Der Bote - Hans-Joachim Rech - E-Book

Der Bote E-Book

Hans-Joachim Rech

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Beschreibung

"Zwei Parameter beherrschen den Menschen - es sind die Gier und die Angst" Der Göttervater Zeus beauftragte seinen auch künstlerisch begabten olympischen Schmied Hephaistos eine wohlgeformte Frau zu erschaffen, was Hephaistos mit Freuden ausführte, und so erblickte "Pandora" die Viel- oder Allbeschenkte das Licht der Welt. Von den Göttern des Olymp wurde sie mit den besten Eigenschaften ausgestattet, die den Reiz eines Weibes vollkommen machen. Weiterhin wies Zeus seinen Schmied Hephaistos an eine von handwerklicher Kunst olympische Büchse zu schaffen, in der alle Übel und Laster der Welt eingeschlossen waren. Der Götterbote Hermes wiederum brachte sowohl die liebreizende Pandora als auch die prachtvoll gestaltete Büchse zur Erde, wo er Pandora samt Büchse dem Bruder des Prometheus (dem Vorausdenkenden) - nämlich Epimetheus (der spät Bedenkende) - zur Frau gab. Es sollte dies die Rache des Zeus für den Diebstahl des Feuers durch Prometheus sein. So hielt ihm Pandora die Büchse hin (symbolisch für ihr Geschlecht) mit der Aufforderung diese zu öffnen. Kaum verfiel Epimetheus diesem verführerischen Angebot, als alle Laster und Übel dieser Welt aus ihr entwichen. Als Epimetheus sein Tun erkannte, schlug er den Deckel der Büchse zu, doch es war bereits zu spät. Lediglich die Hoffnung blieb auf dem Boden des Gefäßes zurück. Der griechische Dichter Hesiod beschreibt die Welt aus seiner Sicht als einen trostlosen Ort, worauf er seine Ausführungen damit beendet, dass niemand auf Erden dem Willen des Zeus (dem Willen Gottes) entgehen kann. "Der Bote - ein Endzeitthriller" - Ihr Pfeifenheinis habt es tatsächlich geschafft, die gute Mutter Erde will euch nicht mehr, sie hat die Faxen dicke und schmeißt euch allesamt aus eurem selbst gezimmerten Paradiesgärtchen hinaus, für immer. Das größte Raubtier aller Zeiten kriegt den heftigsten Tritt in den Arsch, den jemals ein Individuum bekommen hat. Es ist halt doch nicht so einfach Gott spielen zu wollen, solange der "Alte" noch seine Finger auf der Tastatur bewegt. Das war es dann, ihr bleichgesichtigen Erdlinge und Berufsparasiten, viel Vergnügen denn auf eure Reise in die Ewigkeit, Farewell Ladies and Gentlemen - es grüßt euch mit einem dreifachen Helau, Alaaf und Hasta la Vista Erdlinge - der Zeitreisende Ohnefurcht Maxi von Bergerdamm, seines Zeichens erster Metallurge des Sensenschwingers und Sicherheitsberater meines Anus Prater, der darauf pocht endlich autark und autonom zu sein. Trotzdem will er vermummt gehen, wie die meisten Arschlöcher. Habt Spaß mit der Lektüre, vielleicht findet ihr euch ja in der einen oder anderen Figur wieder. Dann hätte ich diesen Wahnsinn nicht nur für meine eigene Absolution und Erheiterung geschrieben. Jetzt folgt wie jeden Samstagabend, nein, nicht die Lottozahlen, diese Würfel sind längst gefallen, das Wort zum Sonntag. Danach machen euch die Mutanten so richtig Feuer unter dem Hintern, jene Eiweißzombies im Kleinstformat. Mehr dazu im nachfolgenden Text, den sie lesen können, sollten, ohne eine Seite zu Schmocken. Die Virus, nicht Varus Mutanten, sind extrem schnell, sie sind intelligent und lebenshungrig, sie sind so schnell, dass sie sich selbst überholen und bereits vor Ort sind, bevor die zweibeinigen Weißkittel sie entdeckt haben. Halleluja, Johann Sebastian Bach wird euch beim Zieleinlauf auf der berühmten Totentanzorgel aus Buxtehude mit flottem Spiel begleiten, schließlich gilt es Milliarden Figuren abzufertigen. Wie sagte uns der Spieß für den Ernstfall: Eier einklemmen, Arschbacken zusammenkneifen - Augen zu und durch. Halleluja.

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Seitenzahl: 959

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Table of Contents
Die Liga der Zeitreisenden
Rückblick
Murmansk
Die Begrüßung
Valeria Dernikowa - oder doch Natalie?
Maximilian von Bergerdamm
Lokis Castle - Lokis Schloss
Valeria Dernikowa zum Zweiten - Kapitän Viktor Satchev - die Atomgaz
Nord-Ost Passage - Ljachow Inseln - Wrangel Insel - U-Boot Havarie - Jakutien
Rosenstrauch - Klon oder Chimäre?
Kontrolle - nur das Gepäck (kein Enddarm) - small talk - Visionen - Valeria Dernikowa dritte - Frühlingserwachen - Maxi Bergerdamm spurlos davon
Georgi Schukow - Sarah Rosenstrauch - Bergerdamm sei auf der Hut
Schlacht am Büffet - Anfahren der Maschinen - Good bye Murmansk
Maxis Visionen - Valerias Einladung - Viktor Satchevs Rede - Maxis Tod
SARS-Vo-1 Covid - Verwirrung - Niko Wassilew - Entsetzen - erotische Einblicke
Farewell - my Lady in Red… Lebewohl Valeria… Praschtschja… Valeria… Maxi
Eine turbulente Nacht - Tschelnikow - Federinenko - Dernikowa - Doktor Schiwagi
Spitzbergen Wetterstation - Sibirien brennt - Island vor dem Untergang- Krasnojarsk und das Mammut Projekt - die Katastrophe beginnt
Nachtflug über Sibirien - Engel des Todes - Fliegende Tankstelle - Arktisches Nordmeer
Die Auferstehung - wir sind Gott geworden
Kreuzflug Saratow
Durch die Nacht und den Tag - wo die Nacht der Tag ist
Tanz mit dem Tiger
Im Auge des Sturms - Thor schlägt zum Finale
Der Schwarze Tod - Doktor Schiwagi. - Valerias Albträume - Maxi von Bergerdamm
Oberst Pjeltrowenko - Tod im Nordatlantik
Thors Hammer
Die Tsunamis kommen - Island kollabiert - ein Chamäleon On Air
Der pandemische Weltenbrand
Die Höllenfahrt der Georgi Schukow
Das letzte Ufer - Aufbruch durch die Nord-Ost Passage
Good bye Hawaii
PS:Nachtrag aus der intergalaktischen Redaktion der Liga der Zeitreisenden.
In Memoire - Euer Zeitreisender Ohnefurcht Maxi von Bergerdamm
Das (Impf) Roulette des Todes - Nachruf auf eine Population
Farewell ihr Erdlinge - lebt wohl - Morituri te salutante
Wahnsinn - einfach Wahnsinn, dieses Wetter
Der Wetterbericht:
Lebe wohl - Erde - vaya con Dios
Die sieben Schalen mit dem Zorn Gottes
Hinweise
Impressum – Kontakt

„Der Mensch wird von zwei Parametern beherrscht -

Impressum

Covergestaltung: andersseitig

Digitalisierung: andersseitig

© 2021 andersseitig

ISBN

9783966511759 (ePub)

andersseitig Verlag

Dresden

(mehr unter Impressum-Kontakt)

Erinnerungen des Zeitreisenden Bruders Aramis zu seiner Zeit aus der Liga der Zwölf Apostel

„Liebe Schwestern und Brüder im Glauben,

WAS  WÄRE  WENN - - -,

das ist die Gretchenfrage zu allen fiktiven oder realen Möglichkeiten die wir uns vorab stellen müssen, bevor wir mit dem eigentlichen Thema beginnen. Hierfällig ist es die Pandemie SARS-CoV-2, ausgelöst durch das Coronavirus Covid-19.“

So formuliert sich die Präambel im Arbeitstext der Bruderschaft der „Zwölf Apostel“ während ihrer Zusammenkunft in einer eher unbedeutenden Ortschaft in einer ebenso, während der Wintermonate sich selbst überlassenen abgelegenen kleinhäusigen Klosteranlage in den europäischen Alpen, in denen das sonst vom touristischem Wintersporttrubel quirlende Leben den lebensfrohen Zeittakt vorgab, hinlänglich zur Ruhe gekommen war. Der Auslöser dieser fast schon mystisch-geheimnisvollen Ruhe, die nur gelegentlich durch die donnernden Abgänge der Schneebretter und Lawinen weniger gestört denn mehr bereichert wurde, ließen die Kolkraben in ihrer sich selbst ergebenen Spielfreude im weißen Flockenwirbel, der unaufhaltsam alles und jegliches unter einem dicken geschmeidigen Teppich wie durch Zauberhand verschwinden ließ, wie der nordischen Mythologie nach die Gesandten des Göttervaters Odin - namentlich Hugin und Munin es seit Urzeiten tun, nach Sonnenaufgang auf Geheiß ihres Herrn und Gebieters Odin, auch genannt „Hrafnaess“ -  Rabengott - in die Welt hinausfliegen um diese zu erkunden. Waren sie den „höfischen Zwängen“ erst einmal entflogen, gaben sie sich ausgiebig dem virtuosen Spiel ihrer fliegerischen Eleganz hin, die sie zur Winterzeit oftmals bis in den dicken flockigen Mantel des Winters purzeln ließ, in dem sie sich nur zu gerne und nach Herzenslust rollten und in aller Freundschaft balgten und plusterten. Odin wusste um die ausgeprägte Neigung seiner Freunde und Boten und gewährte ihnen großzügig dieses morgendliche Geschenk des brüderlichen Spieles, das ihre eherne Bindung über alle Zeiten hinweg unsterblich werden ließ. Bruder Aramis aus dem fernen „Fjellfräs“, dem Felsenland Norwegens, welches ursächlich an der Eindeutschung auf „Vielfraß“ beteiligt war, gleichwohl die eigentliche Namensgebung für den „Vielfraß“ auf „Felsenmarder“ deutet, da sich selbiges Tier aus der Familie der echten Marder, neben Tundra und Taiga auch im Felsenland Skandinaviens wohl fühlte und dort den zahlreichen Höhlen sein Zuhause fand, waren die Kolkraben aus seiner Heimat ein vertrauter Anblick. Schon als Kind auf dem großväterlichen Hof aufgewachsen, der an den Ausläufern einer sanft abfallenden, mit Kiefern dicht bewaldeten Hangzunge lag, war ihm das Spiel dieser majestätischen, in metallisch schimmerndem dunklem Blau-Schwarz ihres Gefieders gehüllten Vögel so vertraut wie die Gezeiten des Meeres, die zweimal am Tag die Landschaft und Ufer am Auslauf und Ende des Fjordes im Hinterland mit ihren segensreichen Fluten bedeckten und hernach wieder freigaben. Die Erinnerung daran lag lange zurück, sehr lange, aber sie war dennoch so frisch wie in jenen Tagen, als er in unbekümmerter Weise seine Lebenswelt zu erkunden, zu begreifen und zu verstehen begann, die sein Großvater mit einer schon sprichwörtlichen Engelsgeduld behutsam wie ein aufregendes Spiel, akribisch in allen Einzelheiten und Facetten ihres universalen Gefüges vor dem geistigen Auge seines kindlichen Entdeckergeistes erstehen ließ. Einer seiner prägenden Aussagen, an die sich Bruder Aramis oft erinnerte und die er auch selbst wenn es Not tat gebrauchte war jene - Wer die Gegenwart und Zukunft verstehen will, muss um das Vergangene wissen - wie recht er doch hatte, sein Großvater. Wo mag er wohl sein - just in diesem Moment? Schaute er ihm zu bei seinen Bemühungen ein klein wenig mehr an Gerechtigkeit und Toleranz an jene Erdlinge zu heften, ob dass diese sich nicht doch noch in ihrer Unvernunft gegenseitig eliminieren. Sein Großvater war einer der ihren, was er jedoch erst sehr spät von ihm erfuhr zu einer Zeit, als er - Aramis - jene Gabe an sich eigenhändig feststellte, darüber mehr erschrocken als überrascht und schon gar nicht glücklich schien. Sein Großvater nahm ihn danach behutsam „an die Hand“ und führte ihn in die „Liga der Zeitreisenden“ ein, ganz bedächtig, ohne Hast oder Eile, alles und jegliches seinem eigenen Wesen und Gedeihen anheim gelassen - nur beobachten, verstehen, begleiten und wenn wirklich bei allem für und wider nötig, erste - kaum merkliche Korrekturen setzen, die ausschließlich - wobei seine Betonung auf ausschließlich lag - das beobachtete Objekt - ob mineralogisch oder organisch Gegenstand seiner Betrachtung war. Durch seine geistige Einwirkung durfte nur das ausgewählte Objekt - in welcher Hinsicht auch immer - so beeinflusst werden, dass dies nur zu seinem Vorteil und nie zum Schaden anderer geschah. Daran hatten sich alle Zeitreisenden konsequent zu halten - bis in alle Ewigkeiten in allen Galaxien und Universen. In den Ausführungen seines Großvaters nahmen die mystischen Göttergestalten des Nordens ebenso ihren Platz ein wie die christlichen Sendboten, die aus der Mystifizierung des großen Opfergangs eines Jesus von Nazareth hervorgingen, eines Mannes, der das Leiden und die Qualen der Menschen, welche diese ihresgleichen sich selbst und anderen zufügten nicht länger hinnehmen wollte, und so beschloss dieser Jesus ein Zeichen zu setzen, - sein unsterbliches Leben als Opfer in der Körperlichkeit eines Menschen am Kreuze hingeben, um dadurch das Seelenheil aller Menschen für alle Zukunft zu bewahren. Dieser Jesus schloss einen Pakt mit den Urkräften, die alles und jegliches in allen Galaxien und Universen gestalten und fügen, und so geschah es dann, was wir heuer als das Wunder der Auferstehung - als österliche Mission anerkennen und feierlich begehen. Zuweilen sehnte er sich zurück an jene Zeiten der mystischen Mittsommernachtfeuer, wenn die Nächte des Nordens von der ewig leuchtenden Himmelsfackel wie ein einziger Tag erhellt wurden und das knisternde Flackern der Flammen zahlloser Feuer in ihrem feurigen Tanz die Geister der Ahnen und die magische Anwesenheit der Götter der Alten Zeit beschworen, die zu später Stunde aus ihrem Göttersitz in Walhall herabstiegen zu den Menschen und sich mit ihnen bei Met, Ochsenbraten und duftenden Bratäpfeln an ihren Lagefeuern wärmten und die alten, ewig jungen Geschichten erzählten, aus denen die Äonen der Zeit jene Legenden zauberten, die damals wie heute und in alle Zeit die Menschen in ihren Bann ziehen. Die Mittsommernachtfeuer und Feiern wurden nur noch von einem Tag im Laufe eines Jahres übertroffen - dies war die Zeit des Samhain - jener Tag und jene Nacht, wo die Zeiten aufhörten zu existieren, wo Tag und Nacht eins waren und es den Menschen gestattet war mit den Ahnen zu verkehren, in gleich welcher Art und Weise auch immer. Das Samhain gehörte neben dem Tag der Wintersonnenwende zu den höchsten „Feiertagen“ im Leben der Vorfahren, und beide mussten in aller Ernsthaftigkeit und Bereitschaft zur Erneuerung des Lebensbundes mit der ewig Licht und Wärme spendenden Sonne zelebriert und gefeiert werden. Er durfte bereits als Kind diesen Ereignissen beiwohnen und Dinge erleben, die viele Menschen ob ihres ungeübten Geistes schier in Verzweiflung gestürzt hätten. Die Götter des Nordens - Mystik - Legende - ein Fünkchen Wahrheit - Bruder Aramis war durchaus in der Lage auf diese Fragen eine plausible Antwort zu geben, aber er dachte nicht im Traum daran dieses wunderschöne Gebilde aus Träumen, Wünschen, Dichtung und Wahrheit irgendwelchen seelenlosen wissenschaftlichen Abstrakten preiszugeben. Sollten sie doch auf ihren eigenen Füßen diesen Weg der Erkenntnis gehen.

„Guten Morgen Hugin - guten Morgen Munin - einen schönen Tag wünsche ich euch und entbiete meinen Gruß den Boten des großen Odin. Für mich ist es Zeit das Tagwerk zu beginnen - genießt die frühe Stunde die nur euch gehört - denn auch ihr habt die ganze Welt zu besuchen. Alles Gute auf eurem Flug - lebt wohl.“

Bruder Aramis schloss das schmale Fenster seiner Klausur, öffnete die Feuerklappe des kleinen Ofens und schob noch einen Buchenscheit in das hungrige Maul des feurigen Wärmespenders, aus dem die Flämmchen einen tanzenden Ring aus feurigen Zacken bildeten - „Corona Borealis - der Feuerring“. Genüsslich verschloss Bruder Aramis die Klappe des Ofens, nahm seine Unterlagen zur Hand, ging die wenigen Schritte zur Tür der Klausur und blickte sich noch einmal um, bevor er selbige hinter sich schloss. Auf seinem wenig langen Weg in die Bibliotheka begegnete ihm keiner seiner Brüder oder Schwestern, wenngleich durch die angelehnte Tür zum Refektorium die um diese Zeit üblichen Küchengeräusche zu vernehmen waren - gedämpft aber dennoch hörbar, was sich jedoch in keiner Weise auf das Befinden der Zwölf Apostel auswirkte, die noch in ihren Klausuren beim Morgengebet weilten. Tatsächlich waren es nur noch elf an der Zahl, denn der Zwölfte war er - Bruder Aramis selbst, auf dem Weg in die Bibliotheka, wo er die Vorbereitungen für die Zusammenkunft treffen musste, wenn die Brüder und Schwestern nach dem Prandium, dem Frühstück, sich zur Zusammenkunft und zum Disput in der Bibliotheka einfinden würden. Entgegen der altehrwürdigen Mauern und der Abgelegenheit des Klosters würde niemand auf die Idee kommen in seinem Inneren Kommunikationseinrichtungen der neuesten Hightech Generation von Übermorgen zu vermuten, was im Gegensatz zur Bestückung der Klausuren oder der Cocain - Küche mit technischen Geräten im krassen Kontrast stand, was Bruder Aramis bei jedem Besuch des Refektoriums ein genügsames Schmunzeln entlockte, waren ihm die Küchengerätschaften aus seiner Kindheit nur zu gut vertraut. „Wenigstens diese Dinge sind der modernen Zeit nicht zum Opfer gefallen“ - so seine gedankliche Feststellung bei der kurzweiligen Betrachtung des Küchenpersonals - Laienbrüder und Laienschwestern, die ihren Dienst auch während ihrer Abwesenheit für Pilger und Wanderer versahen, die praktisch zu jeder Jahreszeit den Weg in die Abgeschiedenheit dieses Klosters fanden, ohne jedoch mit den Zwölf Aposteln in keiner Weise in Sicht- oder Sprachkontakt zu treten, wobei Letzteres ohnehin nicht zur Disposition stand, da die Zwölf Apostel sich ausschließlich in der nur ihnen eigenen Zeichensprache unterhielten, welche von Außenstehenden nur zu leicht als Taubstummen Gebärdensprache angesehen wurde, was den Frauen  und Männern um Bruder Aramis nur gelegen kam. Die Anwesenheit ihrer kleinen Gruppe fand im wahrsten Sinne des Wortes unter Ausschluss jeglicher Beobachter, Zuhörer oder Zuschauer statt, selbst für das Küchenpersonal waren sie lediglich eine Gruppe Schiwanderer, die auf ihrer Tour durch die Berge in diesem Kloster eine zweitägige Rast einlegten. Mehr wusste niemand zur Anwesenheit der zwölf Männer und Frauen - und so sollte es auch in jedem Fall bleiben. Während der Mahlzeiten, die sie ausschließlich für sich in einem separierten Raum einnahmen, beschränkten sie sich auf die notwendigen Höflichkeitsformulierungen, weitergehende Gespräche - gleich welcher Art auch immer, unterblieben schon aus Sicherheitsgründen. Bruder Aramis öffnete die Tür zur Bibliotheka und betrat umsichtig den mit Regalwänden zu beiden Längsseiten bestückten Raum, der zur Ostseite in seinen dicklichen Mauern mehrere Fenster aufwies, durch die erste Strahlen der aufgehenden Sonne ihr goldenes Licht sandten, welches sich in virtuosem Spiel auf den ledernen Rücken unzähliger Bände in sattem Glanz spiegelte, unabdingbarer Beweis für den Fleiß der Nutzer all dieser Werke, welche durch ihre Hände und Finger in vieltausendfacher „Ergreifung“ diesen Meisterwerken buchmacherischer Handwerkskunst über Jahrhunderte hinweg jenen unverwechselbaren, fast schon mystischen Ausdruck sphärischer Erhabenheit verliehen, die sie unter all dem was Menschen seit ihres Weilens auf Erden durch ihren schöpferischen Willen zu geistig-mentalem Leben erweckten. „Warum tun sie dann all diese schrecklichen Dinge? Sie brauchten doch nur in den Büchern lesen?“ Bruder Anselm konnte sich bis zum heutigen Tage keine eindeutig schlüssige Antwort auf diese Frage geben, gleichwohl es über die Jahrzehntausende endloser Reisen durch ebenso viele Wurmlöcher, Einsteinschen Brücken und Schwarze Löcher eine kaum noch messbare Vielzahl an Zusammenkünften, Disputen und Konferenzen gerade zu diesem exemplarischen Thema gab. Bei allem Leben auf diesem Steinplaneten war es allein dem Homo Sapiens Sapiens gegeben, sein Dasein, seine Existenz nicht nur zu Hinterfragen, sondern sie auch durch seinen eigenen Willen nach der Erkenntnis zum Nutzen durch Einwirkung seines formenden geistig-körperlichen Einsatzes nachhaltig zu prägen oder gänzlich zu verändern - und das ohne „Rücksicht auf jegliches Andere, wenn es denn seinem Anspruchsdenken entgegen stand. Diese Fähigkeit veränderte nicht nur das Leben auf Erden radikal, sondern griff auch elementar in das evolutionäre Geschehen auf dem Steinplaneten Erde ein, denn das Leben auf diesem Planeten Erde folgt den rationalen Vorgaben der Evolution in Anpassung auf die sich stetig verändernden Bedingungen des Lebensraumes, dem alles Leben auf dem Planeten Erde unterworfen ist - bis auf eines - dass des Menschen. Er ist längst in der Lage entgegen allen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen und Beweisen das vorhandene mechanisch-physikalische Erdenbild im wahrsten Sinne des Wortes auf den Kopf zu stellen - bis hin zur völligen physischen Vernichtung des Planeten und seiner eigenen Spezies. So etwas hatte es in allen Universums, Galaxien und Sonnensystemen zu keiner Zeit an keinem Ort jemals gegeben. Das nicht Vorstellbare, nicht für möglich Gehaltene war geschehen und ein Wesen scheinbar zur dominanten Spezies auf diesem in habitabler Zone rotierenden Kreisläufer mit Namen Erde um eine immerwährende Licht- und Wärmequelle mit Namen Sonne gemacht. Diese Entwicklung geschah schleichend, nicht unsichtbar, aber dennoch mit einer für die bislang erfolgten natürlichen Perioden, die sich über Hunderte Millionen Jahre erstreckten, in beeindruckender, ja beängstigender Geschwindigkeit, welche den anfänglichen Startschwierigkeiten dieses Wesens durchaus den Anstrich kurios-originell gefärbter Verhaltensmuster eines Varieté Clowns überstreifte, unter dem  jedoch eine bösartige Kreatur zu einem kannibalischen Allesfresser mutierte, der, als seine schreckliche Gesinnung offensichtlich wurde, den Planeten Erde in einem Netz aus Gier und Angst gefangen hatte, aus dem es - so die Einsicht nicht nur der Zwölf Apostel - keinen anderen Ausweg mehr gab als das Armageddon. Wie konnte es im Gefüge der Evolution, in der Matrix der Reproduktionsordnung eine derartige Fehlleitung geben und - warum wurde diese Fehlleitung nicht beizeiten schonend korrigiert - auf das zehnfache an Zeit gedehnt? Die Suche nach möglichen Fehlerquellen im Meer der Millionen an Lichtjahren wäre eine Sisyphos Arbeit, die selbst der Zusammenschluss aller Ligen der Zwölf Apostel schwerlich erfolgreich zu leisten in der Lage wäre. Was tun - vor allem pragmatisch, konzentriert und zeitlich eingrenzbar, um so die etwaigen Erfolge zu sichten und die Maßnahmen entsprechend anzupassen? Es gab bereits einmal ein „Reinigungspogrom - eine Strafmaßnahme“ - besser bekannt als Sintflut, angeordnet vom obersten Chef daselbst, allein die Erwartungen ließen nach Hundert und einer Generation nur den einen Schluss zu, das der Mensch von Geburt aus extrem anfällig ist für das Böse - eine Mutation, die im Evolutionsplan der Genese so nicht vorgesehen war. Bei einer auftretenden Krankheit erfolgt die Untersuchung durch den Mediziner - der auch die Diagnose stellt, wenn nicht allein, dann zieht er Kolleginnen oder Kollegen zu Rate. Danach wird eine Therapie vorgeschlagen - Medikamentös oder stationär, je nach Art der Erkrankung und Dauer des Genesungsablaufs. Die operative Entfernung erkrankter Körperregionen stand praktisch als letzte Option der klassischen Schulmedizin zur Verfügung, was natürlich die parallele Anwendung anderer Heilmittel und Genesungsmaßnahmen nicht ausschloss. So weit so gut - Praxis geht vor Theorie. Im Falle des Steinplaneten Erde waren die Damen und Herren in der obersten Liga wohl ein wenig zu euphorisch im Hinblick auf ihre neueste Schöpfung eines Hominiden, anzusiedeln in den Wäldern dieses Planeten als Baumbewohner, wo er sich seiner genetischen Bestimmung gemäß von allem nähren sollte, was die Bäume der Wälder an Früchten hergaben - und das war eine Unmenge an Nahrung, wodurch zu keiner Zeit ein Mangel auftrat,  mithin ein entscheidender Grund dafür, dass diese Hominiden ihren angestammten Lebensraum nicht verlassen würden, denn das Nahrungsangebot in den schier endlosen Wäldern ließ die „neue Art“ in kleinen Gruppen umherstreifen, jedoch zum Abend hin in den Baumkronen geeignete Schlafplätze aufsuchen, in denen sie ihre Schlafnester einrichteten. So hätte es weitergehen können alle Tage, die weitere Entwicklung allein der Genese überlassen, wären die „obersten Chefs und Chefinnen“ nicht der Idee aufgesessen, ähnliche Arten in den parallel Universums „anzusiedeln“ - eine wohlgemeinte Maßnahme zur Erweiterung der Artenvielfalt, welche die Familie der Primaten durchaus positiv ergänzen könnte. Das einzige was sich erweiterte - allerdings nicht positiv - war die Entwicklung jener Hominiden Art, die sich im Laufe der Genese als Erdlinge profiliert und auf Erden positioniert haben, und zwar als das „Größte Raubtier“ aller Zeiten. Die Vorstellung, dass es auf den millionenfachen Exoplaneten in den zahllosen Sonnensystemen in ebenso unzähligen Galaxien und Universums und Dimensionen eine Art gibt, die eine ähnliche Entwicklung durchlaufen hat wie die jener auf der Erde, ließ die Liga der Zwölf Apostel in fast schon albtraumhafte Reaktionen und Maßnahmevorschläge abgleiten, wie am effizientesten und nachhaltigsten dieser „Bedrohung“ und „enthemmten Verbreitung“ dieses Hominiden begegnet werden könnte. Da alle Zeitreisenden von der Basis bis zur obersten Ebene auf die Grundsätze ethischer Moralvorstellungen und der konsequenten Handhabung und Durchführung ihrer philosophischen Wertmaßstäbe „vereidigt“ waren, musste zunächst eine „Bestands- und Entwicklungsanalyse“ durchgeführt werden und genau festzustellen, wo und gegebenenfalls in welchem Umfang, sich eine ähnliche Genese vollzogen hatte oder diese im Begriff war sich zu etablieren. Danach musste entschieden werden, wie diese Entwicklung sanft und langfristig zu korrigieren ist. Darüber vergingen nach der kalendarischen Zeitrechnung der Erdlinge einige Jahrhunderttausende, was aber die Zählebigkeit und Erfindungsfähigkeit dieser neuen Art verstärkt antrieb, so dass es ihr möglich war sich selbst extremsten Klimaänderungen anzupassen. Die Maßnahmen der „Obersten Liga der Zwölf Apostel“ verfehlten ein um das andere Mal ihr eigentliches Ziel, was auch im Laufe der nachfolgende Jahrzehntausende, keine wesentlichen Änderungen hervorbrachten. Erst die Verballung und Vermassung der Menschen in riesigen urbanen Konglomeraten schuf die Voraussetzung - die Basis für Epidemien und letztlich Pandemien, die ganze Kontinente bis auf eine Handvoll Erdlinge dezimierten. Die Erdlinge des Planeten Erde hatten sich durch ihre Verhaltens- und Lebensweise letztendlich in eine Situation gebracht, aus der es kein Entkommen mehr gab. Was sagte einst der Indianerhäuptling Seattle vom Stamm der Suquamish in einer Rede vor dem Gouverneur des Staates Washington“…wenn alles ausgerottet ist werdet ihr erkennen, dass ihr Geld nicht essen könnt…“. Steht praktisch in jedem Bildungswörterbuch, in jeder Enzyklopädie über Nordamerika und ist Pflichtwissen bei den Regenbogenkriegern, einer Bewegung des 20. Jahrhunderts, als es mit dem Planeten bereits unaufhaltsam abwärts ging. Ein Sakrileg - die Perversion des göttlichen Auftrages und seiner Gebote - jene Worte auf der Rückseite der One-Dollar Note - der sogenannten „Greenback“ mit dem alles sehenden Auge der Vorsehung - „Annuit coeptis - Novus ordo seclorum“ - Es ist unseren Unternehmungen gewogen. Bruder Aramis schüttelte es jedes Mal, wenn das Gespräch unter den Brüdern und Schwestern auf dieses Reizthema fiel. Das ist wie ein Freibrief zu Raub, Plünderung und Piraterie, ähnlich den Kaperbriefen des späten Mittelalters und der Zeiten der großen Seefahrernationen, welche die neu entdeckten Kontinente nach eigenem Gutdünken zu eigenem Nutzen absteckten wie ihre Vorgärten und mit unvorstellbarer Gier und Habsucht ausplünderten, wobei die menschlichen Verluste in diesen Regionen in die Millionen gingen. Die Worte auf der One-Dollar Note der USA stammen übrigens aus dem Epos Änäas von Vergil, der selbiges 40 vor Christus schrieb. Umsonst und aus sich heraus ist Rom nicht zur damaligen größten Weltmacht aufgestiegen. Unterstützt wurden diese Formulierungen von den griechischen Philosophen - so Protagoras, der im 4. Jahrhundert vor Christus jenen berühmten Satz prägte (Zitat „Der Mensch ist das Maß aller Dinge, derer die sind, dass sie sind, und derer die nicht sind, dass sie nicht sind“). Haben sie etwas anderes verdient - diese Erdlinge? Ist diese Pandemie nicht letztlich das Ergebnis des Handelns einer Population, die nach Milliarden zählt, ein Handeln nach den Maßstäben der Anmaßung, der Überheblichkeit, der Heuchelei, der gnadenlosen Ausbeutung und Räuberei, dem Millionenfachen Mord an unzähligen Mitgliedern ihrer eigenen Art - erbarmungslos, nur um des eigenen Vorteils Willen - selbst die Kinder ihrer Kinder bringen sie mit einem gefühllosen Lächeln um, um sich den Besitz billiger Vorteile zu verschaffen. Was sagte einmal ein berühmter Militärführer und späterer bedeutender Politiker.

„Um ein gutes Kleines zu bewahren kann es notwendig werden, ein weniger gutes Großes untergehen zu lassen.“ Der Plan der Genese ist so rein wie das Licht an einem klaren kühlen Morgen während der Blauen Stunde. Dabei ist die Struktur klar definiert - die Pflanzenfresser nähren sich von Pflanzen jeglicher Art, die Wasserlebewesen von den niederen Formen, die ob ihres Vermehrungsvolumens einen ausreichenden Nahrungsvorrat beistellen. Vögel suchen in der Welt der Gräser, Bäume, der Lüfte und auch im Wasser ihr pflanzliches wie auch tierisches Auskommen. Die Reptilien zu Wasser und zu Lande nähren sich je nach ihrer Konstitution und dem Angebot an Nahrung des Lebensraumes, der für sie bestimmt ist, sowohl vom Fleisch als auch von Pflanzen, zu denen auch die Früchte der Pflanzen zählen. Die Fleischfresser - in allen Lebensräumen zu finden, nutzen das überzählige Nahrungsangebot zum eigenen Erhalt ihrer Art - nicht mehr und nicht weniger, was letztlich die Garantie für das Gleichgewicht des Lebens in seiner Gesamtheit bedeutet. Diese von allen respektierte Garantie hatte mit dem Auftreten jenes Erdlings, den wir allgemein Homo Sapiens sapiens nennen, aufgehört zu bestehen, sie wurde von jenem „über Nacht“ auftretenden zweibeinigen Wesen als Alleinvertretungsanspruch und Herrscher über den Steinplaneten Erde und alles was auf ihm gedeiht oder an mineralischen Vorkommen wertig ist dahin gehend ausgelegt, dass er auf Gebot von höchster Stelle dazu bestimmt ist,sich diese Erde untertan zu machen, sie seinem Willen zu unterwerfen, sie in letztlich räuberischer, ausbeuterischer und mordlüsterner Manier in den Untergang zu führen. Der Zeitpunkt, wo der Scheitel zwischen Überleben und Vernichtung durch eigene Hand gestellt wird, ist längst erreicht - es bleibt im Grunde nur noch die Frage nach dem Wie und Wann, wenn denn diese Antworten noch für eine abschließende Stellungnahme von Bedeutung sein sollten, was sie in keiner Weise sind - denn das Armageddon kennt nur ein Ziel und somit eine Antwort. „Si vis Pacem - Para Bellum“ - Wenn du den Frieden willst - bereite den Krieg vor“, so sagt es ein antikes lateinisches Sprichwort aus der Zeit der Cäsaren. Clausewitz formulierte es dem modernen Zeitgeist gemäß geschmeidiger und angepasster „Der Krieg ist die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln.“ So soll man es schreiben - so wird es geschehen. Es gibt keine andere Möglichkeit mehr, die Erdlinge und der Steinplanet Erde mit allem was derzeit auf ihm lebt und gedeiht wird sich selbst, dem Virus Covid 19, seinen Mutanten und somit dem Untergang überlassen. Dem Wahnsinn eine Gasse - welcher Dämon hat sich die orientierungslos über den Planeten Erde stampfenden Zweibeiner Horden gefügig gemacht, sie unter seinen höllischen Willen gezwungen? Werden wir nicht sehenden Auges zu Helfern und Mittätern an dem was kommt? Die Erdlinge, sie selbst nennen sich Menschheit und gebrauchen Abwandlungen dieses Begriffes zu fast jedem Anlass und jeder passenden Gelegenheit - würden sie doch nur Ansatzweise diesen Gebetsmühlenartigen Wiederholungen globale Taten folgen lassen, die diesem Anspruch gerecht werden. So aber sind diese Erdlinge zu einer Population von Enddarmbewohnern verkommen, die alles und jegliches unternehmen, um sich und ihres Gleichen Vorteile zu verschaffen, und seien sie auch noch so bedeutungslos. Die Gier nach Besitz und Macht hat sie allen philosophischen und humanen Ansprachen gegenüber immun gemacht. Es ist das Verhängnis des Menschen und letztlich sein Untergang, dass er vergisst. Bruder Aramis schluckte oder versuchte es, allein die Trockenheit seines Halses verlangte dringend nach Feuchtigkeit, wollte er nicht durch seine festklebende Zunge in seinem Racheninneren in Erstickungsnot geraten. Rasch griff er nach einer Flasche Mineralwasser, die zu Dutzenden auf den Tischen vor den Arbeitsplätzen der Brüder und Schwestern in gekühlten Spendern bereit standen. Durch die angelehnte Bibliothekatür drangen leichte Schrittgeräusche in den Innenraum, wo gleich zwölf Schwestern und Brüder sich gegenüber sitzen und ihre Gedanken und Vorschläge zur Pandemie und dem Niedergang des Planeten Erde kundtun werden, zum anderen Grundlegende Maßnahmen diskutieren, die zur gemäßigten Eindämmung der Pandemie führen können - alles war gleitend, nichts festgeschrieben, die Zwölf Apostel begannen beim Ground Zero - dem Nullpunkt.

„Schwester Lydia, willkommen - hier bitte - neben eurer Schwester Lutetia“ wies Bruder Aramis der Glaubensschwester durch Handzeichen ihren Sitzplatz neben der verehrten Schwester Lutetia zu. Ebenso lautlos wie seine Glaubensschwestern begrüßte Bruder Aramis die nachfolgenden Brüder und Schwestern, die allesamt in gemäßer Diskretion in die Bibliotheka eintraten wobei sie es nicht vergaßen ihrem Bruder Aramis, dem Disputleiter durch Auflegen der rechten Hand auf seine linke Brustseite den gemäßen Dank auszusprechen. Die Kommunikation basierte auf dem Standard Handzeichen „Alphabet“, ergänzt durch Klopfzeichen - mehr leichten Fingertrommeltönen auf der Tischplatte, welche die Verständigung zwischen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern in eine akustisch-visuelle Formierung lenkte. Bruder Aramis registrierte die Anwesenheit aller gemeldeten Schwestern und Brüder und stellte zur Zufriedenheit fest, dass niemand seiner Anmeldung fernblieb. Er nahm seinen Platz im Halbrund der Sitzordnung ein, wobei ihm durch seine Namensgebung der Vorteil der Disputleitung oblag, allerdings nur für ein Jahr im Universum jener Galaxie, in dem sich auch das Sonnensystem befand, dem er entstammte. Der oberste Rat residierte im Sternbild LY-Myra 1515, wobei auch hier ein kontinuierlicher Wechsel der Örtlichkeit erfolgte, allerdings nach einem Ablauf von drei Universumszyklen, die dem Intervall der Primzahlenreihe folgte, die sich ohne Wiederholung in sich selbst in die Unendlichkeit fortschrieb - eine geniale Einrichtung die sich seit Jahrmilliarden bewährte und keine Veränderung erforderte, nur um der Skalierung der Bezifferung ein anderes Aussehen zu verleihen. Nachdem die Anwesenheit der Schwestern Lutetia, Lydia, Barbareta, Anglouieme, Karinata und Hildegardis sowie der Brüder Aramis, Geronimo, Vincenzo, Oktavius, Bernardus und Mastroianus festgestellt wurde, machte sich Bruder Aramis die entsprechenden Notizen in sein Logbuch, aus dem er später die Protokollniederschrift und Beschlussfassung in mehrfacher Ausfertigung erstellen würde, die alle Anwesenden Personen nach Abschluss der Veranstaltung erhielten. Darüber hinaus waren alle Teilnehmer im eigenen Interesse gehalten sich eigenständige Notizen zu machen, zumal die Dramatik und Gewichtigkeit des Themas sich mittlerweile aus der dritten Dimension heraus in die benachbarten Dimensionen verlagert hatte und hier gleichfalls zu Veränderungen im Harmonierhythmus der Galaxien und der in ihnen eingebundenen Sonnensysteme führte. Machte es somit noch Sinn über den weiteren Ablauf des Untergangs des Steinplaneten Erde zu debattieren? Sollte der Planet Erde ohne die Erdlinge weiter bestehen? Sollten die Erkenntnisse aus der Fehlentwicklung in der Genese zu einem überarbeiteten Denk- und Strukturmodell Anlass geben - einen „guten Menschen“ erschaffen? Bruder Aramis schüttelte den Kopf ob dieses interstellaren geistig-genetischen Eintopfes, sollte es denn rein theoretisch soweit kommen, es nur ein winziger Schritt wäre zu dem, was ein Volk auf diesem Planeten vor rund neunzig Jahren in die Eugenik und letztlich in den Rassenwahn führte, dem Millionen Menschen zum Opfer fielen. Nein - Nein, Bruder Aramis wehrte sich entschieden gegen jegliche Art dieser Gedanken, allein schon die Diskussion zu diesem Thema in der Liga der Zwölf Apostel, vor einigen Jahrzehnten noch undenkbar, ließen ihn keine gute Entwicklung befürchten. Braute sich da ein „Königsmord“ zusammen? Oder litt er ob seiner Lichtjahrelangen Erfahrung an altersbedingter Paranoia, verursacht durch die schier endlosen Rasereien von einem Wurmloch zum anderen, das schon so manchen Zeitreisenden in den frühzeitigen Ruhestand versetzte. Er schmunzelte ob dieser Vorstellung und wusste sich in seinen Überlegungen der Unterstützung seiner ehemaligen Geliebten - Schwester Lutetia sicher - eine charakterfeste, attraktive Glaubensschwester mit messerscharfem Verstand, der man schon öfters den Wechsel in die oberste Etage der Liga Konföderation anbot - worüber sie sich geehrt fühlte, aber ebenso freundlich lächelnd dankend ablehnte.

Die Liga der Zeitreisenden

„Die Eindämmung der Pandemie war nie das eigentliche Ziel“

„Nach dreizehn Monaten Pandemie reichen Durchhalteparolen nicht mehr aus.“

„Der Wettlauf zwischen Impfen und Dritter Welle ist verloren“

„Möge Gott uns davor bewahren die letzte Karte zücken zu müssen“

„Indiens Kampf gegen die Pandemie gefährdet die gesamte Welt“

„Chinas Macht- und Impfpolitik bringt die Welt in Gefahr“

„Die WHO sieht den höchsten Infektionszuwachs seit Beginn der Pandemie“

„In Afrika hat sich ein weiteres mögliches globales Killervirus erhoben - es trägt den Namen MERS - eine Lungenseuche, und ist gefährlicher und tödlicher als das Covid 19. Es gehört zur Gruppe der Zoonosen - besitzt die Fähigkeit vom Säugetier auf den Menschen überzuspringen.“

(Zitate - Aussagen anerkannter Virologen, Ärzte und politischer Repräsentanten, die plakativ die Projektionsfläche der Beamer Wand in der Bibliotheka für sich beanspruchten)

Anfang April des Jahres 2021, dem zweiten Jahr der großen Pandemie, welche unter dem Sammelbegriff Corona in die Annalen der Menschheit eingehen sollte, trafen sich in einem kleinen eher unbedeutenden Ort in einem Land der europäischen Alpenregion eine kleine Gruppe Wissenschaftler, Forscher, Mediziner und Zukunftsanalysten, um über den Fortbestand der Menschheit im Allgemeinen, dem gesicherten Rückzug Auserwählter in eine gesicherte Basis auf dem Planeten Erde oder andernorts (Mond oder Mars) und den weiteren Möglichkeiten zur Entwicklung eines schlagkräftigen und hochwirksamen Impfstoffes zu diskutieren, der die Überlebensfähigkeit sowie den Schutz der Auserwählten garantiert, eine wesentliche Voraussetzung für das Gelingen des Gesamtplanes, der bereits in wesentlichen Teilen fortgeschritten ist und eine mögliche Evakuierung ausgewählten menschlichen Restbestandes vom Planeten Erde vorsieht - so die Präambel zur Eröffnung dieser Zusammenkunft einer kleinen Gruppe, die sich unter dem Namen „Zwölf Apostel“ immer dann an einem geheimen, zuvor durch völlig unauffällige Auswahlkriterien bestimmten Ort zusammen findet, um über ernsthafte, die Existenz der Menschheit bedrohende Entwicklungen zu beraten. Die Räumlichkeiten dieser Zusammenkunft befanden sich durchweg in betagten, klösterlichen Anwesen abseits urbaner Konglomerate oder ähnlicher immobiler Anhäufungen, um individuelle Störungen der Zusammenkunft jeglicher Art auszuschließen. Die Organisation der Zusammenkunft oblag einem Mitglied der klösterlichen Bruderschaft, die sich ihrem Kodex honoris entsprechend einem bis zu ihrem Tod geltenden Schweigegelübde unterwarfen. In jedem Land dieser Welt existierte in einer klösterlichen Baulichkeit, die ihrem Erscheinungsbild nach eher mit einer bäuerlichen Lebensgemeinschaft als einem Kloster zu vergleichen war, eine Kommende, welche dem Lebens- und Wirtschaftsraum früherer Ordensgemeinschaften entsprach und den bescheidenen Bedürfnissen der Menschen in diesen Anwesen vollkommen genügte. Die Kommunikationsstruktur war so archaisch einfach wie effizient - innerhalb des Anwesens erfolgte die Verständigung über eine abgewandelte Form der Gebärdensprache, außerhalb des klösterlichen Anwesens durch die Erzeugnisse aus Landwirtschaft und Tierhaltung. In diesem Bereich hatten die - nennen wir sie der Einfachheit halber „Mönche“, diese Kommunikationsmethode zu einer Perfektion entwickelt, wie sie auf diesem Planeten nicht ein zweites Mal existiert, wobei sich die speziellen methodischen Verständigungsmuster von Land zu Land und Kloster zu Kloster unterschieden. Dieses System besaß die Eigenschaft zu einer komplexen Verschlüsselung und Transmission vielfältiger Daten und ähnelte in gewisser Weise jener legendären ENIGMA Maschine, die im Verlauf des Zweiten Weltkrieges zu einer zentralen Nachrichtenübermittlungs- Chiffrier- und Dechiffriermaschine wurde. In einem Nebenraum, der von seiner Größe und Ausstattung her eher einem Vorratsraum denn einem Vortragsraum glich, eingebettet in das Mauerwerk neben der Bibliotheka zwischen Dormitorium(Schlafraum) und Refektorium(Speiseraum) gelegen, erreichbar über ein halbes Dutzend, mit einem gummiartigen Belag überzogenen Stufen, die jeden - auch noch so behutsam und dezent gehaltenen Fußtritt eines Bruders oder Gastes mit der Schnelligkeit einer Fangschrecke beim Schlag in ein absolut lautloses Phantom verwandelten. Dieser Belag ließ auch das Gefährt der „Zwölf Apostel„ die sich stets in Zeiten eines globalen Notstandes, einer internationalen Gefahr für den Fortbestand des Planeten und der menschlichen Spezies oder eines extraterrestrischen Angriffs aus der eigenen oder einer fernen fremden Galaxie zur Zusammenkunft einfanden, dieser Belag ließ jenes „Gefährt“, der Einfachheit halber Unterseeboot genannt, in einem völlig wahrnehmungslosen Nichts der Anonymität verschwinden. Es handelte sich bei diesem Material um eine deutsche Erfindung aus der Zeit des letzten globalen Krieges, auch Zweiter Weltkrieg genannt, der den bis dahin noch bestehenden großen kolonialen Imperien auf diesem Planeten den Todesstoß versetzte, wenngleich der  ursächliche Antreiber zu diesem globalen Krieg der als diktierter Verlierer aus dem Ersten Weltkrieg hervorgegangene das Deutsche Kaiserreich war, das nach 1918 praktisch aufhörte zu existieren und in eine Republik gewandelt wurde. Im Grunde alles Schnee von gestern, eine landläufige volksmundliche Bezeichnung für einen Begriff, der hinlänglich erklärt und in den Annalen der jeweiligen Enzyklopädien inzwischen bis zur Erschöpfung dritten oder vierten Grades schriftlich, verbal und visuell debattiert und erörtert wurde. Über den Aufenthalts- oder Anlandungsort des „Unterseebootes“, der nicht unbedingt mit einem physikalisch mineralischen „Gesteinsboden“ gleichzusetzen ist, war nichts weiter bekannt, alle Nachforschungen gleich welcher Art auch immer - würden sie denn von wem auch immer angesträngt werden, hätten als Ergebnis stets die gleiche Aussage anzubieten - „keine Anzeichen eines molekularen Schwimm- oder Tauchkörpers“. Damit war dieser Part der Unsichtbarkeit der „Zwölf Apostel“ und ihres „schwimm- und tauchfähigen Zuhauses“ abschließend beantwortet und wurde primär geschlossen und zu den Akten gelegt. Die Männer und Frauen, die sich die „Zwölf Apostel“ nannten, stammten aus einer langen, sehr langen Abfolge sagen wir - ordnender geistig- universaler Kraftquellen, die ihren Ursprung jenseits aller Vorstellungskraft intelligenten Lebens in welcher Galaxie, in welchem Sonnensystem oder auf welchem Planeten auch immer aus den Urkräften schöpferischen Willens nahmen und in diesem Auftrag als - sagen wir vereinfacht „Zeitreisende“ mit ordnenden, ausgleichenden - aber auch destruktiven Kräften ausgestatteten Wesen über den Zyklus des Werdens und Vergehens aller Universen in allen Ewigkeiten ihre regulative Ordnungs- und Obhutspflicht wahrnahmen. Der Name ihres „Unterseebootes“ war dem Abkömmling des Olympischen Göttergeschlechtes und Herrscher des Meeres mithin nach Poseidon benannt, einem Bruder des Zeus, der sich die Herrschaft über die Welt noch mit Hades teilen musste, dem Gott und Gebieter der Unterwelt. Zeus als Gottvater und Herrscher des Himmels wachte über das Zusammenwirken aller Kräfte und gütig-fruchtbare Gestalten seiner Brüder in Einklang mit dem Wirken aller Gottheiten in den irdischen Refugien, die sie in Anleitung von den Menschen bewirtschaften ließen. So in etwa waren und sind die Dinge auf einfachste und verständlichste Weise zusammengefasst und reduziert. Die Systematik und Komplexität hinter diesem einfach erscheinenden Kasus Kausalis offenbarte sich jedoch nur jenen „Zwölf Aposteln“, welche sich auch im Jahre des Herrn 2021 zu einer Zusammenkunft in einer klösterlichen, abseits aller betriebsamen urbanen Konglomerate gelegenen Immobilie ohne Namen einfanden, um Maßnahmen abzustimmen, die eine Eindämmung jener Pandemie einzuleiten, die unter dem Namen Corona Covid 19, die Weltbevölkerung zunehmend in Angst und Schrecken versetzte und in der Tat das Potenzial zu einer alles vernichtenden Seuche in sich trug. Letzte Meldungen aus den Regionen des Nahen Ostens ließen keinen Zweifel daran aufkommen, dass die Zukunft der menschlichen Spezies an einem Scheitelpunkt angelangt war, wo es nur noch um Sieg oder Untergang ging. Die einhellige Meinung der dort tätigen Wissenschaftler, Mediziner und Forscher ging dahin, dass die Pandemie nicht mehr beherrschbar ist und in eine unkontrollierbare globale Vernichtungspandemie mutiert, die alles menschliche und möglicherweise - auf Lungenatmung angewiesene Leben tötet. Die WHO erklärte am 30.Januar 2021 die Lage zur Pandemie durch Corona Covid 19 zu einer internationalen Notlage. Leider haben zahlreiche Länder, besonders die wohlhabenden Industriestaaten, diese Warnung nicht ernst genug genommen,so als würde sie das alles nichts angehen. Die Präsentation neuer und angeblich immer wirksamerer Impfstoffe erinnert an eine Zaubervorstellung in einem Varieté wo fortlaufend irgendwelche Tiere, meistens Tauben oder Kaninchen vom Magier aus den Taschen, Revers oder seinem Zylinder gezaubert werden. Leider lässt sich Covid 19 von den Tricks versierter menschlicher Zauberer nicht aufs Kreuz legen, dazu ist es einfach viel zu einfallsreich und destruktiv konstruiert. Covid 19, das in seinem Gefolge eine Heerschar an Mutanten mitführt, dass ist der wahre Todesbote der die Menschheit heimsucht und von Tag zu Tag seine Macht und seine verheerende Dynamik ausübt und vergrößert. Diesem unfreundlichen Besucher aus der untersten Schublade der Büchse der Pandora galt es den Garaus zu machen - egal wie und koste es was es wolle, im schlimmsten Fall das Ende allen menschlichen Lebens auf diesem Steinplaneten mit Namen Erde, von denen es viel zu viele nicht nur in diesem Universum, in den Galaxien und Sonnensystemen gab, sondern in allen Universums aller nur denkbaren Dimensionen - und diese waren von beeindruckender Größe und Dichte formatiert, durchzogen von einem Straßennetz nicht mehr vorstellbarer Ausdehnung, deren Anfang und Ende nicht einmal die oberste Chefetagen genau kannte. Die Straßen dieses Netzwerkes wurden von den Erdlingen „Wurmlöcher“ genannt; für die Zweibeiner waren diese Verbindungen zwischen den Sonnensystem, den Galaxien und Universums das höchste überhaupt, das man in ihrer Vorstellungswelt anzutreffen geneigt war. Dazwischen tummelten sich abstrakte Wunschbegriffe wie Dunkle Materie, negative Gravitation, Quasare und anderes hypothetisches Wunschgefludder, welches sich aber im Gewirr der diffusen Theorien, Hypothesen und anderer Verschwörungsglaubensanhänger, die wie bunte Blumen auf einer Sommerwiese nach einem warmen Regen in den Himmel wuchsen oder das Elysium, welches sie dafür hielten. Ein sanftes Lächeln entspannte die herben Gesichtszüge des Gelehrten aus der Liga der Zwölf Apostel, die seit Äonen die Kontinuität und universale Energiegleichheit zwischen allen Universums und Dimensionen des Trinity-Dreiecks, geläufiger unter der Bezeichnung Kreuz der Dreifaltigkeit, geboren aus dem interstellaren Himmelsjäger Orion, dem im Gewand seiner makellosen Reinheit das galaktische Kreuz seiner kosmischen Allgewalt wie die Heerscharen des Allmächtigen vorauseilten. Seine Augen verweilten für einige Sekunden auf den Thesen eines Psychogramms, das er zum Beginn der ersten Anzeichen einer bevorstehenden Pandemie unter der Bezeichnung SARS Corona-V 19 auf der Basis der ihm zur Verfügung stehenden Daten entwarf, welche ihm während eines Aufenthalten in einer Notfallklinik wegen eines Schlaganfalls in einer visionären Suggestion transparent wurde - und das ausgerechnet zu Karneval im Rheinland - an den höchsten Feiertagen der Fünften Jahreszeit noch vor Ostern, Weihnachten und dem eigenen Geburtstag zusammen. Ein traumatisches Erlebnis, aus dem die Corona Geschlagenen in Massen wie die Lemminge hervorquollen und einem Tsunami ähnlich nicht nur den Eingangsbereich, die Notaufnahme und alle Etagen der Klinik bis unter das Dach mit ihrem stinkenden, fauligen Auswurf besudelten, nein - in ihrem Gefolge gewahrte Bruder Aramis eine schaurig-schreckliche und zugleich traurig-bemitleidenswerte Prozession stummer zerlumpter Gestalten, dessen knöcherne Gebeine in grausigem Kontrast zu ihren in grellen Karnevalsfarben geschminkten Gesichtern standen, die lückenhaften Gebisse zu Grimassen verzogen, die an ein ehemals fröhliches Lachen erinnern sollten. Alle defilierten sie an ihm vorbei ohne ihn zu berühren oder anzusehen, ja, sie marschierten durch ihn hindurch als wäre er nicht vorhanden oder einer jener Schatten aus einer sehr lange zurückliegenden Zeit, als die Erdlinge zum Abend und zur Nacht hin sich um das wärmende Feuer scharten und sich von den Alten und Weisen die Geschichten ihrer Vorfahren erzählen zu lassen. Heuer erfahren die Kinder was sie wissen müssen und sollen über ein interstellares Netzwerk mit zahllosen Abzweigungen hin zu wiederum zahllosen Informationsfarmen, die wiederum in ebenso zahllose Erkenntnisfelder oder Quellen strukturiert sind, um auf ein Click oder Klack mit der Geschwindigkeit einer Wurmlochpassage die gewünschte Antwort, Erklärung, Theorie oder Hypothese anzubieten - in allen Sprachen und kryptischen Zeichen aller bekannten Universums, den darin rotierenden Galaxien und in diesen wiederum kreisenden Sonnensystemen…wie sagte doch dieser große universale deutsche Dichterfürst Goethe so treffend - „auch wenn alles im ewigen Wechsel kreist - so beharrt doch im Wechsel ein ruhiger Geist“.

Das von ihm entworfene Psychogramm - über die Hintergründe seiner Entstehung schwieg er sich tunlichst aus - breitete er bereits kurz nach seiner Niederschrift im März des Jahres 2020 im Kollegium Referendarum vor den Zwölf Aposteln aus, um es in sachlicher und objektiver Betrachtung zu diskutieren. Nur soviel - die Wogen gingen hoch - sehr hoch, und Bruder Aramis befürchtete schon die Zitierung wegen dieses „Pamphlets“ - so die bissigen Vorwürfe einiger Kolleginnen und Kollegen vor den hohen Rat der ersten Bildungskommission, dem die Überwachung und Zulassung zum Unterricht der Erdlinge, anderer Ethnien oder endogener Gruppierungen auf dem Steinplaneten Erde und derer in habitablen Zonen entfernter Planeten im Tiefen Raum mehrdimensionaler Universums oblag. Das einst von ihm niedergeschriebene Psychogramm entwickelte sich längst zu einem Selbstläufer, was nicht nur seine Verbreitung betraf, sondern in erster Linie seine zeitliche Fortschreibung der Geschehnisse, um allen Zivilisationen, Lebensgemeinschaften und Glaubensrichtungen als Warnung zu dienen, wie es Angehörigen gleich welcher Hominiden Zugehörigkeit ergehen kann, wenn sie sich gegen die bestehenden Gesetze der Evolution wendet, um diese in welcher Art und Weise auch immer zu manipulieren oder zu verändern. Jeder Eingriff in die Logik des Kontinuums zog unumkehrbare Folgen nach sich, die in ihrer zukünftigen Entwicklung und Auswirkung katastrophale Folgen nach sich ziehen konnten. Bruder Aramis fand in all den Anfeindungen und Geringschätzungen durch seine Glaubensbrüder und Schwestern nur eine Person, einen Menschen, der ihm in jeder Minute dieses harten Kampfes Beistand leistete und Waffenbrüderschaft beschwor - Schwester Lutetia - ein wenig älter als er, aber dennoch in keiner Weise weniger attraktiv, fraulich und immer noch begehrenswert - so wie damals, als sie beide in unbekümmerter Weise nicht nur die Welt sondern sich selbst, ihr Dasein und ihre Bestimmung als Mann und Frau erkannten und sich leidenschaftlich und tabulos ineinander verliebten. Lichtjahre lagen zwischen diesen emotionalen Stürmen entfesselter Hingabe und Zuneigung, denen eine Zeit der Entsagung, der Demut, der inneren Einkehr und Läuterung folgte, denn wollten sie sich ihrer Berufung und ewigen Bestimmung ergeben, mussten sie den fleischlichen Genüssen des Leibes entsagen. Für viele Brüder und Schwestern endete bereits hier das Abenteuer an der Teilnahme zur ewigen Reise durch Zeit und Raum - Schwester Lutetia und er - Bruder Aramis - wagten diesen Schritt nur wenige Wimpernschläge vor Ablauf ihrer Bedenkzeit und schlugen in den Pakt mit der Unsterblichkeit und den Zwölf Aposteln ein. Die in Wort und Schrift gefassten Eingebungen Bruder Aramis gehörten längst zum anerkannten Lehr- und Wissenschaftsmaterial der Liga Mitglieder und selbst jene, die Bruder Aramis noch vor nicht allzu langer Zeit ob seiner Aussagen und Prophezeiungen die Gradlinigkeit und Klarheit seines Verstandes versuchten abzusprechen, standen nun wie eine Mauer hinter ihm und seinen orakelhaften Zenturien, die denen jenes genialen Gelehrten aus der Provence im Süden Frankreichs nur zu ähnlich waren, wenngleich zwischen den Gedanken des Michel de Nostradamus und denen des Bruders Aramis aus der Liga der Zwölf Apostel Lichtjahre der Erkenntnis und geschichtlichen Abfolgen standen, welche die Grundlagen zum Verstehen seines Psychogramms auf eine gesicherte Basis stellten. Auf der Lichtfolie des Beamers erschien in regelmäßigen Abständen die Einleitungspräambel des Psychogramms, welches in den nachfolgenden Stunden auf seine Endlichkeit geprüft und hinsichtlich der Machbarkeit entsprechender Korrekturschritte der Möglichkeit von Änderungen unterzogen werden sollte. Er nutzte die verbleibende Zeit bis zum Eintreffen der Brüder und Schwestern und verteilte zu beiden Seiten der Sitzordnung die Namensschilder der teilnehmenden zwölf Personen, wobei er darauf achtete, dass sich die Brüder und Schwestern im Halbrund der Diskussionsrunde dem Alphabet ihrer Namen entsprechend gegenüber saßen. Mit dem Aufstellen der Namensschilder legte er noch einen Satz Unterlagen zu ihrem Treffen auf den Platz der jeweiligen Person. Bruder Aramis umrundete die Sitzordnung und erreichte mit den nächsten Schritten die schmalen Schlitze der Raumbelüftung, aus der ein kontinuierlicher frischer Strom Außenluft wie ein seidener Schleier in diesen Raum der Bibliothek geleitet wurde. Er atmete tief aus und ein, die würzige Alpenluft, gesättigt vom sanft-kühlenden Wind aus den Hanglagen der waldreichen Kiefernregionen drang tief in seine Lunge, durchflutete seinen Leib wie die ozeanische Welle einer schäumenden Brandung, bevor diese in Milliarden Tropfen zerstäubend himmelhoch jauchzend und brüllend vor Lust und Freude an den zerklüfteten Felsen einer ewigen Küste ihre Erfüllung fand. Schwester Lutetia - ihr Namensschild stellte er als vorletztes in der Reihe der Brüder und Schwestern auf, gefolgt vom letzten Schild der Schwester Lydia, die als Rangälteste der Schwestern neben ihm als Rangältestem der Brüder gegenüber saß. Er schmunzelte und bedachte ob der Namenskonfiguration die zufällige oder gewollte Fügung der Sitzplatzordnung, die ihm die Nähe zu seiner früheren Geliebten Lutetia ermöglichte. Seine Gedanken verwoben sich in einem Schleier der Erinnerungen zu einem dichten Netz fiktiver Körperlichkeit, die ihn an die 0vom Licht der Sonne erwärmten sandigen Ufer jener kleinen, versteckten Bucht führten, wo er sich mit seiner geliebten Schwester Lutetia den Wonnen ihrer beider ersten großen Liebe zueinander hingaben. Es war die Zeit jener letzten seltenen sorglosen Epoche auf diesem Steinplaneten Erde, bevor die großen Umwälzungen begannen, die Jahrhunderte- ja Jahrtausendelang die Geschichte und Geschicke der Erdlinge bestimmen würde. Bruder Aramis und auch seinen Glaubensbrüdern und Schwestern aus der Liga der Zwölf Apostel, wobei sich die Zwölf nicht etwa auf die Anzahl der Ligamitglieder, sondern auf die Anzahl der zwölf Haupttierkreis Sternzeichen bezog, welche aus der Galaxie ihrer Herkunft, der Milchstraße entstammten. Sie war über die Lichtjahre ihrer Tätigkeit zum einen, über die Fähigkeit zwischen den Galaxien und Sonnensystemen zum anderen und über die Beherrschung der Kompression der zahllosen Universums zu einer außergewöhnlichen Liga verschmolzen, die nicht selten als letzte Instanz zur Hilfe und Lösung bei interstellaren Streitigkeiten angerufen wurde. In allen Universums fanden sich je nach Dichte der Galaxien Dutzende Zusammenkünfte der Zeitreisenden Zwölf Apostel Liga, was auf die Anzahl der Universums hochgerechnet eine Tausendfache Anzahl an Gruppen und Untergruppen hervorbrachte, die allein aus der Tatsache heraus an allen Orten, in allen Galaxien und Sonnensystemen praktisch zeitgleich präsent zu sein. Diese einzigartige Begabung ließ ihnen eine Berater- und Schlichterrolle zukommen, welche über die Jahr Milliarden an Jahren und Lichtjahren gerechnet dem Raumkontinuum eine fruchtbare und überwiegend friedliche Zeit bescherte. Im Rechnungsspektrum der Erdlinge nahm sich dieser Begriff auf einer Zeituhr - der man mal eben vier Milliarden Jahre als Entstehungszeit für den Planeten Erde mit allen Zeitaltern auf einer Zwölf Stunden Skala zubilligte, das eigene Dasein, die eigene Existenz, das erste Auftreten eines Hominiden in die letzte Stunde auf dieser Skala auf Fünf Minuten vor Zwölf - High Noon - eine wahrhaft schicksalhafte und bedeutungsschwangere Zeitspanne, die gerechnet vom ersten Auftreten des Menschen bis zum Untergang des Planeten Erde so um die Fünf Minuten ihres Daseins nutzte, um die Erde zu erledigen. Bruder Aramiss Blicke fixierten jene Schrifttafeln, die durch den Beamer in immer wiederkehrenden Zyklen auf die Projektionswand im Raum der Bibliotheka gebannt wurden.

„Schön dich zu sehen - lieber Aramis - es tut gut einen Freund zu begrüßen.“

Eine vertraute Stimme löste Bruder Aramis aus seiner nachdenklichen Betrachtung des Psychogramms zum Virus Covid 19. Bruder Aramis wandte seine Augen in Richtung des Gesichtes der Person, die ihm durch eine rasche Abfolge von Hand- und Fingerbewegungen ihre stumme, wenngleich mehr als herzliche Begrüßung entbot. Ihrer beider Augenpaare verschmolzen für einige Sequenzen Sekundenschläge ineinander und versanken in einem imaginären Meer der Glückseligkeit, aus dem wenige Herzschläge lang die Erinnerungen ihrer Leidenschaft aus früheren Zeiten den Weg in ihr Bewusstsein fanden.“Nichts ist vergessen - es ist nicht einmal vergangen“. Die Essenz ihrer großen Liebe hatte sich untilgbar in ihre Seelen eingemeißelt, und das Verlangen in ihnen einer dem anderen mit Haut und Haaren zu gehören, dieses Feuer einer tiefgründigen, unerschöpflichen Liebe, loderte von einem Moment zum anderen Lichterloh auf, ein alles verzehrender Brand, aus dem sie wie Phönix und Aphrodite immer wieder neu geboren wurden.

„Deine Freude über unser Wiedersehen ehrt mich mehr als alles andere auf dieser Welt und anderen Welten, und mir ergeht es ebenso bei deinem Anblick, liebste Lutetia. Wie schön du doch bist - so schön wie jene Schaumgeborene, die einer Muschel vor den Gestaden Zyperns dem Meer entstieg, die Göttin der Liebe, der Sinnlichkeit und Fruchtbarkeit. Was haben wir vergeben um der Ewigkeit des Lebens Willen. Allein die Sehnsucht nach dem Unerreichbaren lässt uns die Schmerzlichkeit des Verlangens bewusst werden. Darf ich dich zu deinem Disputplatz begleiten - liebste Schwester?“

„Du darfst mich begleiten wohin immer du gehen willst - geliebter Bruder im Glauben. Es ist alles wie gestern - das Leben findet sich in einer einzigen Kirschblüte - mein bester Freund. Ich habe unsere Liebe niemals vergessen - wie könnte ich das auch. Danke für deine Worte der Zuneigung, die mir Herz und Seele öffnen wie einen Kelch und ihn mit der Glut des Lebens füllen. Dagegen stehen die Ausführungen deiner Visionen wie ein Menetekel, wie ein Damoklesschwert und lassen mich fürchten. Wir werden sehen, was der Disput offenbart - ich bin an deiner Seite, geliebter Bruder.“ Schwester Lutetia verneigte sich leicht, legte ihre Handfläche behutsam auf die linke Brustseite von Bruder Aramis und nahm auf dem Stuhl hinter dem Arbeitstisch ihren Platz ein.

Nachdem alle Brüder und Schwestern ihren gemäßen Platz eingenommen hatten, oblag es nun der Weisungsbefugnis des Oberbruders Aramis, geistlicher Leiter der Zusammenkunft, die Brüder und Schwestern in angemessener Form zu begrüßen, sie auf die Arbeitsunterlagen hinzuweisen, die in Form einer tiefschwarzen, matten Lederhaut eingebunden auf jedem Tisch vor dem Arbeitsplatz einer jeden Schwester und eines jeden Bruders zu liegen kam. Sie unterschieden sich in ihrem äußeren Einband nicht von den Arbeitsunterlagen der vergangenen Zusammenkünfte, aber ein Detail stach aus dem mattschwarzen Einband in purpurnem Fluss und kraftvoll ausgeprägter Frakturschrift hervor, das wie ein Dolchstoß durch die Augen der Brüder und Schwestern bis ins Wahrnehmungszentrum eines jeden Menschen fuhr, um dort seine psychologisch-verunsichernde Wirkung zu entfalten. Zwölf Augenpaare sogen sich auf diesem Schriftzug fest, der sie wie ein starker Magnet in ihren Bann zog, von dem sich die Anwesenden nicht zu lösen vermochten.

Psychogramm einer Pandemie - fiktiv-realistischer Verlauf

Weiter war auf dem Einband nichts an Schriftzeichen vorhanden, die weiteren Aufschluss über den Inhalt des Psychogramms hätten geben können. Also mussten die Anwesenden die „Büchse der Pandora“ öffnen und dem Unvermeidlichen ins Antlitz blicken.

(nach einer visionären Eingebung von Bruder Aramis - Mitglied der Liga der Zwölf Apostel)

a)     Der Dritte Weltkrieg hat längst begonnen

        (weltweiter Kampf gegen das Virus)

b)     es geschieht wie im Krieg der Welten - nur Seitenverkehrt

        (wir sind die Aliens auf Erden und werden vom Virus attackiert)

c)     Das ökologische Armageddon läuft bereits auf Hochtouren

d)     Corona Szenario (basierend auch auf geschichtlichen Hintergründen)

e)     Mögliche globale Entwurzelungsstadien der menschlichen Gesellschaft -         Zivilisation, auch Erdlinge genannt

Die Ablösung des Menschen als dominante Spezies könnte nach dem globalen Angriff des Virus in folgendem Phasenverlauf vonstatten gehen

1)     Verdrängung - Ignorieren - Trotz

2)     Angst - Vorratshaltung - leichte Panik

3)     soziales Geflecht in der beginnenden Auflösung - Massenhysterie -             drastische Maßnahmen, Lockdown, weltweite Demos, politische           Ratlosigkeit, wirtschaftlicher Niedergang, Kleinkriege, Säbelrasseln und    atomare Drohgebärden, Aufhebung der Reisebeschränkungen, Brot und    Spiele, Klimawandel, zweiter Lockdown, zweite Pandemiewelle,           virologische Aufgabe, alle bewohnten Kontinente von SARS-CoV-2           Virus befallen (gilt auch für die Forschungsstationen in der Antarktis,     Millionen Infizierte, Millionen Tote - Tendenz           progressiv steigend, erste       Impfstoffe in Testphase, Impfungen beginnen unter Zeitdruck, Virus     nicht mehr zu stoppen, Mutationen breiten sich rasch über die       Kontinente aus, Vogelgrippe rafft in Indien und Rom Zehntausende Tiere         hin, in China erneuter, extrem heftige Covid 19 Ausbruch, USA der Corona        Hotspot weltweit, dritte Mutations Pandemiewelle wird unvorstellbar

4)     Beginn der Verwahrlosung/Verrohung der Menschen, Faustrecht,           Beschaffungskriminalität, Plünderungen, Polizei und Militär           überfordert, Kontrolle entgleitet rasant, Hungerkatastrophe auf Mallorca,

        Schwere Unruhen in den USA, Afrika inoffiziell abgeschrieben, Brasilien ist  kollabiert, Bürgerkriege drohen weltweit, Europa impft - aber zu wenig      und zu lückenhaft - das Virus ist schneller - das Virus mutiert fröhlich        drauf los - Mediziner geben offen zu, dass die Pandemie nicht mehr zu       stoppen ist - Nobelpreis für Zaudern, Planlosigkeit, Konfusion, Hick-Hack,   Konzeptlosigkeit, Versagen - vom Komitee vorgeschlagen….

5)     völlige Enthemmung - Gewalt - Anarchie - Chaos - Untergang

„Wer hinter sich blickt sieht den Abgrund vor sich nicht“

„Es ist nicht leicht ein Weiterlebender zu sein, besonders in diesen Zeiten - aber war es das jemals - in anderen Zeiten???“

(warnende Stimmen renommierter Virologen, Ethik Wissenschaftler und Zukunftsforscher)

„Brüder und Schwestern im Glauben, wir befinden uns in Phase vier, die Stimmung kippt weltweit, in zahlreichen Staaten herrschen Bürgerkriegsähnliche Zustände der Impfstoff - Schutzmasken Schwarzmarkt legt fast so schnell zu wie das Virus, Parlamentarier kassieren immense Bestechungsgelder für Auftragsvermittlungen - der Betrug mit Corona Schnelltests nimmt erschreckende Ausmaße an, die Inzidenz Zahlen an Neuinfektionen haben eine dramatische Dimension erreicht, Schweden steht unmittelbar vor der Katastrophe, in Brasilien gibt es keine ordentlichen Bestattungen mehr - die Millionen herrenloser Hunde sind extrem aggressiv und hungrig, Deutschland taumelt von einem verzweifelten Befreiungsschlag zum nächsten, der indische Subkontinent gibt sich verloren… so die Schlagzeilen in den Nachrichten der Erdlinge. Ich zitiere aus den Prophezeiungen des Johannes der da sagt; „ Als das Lamm das vierte Siegel brach, rief das Tier mit Donnerstimme - KOMM. Da sah ich ein fahles Pferd - und der auf diesem Pferd saß - das war der Tod. Und ihm folgte die Hölle nach. Im 16.Jahrhundert erregte ein Alchemist, Astrologe und Mediziner mit seinen Zenturien große Aufmerksamkeit. Es war kein Geringerer als Michel de Nostradamus, der für das Jahr 2020 eine erschreckend genaue globale Katastrophe weissagte, welche die Menschheit an den Rand der Ausrottung führt.„

Bruder Aramis machte eine kurze Pause, um sich des Zuspruchs zu versichern, den seine Ausführungen zu erwarten hatten. Dann hob der Gelehrte erneut an und ließ seinen einleitenden Worten einen Abriss über die Heimsuchungen, Epidemien und Pandemien der Vergangenheit bis zum heutigen Tag folgen.

„Es ist im übrigen nicht die einzige Pandemie, welche nach seinen Prophezeiungen über die Menschheit hereinbricht. Es gab in der Vergangenheit exakt 13 Heimsuchungen mit mehr oder weniger globalen Verläufen, aber stets folgten die Krankheitsverläufe - die Infektionswege lehnten sich passgenau an die jeweiligen Handelsrouten an, ob Antike, Mittelalter oder industrielles Zeitalter, ganz bestimmten Gesetzmäßigkeiten und Zyklen. Besonders eingeprägt in das Gedächtnis der Menschen haben sich die Pocken- und Pestepidemien, welche sogar die Bevölkerungsdichte ganzer Kontinente in erschreckendem Ausmaß ausdünnten, teilweise bis zu einem Viertel der Bewohner, wobei sich die Justinianische Pest im 6. Jahrhundert als erste durchschlagende Pestpandemie des Mittelmeerraumes hervortat, eingeschleppt aus Indien oder subsaharischen Regionen, dann der Schwarze Tod - auch als Beulenpest bekannt, der im 14. Jahrhundert 1/3 Drittel der Bevölkerung des damaligen Europas hinraffte, später folgte die Große Pest zu Beginn des 18. Jahrhunderts und schließlich die Dritte Pest Pandemie Ende des 19. - Anfang des 20. Jahrhunderts mit rund 15 Millionen Opfern. Allerdings war die Medizin in der Erforschung und Behandlung dieser Erkrankungen auf dem Vormarsch, und so gelang es dem Schweizer Forscher und Mediziner Alexandre Yersin das Pest Bakterium zu identifizieren, welches sich über Flöhe bei Säugetieren, vornehmlich Ratten - ausbreitet. So ging der Name Yersinia Pestis als Schreckensbegriff für den Schwarzen Tod in die Medizingeschichte ein. Im ausgehenden 20. und beginnenden 21. Jahrhundert haben andere, nicht minder verheerende Erregerseuchen weltweit für Aufsehen, Pandemien, Schrecken und mehr als 100 Millionen Toten gesorgt - Tendenz ungebrochen und steigend----“ stieß Bruder Aramis die letzten Worte seiner Einführungsansage trotzig und mit einem spürbaren Anteil von Wut in ihnen aus sich heraus in die Runde der Zwölf Apostel, die seinem Schreckensgemälde vom Ende der menschlichen Zivilisation mit emotionalem Schütteln folgte und bei den meisten ein fast schon ungläubiges Entsetzen auslöste, das sich wie ein feiner Schleier über die Anwesenden legte. Bruder Aramis sog die weiterhin einströmende frische Luft durch Nase und Mund in gierigen Schüben ein, was ihm in mehrfacher Hinsicht Erleichterung, Wohlbefinden und mentale Klarheit verschaffte, derer er in den kommenden Stunden nötiger als alles andere bedurfte. Die Wogen im Disput um den Untergang des Planeten Erde samt seiner Erdlinge und des  damit einhergehenden Endes vielfachen Lebens um das Sein der Menschen trieb seine Brüder und Schwestern um, was ihn zweifellos in einen Diskussionskonflikt stürzen würde, am Endergebnis und der Akzeptanz um das zu erwartende Szenario keinen Handlungsspielraum zuließ. In dieser ungewöhnlich engagierten und aufgeladenen Gesprächsrunde entführten Bruder Aramis Gedanken den Geist des Mannes in jene frühen Jahre, als er selbst noch Kind war und zu jung um zu verstehen, wie die Zusammenhänge und Geschehnisse einer kurzlebigen zeitlichen Epoche ihre langwelligen düsteren Schatten wie die Sendboten eines aufziehenden Gewitters den Planeten Erde in ihren bedrohlichen Mantel hüllten, um alles Leben, Werden und Gedeihen für immer aus ihm heraus zu saugen. Er sah seinen Großvater auf seinem Lieblingsplatz neben dem großen Ofen sitzen, den Rücken an die wärmende Wand der Heizkaverne gelehnt, wie er ihm und seinen Geschwistern aus dem Stegreif heraus die Märchenwelt ihrer Vorfahren in bunten und mystischen Bildern vor ihren Augen erstehen ließ, so lebendig, vital und vollkommen, wie er hernach niemals wieder einen Menschen die Genese seiner Herkunft in derart traumhaft schönen Farben und Formen hatte vor ihm ausbreiten können. Die Träume - ja - das ist es - was wäre die Welt doch ohne Träume, ohne Märchen. Wie arm wäre unser Leben, gäbe es nicht unsere Träume und Wünsche, Sehnsüchte und die Hoffnung. So möge es denn sein, dass es immer Träume gibt, Träume so schön und bunt, aus denen dann die Märchen und Geschichten werden, die unsere Vorfahren und die Alten uns an den langen Winterabenden im Haus der Geschichten erzählen.“

Rückblick