Deine fabelhaften Kräuter - Andrea Breithuber - E-Book

Deine fabelhaften Kräuter E-Book

Andrea Breithuber

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Beschreibung

KRÄUTER ANBAUEN FÜR DIE GANZ GROSSE BÜHNE Trommelwirbel … die Lichter gehen an… und tadaaa! Da sind sie. Deine fabelhaften Kräuter. Und wo sollen die einziehen? Tja, da stehst du nun vor der Qual der Wahl, denn deinen perfekten Kräutergarten kannst du EINFACH ÜBERALL PLANEN UND ANLEGEN: MITTEN IN DEINER WOHNUNG, IN DER KÜCHE, AUF DEM FENSTERBRETT, DEM BALKON ODER DEINER TERRASSE, IM HOCHBEET ODER IM GARTEN. Welchen Standort deine Kräuterfreunde so richtig gemütlich finden und ob sie lieber die Sonne anbeten und einem geheimnisvollen Schattendasein frönen, welche Erde sie superlecker finden und was ihren Durst am besten stillt, erfährst du selbstverständlich auch. Und außerdem HAUFENWEISE TIPPS UND KNIFFE, wie du deine aufgeweckten Pflänzchen vermehrst, aussäst, hegst und pflegst. DIE ALLSTARS, DIE AUGENWEIDEN, DIE GEGEN-DEN-STROM-SCHWIMMER: SUCH DIR DEINE KRÄUTER-BUDDYS AUS Denn dein Kräutergarten SIEHT GENAU SO AUS, WIE DU IHN DIR VORSTELLST. Ob sich da Wildkräuter tummeln, die deinen Garten erobern, essbare Kräuterblüten in die Sonne blinzeln oder er dich auf eine würzige Weltreise mitnimmt - dein Kräutergarten ist eben genauso individuell wie du. Und was wäre ein Kräutergarten ohne eine Riesenportion Spaß? Wirst du haben! In diesem Buch bekommst du nämlich nicht nur ALLE INFOS ZU ANBAU, PFLEGE UND HEILWIRKUNG VON ÜBER 40 KRÄUTERN, sondern kriegst dazu noch JEDE MENGE REZEPTE UND FUNFACTS zum Thema Kräuterwissen geliefert. Na dann, BÜHNE FREI FÜR DICH UND DEINE GRÜNEN STARS! - REIN INS BEET ODER RAUF AUF DIE KRÄUTERLEITER? Kräuter anbauen geht immer und überall (draußen, drinnen, Sommer, Winter): also egal, wo du wohnst und was du sonst noch so im Leben vorhast - STECK DEINE HÄNDE IN DIE ERDE: säe, mulche, gieße, schneide und ernte, was das Grünzeug hält - ÜBER 40 SUPERDUPER KRÄUTERPORTRÄTS: damit bei dir bald kräutrige Stubenhocker, Balkonien-Genießer, Unzähmbare und Freiheitsliebende um die Wette wachsen

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Auf ins Kräuter-Wonderland!

GEBALLTES KRÄUTERWISSEN IN 3, 2, 1 ...

Auf die Kräuter, fertig, los! – Von krassen Kräutern und pfiffigen Pflänzchen

Grün, grün, grün ist alles, was wir säen: die ersten Schritte zum eigenen Kräutergarten

Im Garten, auf der Terrasse, auf dem Balkon, auf dem Fensterbrett – hoch hinaus, querbeetein oder mittendrin: Hier darf dein Kräutergarten einziehen

Meine Kräuter ziehen ... in den Garten

Meine Kräuter ziehen … auf den Balkon oder die Terrasse

Meine Kräuter ziehen … aufs Fensterbrett und in die Wohnung

Diese Helferlein sind im Kräutergarten gern gesehen: die wichtigsten Geräte

Ein paar Upcycling-Ideen für deinen Garten

Die Guten ins Töpfchen? Pflanzgefäße

Töpfe über Töpfe

Auf die inneren Werte kommt es an: Erde und Befüllung

Nur das Beste kommt in deinen Topf

Babynahrung für deinen Kräuternachwuchs: Aussaaterde

Kräutergärtnern all year long: Jetzt machen wir uns die Hände dreckig

Aussäen: Das ist der Beginn einer wunderbaren Kräuter-Freundschaft

Schau genau: Worauf es beim Samenkauf ankommt

Mitten rein ins Kräuterleben oder erst mal in die Kinderstube? Direktsaat versus Vorkultur

Ab in die Erde: Jungpflanzenanzucht

Vermehren: The more, the merrier oder: Teilen ist sowieso am schönsten

Pflanzen vermehren – wie geht das?

Samen – sei Teil der Saatgutrevolution

Absenker – Überflieger!

Stecklinge – hör auf deine Pflanzentriebe

Stockteilung – gib deinen Pflanzen ein bisschen Raum für sich

Wurzelschnittlinge – drastische Methoden für wilde Wucherer

Bewässern: Kräuterfreuden ohne Durststrecken

Bewässerungssysteme: Gießen für Weltenbummler und Chaosköpfe

Ab in die Tonne damit! Oder in die Gießkanne oder ins Fallrohr: Wasser sammeln

Mulchen: Muss man machen

Mach deine Kräuter selbst zu Mulch!

Pflanzenfühler ausstrecken: Lebendiger Mulch

Düngen: Nom nom nom … beste Energienahrung für satte Kräuter

Nichts wegwerfen: DIY-Fertigdünger

Super-Naturdünger: Brennnesseljauche selbst machen

Kräuter werden selbst zu Dünger: Kräuterauszüge

Tea time für deine Kräuter: Komposttee

Nichts wegschütten: Kochwasser als Flüssigdünger

Zurückschneiden: Liebling, ich habe die Kräuter geschrumpft!

Ernten: Zupf mich, schneid mich, brich mich ab

Kräuter vor, während oder nach der Blüte ihres Daseins ernten

Volle Kräuter-Power voraus: Mit unseren Kräutersuperhelden gibt es nichts, wogegen kein Kraut gewachsen ist

Überwintern: Herein in die gute Stube oder lieber friedlich frösteln?

Vorbereitung ist alles: Kräuterpflege im Herbst

Wintertricks: damit sich deine Kräuter nicht die Wurzeln abfrieren

Keine Panik in Kräuterkrisen! So pflegst du deine grünen Freunde wieder gesund

Vorbeugen ist besser als heilen

Sonnige Aussichten ohne Brandgefahr

Auf diese Pilze kannst du verzichten

Diese Gartenparty ist nur für geladene Gäste

Ein echtes Trauerspiel: Trauermücken

Zusammenziehen oder doch lieber Fernbeziehung? Beziehungstipps für deine Kräuter

Die Kräuter und wir: eine lange Geschichte

Ein Jahr im Leben deines Kräutergartens

Hereinspaziert in deine Kräuterwelt: So könnte dein Kräutergarten aussehen

Für die Freiheitsliebenden: Kräuter für den Garten unter freiem Himmel

Für die Unzähmbaren: Kräuter, die gerne im Chaos gedeihen

Für die Balkonien-Genießer: Topfkräuter mit Frischluftbedürfnis

Für die Stubenhocker: Topfkräuter für die Fensterbank

Persönlichkrautstest – Welches Kraut bist du?

Im Vorratsschrank wird’s ganz schön grün! Immer bestens mit Kräutern versorgt

Der Dauerbrenner: Trocknen

Die schnelle Lösung: Einfrieren

Die Gourmet-Variante: Einlegen

Zaubertrank und Kräuterlimo: Aus deinen Kräutern werden tolle Drinks

Crazy in Kräuter-Love! Von diesen Kräutern kriegen wir nicht genug

Auch Kräuter haben Familie

Die Kreuzblütler

Die Doldenblütler

Die Korbblütler

Die Lippenblütler

Die Raublattgewächse

DIE MEDITERRANEN

Basilikum

Bohnenkraut

Currykraut

Estragon

Griechischer Bergtee

Lavendel

Oregano

Rosmarin

Rucola

Salbei

Thymian

Ysop

Lass dich auf die Matte legen – Kräuter-Yoga für die ultimative Entspannung

DIE ALLSTARS

Borretsch

Dill

Liebstöckel

Lorbeer

Majoran

Minze

Petersilie

Pfefferminze

Portulak

Schnittlauch

Zitronenmelisse

Die Kleinsten kommen ganz groß raus: Microgreens

DIE AUGENWEIDEN

Agastache

Eberraute

Echte Kamille

Goldmelisse

Königskerze

Oswegokraut

Ringelblume

Kräuterspaß zum Weiterschenken

DIE GEGEN-DEN-STROM-SCHWIMMER

Agretti

Bärlauch

Fenchel

Kerbel

Kümmel

Kräuter-Party-Time! Feier deinen Garten, dich und deine Freunde

DIE AUSSERGEWÖHNLICHEN

Ingwer

Jiaogulan

Koriander

Safran

Schnittknoblauch

Zitronengras

Zitronenverbene

It’s a sign! So verlierst du nicht den Überblick über das Who’s who in deinem Kräutergarten

DIE UNABHÄNGIGEN

Brennnessel

Giersch

Löwenzahn

Schafgarbe

Spitzwegerich

Crazy Kräuterquiz

Ziemlich gute Kräuterfreunde

Du kannst schon vor lauter Kräutern den Garten nicht mehr sehen? – Hier behältst du den Durchblick: Anhang

Fließend Kräutergärtnerisch sprechen: Glossar

Bezugsquellen: Alles für deinen Kräutergarten

Quellen für noch mehr Kräuterwissen

Über die Autorin

Auf die Kräuter, fertig, los! – Von krassen Kräutern und pfiffigen Pflänzchen

Eigensinnige Menschen sind ein bisschen wie Pflanzen, das wusste schon Goethe. Vielleicht ist das der Grund, warum ich Pflanzen so mag – sie sind wie ich. Kein Wunder also, dass ich richtig kräutervernarrt bin! In meinem Garten tummelt sich schon ein ganzer Haufen der duftenden Pflänzchen. Ich habe mit meinen Lieblingskräutern angefangen und mich weiter vorgetastet: Neben meinem neuen Freund, dem Oregano ‚Hot & Spicy‘, durfte eben erst die original ‚Kärntner Nudelminze‘ einziehen. Ich liebe es auch, Kräutermischungen und -geschenke zusammenzustellen und die Küche mit meinen würzigen Kreationen unsicher zu machen.

Die Idee von deinem eigenen Kräutergarten schwirrt dir auch schon länger durch den Kopf? Dann heißt es jetzt: planen und loslegen! Denn Kräuter anbauen geht immer, egal, wo du wohnst und was du sonst so im Leben vorhast. Hör doch einfach auf deine Nase. Die sagt dir nämlich ganz genau, welche Kräuter bei dir einziehen sollen, weil du ihrem Geruch und Geschmack einfach nicht widerstehen kannst. Und wie soll so ein Kräutergarten eigentlich sonst aussehen? Na, genau so, wie du ihn dir vorstellst! Inspirationen und Tipps findest du hier genug. Wie groß, umfangreich, spezialisiert oder klein und fein er dann am Ende ist, bleibt ganz dir überlassen. Und so ein Kräutergarten kann ja auch wachsen und sich verändern. Gründe, sich Kräuter, Kräuter und nochmal Kräuter nach Hause zu holen, gibt es viele: Zum einen sind sie kleine Tausendsassas, führen in der Küche zu Geschmacksexplosionen, boosten dein Immunsystem, halten dir lästige Stechteufel fern und verpassen dir eine Aromatherapie, wenn du nur mit der Hand über die Blättchen streichst. Außerdem holst du dir unheimlich viel nützliche Freunde in den Garten oder auf den Balkon: Bienen und andere Bestäuber lieben Kräuterblüten. Zum anderen macht es einfach Spaß, sich einen Kräutergarten oder ein Kräuterfensterbrett anzulegen: weil im Grunde alles möglich ist und weil jeder Kräuterkopf seinen eigenen Charakter hat. Und deshalb werden die verschiedenen Kräuter im Buch auch genau so vorgestellt, mit all ihren besonderen Eigenschaften und Vorlieben. Daraus ergibt sich ein wahrer Kräuter-Freundeskreis, den du dir selbst aussuchst, hegst und pflegst. Mit dabei: ein paar Eigenbrötler, ein paar unkomplizierte Lieblinge, ein paar alte Klassiker – die du alle sofort ins Herz schließen wirst. Heraus kommt: ein bunter, lustiger, individueller und dazu praktischer und interessanter Haufen.

Du erfährst in diesem Buch alles, was du wissen musst, um gleich deinen eigenen Kräutergarten anzulegen: Du lernst verschiedenste Helferlein kennen und bekommst Schritt-für-Schritt-Erklärungen zu Anbau, Ernte und Verarbeitung deiner Kräuter. Und weil Kräuter anbauen in erster Linie richtig viel Freude macht, hab ich auch meine liebsten Rezepte und Geschenkideen hineingepackt. Zwischendurch kannst du dich bei einer Runde Kräuter-Yoga (S. 100) entspannen oder eine Kräuterparty mit deinen Freunden planen und dort in einem Persönlichkrautstest (S. 59) herausfinden, welches Kraut besonders gut zu dir passt, oder dein Wissen bei einem Kräuterquiz (S. 192) testen.

Ich möchte dir in diesem Buch einfach die Freude vermitteln, etwas auszusäen, wachsen zu lassen und Neues auszuprobieren. „Einen Garten zu pflanzen bedeutet, an morgen zu glauben“, sagte angeblich schon Audrey Hepburn. Gartenarbeit tut unserer Gesundheit unheimlich gut: Grün um uns beruhigt und erdet uns, die Beschäftigung mit duftenden Kräutern und das ruhige Arbeiten bauen Stress ab und Sonne und Frischluft wirken wie ein Kurzurlaub. Ganz aktuell und superwichtig ist mir außerdem die Auswirkung von Bepflanzungen auf das Kleinklima – das wird bei Kräutern besonders interessant für Balkongärtner*innen und ihre Nachbar*innen. Einen Garten zu pflanzen und an morgen zu glauben, heißt für mich, mich gesund und stressfrei wie im Urlaub zu fühlen und meine Umgebung angenehm und nachhaltig zu gestalten. Mit den Händen zur eigenen Ernährung beizutragen, bedeutet einen Teil des Menschseins zu fühlen, der uns verloren gegangen ist.

Ich wünsche dir eine richtig gute Zeit mit deinen Kräutern – und dass dich das Grün um dich herum, das Schneiden und Trocknen und Wühlen und Schnuppern genauso erdet und beruhigt und glücklich macht wie mich. Ich bin absolut begeistert, dass du nun mein Buch in Händen hältst! Und wünsche dir viel Spaß beim Lesen, Säen, Pflanzen, Ernten, Verarbeiten und Träumen.

Deine Andrea

„Sonnenschein, Freiheit und ein kleines Blümchen muss man haben!“

HANS CHRISTIAN ANDERSEN

Grün, grün, grün ist alles, was wir säen: die ersten Schritte zum eigenen Kräutergarten

Dürfen wir vorstellen: dein persönlicher Kräutergarten. Der kann groß oder klein sein, in deinem eigenen Garten Platz finden, auf dem Balkon oder auf dem Fensterbrett. Kurzum so, wie es für dich am besten passt!

Wo du deinen Kräutergarten wie anlegen kannst und was du dabei beachten musst, erfährst du in diesem Kapitel. Außerdem verrate ich dir, was du anfangs alles brauchst, um mit dem Gärtnern loszulegen. Aber keine Panik: Du musst nicht sofort ins nächste Gartencenter düsen. Schau dir erst mal an, was du alles an Dingen verwenden kannst, die sowieso schon zuhause rumliegen. Denn Weiter- und Wiederverwenden finde ich genauso wichtig wie Selbermachen! Und dann schreib dir am besten eine Liste mit deinen Kräuter-Must-haves.

IM GARTEN, AUF DER TERRASSE, AUF DEM BALKON, AUF DEM FENSTERBRETT – HOCH HINAUS, QUERBEETEIN ODER MITTENDRIN: HIER DARF DEIN KRÄUTERGARTEN EINZIEHEN

Licht und Sonne mögen fast alle Kräuter. Ob sie in einem Topf, im Boden oder in einem alten Gummistiefel wachsen, ist ihnen aber egal. Deiner Kreativität sind also (fast) keine Grenzen gesetzt. Genauere Infos, welche Kräuter sich an welchem Plätzchen am wohlsten fühlen, findest du bei den einzelnen Kräuterporträts (ab Seite 72) und im Kapitel „Hereinspaziert in deine Kräuterwelt“ (Seite 55). Du hast schon eine ungefähre Vorstellung, wo du dir einen Kräutergarten anlegen möchtest, aber dir fehlen noch ein paar zündende Ideen? Dann lies hier weiter:

Meine Kräuter ziehen ... in den Garten

Wenn du einen Garten hast, ist es natürlich naheliegend, dass da auch ein paar Kräuter einziehen dürfen. Ob du dir lieber ein eigenes Kräuterbeet anlegst, eine Kräuterspirale baust oder deine Kräuter zwischen dein Gemüse pflanzt, bleibt ganz dir überlassen. Zu den verschiedenen Möglichkeiten erfährst du hier mehr.

Bei den vielen Möglichkeiten hilft es, erst mal gemütlich bei einer Tasse Tee einen Plan zu machen: Wo dürfen welche Kräuter einziehen?

Vorteile, wenn du Kräuter im Garten anbaust: Dir steht eine ganze Welt an Möglichkeiten offen, wie du deine Kräuter im Freiland anpflanzen kannst. Viele Kräuter wachsen außerdem üppiger, wenn sie sich mehr ausbreiten dürfen.

Nachteile, wenn du Kräuter im Garten anbaust: Frostempfindliche Kräuter kannst du hier schlechter schützen. Manche Kräuter gedeihen generell in unseren Breitengraden nicht gut ungeschützt im Freien.

Das Kräuterbeet – der Klassiker im Garten

Bei dieser Variante hast du alle Kräuter an einer Stelle und kannst gleich losernten, anstatt sie erst im ganzen Garten verteilt zu suchen. Mit Steinen oder einem kleinen Holzzaun umrandet und mit tollen Pflanzenschildern versehen, kriegt dein Kräutergarten ein bisschen künstlerisches Flair. Zuerst musst du dein Beet aufbereiten, also die Erde von Beikraut befreien und sie feinkrümelig und einladend für die Aussaat machen. Und da kommen wir auch schon zum Nachteil am Kräuterbeet: Kräuter benötigen unterschiedlich viel Wasser und zum Teil auch unterschiedliche Erde. Schnittlauch ist zum Beispiel viel durstiger als mediterrane Kräuter wie Oregano und Thymian.

Bevor du dir ein Kräuterbeet anlegst, solltest du dir also gut überlegen und planen, wie du das Ganze angehst. Pflanzt du mehrjährige Kräuter mit ähnlichen Bodenbedürfnissen nebeneinander, wirst du ohne viel Aufwand und Umgraben viele Jahre lang Freude an deinem Beet haben. Möchtest du ein bisschen tüfteln und herumprobieren, also wieder neue Kräuter anpflanzen, ist die Sache ein bisschen aufwändiger, dafür aber auch spannend.

Diese Kräuter eignen sich super fürs Kräuterbeet: Agastache, Eberraute, Estragon, Ysop, Basilikum, Salbei, Majoran, Thymian, Liebstöckel, Minze, Oregano, Schnittlauch, Schnittknoblauch, Zitronenmelisse.

Dem Bohnenkraut gefällt es im Steingarten extrem gut.

Kräuter im Steingarten: kein steiniger Weg für die Mediterranen

Egal, ob du sehr unebenen Grund mit Steinen terrassieren musstest oder deine Trockenmauer nur für Nützlinge gebaut hast: Es ist der ideale Platz für wärmeliebende, mediterrane Pflanzen. Bohnenkraut mit seiner kissenartigen Wuchsform oder Hänge-Rosmarin machen sich im Steingarten besonders gut. In Gärten mit Böschungen sieht man oft Stufen aus Naturstein als Teil eines Weges durch den Garten. Rechts und links dieser Treppe hast du die gleichen Bedingungen wie im Steingarten. Ideal also für den Kräuteranbau!

Solange deine Kräuter noch klein sind, kannst du an den freien Stellen im Kräuterbeet Erdbeeren pflanzen, die du nach drei Jahren wieder entfernst.

Dann sind deine Kräuter größer und brauchen den entstandenen Platz. Statt Erdbeeren kannst du auch (sommers wie winters) Spinat säen, damit die Erde bedeckt ist und nicht austrocknet.

Kräuter in der Mischkultur: Rein ins Getümmel!

Kräuter verbessern Wachstum und Geschmack von Gemüsepflanzen: ideal für eine Mischkultur! Ein paar Beispiele: Kapuzinerkresse fördert das Wachstum von Kartoffeln, während Petersilie und Basilikum den Geschmack von Tomaten verbessern. Bohnen freuen sich über Bohnenkraut an ihrer Seite und Dill verringert Krankheiten an Gemüsen wie Gurken, Karotten, Kohl, roten Rüben, Salat und Erbsen. Klingt zwar komisch, aber Schnittknoblauch und Erdbeeren passen auch gut zusammen – nicht geschmacklich, sondern als Beetpartner: Der Schnittknoblauch hält Pilzkrankheiten von den Erdbeeren ab. Der einzige Nachteil an der Mischkultur: Du musst auf Kräuter-Schatzsuche mitten im Gemüse-Dschungel gehen (mehr zu den Kräuterbeziehungen ab Seite 48).

Bau dir eine Beetumrandung – aus Kräutern

Kräuter als Beetumrandung halten Schädlinge fern und locken Nützlinge an. Ich habe auch noch immer die Hoffnung, dass die rote Wegschnecke vom Duft verwirrt umkehrt. Es gibt einige Kräuter, die ich dir ihres Wuchses wegen besonders empfehlen kann: Schöne dichte Hecken bekommst du mit Lavendel, Rosmarin, Olivenkraut und Salbei. Diese Kräuter ziehen sich auch im Winter nicht zurück. Estragon, Melisse und Zitronenverbene wachsen auch dicht, sind aber nur im Sommer richtig groß und verkrümeln sich, wenn es kalt wird.

Lebendige Beetumrandung? Kein Problem mit mehrjährigen verholzenden Kräutern.

Die Kräuterspirale: Alles dreht sich um Kräuter

Völlig verdreht? Ja! Und das ist gut so: In der Kräuterspirale kriegen nämlich alle genau, was sie wollen. Trockenheit liebende Kräuter wie Thymian, Lavendel und Majoran wachsen ganz oben, wo das Regenwasser schnell abfließen kann. Im mittleren Bereich wachsen Kräuter wie Melisse, Minze und Estragon. Ganz unten kannst du sogar Brunnenkresse wachsen lassen, wenn du einen kleinen Teich dazu baust. Auch das Ernten deiner Kräuter ist angenehm, denn einige wachsen praktisch auf Pflückhöhe. Weil du nach oben anbaust, hast du außerdem insgesamt mehr Platz für noch mehr duftende Pflänzchen. Und: Die Kräuterspirale ist ein echter Hingucker!

Fertige Kräuterspiralen gibt es aus Kunststoff, Holz, Metall und Steinkorb (Gabionen) als Bausatz zu kaufen. Selbst bauen kannst du sie mit Steinen, Ziegeln oder Pflanzsteinen. Ob du sie mauerst oder die Steine wie bei einer Trockenmauer setzt, bleibt ganz dir überlassen. Die Höhe der Kräuterspirale solltest du an deine Größe anpassen – du willst ja überall bequem ernten können. Die ungefähren Richtlinien lauten hierbei: 80 cm für die Höhe, 2 m für den Durchmesser. Beim Bau mit Steinen kannst du die Kräuterspirale auch größer planen, wenn du Steinstufen zum Erklimmen deines Kräuterturms mit einrechnest.

Oberster, mediterraner Bereich

Erde: Gartenerde-Sand-Gemisch

» Rosmarin, Lavendel, Salbei, Currykraut, Oregano, Thymian, Majoran, Ysop, Berg-Bohnenkraut

Mittlerer, normaler Bereich

Erde: normale Gartenerde (nicht zu lehmig und nicht zu sandig)

» Zitronenmelisse, Dill, Borretsch, Pimpernelle, Estragon, Basilikum, Beifuß, Liebstöckel, Kamille, Koriander, Kerbel, Kapuzinerkresse, Pfefferminze

Unterer, feuchter, humoser Bereich

Erde: Gartenerde-Kompost-Gemisch

» Schnittlauch, Sauerampfer, Waldmeister, Petersilie, Brunnenkresse

Kräuter im Hochbeet: Deine Kräuter wollen hoch hinaus

Immer öfter zu sehen: das Hochbeet. Bepflanzen kannst du es wie ein traditionelles Kräuterbeet. Weil das Wasser aber abfließen kann, entsteht keine Staunässe. Kräuter nehmen generell weniger Platz ein als die meisten Gemüsepflanzen – ein kleines Hochbeet ist also absolut ausreichend für eine üppige Kräuterernte. Mehrjährige Kräuter kannst du auf die eine, einjährige auf die andere Seite deines Hochbeets setzen. Und das Beste: Winterharte Kräuter überwintern im geschützten Hochbeet noch besser. Bausätze für fertige Hochbeete gibt es in allen Formen – allerdings nicht ganz günstig. Bau dir doch dein Kräuterhochbeet einfach selbst! Das klappt zum Beispiel super mit Holzpaletten. Je nach Größe und Schwere des Hochbeets und der Tragfähigkeit deines Balkons kannst du es dir natürlich auch dort hinbauen.

Fantastisch, wie die Kräuter hier knallgrün aus dem Hochbeet leuchten. Und der Schildkröte gefällt’s auch.

Meine Kräuter ziehen … auf den Balkon oder die Terrasse

Klar, nicht alle haben einen Garten, in dem sie sich kräutertechnisch austoben können. Der Kräuteranbau auf Balkon oder Terrasse klappt aber auch sehr gut und in puncto Pflanzgefäße hast du volle künstlerische Freiheit – von Töpfen aus Terrakotta, Beton oder Plastik bis hin zu Kistchen in allen Farben und Größen ist hier wirklich für jeden Geschmack etwas dabei (siehe Seite 18). Und: Deine Anbaufläche ist zwar nicht unbegrenzt, dafür kannst du aber deine Kräuter auch in luftige Höhen wachsen lassen – also nach oben! Ideen dazu findest du auf der nächsten Seite.

Vorteile, wenn du Kräuter auf dem Balkon oder der Terrasse anbaust: Du kannst hier all jene Kräuter anpflanzen, die zu empfindlich sind, um in der Erde im Freien zu wachsen. Diejenigen, die kalte Winter nicht überstehen, trägst du einfach in Garage, Keller oder einen anderen Innenraum (mehr dazu im Kapitel „Überwintern“ auf Seite 44). Und: Du kannst jedem Kraut genau die Erde geben, die es gerne hat.

Nachteile, wenn du Kräuter auf dem Balkon oder der Terrasse anbaust: Erst mal musst du in Töpfe und Pflanzgefäße investieren – da lässt sich aber zum Glück auch einiges recyclen (siehe Seite 17). Dann kommen noch Substrate und Dünger hinzu, die deine Topfkräuter brauchen, um an alle Nährstoffe zu kommen (siehe Seite 34). Dass du deine Kräuter nach innen tragen kannst, wenn es kalt wird, kann auch gleichzeitig zum Nachteil werden – vor allem bei großen, schweren Töpfen.

Kräuterampeln: Einfach mal die Blättchen baumeln lassen

Mach dir deine eigenen hängenden Gärten! Super platzsparend sind Wandregale und Blumenampeln für Terrasse und Balkon. Es gibt viele hängende Kräuter wie Hänge-Rosmarin oder Jiaogulan, denen das Nach-unten-Wachsen schon ins Aussaattöpfchen gelegt wurde. Tipp: Vergiss bei der Planung nicht, wie groß du bist – du möchtest deine grünen Freunde ja noch mit Wasser versorgen können.

„Lass uns mal gemeinsam abhängen!“, sagte der Oregano.

Kräuterleiter: Sprosse für Sprosse in den Kräuterhimmel

Kräutertöpfe dranhängen, an die Wand lehnen und fertig: Mit einer Kräuterleiter sparst du Platz und kannst deinen Pflänzchen gemütlich beim Klettern zusehen.

Meine Kräuterleiter steht zwar im Garten – auf den Balkon würde sie aber auch perfekt passen.

Che bello! Toskana-Feeling im Topfkräutergarten

Deine Terrasse hat schon südliches Flair? Noch perfekter wird es, wenn du deine Kräuter in einzelne Terrakotta-Töpfe pflanzt und abwechselnd mit Chili und kleinen Bäumchen rundherum aufstellst.

Meine Kräuter ziehen … aufs Fensterbrett und in die Wohnung

Kräuter kann man auch wunderbar in Innenräumen anbauen – solange sie genügend Licht haben, steht deinem Kräutergarten auf dem Fensterbrett nichts im Wege. Auch hier kannst du Decken und Wände nutzen, um deine Kräuter in die Höhe anzubauen: Das spart Platz und sieht fantastisch aus.

Vorteile, wenn du Kräuter auf dem Fensterbrett anbaust: Deine Lieblingskräuter direkt am Küchenfenster anzubauen, hat den Riesenvorteil, dass sie fast schon von alleine in den Kochtopf hüpfen. Einige Kräuter kannst du im Innenraum außerdem das ganze Jahr über anbauen und immer wieder nachsäen. Winterliche Verhältnisse gibt’s hier nicht. Und: Deine Wohnung duftet den ganzen Tag nach den grünen Blättern.

Nachteile, wenn du Kräuter auf dem Fensterbrett anbaust: Kräuter, die sehr hoch oder ausladend wachsen oder sich nur in einem großen Topf wohlfühlen, sprengen den Umfang deines Fensterbretts vermutlich. Deine Ernte wird hier insgesamt nicht sehr groß ausfallen. Und: Manche Kräuter brauchen einfach Frischluft.

Regale und andere Indoor-Begrünungsmöglichkeiten: Denk vertikal

Regale kannst du auch im Innenbereich nutzen, wenn du genug Licht hast, z. B. durch eine Balkontür. Für den Innenbereich gibt es mittlerweile auch Systeme zur Wandbepflanzung mit integrierter Beleuchtung. Schau dich doch mal nach vertikalen Indoor-Begrünungsmöglichkeiten um. Bevor du gleich wild losshoppst, rate ich aber erst mal zu Pflanztöpfen oder günstigen Pflanztaschen und einem Standort an der Fensterbank, der deinen Kräutern viel Licht von außen bietet.

DIESE HELFERLEIN SIND IM KRÄUTERGARTEN GERN GESEHEN: DIE WICHTIGSTEN GERÄTE

Das wichtigste Gerät, das du für den Kräuteranbau benötigst, hast du schon mal bei dir: deine Hände! Natürlich gibt es aber noch ein paar weitere Hilfsmittel, die ich jeden Tag verwende. Hier ist meine Top-5-Liste der praktischsten Geräte für deinen Kräutergarten:

1. Eine Schaufel, zumindest eine kleine, zum Graben und Buddeln natürlich! Ein Löffel reicht anfangs auch.

2. Eine Gießkanne oder etwas Ähnliches. Zu Beginn kannst du genauso gut einen alten Topf oder einen Eimer oder Kübel nehmen.

3.Pflanzenschilder, denn du möchtest ja später auch noch wissen, was wo wächst. Klingt jetzt pessimistisch, aber du kannst so auch sehen, was nicht mehr wächst, falls sich dein neuer Mitbewohner nicht wohlgefühlt hat.

4. Eine Gartenschere: Anfangs reicht auch eine alte Haushaltsschere. Mit der kannst du die entfernten Beikräuter und anderes Grünzeug kleinschneiden und deine Jungpflanze mulchen.

5. Eine Handkralle, auch Handgrubber genannt, oder eine alte Gabel: Neben deinem Schützling werden bald Beikräuter aufgehen oder Ausläufer anderer Pflanzen auftauchen und ihm den Platz streitig machen. Dann kommst du mit deiner Handkralle und machst ihnen das Leben schwer.

Lerne deinen Kräutergarten und deine Gärtner-Bedürfnisse erst mal kennen, bevor du dir Werkzeug kaufst.

Was sollst du auch mit Rasenmäher und Schubkarre, wenn du nur einen kleinen Vorgarten hast. Auch eine Gießkanne ist nice to have, bei 1000 m² Gartenfläche ist sie aber eher ein Garant für Rückenschmerzen als für einen bewässerten Garten. Also: Fang mal klein an und kauf immer nur dann, wenn du etwas wirklich brauchst. Sobald du deinen ersten Baum pflanzt, kannst du dir eine richtige Gartenschere zulegen, um die jungen Äste zurückzuschneiden. Schubkarre und Leiter kannst du dir vielleicht auch von den freundlichen Gartenbesitzer*innen nebenan ausleihen.

Und: Es lohnt sich immer, auf Second-Hand-oder Flohmärkten Ausschau nach funktionierenden Gartengeräten zu halten! Oder frag deine Freunde, was bei ihnen zuhause so alles unbenutzt rumliegt.

Geräteschau: Hier, beim Umtopfen, kommen meine kleinen Helferlein zum Einsatz. Auf einem Tisch mit angenehmer Stehhöhe vorbereiten, Lieblingsmusik aufdrehen und loslegen.

Hab alles fest im Griff!

Egal, welche Werkzeuge du dir kaufst: Nimm sie in die Hand und achte auf den Griff. Sie sollten gut in der Hand liegen. Wenn du bei der Arbeit abrutschst, könnte das zu Verletzungen führen. Übrigens: Leichtes Werkzeug wirkt auf den ersten Blick sehr bequem, ist möglicherweise aber ein Zeichen für schlechte Qualität. Eine Handkralle aus leichtem Metall verbiegt sich schnell.

Mit oder ohne Handschuhe – das ist hier die Frage!

Für die meisten Arbeiten im Garten benötigst du keine Handschuhe. Wenn du deine Hände aber lieber schonen möchtest oder sie aus Berufsgründen schön halten musst, solltest du Handschuhe benutzen. Denn: Gärtner*innen erkennt man an ihren Händen. So oder so, nach dem Gärtnern solltest du deine Hände pflegen. Eine rückfettende Seife und Handcreme vermeiden rissige Hände – die können einem nämlich ganz schön den Anbau-Spaß verderben.

Ein paar Upcycling-Ideen für deinen Garten

» Anzuchtschale – ein altes Tablett

» Anzuchttöpfe – Klopapierrollen, Tetrapacks, Eierkartons, Joghurtbecher

» Abdeckung für einzelne Anzuchttöpfe – auseinandergeschnittene PET-Flaschen

» Kleine Schaufel für die Anzucht – alter Löffel

» Handgrubber – alte Gabel

» Pikierstab – Essstäbchen, Bleistift

» Aufhängung für kleine Gartengeräte – alter Rechen bzw. alte Harke

» Töpfe – Gummistiefel, Joghurtbecher, Unterteile von PET-Flaschen

» Flache Schale für Kräuter – alte Tortenform

» Übertopf – große Tasse, ein alter Topf, mit Schnur umwickelte Dose

» Hochbeet – Badewanne, Tiefkühltruhe (zusätzlich ein Loch für den Abfluss bohren)

» Pflanzenregal – eine alte Leiter mit Brettern an den Sprossen

» Blumenampel – altes Sieb

» Klettergerüste – alte Leiter, Baugitter, alter Fensterrahmen mit gespannten Stricken

» Schlauchaufhängung – alte Felge

DIE GUTEN INS TÖPFCHEN? PFLANZGEFÄSSE

Töpfe über Töpfe

First things first: Ein guter Topf hat ein Loch. Klar, für Suppe wäre der schlecht geeignet, aber viele deiner Kräuter mögen eben keine nassen Füße und Staunässe – und über das Loch in der Mitte des Topfbodens kann Wasser abfließen (falls du es mal ein bisschen zu gut gemeint haben solltest mit dem Gießen). Und wenn da kein Loch ist? Bohr dir einfach eins!

Vor den Regalen im Baumarkt fühlt man sich, als würde man den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen. Die Auswahl ist riesig und neben Größe und Form fällt vor allem auf, dass es Plastik- und Tontöpfe gibt. Welche Töpfe sind besser? Diese Frage kannst nur du selbst beantworten. Ich gebe dir einen kleinen Überblick, damit dir die Entscheidung leichter fällt:

PLASTIKTÖPFE

TONTÖPFE

• kostengünstig

• teuer

• leicht

• schwer

• wenig standfest

• hohe Standfestigkeit

• Wasser rinnt ab

• Wasser hält sich im Ton

• werden in der Sonne spröde

• halten ewig – außer, man lässt sie fallen

Große Pflanzen in Tontöpfen kippen bei einem Sturm nicht gleich um, dafür sind sie auch schwer zu bewegen. In Tontöpfen hält sich das Wasser besser, dafür klammern sich die Wurzeln aber auch am Ton fest. Willst du umtopfen, schädigst du die Wurzeln. Es kann also Sinn machen, für unterschiedliche Pflanzen verschiedene Töpfe zu nehmen. Für einen großen Rosmarinstrauch, den du im Winter ins Haus holen willst, könnte ein Plastiktopf ideal sein, wenn du nicht schwer schleppen willst. Ein Liebstöckel, der draußen bleibt, kann auch einen großen Tontopf haben.

Relativ neu sind Pflanzsäcke aus Vliesstoff. Sie sind günstig, leicht, atmungsaktiv und wiederverwendbar. Sie sind aber auch wasser- und luftdurchlässig – du solltest sie also in einen Übertopf oder auf einen wasserfesten Untergrund stellen. Und: Wenn deine Kräuter besonders viel Sonne abbekommen, trocknet die Erde leichter aus. Ihre Henkel erleichtern das Tragen.

AUF DIE INNEREN WERTE KOMMT ES AN: ERDE UND BEFÜLLUNG

„Erde hab ich im Garten!“, denkst du. Stimmt schon, Kräuter sind ja generell relativ genügsame Gesellen. Willst du das Beste aus deinen Pflänzchen rausholen, lohnt es sich aber, ein bisschen genauer hinzusehen: Sandige, aber auch schwere (lehmige) Böden verbessert man mit Granulaten, Mulch (siehe Seite 32) und Gründünger (siehe Seite 34). Kompost ist ein richtiger Nährstoffexpress – allerdings ist er für viele Kräuter, die es lieber nährstoffarm mögen, nicht geeignet. In schweren Böden kannst du auch Sand einarbeiten, um ihre Struktur zu verbessern. Welches Kraut welche Erde liebt, erfährst du in den Kräuterporträts ab Seite 72.

Nur das Beste kommt in deinen Topf

Erde für Töpfe sollte besonders gute Qualität haben, denn Topfkräuter haben keine andere Möglichkeit, zu Nährstoffen zu kommen. Lockere und gut wasserspeichernde Erde ist entscheidend für gutes Wachstum. Gartenerde ist im Normalfall nicht geeignet.

Wenn du es deinen Kräutern im Topf besonders gemütlich machen möchtest, dann befüll deine Töpfe am besten so:

1.Drainageschicht: Damit deine Kräuter keine nassen Füße bekommen! Fülle ca. 1/5 des Gefäßes bodenbedeckend mit Bims, Blähton, Lava, Kies oder Tonscherben.

2.Erde: Bedecke die erste Schicht dann mit Substrat, bis der Topf zu ca. 2/3 gefüllt ist, setze deine Pflanze ein und fülle locker mit Erde auf.

3.Mulchschicht: Und zum Schluss mulchen nicht vergessen (mehr dazu auf Seite 32).

Babynahrung für deinen Kräuternachwuchs: Aussaaterde

Damit Samen und Stecklinge bestens versorgt und schnell groß und stark werden, solltest du sie unbedingt in Aussaaterde, auch Anzuchterde genannt, setzen. Das Wichtigste: Aussaaterde muss eher nährstoffarm sein, damit die Pflanze motiviert ist, kräftige Wurzeln auszubilden. Du kannst gute Aussaaterde natürlich kaufen – oder du mischst sie dir selbst an und verwertest dabei gleich noch die alte Erde vom letzten Jahr:

DIY-Aussaaterde: Warum die Erde aus den Töpfen des Vorjahres ideal ist? Ein großer Teil der Nährstoffe wurde schon verbraucht, aber sie speichert noch gut Wasser. Entferne zuerst alle Pflanzenreste; kleine Reste erwischst du, indem du die Erde durch ein Sieb mit 4-mm-Löchern siebst. Die Erde enthält möglicherweise Eier von Schädlingen und Samen von Beikräutern: Deshalb kommt sie erst mal in einen ofenfesten Kochtopf. Drück sie dann fest an, gib den Deckel auf den Topf und back deinen Erdkuchen bei 100 °C im Backofen für 2 Stunden. Auskühlen, fertig!