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Abnehmen ist meist leichter, als nach einer Diät das Gewicht zu halten. Der Autor hat nach mehreren Diäten, wo er teils gewaltig an Gewicht verlor, jedoch immer wieder zunahm, einen Weg gefunden, seine Essgewohnheiten in den Griff zu bekommen. Seit einigen Jahren hält er nun sein Normalgewicht und hat heute nicht mehr die Befürchtung, irgendwann wieder zuzunehmen.
Wie er es geschafft hat, erfahren Sie in diesem Buch.
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Diäten gibt es wie Sand am Meer. Viele davon mögen erfolgversprechend sein, andere sind eher gesundheitlich bedenklich. Für welche man sich letztendlich entscheidet, hängt oft davon ab, welche Ernährungsweise bevorzugt wird oder ob man der Meinung ist, eine bestimmte Diät bringt den größten Erfolg und kommt den persönlichen Vorlieben in Sachen Ernährung am nächsten.
Mit keiner Diät konnte ich mich anfreunden. Bei der einen sollte ich auf Dinge verzichten, die ich mochte, die andere war mir zu kompliziert, bei der nächsten musste ich Kalorien zählen, was mir zuwider war. Diäten wie „Schlank im Schlaf“ oder „Low-Fat“ klangen zwar interessant, jedoch fehlte mir das Durchhaltevermögen, mich über längere Zeit einer Ernährungsrichtung zu widmen. Ebenso hatte ich keinen Willen, von meinen bisherigen Gewohnheiten abzurücken.
Die ersten Tage der Diät hielt ich meist problemlos durch und das Gewicht ging nach unten. Zweimal gelangen mir erhebliche Gewichtsverluste, doch war damit die Sache noch nicht getan. Die Schwierigkeit bestand darin, nicht wieder zuzunehmen. Oft erweisen sich kleine Kurzdiäten oder monatelanges Hungern letztendlich als vergeudete Zeit. Die Anstrengung und Entbehrung hätte ich mir sparen können.
War ich auf Diät, konzentrierte ich mich darauf, die überflüssigen Kilos loszuwerden. Ich sah mich in naher Zukunft als schlanken Menschen und stellte mir vor, wie groß die Freude sein wird, wenn meine frühere Kleidung, die seit Jahren ungetragen im Schrank hing, wieder passt. Eine Diät sollte mir helfen, dieses Ziel zu erreichen.
Rückblickend betrachtet war es kein Wunder, dass ich nach Diäten immer wieder zunahm, denn ich klammerte einen großen Teil des Gesamtkonzeptes einfach aus. Ich dachte nicht daran, wie es nach dem Gewichtsverlust weitergehen soll – und auch nicht, wie ich mich bereits während der Hungerkur auf die Zeit danach vorbereiteten sollte.
Bei der letzten Diät ging ich einen anderen Weg. Im Ergebnis nahm meine dreiköpfige Familie innerhalb von sechs Monaten deutlich mehr als 100 kg ab. Wir halten unser Normalgewicht seit einigen Jahren und haben heute nicht mehr die Befürchtung, wieder zuzunehmen.
Wie wir es geschafft haben, soll dieses Buch zeigen. Vielen Dank, dass Sie es lesen.
Wichtiger Hinweis:
Ich bin kein Arzt. Alles, was ich in diesem Buch niederschrieb, beruht auf Beobachtungen und Erfahrungen bei mir und anderen Personen. Wenn ich Sie im Buch direkt anspreche, so geschieht das der Einfachheit halber. Bitte entscheiden Sie selbst, ob Sie die Ratschläge und Hinweise für sich anwenden!
Zur Erläuterung:
Im Zusammenhang mit meiner Abnehmphase benutze ich häufig das Wort Diät. Damit meine ich allerdings keine spezielle Ernährungsform, sondern eine ganz normale, jedoch kalorienreduzierte Ernährung.
Wenn der Versuch missglückte, mein Übergewicht verschwinden zu lassen, konnte ich mich glücklich schätzen, im Endeffekt nicht noch mehr zugelegt zu haben.
Zwei beachtliche Gewichtsverluste hatte ich im Jahr 1993 und 2001 zu verzeichnen. Die Diät im Jahr 2001 protokollierte ich und verfüge so noch heute über einen Überblick, wie schnell ich abnahm und was ich damals aß. Innerhalb von fünfeinhalb Monaten nahm ich im besagten Jahr mehr als 30 kg ab, indem ich hauptsächlich Eiweiß und Trennkost aß.
Vierzehn Tage nach der Diät wog ich vier Kilogramm, nach weiteren zwei Monaten bereits elf Kilogramm mehr. Dieses Gewicht hielt ich dann rund einen Monat und nahm den darauffolgenden Monat weitere fünf Kilogramm zu. Innerhalb von viereinhalb Monaten hatte ich also mehr als die Hälfte des Gewichts, das ich verloren hatte, wieder zugelegt. Es dauerte dann nicht mehr lange, bis ich alles, was ich mir mühsam abhungerte, wieder auf den Rippen hatte. Die Zeit der Entbehrung war für die Katz‘ gewesen.
Es folgten viele kleine Diäten, bei denen ich zwischen drei und acht Kilogramm verlor, die im Endeffekt jedoch keinen langfristigen Erfolg hatten. Bei einer vierzehntägigen Diät, wo ich 5,5 kg abnahm, hatte ich nach drei Wochen mein altes Gewicht wieder erreicht. Eine Diät von drei Wochen, wo ich 4,6 kg verlor, erwies sich nach einem Monat als umsonst. Bei einer Drei-Tage-Diät mit einem Gewichtsverlust von 1,4 kg brauchte ich nur einen Tag, um mein Ausgangsgewicht noch um ein Kilogramm zu überschreiten. Diese Aufzählung könnte weiter fortsetzen.
Die Unfähigkeit, dauerhaft abzunehmen, deprimierte mich letztendlich so sehr, dass ich viele Jahre lang Schwierigkeiten hatte, überhaupt wieder einen Abnehmversuch in Angriff zu nehmen. Ständig sah ich vor mir, wo ich gewichtsmäßig bereits einmal war, welcher Weg mir noch bevorstand und wie leicht das Scheitern ist.
Schließlich schliefen meine Versuche gänzlich ein und ich fand mich damit ab, für den Rest meines Lebens unförmig auszusehen. Das Hauptproblem war, so sehe ich es heute, dass ich mir zu viel vornahm, mit mir selbst zu streng war und meinte, ich müsse mich an Ernährungsregeln halten, die sich andere ausgedacht hatten und für richtig hielten.
Heute, nachdem ich abgenommen habe und mein Gewicht halte, erachte ich alle mir bekannten Diäten als Unfug.
Auch meinen letzten Gewichtsverlust im Jahr 2010 hielt ich schriftlich fest. Allerdings schrieb ich nicht mehr auf, was ich aß, sondern notierte nur das verlorene Gewicht. Innerhalb von rund sechs Monaten nahm ich 40 kg ab und habe damit den vorherigen Gewichtsverlust um zehn Kilogramm übertroffen.
Während meiner Kindheit waren die Mahlzeiten etwas vollkommen Nebensächliches für mich. Oftmals behinderten sie mich in meinen Aktivitäten, die ich deswegen unterbrechen musste. Häufig zog ich es vor, Hunger zu haben, und ließ eine Mahlzeit ausfallen, nur um nicht das Herumtollen mit meinen Spielkameraden draußen in freier Natur, auf dem Spielplatz oder beim Baden am See unterbrechen zu müssen. Meist vergaß ich in der Aufregung des Spiels, dass man gelegentlich etwas essen muss.
Kam ich hungrig wie ein Bär nach Hause, betrachtete ich die Mahlzeit als etwas, was zwar schmeckte, in erster Linie aber meinen Hunger stillen sollte. War die Mahlzeit vorüber und ich satt, war sie auch wieder aus meinen Gedanken verschwunden. Andere Dinge rückten dann in den Vordergrund. Wann es Zeit wurde, wieder etwas zu essen, bemerkte ich entweder, wenn ich zur nächsten Mahlzeit gerufen wurde, oder wenn der Magen knurrte.
Essen war damals, was es sein sollte: Die notwendige Nahrungsaufnahme, die man sich dadurch versüßte, sie schmackhaft zuzubereiten. Sobald man mit dieser Art von Pflicht fertig war, ging es wieder an die Aufgaben, die einen interessierten oder die unerlässlich waren.
Die ersten 25 Jahre meines Lebens änderte sich dieses Essverhalten nicht.
Solange man in dieser Situation bleibt, wird es keine Probleme mit Übergewicht geben. In solcher Lage befinden sich Menschen, die schlank sind und immer schon schlank waren, ohne dafür handeln zu müssen. Ich erinnere mich an eine Kollegin, eine Frau in mittleren Jahren, die am späten Nachmittag im Auto zu mir sagte: „Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, woher meine Kopfschmerzen kommen. Jetzt weiß ich es: Ich habe heute noch nichts gegessen.“ Sie war schlank und sie blieb es, weil ihre Gedanken nicht dauernd um das Thema Essen kreisten.
Meine Schwierigkeiten begannen, als das Essen mehr in meinen Lebensmittelpunkt rückte. Nach und nach wurden die Mahlzeiten zu etwas, worauf ich mich freute, die ich als Ersatzbefriedigung oder zur Abtötung der Langeweile ansah, die ich zeitlich vorzog oder öfter als nötig genoss. Derartiges rächt sich früher oder später, denn es brennt sich ins Bewusstsein ein.
Kurze Antwort: Weil ich zu viel aß. Ich aß aus Langeweile, um mich selbst zu belohnen, weil ich gerade in der Nähe des Kühlschrankes war oder andere auch etwas aßen – nur selten wegen Hunger.
Um aus diesem Kreislauf herauszukommen, brauchte ich einen starken Willen. Doch wie mir die Vergangenheit oft genug zeigte, war dieser nach spätestens drei Tagen erschöpft und die Lust, ungehindert essen zu können, stellte sich mit aller Macht und all seinen Folgen wieder ein.
Dabei aß ich noch nicht einmal besonders fettreich. Ich verwendete zum Frühstück und Abendbrot nur etwas Halbfett-Margarine, für den Kaffee 1,5-prozentige Milch statt Kondensmilch und schnitt das Fett beim Fleisch ab. Mein Problem war, dass ich zu viel, zu oft und den ganzen Tag über aß. Das Sprichwort sagt: „Kleinvieh gibt auch Mist“, und diverse kleine Snacks summierten sich im Laufe des Tages zu einer großen Kalorienmenge. Dazu kommt, dass Essen heutzutage leicht verfügbar ist: Vieles ist bereits in Scheiben geschnitten, in der Stadt finden sich überall Angebote für eine Zwischenmahlzeit und der Kühlschrank bietet Lebensmittel an, die man sich zwischendurch in den Mund stecken kann. So etwas verführt.
Einige Diäten in der Vergangenheit führten ebenso dazu, dass ich mich oft nicht bremsen konnte. War der Verzicht zu groß, was beispielsweise beim Fasten oder bei einer reinen Rohkost-Diät der Fall war, wurde der Appetit auf gewohnte Speisen unermesslich hoch. Und nicht nur das, nach einer harten Entbehrungsphase stopfte ich mich oft mit Lebensmitteln voll, die ich sonst eher sparsam genoss – nur, um den Heißhunger unterdrücken zu können.