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Aus dem Inhalt: * allgemeine Hinweise zur Gitarre * Übungen zum schnellen Akkordwechsel * Gehörbildung * Anschlagsübungen der rechten Hand * Vorbereitungen auf die Barré-Griffe (F-Dur-Akkord) * Tabulaturen * Akkorde transponieren * alle wichtigen Akkorde auf dem gesamten Griffbrett * Quintenzirkel * Power Chords Das Buch enthält einen Link zu 37 Audio-Dateien, die Sie sich kostenlos herunterladen können. (ZIP, ca. 31 MB)
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Dieses Buch richtet sich sowohl an Anfänger, als auch an Leute, die schon (ein bisschen) Gitarre spielen können.
Den Anfängern empfehle ich, schwierige Kapitel erst einmal zu überspringen. Beschäftigen Sie sich damit, wenn Ihnen die Gitarre etwas mehr vertraut ist. Lieder begleiten oder kleine Melodien spielen lernen Sie auch ohne diese Kapitel.
Die schon etwas fortgeschrittenen Spieler können gern das eine oder andere Kapitel auslassen. Springen Sie zu den Kapiteln, aus denen Sie etwas lernen können.
Ich wünsche Ihnen nun viel Spaß und vor allem viel Erfolg!
Ihr
Michael Möhring
Bremerhaven im August 2014
Es gibt, grob gesagt, zwei verschiedene Arten von Saiten. Stahlsaiten und Nylonsaiten. Stahlsaiten sind besonders für jüngere Gitarristen schwerer zu spielen. Sie sind hart, und die dünnen Saiten graben sich in die Fingerkuppen der linken Hand ein.
Nylonsaiten sind dicker und lassen sich für junge Anfänger leichter spielen, das Griffbrett ist oft breiter. Gitarren, die für Nylonsaiten ausgelegt sind, dürfen nicht mit Stahlsaiten bespannt werden!
Gitarren gibt es in unterschiedlichen Größen.
1/8 - für Kinder zwischen 4 und 6 Jahren 1/4 - für Kinder zwischen 5 und 8 Jahren 1/2 - für Kinder ab 7 Jahren 3/4 und 7/8 - für Kinder ab 11 Jahren 4/4 – für Jugendliche und Erwachsene
Ich habe jedoch die Erfahrung gemacht, dass Kinder ab 8 Jahren gut mit 4/4-Gitarren zurechtkommen, oft darauf sogar besser spielen können, als auf kleinen Gitarren.
Wenn es keine Frage des Geldes ist, sollte die Gitarre nicht zu billig gekauft werden. Billige Gitarren werden meist von der Spielzeugindustrie hergestellt und klingen nur mäßig. Gibt es beim Preis nach oben fast keine Grenzen, sollte der untere Preis bei einer Konzertgitarre für Erwachsene nicht unter 80,-- € liegen.
In der Regel braucht man zum Erlernen der Gitarre nicht viel. Eine Gitarre, ein Stimmgerät, das am Kopf der Gitarre angeklemmt werden kann und auf Vibrationen reagiert, und ein Satz Ersatzsaiten reichen aus. Wer sich kein Stimmgerät kaufen möchte, findet für das Smartphone auch Apps.
Empfehlenswert wären noch:
Gitarrenständer Fußbank Plektrum (bei Bedarf) Saitenkurbel Metronom (auch als App verfügbar) Kapodaster eine Tasche oder (besser) einen Koffer für die Gitarre Befeuchter (besonders bei hochwertigen Gitarren und trockener Raumluft) Notenständer
Viele Gitarren haben Orientierungspunkte im V., VII., IX., und XII. Bund. Oft fehlen jedoch diese Punkte oder sie sind nur teilweise vorhanden. Da Orientierungspunkte für das Spiel in hohen Lagen gerade für Anfänger wichtig sind, empfiehlt es sich, zumindest im V. und VII. Bund diese Punkte anzubringen.
Das geschieht am dauerhaftesten mit weißem Nagellack oder einem weißen Edding und farblosem Nagellack.
Bei Nylonsaiten kommt es häufig vor, dass die d-, A- oder E-Saite reißt. Ist das der Fall, sollte der gesamte Satz gewechselt werden, denn je älter die Saiten sind, desto schlechter klingen sie.
Bebilderte Hinweise, wie die Saiten der Gitarre gewechselt werden, finden Sie im Internet.
Ich lernte vor über 35 Jahren autodidaktisch Gitarre. Freunde brachten mir die wichtigsten Akkorde bei und den Rhythmus hatte ich im Blut. Als ich später Melodiegitarre spielen wollte, ging ich zur Musikschule. Dort verbrachte ich die erste Zeit damit, Fehler, die ich mir selbst angelernt hatte, auszubügeln. Das betraf die Handhaltung, die Anschlagtechnik mit dem Plektrum und der Wechselschlag der rechten Finger.
Gitarrenlehrbücher zum Selbststudium werfen oft Fragen auf, die der Schüler nicht beantwortet bekommt. Niemand ist da, den er fragen kann. Entweder ignoriert der Schüler das, er fragt jemanden, der es wissen könnte oder gibt wieder Geld aus, um in einem anderen Buch die ersehnte Antwort zu finden.
Meine Meinung ist daher, dass zumindest am Anfang ein Gitarrenlehrer sinnvoll ist.
Viele Menschen haben nicht das Geld für Privatunterricht auf der Gitarre. Die Kurse in Volkshochschulen bringen Anfänger nur bedingt weiter, weil die Gruppen oft viel zu groß sind und es leider immer wieder Kursteilnehmer gibt, die den Kurs aufhalten. Als ich Mitte der 90er Jahre in Volkshochschulen unterrichtete, ging der effektive Kurs eigentlich erst los, als sich die Teilnehmerzahl von sechzehn auf zirka acht bis zehn Leute reduziert hatte.
Musikschulen halten Schülern gern einen Vertrag unter die Nase, der sie für einige Zeit an sie bindet. Außerdem ist der Unterricht nicht billig und er kostet in der Regel auch Geld, wenn der Lehrer krank ist oder gerade Ferien sind.
Einen Gitarrenlehrer findet man für unter 20,-- Euro die dreiviertel Stunde. Ist die finanzielle Situation angespannt, reicht es, wenn der Schüler alle zwei bis vier Wochen eine Unterrichtsstunde nimmt. Rund 90% der Zeit, die man für das Erlernen der Gitarre benötigt, besteht ohnehin aus Üben. Der Lehrer gibt die Richtung vor, achtet auf Fehler und erteilt Hausaufgaben. Lässt sich der Schüler genügend Übungsaufgaben geben, ist es nicht unbedingt nötig, jede Woche einen Gitarrenlehrer aufzusuchen.
Bei privaten Gitarrenlehrern besteht meist nur ein mündlicher Vertrag, den man jederzeit kündigen kann, falls man zu der Erkenntnis kommt, dass einem die Gitarre doch nicht liegt. Viele Gitarrenlehrer kommen auch zum Schüler nach Hause.
Kurse bei YouTubeVolkshochschuleMusikschuleprivate GitarrenlehrerFernunterricht im Internet (Webcam)
Nein. Können Sie schnell genug die wichtigsten Akkorde umgreifen, können Sie die Lieder ihres Lieblingsinterpreten bzw. Ihrer Lieblingsband mittels CD oder bei YouTube mitspielen. Die nötigen Akkorde finden Sie oftmals im Internet. Sollten die Songs in einer anderen Dur gespielt werden, transponieren Sie die Akkorde (siehe Kapitel „Lieder in eine andere Dur umschreiben“).
Sie können auch den Computer als Mitspieler wählen. Kostenlose Notensatzprogramme wie TuxGuitar oder MuseScore spielen Lieder ab, die Sie begleiten können. Da man mit diesen Programmen die Geschwindigkeit der Lieder seinen Fähigkeiten anpassen kann, gibt es für Geschwindigkeitsübungen kaum etwas Besseres.
Viele Lieder für TuxGuitar oder MuseScore finden Sie im Internet.
Oft zeige ich meinen Schülern ein Lied und frage sie, ob sie dieses Lied kennen. Schütteln sie dann mit dem Kopf, spiele ich die Noten dieses Liedes an. Ziemlich oft kennt der Schüler das Lied dann doch, obwohl ihm der Titel nichts sagte. Es wäre also von Vorteil, wenn Sie zumindest die wichtigsten Noten auf der Gitarre umsetzen können.
Und noch ein Grund spricht für das Noten lernen: Sie glauben nicht, wie viele schöne Melodien Sie versäumen, wenn Sie keine Noten spielen können! Nicht alles, was gut klingt, wird im Radio oder Fernsehen gespielt.
Die folgenden Zahlen und Zeichen kommen häufig in Noten oder Lehrbüchern vor.
(wichtig hauptsächlich für angehende klassische Gitarristen)
Daumen: p (spanisch: pulgar bzw. lateinisch: pollex) Zeigefinger: i (indice bzw. index) Mittelfinger: m (medio bzw. medius) Ringfinger: a (anular bzw. anularius)
Gebräuchlich sind auch:
+ für Daumen . für Zeigefinger .. für Mittelfinger … für Ringfinger
Der kleine Finger der rechten Hand schlägt in der Regel nicht an.
Die Lage wird in römischen Buchstaben angegeben und ist gleichzusetzen mit der Position des Zeigefingers.
Beispiel: Steht eine römische III über den Noten, bedeutet das, dass der Zeigefinger im III. Bund liegt. Der Mittelfinger liegt dann im IV. Bund, der Ringfinger im V. und der kleine Finger im VI. Bund. Ist beispielsweise eine römische V angegeben, greift der Zeigefinger die Töne im V. Bund, der Mittelfinger die Töne im VI. Bund, der Ringfinger die Töne im VII. Bund, der kleine Finger die Töne im VIII. Bund usw.
Der Ton g‘ im VIII. Bund der h-Saite kann also durchaus mit dem 4. Finger und einer römischen V angegeben werden. Der Ringfinger wäre dann über dem VII. Bund, der Mittelfinger über dem VI. Bund und der Zeigefinger über dem V. Bund.
Wichtig ist es, die Namen der leeren Saiten zu kennen.
Hinweis: Zwischen dem Ton E (leere obere Saite) und dem Ton e‘ (untere Saite) liegt der Ton e im II. Bund der d-Saite. Um hohe und tiefe Töne zu unterscheiden, verwendet man kleine und große Buchstaben.
Am leichtesten lernt man die Namen der Saiten auswendig, wenn man sich einen Spruch dazu merkt.
E - Eine (oberste Saite) A – alte d – dumme g – Gans h – hat e‘ - Eier (unterste Saite)
Weitere Sprüche sind:
Eine alte Dame ging Hering essenEin Anfänger der Gitarre hat EiferEine alte Dame geht heute einkaufen
Track 01(siehe Kapitel: „Link für Tracks“)
Stimmgeräte sind international ausgelegt, das bedeutet, dass statt des Tones h der Ton b angezeigt wird. Zeigt das Stimmgerät also den Ton b an, können Sie sicher sein, dass Ihre h-Saite stimmt.
Nehmen wir einmal an, Sie wollen die g-Saite stimmen, das Stimmgerät zeigt aber den Ton A an. Müssen Sie dann die g-Saite höher oder niedriger stimmen? Dazu sehen wir uns die C-Dur-Tonleiter an:
c d e f g a h
Die Töne werden von c nach h immer höher. Nach dem Ton h geht die Tonleiter wieder von vorn los. Da nun der Ton a höher als der Ton g liegt, ist anzunehmen, dass Sie die g-Saite niedriger stimmen müssen. Wenn das Stimmgerät beispielsweise statt einem g ein f anzeigt, ist anzunehmen, dass die Saite höher gestimmt werden muss, denn f ist ein tieferer Ton als g.
Hinweis: Das gilt nur bei kleineren Verstimmungen!
Überprüfung der A-Saite: Der gegriffene Ton A im V. Bund auf der E-Saite muss dieselbe Tonhöhe haben wie die leere A-Saite:
Track 02(siehe Kapitel: „Link für Tracks“)
Überprüfung der d-Saite: Der gegriffene Ton d im V. Bund auf der A-Saite muss dieselbe Tonhöhe haben wie die leere d-Saite:
Track 03(siehe Kapitel: „Link für Tracks“)