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Deborah, eine schüchterne Mädchen vom Land steht dem Sexleben der Großstadt zunächst fasziniert aber ablehnend gegenüber. Aber ihr Herr und Meister weiß sie zu nehmen und bald wird sie fast unersättlich und wendet sich besonders den farbigen Athleten zu.. -
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Seitenzahl: 189
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Mark Whiting
Roman
Deborah’s schwarze Meister
Copyright © 2017 Zettner Verlag und Mark Whiting
All rights reserved
ISBN: 9788711718209
1. Ebook-Auflage, 2017
Format: EPUB 3.0
Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für andere als persönliche Nutzung ist nur nach Absprache mit Zettner Verlag und Autors nicht gestattet.
Deborah Adams war zum ersten Mal allein im Büro und schien einfach nicht arbeiten zu können. Es war Freitagnachmittag. Sie überlegte, ob sie nicht nach Hause gehen könnte.
Das ist Kalifornien, erinnerte sie sich selbst. Hier sind die Leute anders … gelöster. Ich schaffe ja sowieso nichts. Niemand würde etwas merken, wenn ich mir ein paar Stunden frei nähme.
Julie Simpson, das andere Mädchen, war unmittelbar nach der Mittagspause gegangen und hatte Deborah geraten, das gleiche zu tun.
„Frank kümmert sich doch gar nicht darum“, hatte Julie gesagt. „Er hat gern hübsche Frauen um sich. Aber wenn er nicht hier ist, interessiert es ihn überhaupt nicht, was wir machen.“
Aber Deborah hatte sich diesem Vorschlag widersetzt. Die alte Erziehung sitzt eben doch zu tief, dachte sie und verzog das Gesicht.
Deborah war als Tochter einer alten New-England-Familie aufgewachsen. Die Adams waren pünktlich, und sie nahmen ihre Verpflichtungen ernst.
Vielleicht werde ich es doch noch lernen, weniger starr zu sein, dachte sie. Aber das würde natürlich seine Zeit brauchen.
Obwohl sie bereits länger als zwei Monate in Kalifornien war, kam es ihr immer noch wie Ausland vor. Die Leute hier waren so lässig, so beiläufig, so sehr auf die Gegenwart ausgerichtet und orientiert.
„Was angenehm ist, soll man tun!“ pflegte Julie immer mit typisch kalifornischer Zungenfertigkeit zu sagen.
Wenn’s doch bloß so einfach wäre! Deborah war streng dazu erzogen worden, ihre Verantwortung und ihre Verpflichtungen anderen gegenüber so ernst zu nehmen, daß sie kaum jemals wußte, was sie selbst dabei empfand.
Deborah drehte ihren Stuhl vom Schreibtisch weg und streckte die langen, schlanken Beine aus. Ihr Rock war bis zu den Oberschenkeln hochgerutscht. Sie errötete und zog ihn rasch wieder nach unten.
Warum war sie eigentlich immer so befangen, selbst wenn sie allein war?
Julie trug doch wirklich superkurze Minis, aber sie schien sich darin absolut wohl zu fühlen. Welche Wirkung ihre braunen, prallen Oberschenkel auf die Männer im Büro hatten, schien sie überhaupt nicht zu merken.
Deborah stand auf, reckte sich und ging zum Fenster hinüber.
Das Anwaltsbüro von Frank Molino bot eine prächtige Aussicht auf die Bucht von San Franzisko. Fleute gab es ausnahmsweise einmal keinen Smog, aber dichter Nebel drang langsam durch das Golden Gate vor. Deborah überlegte wieder einmal, wie schon so oft, wie Frank es schaffte, sich ein solches Büro leisten zu können. Die anderen Büros in diesem Gebäude waren durchweg von Vertretern internationaler Firmen und Gesellschaften besetzt.
Frank war ein guter Anwalt, das wußte Deborah. Sie hatte inzwischen genügend Proben seines Könnens zu sehen bekommen. Aber er verteidigte fast immer nur Leute, die es sich eigentlich gar nicht leisten konnten, ihn zu bezahlen … Huren, Zuhälter, kleine Spitzbuben. In gewissen Kreisen war er unter der Bezeichnung ,Zuhälter-Anwalt der Fillmore Street‘ bekannt. Deborah schlenderte lässig zu seinem Schreibtisch hinüber.
Es gab ein Foto von Frank, das ihn Arm in Arm mit dem Bürgermeister der Stadt zeigte. Dann war da noch ein Schnappschuß von einem jungen, gut aussehenden Mann, den Deborah für seinen Sohn hielt. Sie überlegte, ob Frank vielleicht sein Geld mit irgendwelchen illegalen Geschäften oder Schiebungen verdiente, aber falls ja, so hatte sie bisher jedenfalls noch nie etwas davon gemerkt.
Was würde sie tun, falls sie tatsächlich einmal so etwas wie Korruption entdecken sollte? Würde sie dann solche Machenschaften aufdecken? Oder empört kündigen? Hoffentlich würde sie nicht so albern sein.
Frank Molino war der dynamischste und interessanteste Mann, den sie je kennengelernt hatte. Natürlich hatte sie sofort erkannt, daß er eine rücksichtslose, fast brutale Ader besaß. Aber sie konnte einfach nicht glauben, daß er im Grunde genommen nicht gut und ehrenhaft sein sollte. Für einen Mann in seiner Position war es eben notwendig, manchmal auch rauh und hart zu sein.
Deborah sah auf die Uhr. Immer noch eine Stunde bis Feierabend. Wieder schalt sie sich wegen ihrer Skrupel albern. Warum konnte sie jetzt nicht einfach das Büro abschließen und nach Hause gehen? Aber sie brachte es einfach nicht fertig. Vielleicht würde Frank noch anrufen? Oder Jim Baker, sein junger Assistent?
Deborah ging erneut zum Fenster und blickte auf die Straße hinab. Der hektische Betrieb, wie er jeden Freitag am Nachmittag zu beobachten war, hatte bereits eingesetzt. Deborah sah zwei Mädchen, die wie Sekretärinnen aussahen, atemlos aus einer Tür spurten und in einen Volkswagen einsteigen, auf dessen Verdeck Skier befestigt waren. Jedermann versuchte, so früh wie möglich vom Arbeitsplatz fortzukommen. Das Wochenende war da … das Kalifornien-Wochenende.
Wellenreiten, Skifahren, Nacktbaden, Bar-Bummel, Pot-Rauchen … alles war erhältlich.
Und was würde sie tun?
William wollte heute abend mit ihr ausgehen. William Mycroft III.
Er war jung und sah gut aus. Und er war reich. Sehr, sehr reich. Er war der ideale Partner für sie, denn beide gehörten der obersten Gesellschaftsschicht an.
Was er wohl im Moment machen mochte? Trieb er sich mit seinen reichen Playboy-Kumpels im Marina-Club herum? Oder arrangierte er bereits für sie beide einen Abend zu zweit?
Hoffentlich nicht, dachte Deborah. Sie wünschte sich beinahe, diesen Abend ganz allein und in aller Ruhe verbringen zu können. Sie dachte daran, William anzurufen und abzusagen. Als Ausrede könnte sie ja behaupten, sich nicht so recht wohl zu fühlen. Nein, er würde darauf bestehen, mit ihr heute abend auszugehen. Er würde wissen wollen, was mit ihr los war. Und sie war keine allzu gute Lügnerin. Ehrlichkeit war ihr anerzogen worden.
Aber sie glaubte ihn wirklich zu lieben. Am Ende würden sie heiraten, und sie konnte dieses Leben der Selbst-Entdeckung wieder aufgeben. Er würde glücklich sein. Seine Eltern würden glücklich sein. Ihre Eltern würden glücklich sein. Und sie selbst — das nahm sie jedenfalls an — würde auch glücklich sein. Aber noch konnte sie es nicht tun. Zuerst mußte sie noch etwas herausfinden.
Als Deborah schließlich um Punkt siebzehn Uhr das Büro verließ, wimmelte es auf den Straßen bereits von Leuten. Zwei elegant gekleidete Börsenmakler-Typen drehten sich nach ihr um, bevor sie eine Bar betraten. Es war eine dieser Bars, die — wie Deborah gehört hatte — als ,Körper-Börse‘ bezeichnet wurden … ein Ort, an dem sich nur Ledige trafen. Allein die Bezeichnung, die doch krasse fleischliche Lust ausdrückte, jagte Deborah einen Schauer über den Rücken. Aber das war eben Kalifornien … hier wurden die Dinge beim Namen genannt.
Andere Männer starrten Deborah an, und die lüsterne Botschaft in diesen Blicken entging ihr keineswegs. Man musterte sie abschätzend, zog sie im Geiste aus und tat ihr mit Blicken Gewalt an.
Deborah preßte die Lippen fest zusammen und versuchte krampfhaft, all diese Männer zu ignorieren. Im Osten gab es doch wenigstens noch einen gewissen Sinn für Subtilität, so etwas wie Rücksichtnahme auf das Privatleben anderer. Die Straßen, die ihr vom vierzigsten Stockwerk aus so attraktiv vorgekommen waren, schienen jetzt ein einziger knurrender, drohender Dschungel zu sein.
Deborah beeilte sich mächtig mit dem Nachhausekommen. Erst in ihrem Appartement würde sie sich wieder einigermaßen sicher und geborgen fühlen.
Ihr Appartement war bereits vor ihrem Eintreffen in San Franzisko gemietet worden. Es war einer der Vorteile, wenn man viele Leute kannte … oder Eltern hatte, die viele Leute kannten. Es war ein einfaches, elegantes und sehr teures Appartement auf dem Russian Hill. Ein Mädchen der arbeitenden Klasse hätte sich dieses Appartement niemals leisten können, aber ihre Eltern hatten darauf bestanden, die Miete dafür zu bezahlen.
„Treibe diese Sache mit dem Leben im Slum nicht zu weit“, hatte ihr Daddy gesagt. „Wenn du den ganzen Tag in irgendeinem muffigen Büro gearbeitet hast, wirst du froh sein, abends in eine nette Wohnung zurückkehren zu können.“
Und er hatte recht. Deborah liebte diese friedliche Atmosphäre im exklusiven Russian-Hill-Bereich. Hier gab es keine Betrunkenen, keine Rauschgiftsüchtigen, keine Huren, keine Zuhälter oder Ganoven. Die schmalen und sehr gepflegten Straßen strahlten eine köstliche Ruhe aus, und die Häuser im viktorianischen Stil erinnerten beinahe an den Osten.
Deborah machte die Wohnungstür hinter sich zu und seufzte erleichtert auf. Hier war sie endlich sicher vor all dem Wirrwarr und Lärm der Großstadt. Sicher in ihrer eigenen, kleinen, privaten Zitadelle. Sie verriegelte die Tür und warf sich auf die Couch.
Deborah überließ sich ziemlich lange diesem wohligen Gefühl sanfter Benommenheit. Dann blickte sie auf die Uhr und begriff, daß ihr nur noch eine halbe Stunde Zeit blieb bis zu ihrer Verabredung. Sie ging ins Schlafzimmer und begann sich auszuziehen. Sie schlüpfte aus dem einfachen schwarzen Rock und legte die Bluse ab. Dann löste sie die Strümpfe von den Clips des Strumpfhalters und streifte sie langsam von den langen Beinen. Heutzutage trugen doch fast alle Mädchen Strumpfhosen. Warum zog sie eigentlich immer noch Strumpfhalter vor, die so häßliche rote Abdrücke auf der Haut hinterließen? Sie waren fraglos weniger bequem, aber ohne Strumpfgürtel kam sich Deborah einfach nicht richtig angezogen vor.
Sie unterbrach das Ausziehen einen Moment, um ihre Beine zu inspizieren. Es waren feste, muskulöse Beine. Von ihrem sechsten Lebensjahr an bis zum College hatte sie Ballettunterricht genommen. Man hatte es so von ihr erwartet, und sie hatte es nie in Frage gestellt, obwohl ihr das Tanzen keinen Spaß gemacht hatte.
Sie erhaschte einen Blick auf ihr Bild im Spiegel.
Dieser Spiegel war im Appartement vorhanden gewesen. Sie hatte anfangs daran gedacht, ihn zu entfernen. Es war ihr irgendwie unschicklich, beinahe sündhaft vorgekommen, einen so großen, hohen Spiegel im Schlafzimmer zu haben. Er reichte vom Fußboden bis zur Decke. Man hatte ihr von kleinauf beigebracht, daß nur Narren sich mit ihrem eigenen Körper beschäftigen. Eitelkeit war eine Kardinalsünde, und Deborah konnte niemals ohne ein gewisses Schuldgefühl in diesen Spiegel sehen.
Aber jetzt zwang sie sich dazu, ihr Spiegelbild einmal sehr gründlich zu studieren.
Ihr Gesicht, stets so ernst und konzentriert, bildete einen beinahe lächerlichen Kontrast zu ihrem üppigen Körper. Sie langte nach hinten und löste ihr langes, kastanienbraunes Haar. Man hatte ihr schon oft geraten, doch das Haar lieber lang und lose zu tragen. Aber mit einer solchen Haartracht hätte sie sich kaum wohl gefühlt. Jetzt schauerte sie schuldbewußt zusammen, als sie sah, wie ihr Haar in all seiner Pracht über ihre nackten Schultern fiel.
Dann langte sie wieder nach hinten, um den Verschluß ihres Büstenhalters zu öffnen.
Ihre Brüste waren nicht gerade enorm, aber fest und wohlgeformt. Sie wippten anmutig, als sie vom Zwang des Büstenhalters befreit waren. Deborah schloß beide Hände um die hübschen Tittchen und begann sie sanft zu massieren. Ihre Haut war überall so blaß und milchweiß. Das war auch so eine Sache, die sie von den kalifornischen Mädchen unterschied. Jene waren fast durchweg sonnengebräunt und schienen selbst bei regnerischem Wetter ständig von der Sonne geküßt zu werden. Deborah vermutete, daß diese Mädchen bei langen Regenperioden wahrscheinlich Höhensonnen benutzten. Sie versuchte sich vorzustellen, lang ausgestreckt stundenlang unter einer Höhensonne zu liegen. Nein. Dieses Bild wollte einfach nicht zu ihr passen. Als sie splitternackt war, trat sie ganz dicht an den Spiegel heran. Sie musterte sich ein letztes Mal sehr gründlich.
Der kleine Buschen ihres Schamhaares war von der gleichen Farbe wie ihr Kopfhaar. Ihre Brustwarzen waren steif und schimmerten rosig. Deborah spürte, wie hart und straff die Warzen gespannt waren. Sie langte noch oben und berührte sie flüchtig. Beinahe unbewußt griff sie mit Daumen und Zeigefinger danach und drückte sie ein wenig. Sie kniff leicht hinein. Ein Seufzer kam über ihre Lippen, und sie verspürte eine merkwürdige Hitze zwischen ihren Schenkeln, offensichtlich vom Befingern der Brustwarzen ausgelöst. Eine Hand wanderte über den flachen, nur ganz sanft gewölbten Leib nach unten und …
„Was mache ich denn da?“ fragte sich Deborah laut, dann wandte sie dem Spiegel abrupt den Rücken zu.
Als einige Zeit später die Türglocke läutete, trug Deborah bereits ein glänzendes, grünes Partykleid, durchsichtige Nylonstrümpfe und hochhackige Pumps. Ihr Haar fiel lose um die Schultern. Sie wußte, daß Bill es gern hatte, wenn sie ihr Haar lang über den Rücken hängen ließ. Warum also nicht? Schließlich hatte sie sich ja für ihn angezogen.
Das Funkeln in seinen blauen Augen verriet ihr, daß sie ihm wirklich eine Freude damit bereitet hatte.
„Hmhmmm … “, machte er anerkennend. „Du siehst wundervoll aus! Direkt zum Anbeißen!“ Er langte nach ihr, und sie gewährte ihm den üblichen Begrüßungskuß. Es war in jeder Hinsicht der Kuß eines Gentleman, dachte Deborah. Ein Kuß, wie er sich für einen jungen Gentleman wie Bill schickte. Und doch fühlte sie sich davon merkwürdig aufgewühlt. Um ihre Verwirrung zu verbergen, drehte sie sich rasch um und führte Bill in die Wohnung.
„Nun, was soll’s heute abend sein?“ fragte er heiter. „Dinner im Klub? Oder möchtest du gern in einem dieser kleinen italienischen Restaurants am North Beach speisen?“
Deborah gab einem plötzlichen Impuls nach.
„Keins von beiden“, sagte sie. „Wir werden hierbleiben! Ich werde dir eine Mahlzeit zubereiten, die du nie mehr vergessen wirst.“
„Also, wirklich!“ sagte er, und sein fröhlicher Gesichtsausdruck verschwand ein wenig. „Am Wochenende könntest du wenigstens darauf verzichten, das arbeitende Mädchen aus dem gemeinen Volk zu spielen! Das Image einer kleinen Hausfrau paßt nicht zu dir. Wirklich nicht!“
Sie starrte ihn an und war plötzlich wütend auf ihn.
„Es wäre doch mal ‘ne Abwechslung“, sagte sie in leisem, beherrschtem Tonfall. „Natürlich … wenn du lieber mit deinen Freunden Zusammensein möchtest … wenn du nicht mit mir allein bleiben willst …“
„Natürlich will ich das!“ rief er und griff nach ihren Händen. „Ich möchte lieber mit dir als mit sonst jemandem auf der Welt Zusammensein! Es ist ja nur … nun, ich dachte eben, daß du nach einer Arbeitswoche in diesem Büro ganz gern wieder einmal standesgemäß ausgehen möchtest.“
Sie blickte zu ihm empor und spürte, wie ihr Widerstand allmählich dahinschmolz. Mit diesem warmen Blick aus seinen klaren, blauen Augen könnte er weiß Gott Warzen wegzaubern, dachte sie und ärgerte sich gleichzeitig darüber, daß er solche Macht über sie hatte. Sie drehte sich um und ging in die Küche.
„Ich muß ein paar Sachen auftauen“, sagte sie. „Du hast ja noch niemals meine Spezialität gekostet, nicht wahr? Aber es soll ja auch eine vollkommene Überraschung sein. Du darfst mir also dabei nicht Zusehen.
Das wäre nicht fair. Du mußt warten, bis alles fix und fertig zubereitet ist.“
So plauderte sie mit ihm, während sie sich in der Gefriertruhe nach einer passenden Fertigmahlzeit umsah. Sie wollte für eine Weile allein sein. Sie wollte sich auf eine so einfache, methodische Sache wie Kochen konzentrieren. Sie wollte jetzt weder an Bill noch ans Büro denken. Sie wollte überhaupt nicht denken … an nichts … an niemanden.
Das Essen war fertig. Der Tisch war gedeckt. Die beiden jungen Leute langten mit gesundem Appetit zu. „Köstlich!“ sagte Bill. „Wirklich, einfach köstlich! Du mußt mir unbedingt das Rezept geben, damit ich es unserer Köchin nach unserer Hochzeit geben kann.“ „Aber es macht mir viel Spaß, selbst zu kochen.“ „Natürlich darfst du auch selbst kochen. Ab und zu. Aber bestimmt nicht immer. Niemand kocht doch heutzutage in unseren Kreisen noch selbst.“
„Ich ja!“ behauptete sie stur. „Und ich wasche auch selbst das Geschirr ab!“ Sie stand schnell auf und räumte den Tisch ab. Allerdings sah sie Bill dabei nicht an.
Er lachte leise.
„Ich nehme an, daß ich dich gerade deswegen so liebe“, sagte er. „Eine kleine Prinzessin, die so gern Wäscherin sein möchte.“
Deborah traute sich jetzt nicht, ihm eine Antwort darauf zu geben. Aber sie machte sich energisch an die Arbeit. Erst als sie das Geschirr gespült und weggeräumt hatte, kehrte sie wieder ins Wohnzimmer zurück. Sie war inzwischen schon wieder etwas ruhiger geworden.
Bill stand am Fenster und blickte auf die von Lichtern funkelnde Bucht hinaus.
„Wie lange muß das denn noch dauern?“ fragte er. „Was?“
Er drehte sich nach ihr um und lächelte sie an.
„Diese Proletarier-Scharade.“
Deborah wollte sofort wieder aufbrausen, aber er winkte lässig mit einer Hand ab.
„Komm, komm!“ sagte er. „Ich will doch deine Gefühle nicht verletzen. Ich weiß, daß es dir damit ernst ist. Ich weiß, daß du es nicht für eine Scharade hältst. Aber ich habe nur eben darüber nachgedacht, ob du mir nicht wenigstens in etwa sagen könntest, wie lange du das noch fortsetzen mußt, bis du endlich begreifen wirst, daß es dich doch nicht ausfüllen und befriedigen kann, wöchentlich achtundvierzig Stunden zu arbeiten, nur um ein paar läppische Rechnungen bezahlen zu können.“
„Ich arbeite nicht, um ein paar läppische Rechnungen bezahlen zu können“, sagte sie. „Ich arbeite, um …“ Sie brach abrupt ab. Die Worte wollten ihr plötzlich nicht über die Lippen.
Bill grinste sie an … geduldig, gentlemanlike, verständnisvoll.
Einen Augenblick lang verachtete sie ihn.
„Ja?“ sagte er schließlich leise. „Warum tust du es also? Um dir selbst etwas zu beweisen? Oder deinen Eltern? Oder mir?“
Deborah spürte, wie ihr die Tränen in den Augen brannten. Sie versuchte ihre Emotion energisch zu unterdrücken, aber ihre Gefühlsaufwallung wurde nur noch stärker und drohte sie zu verschlingen.
Bill trat dicht an sie heran und nahm sie in die Arme.
Deborah vergrub das Gesicht an seiner Brust und schluchzte vor sich hin.
„Ist ja schon gut“, beruhigte er sie. „Ich wollte dich doch gar nicht aufregen.“
Dann war der Gefühlsansturm genauso schnell wieder abgeklungen, wie er aufgebrandet war.
Dafür wurde sich Deborah plötzlich der Hitze seines Körpers bewußt, an den sie sich so fest anschmiegte. Sie spürte das vertraute Verhärten ihrer Brustwarzen … und auch diese vertraute Klebrigkeit zwischen ihren Oberschenkeln.
Bill reagierte ebenfalls auf Deborah.
Sie spürte ganz deutlich den harten Knoten zwischen seinen Beinen … und sie wollte zur Seite ausweichen, um den Kontakt zu unterbrechen, aber statt dessen drückte sie ihren Oberschenkel nur noch fester dagegen. Bill seufzte, schob seinen Arm nach unten, schlang ihn um ihre Taille und zog das Mädchen nur noch dichter an seinen Körper heran.
„Da wären wir also wieder mal soweit“, flüsterte er.
Sie nickte stumm und wagte ihn nicht anzusehen. Das alte Problem. Beide hielten jungfräuliche Unberührtheit nicht unbedingt für eine Tugend. So puritanisch war keiner von ihnen. Deborah war sicher, daß Bill bestimmt schon mit vielen Mädchen geschlafen hatte. Aber sie war immer noch Jungfrau. Sie konnte sich weder ihm noch irgendeinem anderen Mann hingeben. Es war ihr einfach nicht möglich, sich für diesen Zweck genügend zu entkrampfen und zu entspannen. Bis zu einem gewissen Grade, zum Beispiel zum Küssen und Petting, reagierte sie durchaus normal. Doch am entscheidenden Punkt verlor sie plötzlich jegliches Gefühl. Sie wurde von solcher Angst erfaßt, daß es ihr unmöglich war, bis zum letzten zu gehen. Und Bill war zu sehr Gentleman, um die Dinge über diesen Punkt hinauszutreiben. Deborah war stets nur mit Gentlemen ausgegangen.
„Schön entspannen“, murmelte Bill jetzt. „Laß dich doch einfach mal richtig gehen.“
Deborah schmiegte ihren Körper fest an ihn. Ihre Hände ruhten leicht auf seinen Hüften. Sie spürte, wie sich ihre Brüste flach an seine Brust preßten.
Nicht denken! sagte sie sich. Laß es einfach geschehen! Es ist gut, und es ist recht. Laß es einfach passieren!
Bill beugte sich nach unten und küßte ihren Hals. Deborah gab einen kleinen, gurrenden Laut von sich und warf den Kopf in den Nacken.
Bill preßte seine Lippen auf ihren Hals.
Sie spürte, wie seine Zunge beharrlich an ihre samtweichen Lippen stieß. Widerstrebend gab sie nach und ließ sich seine Zunge in den Mund stecken. Sie war glatt und warm. Deborah schloß die Lippen fest um sie, machte die Augen zu und zeichnete mit den Fingerspitzen irgendein imaginäres Muster auf sein Gesicht. Sie spürte seinen heißen Atem in ihrem Mund … und sie spürte auch seine wachsende Erektion. Da wußte sie, daß er bereits sehr erregt war.
Bill beendete schließlich den langen Zungenkuß und drängte Deborah mit sanfter Gewalt zur Couch hinüber.
„Machen wir’s uns doch ein bißchen gemütlicher, ja?“ fragte er mit ziemlich gepreßter Stimme.
Deborah murmelte eine Zustimmung und ließ sich von Bill auf den Schoß ziehen.
Als Bill ihr Gewicht auf seinen Beinen spürte, ließ er einen tiefen Seufzer hören und spreizte seine Beine etwas auseinander.
Deborah spürte nun seinen Steifen noch intensiver. Sie küßte Bill erneut und stöhnte leise in seinen Mund.
Bill hob eine Hand und strich damit leicht über ihre Brüste.
Deborah zuckte unter dieser Berührung kurz zusammen, aber Bill stieß sofort seine Zunge zwischen ihre Lippen. Unter seinem leidenschaftlichen Kuß vergaß Deborah vorübergehend seine Hand.
Lange saugten beide gegenseitig an ihren Zungen. Als der Kuß schließlich zu Ende war, zeigten Bills Augen einen leicht glasigen Ausdruck. Sein Atem ging in kurzen, schnellen, schweren Stößen, und sein Penis war hart wie ein Eisenrohr unter ihrem Hintern.
„Ich will dich haben!“ flüsterte er heiser. „Ich brauche dich! Ganz dringend!“
Sie nickte geistesabwesend und zeichnete mit einer Fingerspitze seinen Mund nach. Aber noch hatte sie die Frage, die deutlich in seinem Gesicht geschrieben stand, nicht beantwortet.
„Bitte … Deborah … bitte!“ drängte er ungeduldig und quetschte kräftig ihre Brust.
„Oh Bill, … Bill …!“ stöhnte sie. Aber sie hatte Angst. Sollte es denn wiederum passieren? Wollte sie ihn bis an den kritischen Punkt gelangen lassen und ihm dann gewissermaßen die Tür vor der Nase zuschlagen? Das war nicht fair … weder ihm noch sich selbst gegenüber. Sie mußte sich entscheiden.
Deborah blickte ihm lange und forschend ins Gesicht. „Ja, Darling!“ flüsterte sie schließlich sanft. „Nur zu! Ich lasse dich!“
Bill stöhnte laut auf und schob ihren Träger von den Schultern über ihre glatten, schlanken Arme nach unten.
Deborah machte die Augen ganz fest zu und erschauerte. Sie spürte, wie sich seine Hände mit ihrem Kleid zu schaffen machten. Sie spürte, wie seine Finger dabei zitterten, als er unter ihren Achseln hindurchlangte und am Verschluß ihres Büstenhalters herumfummelte. Dann nahm er ihr den BH ab, und Deborah hörte ihn leise wimmern, als ihre festen, rundlichen Melonen sich aus dem engen Büstenhalter frei schüttelten. Beim Gefühl ihrer eigenen Nacktheit, ihrer Verwundbarkeit begann nun auch Deborah leise zu keuchen.
Bill vergrub seinen Mund zwischen ihren Brüsten.
Sie spürte seine Zunge warm und feucht auf ihren schmerzenden Titten.
Er nahm eine Warze in den Mund, schloß die Lippen darum und schüttelte sie sanft hin und her.
Deborah begann zu wimmern, langte mit beiden Händen nach seinem Kopf und preßte sein Gesicht fest an sich. Sie schauerte unwillkürlich immer wieder heftig zusammen und rieb ihren Arsch an seinem knochenharten Penis.
Und doch … die alte Furcht war wieder da!
Deborah bemühte sich verzweifelt, ihre Angst zu unterdrücken oder wenigstens zu ignorieren, aber das Gefühl wuchs und wuchs und wurde stärker und immer stärker und …
„Nein … nicht!“ sagte sie, stieß ihn zurück, riß sich von ihm los und stand auf. „Ich kann’s nicht …“ Sie starrte auf ihn hinab und legte beide Hände auf ihre nackten Brüste. „Bitte, Bill … es tut mir so schrecklich leid.“ Dann brach sie zusammen und begann hemmungslos zu schluchzen, so daß ihr ganzer Körper davon erschüttert wurde.