der Weltmärkte und der Produktionsstandort Russland - Roman Karl - E-Book

Das Zusammenwachsen der Weltmärkte und der Produktionsstandort Russland E-Book

Roman Karl

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  • Herausgeber: GRIN Verlag
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2007
Beschreibung

Diplomarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich BWL - Allgemeines, Note: 1,3, Fachhochschule Dortmund, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese schriftliche Arbeit verfolgt das Ziel, einerseits mittelständischen Unternehmen praxisorientierte Hilfestellungen und Handlungsempfehlungen bei dem Aufbau einer Produktion in Russland zu geben, und andererseits das Zielland Russland durch die Analyse der dort vorhandenen Rahmenbedingungen auf die Thematik hin zu bewerten und eine Informationsbasis für weitere Unternehmensentscheidungen zu schaffen. Dieses Ziel kann nur erreicht werden, wenn zentrale Einflussfaktoren und Umsetzungsinstrumente der Internationalisierung identifiziert und die Stärken und Schwächen mittelständischer Unternehmen sowie die Chancen und Risiken Russlands untersucht werden. Zudem bietet diese Untersuchung eine Reihe wichtiger und aktueller Informationsquellen und Kontaktadressen, die für weitere Betrachtungen und Auswertungen eingesetzt werden können. Die Einführung in die Untersuchung leisten in Kapitel 2 eine ausführliche Abgrenzung und Erörterung der Begriffe „Internationalisierung“ und „mittelständisches Unternehmen“ sowie eine Darstellung der Ziele und Motive eines Auslandsengagements. Da sich die Arbeit auch nur auf die Internationalisierung der Produktion konzentriert, wird in der Einführung und auch im weiteren Verlauf hauptsächlich die Internationalisierung in Form von Direktinvestitionen betrachtet. Im nachfolgenden Kapitel 3 werden auf allgemeiner Basis die wichtigsten Einflussfaktoren und Instrumente der Internationalisierung der Produktion aus Sicht der mittelständischen Unternehmen herausgearbeitet. Diese theoretischen Ergebnisse werden in Kapitel 4 und 5 auf das zu untersuchende Zielland Russland bezogen. Hierbei können wichtige Handlungsempfehlungen gegeben und mögliche Lösungen für die Vermeidung auftretender Risiken aufgezeigt werden. Gleichzeitig werden auch verschiedene Institutionen, die mittelständische Unternehmen bei ihrem Weg nach Russland begleiten und unterstützen, genannt. Das Kapitel 6 reflektiert auf der Basis der gesamten Untersuchung die mittelständischen Stärken und Schwächen bezüglich der Internationalisierung der Produktion, stellt zusammenfassend die Chancen und Risiken Russlands dar und formuliert auf dieser Grundlage richtungsweisende Handlungsempfehlungen. Den Abschluss dieser schriftlichen Arbeit bildet das Kapitel 7, das ein Fazit zieht und einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen gewährt.

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Impressum:

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Inhaltsverzeichnis

 

Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1 Einleitung

1.1 Einführung in die Untersuchungsthematik

1.2 Zielsetzung und Vorgehensweise

2 Allgemeine Grundlagen der Internationalisierung mittelständischer Unternehmen

2.1 Begriff der Internationalisierung

2.2 Begriff und Charakteristika mittelständischer Unternehmen

2.3 Ziele und Motive der Internationalisierung

2.4 Internationalisierung in Form von Direktinvestitionen

3 Einflussfaktoren und Umsetzungsinstrumente

3.1 Wirtschaftliche, rechtliche, politische und soziokulturelle Einflussfaktoren

3.2 Personal

3.3 Finanzierung

3.4 Standortwahl

3.5 Informationsbeschaffung

4 Grundsätzliche Rahmenbedingungen in Russland

4.1 Geografische, demografische und infrastrukturelle Rahmenbedingungen

4.2 Politische und ökonomische Rahmenbedingungen

4.3 Deutsch-russische Wirtschaftsbeziehungen

4.4 Russland im weltweiten Maßstab

4.5 Rechtliche Grundlagen

4.5.1 Ausländische Investitionen in der Russischen Föderation

4.5.2 Gewerblicher Rechtsschutz

4.6 Unternehmensbesteuerung

4.7 Kulturelle und kommunikative Unterschiede

5 Aufbau einer mittelständischen Produktion in Russland

5.1 Direktinvestitionen

5.1.1 Unternehmensgründung und Registrierung

5.1.2 Unternehmenskauf

5.1.3 Joint Venture und der richtige Partner

5.2 Personal

5.2.1 Personalangebot und Qualifikation

5.2.2 Personalkosten

5.2.3 Personalsuche

5.3 Finanzwirtschaftliche Aspekte

5.3.1 Instrumente und Unterstützung in der Finanzierung

5.3.2 Absicherung von Investitions- und Währungsrisiken

5.4 Standortwahl

5.4.1 Standortrating

5.4.2 Die Standorte Moskau und Sankt Petersburg

5.4.3 Sonderwirtschaftszonen

6 Abschließende Betrachtung

6.1 Stärken und Schwächen mittelständischer Unternehmen

6.2 Chancen und Risiken Russlands

6.3 Handlungsempfehlungen

7 Fazit und Ausblick

Anhang

Quellenverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Stufenmodell der Internationalisierung

Abbildung 2: Risiko-Potenzial-Diagramm

Abbildung 3: Russlands Föderationssubjekte - westlicher Teil

Abbildung 4: Russlands Föderationssubjekte - östlicher Teil

 

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Unternehmensgrößeneinteilung des IfM

Tabelle 2: Unternehmensgrößeneinteilung der EU

Tabelle 3: Qualitative Merkmale mittelständischer Unternehmen

Tabelle 4: Produktionsrelevante Standortfaktoren

Tabelle 5: Informationsquellen

Tabelle 6: Rechtsformen russischen Rechts

Tabelle 7: Durchschnittliche Monatsnettogehälter im Jahr 2004

Tabelle 8: Gruppen des Standortratings

Tabelle 9: Stärken/Schwächen - Chancen/Risiken Gegenüberstellung

 

Abkürzungsverzeichnis

1 Einleitung

 

1.1Einführung in die Untersuchungsthematik

 

In der heutigen Zeit muss sich die Unternehmenswelt in einem extrem dynamischen Umfeld beweisen und kann sich dem Trend der Internationalisierung, der das Zusammenwachsen der Weltmärkte vorantreibt und die Zukunft der Wirtschaft bestimmt, kaum entziehen.[1] Die Auswirkungen dieses Phänomens sind nicht zu übersehen und deutlich zu spüren. So werden Unternehmen durch die zunehmende internationale Konkurrenz, den steigenden Qualitäts- und Kostendruck, die Beschleunigung des technischen Fortschritts sowie durch die rasante Verkürzung der Innovationszyklen bei Produkten und Produktionsverfahren vor neue und schwierige Herausforderungen gestellt.[2] Dabei betreffen die Folgen der Internationalisierung nicht nur Großkonzerne und diejenigen Unternehmen, die ohnehin in global ausgerichteten Branchen tätig sind, sondern dieser Trend macht auch vor mittelständischen Unternehmen, die bislang nur in lokalen, regionalen oder nationalen Dimensionen gedacht haben, nicht halt.[3] Demnach bietet sich den mittelständischen Unternehmen meist keine andere Wahl, als sich im internationalen Wettbewerb völlig neu zu positionieren und den Weg der Erschließung neuer prosperierender Märkte im Ausland, den auch die Großunternehmen gehen, einzuschlagen.[4]

 

Viele mittelständische Unternehmen kaufen und verkaufen zwar ihre Produkte nicht nur auf dem heimischen Markt sondern auch in anderen Ländern, wagen aber nicht ihre Auslandstätigkeiten darüber hinaus zu erweitern. Aber nur mit dem Import oder Export von Gütern allein sind die neuen Herausforderungen der schnell voranschreitenden Internationalisierung nicht mehr zu bewältigen. So fordert die heutige Internationalisierung, die Produktion über Ländergrenzen hinweg auszurichten und neue Auslandsmärkte durch den Aufbau eigener Produktionsstandorte zu erschließen, um so neue Chancen wie bspw. Faktorkostenvorteile oder günstige Produktionsbedingungen zu nutzen, zusätzliche Gewinne zu erwirtschaften sowie die eigene Wettbewerbsfähigkeit und Existenz nachhaltig zu sichern. [5] Gleichzeitig stellt diese Forderung die mittelständischen Unternehmen vor enorme Probleme und Risiken, die mit den typischerweise verfügbaren mittelständischen Unternehmensressourcen nur schwer zu bewältigen sind. Dem zur Folge schränkt die nicht hinreichende Ressourcenausstattung vor allem in den Bereichen Management und Personal sowie Wissen und Kapital die Auslandstätigkeiten mittelständischer Unternehmen ein und gibt ihnen Anlass den Weg der Internationalisierung gemeinsam mit möglichen ausländischen Partnerunternehmen, Institutionen und Förderungseinrichtungen zu bestreiten.[6]

 

Da seit mehreren Jahren im Rahmen der Internationalisierung gerade die Produktionsstandorte Osteuropa und China eine hohe Popularität genießen und im Fokus der wissenschaftlichen Untersuchungen stehen[7], werden andere aufstrebende Länder und Märkte bei einer Internationalisierungsentscheidung kaum berücksichtigt und ihre Chancen nicht frühzeitig genug erkannt. Eines dieser Länder, das noch nicht die Aufmerksamkeit der Unternehmen und der Wissenschaft auf sich gezogen hat, aber von einigen Experten als ein neuer potenzialträchtiger Zukunftsmarkt bezeichnet wird, ist Russland. Das Land hat sich in den letzten Jahren im Zuge eines Transformationsprozesses grundsätzlich gewandelt und befindet sich in einem Aufschwung. Zurzeit boomt die russische Wirtschaft und ist auf dem besten Wege die Prinzipien der Marktwirtschaft durchzusetzen. Mit den ungesättigten Märkten und der konstant zunehmenden Nachfrage gehört sie seit einigen Jahren zu den am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften der Welt.[8] Vor diesem Hintergrund und wegen der geografischen Nähe zu Deutschland wird Russland hinsichtlich eines unternehmerischen Auslandsengagements immer interessanter und soll in dieser schriftlichen Arbeit als ein möglicher Produktionsstandort für deutsche mittelständische Unternehmen untersucht und bewertet werden. Hiermit soll auch dem Mangel an wissenschaftlichen Untersuchungen hinsichtlich dieses Themas Rechnung getragen werden.

 

1.2 Zielsetzung und Vorgehensweise

 

Ausgehend von der Einführung in die Untersuchungsthematik verfolgt diese schriftliche Arbeit das Ziel, einerseits mittelständischen Unternehmen praxisorientierte Hilfestellungen und Handlungsempfehlungen bei dem Aufbau einer Produktion in Russland zu geben, und andererseits das Zielland Russland durch die Analyse der dort vorhandenen Rahmenbedingungen auf die Thematik hin zu bewerten und eine Informationsbasis für weitere Unternehmensentscheidungen zu schaffen. Dieses Ziel kann nur erreicht werden, wenn zentrale Einflussfaktoren und Umsetzungsinstrumente der Internationalisierung identifiziert und die Stärken und Schwächen mittelständischer Unternehmen sowie die Chancen und Risiken Russlands untersucht werden. Zudem bietet diese Untersuchung eine Reihe wichtiger und aktueller Informationsquellen und Kontaktadressen, die für weitere Betrachtungen und Auswertungen eingesetzt werden können.

 

Die Einführung in die Untersuchung leisten in Kapitel 2 eine ausführliche Abgrenzung und Erörterung der Begriffe „Internationalisierung“ und „mittelständisches Unternehmen“ sowie eine Darstellung der Ziele und Motive eines Auslandsengagements. Da sich die Arbeit auch nur auf die Internationalisierung der Produktion konzentriert, wird in der Einführung und auch im weiteren Verlauf hauptsächlich die Internationalisierung in Form von Direktinvestitionen betrachtet. Im nachfolgenden Kapitel 3 werden auf allgemeiner Basis die wichtigsten Einflussfaktoren und Instrumente der Internationalisierung der Produktion aus Sicht der mittelständischen Unternehmen herausgearbeitet. So spielen für ein Produktionsengagement im Ausland überwiegend die wirtschaftlichen, rechtlichen, politischen, personellen, finanziellen und soziokulturellen Einflussfaktoren sowie die Umsetzungsinstrumente in Bezug auf die Personalplanung, Finanzierung, Standortplanung und Informationsbeschaffung eine wichtige Rolle. Diese theoretischen Ergebnisse werden in Kapitel 4 und 5 auf das zu untersuchende Zielland Russland bezogen. Dafür werden zum einen die grundsätzlichen russischen Rahmenbedingungen themenbezogen herausgearbeitet und auf ihren Einfluss hin betrachtet, und zum anderen werden die spezifischen Einflussfaktoren und Umsetzungsinstrumente in ihrer Ausgestaltung untersucht und dargestellt. Hierbei können wichtige Handlungsempfehlungen gegeben und mögliche Lösungen für die Vermeidung auftretender Risiken aufgezeigt werden. Gleichzeitig werden auch verschiedene Institutionen, die mittelständische Unternehmen bei ihrem Weg nach Russland begleiten und unterstützen, genannt. Das Kapitel 6 reflektiert auf der Basis der gesamten Untersuchungdie mittelständischen Stärken und Schwächen bezüglich der Internationalisierung der Produktion, stellt zusammenfassend die Chancen und Risiken Russlands dar und formuliert auf dieser Grundlage richtungsweisende Handlungsempfehlungen.Den Abschluss dieser schriftlichen Arbeit bildet das Kapitel 7, das ein Fazit zieht und einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen gewährt.

 

2Allgemeine Grundlagen der Internationalisierung mittelständischer Unternehmen

 

Um die Basis für die Untersuchung dieser Arbeit zu bilden, müssen die Begriffe „Internationalisierung“ und „mittelständisches Unternehmen“ abgegrenzt und einer genauen Betrachtung unterzogen werden. Des Weiteren sollen auch die Ziele und Motive eines Auslandsengagements eruiert werden, um im Ergebnis dieser Arbeit Aussagen über ihre Realisierung und ihr Zutreffen für das zu untersuchende Internationalisierungszielland machen zu können. Da sich die Arbeit auch nur auf die Internationalisierung der Produktion konzentriert, wird vor allem die Internationalisierung durch Direktinvestitionen betrachtet.

 

2.1 Begriff der Internationalisierung

 

Der Begriff „Internationalisierung“ beinhaltet eine Vielzahl von Deutungen und wird in der einschlägigen Literatur je nach Autor unterschiedlich interpretiert. Krätke definiert Internationalisierung als „eine Erweiterung des Organisationsraumes von Produktion und Konsum zu einem tendenziell weltumspannenden räumlichen Beziehungsgefüge, in dem geografische Distanzen an Gewicht verlieren“.[9] Anders als Krätke bestimmt Ernst den Internationalisierungsbegriff zum einen aus der gesamtwirtschaftlichen und zum anderen aus der einzelwirtschaftlichen Sicht. So kann nach Ernst gesamtwirtschaftlich unter Internationalisierung „ein Prozess der weiträumigen Ausdehnung und Verknüpfung wirtschaftlicher Aktivitäten verstanden werden, der in einer wachsenden, regionale und nationale Grenzen überschreitenden Mobilität von Gütern, Kapital, Arbeit und technologischem Fortschritt zum Ausdruck kommt.“[10] Im einzelwirtschaftlichen Zusammenhang wird die Internationalisierung von ihm als ein Vorgang der Ausweitung der nachhaltigen Geschäftstätigkeiten von Unternehmen auf internationale Märkte beschrieben. Diese Auslandstätigkeit kann von einem Import oder Export bis hin zu einem globalen Netz von Direktinvestitionen wie Tochtergesellschaften und Produktionsstätten reichen.[11]Eine weitere Deutung liefern die Autoren Bamberger und Evers. Für sie beginnt Internationalisierung bei der erstmaligen Aufnahme einer nachhaltigen Geschäftstätigkeit eines Unternehmens auf einem ausländischen Markt und setzt sich aus einem Prozess zusammen, der ein wachsendes bzw. variierendes Engagement auf internationalen Märkten beinhaltet.[12]Nach dieser Betrachtung sollen für die weiteren Ausführungen in dieser Arbeit die einzelwirtschaftliche Sichtweise von Ernst und die Interpretation von Bamberger und Evers als Grundlage fungieren.

 

Die Internationalisierung ist durch einen gesamtunternehmensbezogenen Charakter gekennzeichnet. Somit beschränkt ein internationalisiertes Unternehmen seine Auslandstätigkeiten nicht nur auf den Absatz und das Marketing, sondern richtet auch andere Unternehmensbereiche wie z.B. Finanzierung, Beschaffung, Produktion oder Forschung und Entwicklung über Ländergrenzen hinweg aus.[13]An dieser Stelle muss erwähnt werden, dass einige wenige Autoren der gängigen Literatur die Beschaffungsseite eines Unternehmens, die im theoretischen Teil dieser schriftlichen Arbeit Berücksichtigung findet, im Internationalisierungsprozess nicht aufführen und die Internationalisierungsstufe Import vernachlässigen.[14]

 

Zur Bestimmung des Internationalisierungsgrades existieren mehrere unterschiedliche Messkonzepte, doch eine schlüssige und eindeutige Festlegung ist bis heute noch nicht gelungen. Als quantitative Indikatoren führt die Literatur die Import- und Exportquote, den Anteil des Auslandsumsatzes am Gesamtumsatz, die Anzahl der Beschäftigten im Ausland, die Anzahl der ausländischen Tochtergesellschaften und die Höhe der ausländischen Direktinvestitionen an. Die qualitativen Indikatoren richten sich an den Zielen des Unternehmens aus. Ein Unternehmen gilt demnach als international tätig, wenn die Geschäftsaktivitäten im Ausland zur Erreichung und Sicherstellung der Unternehmensziele von wesentlicher Bedeutung sind. Somit stehen hinter dem Phänomen Internationalisierung eine besondere Unternehmenskultur und -philosophie sowie über nationale Handlungsnormen hinausreichende Denk- und Handlungsweisen des Managements.[15]

 

Zu erwähnen sind in diesem Zusammenhang auch die wichtigsten Triebkräfte und Ursachen des gegenwärtigen Internationalisierungsprozesses. Einer Studie der KfW Bankengruppe aus dem Jahr 2006[16] nach erlaubt zum einen die Entstehung und Verbreitung moderner Informations- und Kommunikationstechnologien eine große Reaktionsverbundenheit der Märkte und politischen Systeme, zum anderen ermöglicht das weltumspannende Transport- und Personenbeförderungsnetzwerk eine zeit- und kostengünstige Mobilität von Produktionsfaktoren, Gütern und Personen. Weitere nennenswerte Ursachen der Internationalisierung heutiger Zeit sind die Beschleunigung des technischen Fortschritts, die Entstehung dynamischer und attraktiver Weltmärkte sowie deren Deregulierung und Liberalisierung.[17]

 

Neben dem Begriff Internationalisierung wird in der Literatur sowie auch in der Wirtschaft, Politik und Gesellschaft häufig das Phänomen Globalisierung, das bei einer ersten Betrachtung schlicht als ein neuer Ausdruck die Internationalisierung abgelöst hat, diskutiert. In einem wissenschaftlichen Sinne besitzt Globalisierung jedoch eine wesentlich konkretere Bedeutung. Globalisierung stellt die extensivste Form der Internationalisierung dar und wird als ein Prozess der zunehmenden internationalen Verflechtung aller Bereiche wie bspw. Wirtschaft, Politik, Kultur, Umwelt und Kommunikation verstanden.[18] Folglich ist auch ein global aufgestelltes Unternehmen in so ziemlich allen bedeutenden Ländern und auf den großen Weltmärkten vertreten.[19]

 

2.2 Begriff und Charakteristika mittelständischer Unternehmen

 

Der Mittelstand, häufig auch als „kleine und mittlere Unternehmen“ (KMU) oder als „mittelständische Unternehmen“ bezeichnet, gilt seit jeher als zentrales Element der sozialen Marktwirtschaft und ist ein Grundpfeiler der markwirtschaftlichen Ordnung. Er wird auch aufgrund seiner Stellung als „Beschäftigungsmotor“ der Wirtschaft bezeichnet.[20]Analysen des Instituts für Mittelstandsforschung (IfM) in Bonn zeigen kurz und prägnant den hohen Stellenwert mittelständischer Unternehmen für die deutsche Wirtschaft.[21]Im Jahr 2005 gehörten 99,7% aller steuerpflichtigen Unternehmen nach der quantitativen Mittelstandsdefinition des IfM dem Mittelstand an und erwirtschafteten 39,1% aller steuerpflichtigen Umsätze. Im Jahr 2006 beschäftigte der Mittelstand 70,9% aller Arbeitnehmer und bildete 82,9% aller Auszubildenden aus. Der Anteil des Mittelstands an der Bruttowertschöpfung betrug im Jahr 2004 46,7%, und im Jahr 2003 lag der Anteil des Mittelstands an den Bruttoinvestitionen bei 51,5%.[22]